Die 20. Legislaturperiode (Teil 3)

Das Potential dafür hab ich eigentlich schon immer irgendwo gesehen in Sachsen, mit einer Menge verstecktem und überhaupt nicht versteckten Rassismus.
Jetzt hat man es halt schwarz auf weiß.
Meine Mutter wird auf jeden Fall in Sachsen erst mal BSW wählen und ihr Mann in Brandenburg AFD.
Sie vor besagten 10 Jahren noch die Grünen Wählerin.

Du kannst aber anhand der Umfrage nicht ableiten, ob das die gleichen Leute sind oder wie groß die Überschneidungen sind.
Kannst auch keinen Bock auf Demokratie haben und CDU wählen, weil die möglichst wenig Veränderung versprechen. Oder gar nicht wählen. AfD-Wählerïnnen können sich auch für die größten Retterïnnen der Demokratie halten.
Wir wissen auch nicht, wie direkt die Fragen gestellt wurden. Wurde da einfach plump nach der Zustimmung für Sozialismus gefragt, oder nach bestimmten Überzeugungen, von denen man das ableiten kann?

Klar kann man Vermutungen anstellen. Dafür braucht man aber keine Umfragen. Die suggerieren oft ne klare Grundlage für Meinungen oder Kommentare, die sie faktisch nicht hergeben.

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Das DIng ist, wenn das so von einer Zeitung veröffentlicht wird, gibt es ja 2 Frames. Einmal das Institut, das die Umfrage durchführt und meinetwegen nur ne Menge an Standard-Fragen zum Thema Demokratie stellt.
Und dann die RedakteurIn, die sich die Ergebnisse anschaut und dann die Fragen/Ergebnisse rauspickt die am besten zur Headline passen. Und da gibt es denke ich durchaus ein Bias, dass das Ergebnis dieser Fragen eine Aussage über Demokratiefeindlichkeit geben soll.

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Wahrscheinlich bin ich da gerad etwas sehr dünnhäutig, aber muss das aktuell sein? Ja wir wissen alle auch „hier im Osten“, das hier viel AfD gewählt wird. Es hilft aktuell aber einfach null das immer wieder zu betonen, immer wieder diese komischen Umfragen zum Thema Demokratie, dann wieder ein "schau mal was „die da drüben sagen … typisch … wissen nichts von Demokratie“ ect.

Es verhärtet die Fronten einfach nur und bietet keinerlei Lösungsansatz. Der ÖRR und die seriösen Medien bringen ja diese Umfragen nun auch schon mind. 3 Jahre lange, wenn nicht sogar länger. Und dann gibt es eine Themenwoche Demokratie oder eine Sonderausgabe und wie sich doch alle anstrengen müssen und das wars.
Manchmal gibt es eine kleinen Meinungsbeitrag wo auch mal die etablierten Medien und der ÖRR zugeben müssen, das unsere Demokratie aktuell nicht so geil läuft.

Aber das das ganze mal genauer Beleuchtet wird, woher die Probleme kommen könnten. Das besonders der ÖRR sich selbst hinterfragt, seine Berichterstattung verändert, das passiert nicht.
Wir leben in einer Postfaktischen Zeit, nur kommt besonders der ÖRR, aber eben auch seriöse Medien, nicht damit klar, lassen Politiker einfach sagen was sie wollen und rennen auch noch klicks hinter her.

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Der Zusammenhang Ost-West ist nicht wirklich konstruiert, er wird nur falsch aufbereitet.

Dass die im Osten mehr AfD wählen liegt an vielen Gründen, auch strukturell, historisch bedingt … man fühlt sich abgehängt, was man ja auch ist - der Westen hat den Osten literally verarscht, die Wiedervereinigung verlief eher semi-gut für die östliche Seite. Und anstatt diese Leute irgendwie abzuholen, abzufangen und die Probleme mal endlich anzugehen, wird über den dummen Ossi geredet. Natürlich darf man den Osten jetzt nicht zum reinen Opfer machen, aber dass da einiges verschlafen wurde seitens der Politik liegt auf der Hand. Der Parabelritter hat dazu vor Kurzem ein ganz gutes Video gemacht (dass ich das irgendwann mal wieder sagen würde, hätte ich auch nicht gedacht …)

Viele der AfD-Wähler dort sehen also ein systemisches Problem, eine Ungleichbehandlung o.ä., kommen aber dann zum falschen Schluss, indem sie glauben, dass diese Partei ihnen wirklich helfen wird.

Dazu ist vll auch dieses kurze Interview im ZDF heute journal interessant: https://x.com/heutejournal/status/1826324606384316459
(Auch wenn er am Ende leider derbe ein Hufeisen wirft. Ja, Wagenknecht hat immer noch sozialistische / kommunistische Züge an sich, aber mit Kommunismus hat die Partei ja nun wirklich nichts zu tun, ist halt ne Möchtegern-Leninistin, die verknallt in Russland ist).

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Und Wüst zeigt sich betont offen für eine Koalition mit dem Grünen.
Söder macht halt wie immer Theater.

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Good Koalitionspartner, bad Koalitionspartner.
Dann müssen die Grünen schön bluten für eine Koalition mit der Union, und Söder etwas bieten. Wird also einen CSU Verkehrs- und/oder Finanzminister geben.

Vielleicht brauchen die Grünen auch einen Söder.

Für was?

Für ein bischen Gegentheater.

Achso.
Nee bei den Grünen wirkt das nicht, wenn die laut werden klingt das doch direkt nach Verbotspartei und Bevormundung.

Ich frage mich echt, ob und wenn ja wie stark es einen Unterschied machen würde, wenn man einmal ganz Offiziell sagt „Wir haben die Wende verkackt. Die Treuhand waren Verbrecher. Wir werden das aufarbeiten und entsprechend entschädigen.“

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Ein bisschen spät könnte es sein, ein paar würde es aber sicher wieder Zuversicht geben, wenn wirklich was passiert.

Ich glaube aber das man viel radikaler sein müsste, Enteignung und Neuverkauf von Immobilien, Neubesetzung von Ämtern in Verwaltung, Staat, Unis ect. Renten und Gehälter gehen sofort auf das gleiche Niveau.

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Ich lebe mittlerweile länger im Osten als ich es in anderen Regionen Deutschlands zusammen getan habe. Habe hier Frau, Kind und Haus. Das betrifft mich also ebenfalls alles. Das ist kein Ost Bashing und kein, sieh mal wie dumm der Ostdeutsche ist. Vielleicht ist der Autor selbst Ostdeutsch? Wäre aber auch grundsätzlich egal.

Es wählen drei Bundesländer innerhalb des kommenden Monats einen neuen Landtag, diese befinden sich im Osten und in allen dreien liegen die Prognosen bei rund 30% AfD. Nächstes Jahr ist Bundestagswahl und wird dort das Erstarken der AfD Thema sein. Natürlich muss und wird das Thema endlos durchgekaut. Und es betrifft nun einmal vornehmlich den Osten, jetzt akut wegen der Wahlen, aber auch weil die Prognosen hier noch düsterer sind.

Außerdem werben die Parteien selbst mit „Demokratie verteidigen“. Ich sehe laufend Aufrufe zu Protesten zu dem Thema „Demokratie verteidigen“, „Demokratie stärken“ und Ähnliches mit diesem Tenor.

Ich wünsche mir auch grundsätzlich bessere Berichterstattung aller Medien. Und auch, dass der Quatsch den einzelne Politiker (aller Parteien) aber auch der Parteien selbst, gerade in einem solchen Wahljahr, ordentlich zerpflückt werden. Es ist einfach nur traurig mit auszusehen. Das hier sehe ich aber nicht als eine Schelte gegen den Osten, weil hier ja alle dumm sind.

Fehler bei der Wiedereinigung sind passiert. Keine Frage. Aber die ostdeutschen Bundesländer werden nicht in einer Opferrolle erstarken. Zumal die letzten drei recht großen Neugründungen von Firmensitzen alle im Osten waren beziehungsweise sein werden: Tesla, Intel und TSMC. Und das trotz aller Probleme.

Ist das nicht genau das was du kritisierst? Du unterstellst hier pauschal dem ostdeutschen AfD Wähler, dass er falsche Schlüsse zieht.

Natürlich werden sie das nicht, sie haben sich aber auch nicht selbst dahin gebracht und selbst kommen sie da auch nicht raus, weil die Benachteiligung Systemisch ist.

Diese Firmen gehören aber niemand in der Region, sondern sind eben Ausländische Firmen. Und darum geht es ja, nur wenige Firmen kommen direkt aus der Region und sind da verwurzelt, werden von Leuten aus der Region geführt.

Und ja natürlich das wählen der AfD ist nicht ansatzweise eine Lösung.

Auch ist das Argument „ja aber hier werden sie nicht von so viele gewählt, also ist das Problem hier nicht“ fatal, weil wir geschichtlich wissen, es ist nur ein noch nicht so. Nationalistisches und rassistisches Gedanken gibt es in gesamt Deutschland, siehe Frei Wähler Bayern oder was ein Jens Spahn und Linnemann sagen.

Also wird „der Ostdeutsche“ nur zufrieden sein, wenn auch Firmen mit Weltruhm aus der Region selbst diesen Aufstieg schaffen und hier angesiedelt bleiben?

Das man nicht nur Arbeiter, sondern auch Führungskräfte aus der Region haben möchte, damit es nicht weiter das strukturelle Ungleichgewicht herrscht, ist nachvollziehbar.

Aber sich nicht einmal darüber freuen, dass wichtige Firmen ihre Produktion ausgerechnet hier aufbauen und nicht woanders - selbst wenn es nur wegen Subvertionen so gekommen ist - sehe ich positiv. Diese Firmen bieten nun einmal Perspektive und sind doch gerade für strukturschwache Regionen ein Segen.

In Magdeburg und Umgebung ist die Universität mit über 10000 Mitarbeitern deutlich der größte Arbeitgeber der Region und das ist ein Problem. Alleine durch Intel sollen rund 10000 Stellen direkt und indirekt geschaffen werden. So eine Ansiedlung hat auch enorme Anziehungskräfte für andere Dinge.

Wegen der Ansiedlung von Intel ist Magdeburg auch wieder an das ICE Netz angeschlossen worden. Ein Unding, dass die Landeshauptstadt nicht angeschlossen gewesen ist, sondern der Verkehr um Magdeburg herum geleitet wurde.

Und wo steht das? Also in der Umfrage schon einmal nicht. Wird dort auch gar nicht suggeriert. Der Aufstieg der AfD (oder anderer demokratiefeindlichen Stimmen) wird eben nicht nur ausschließlich durch die strukturellen Probleme im Osten begründet. Es zeigt sich doch gerade ein gesamtdeutsches Problem, wenn auch derzeit stärker im Osten.

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Naja, kommt aufdie Firma an,

wenn eine firma durch steuersubventionen/geschenke udn co in die Gegend gelockt wird, kaum Steuern zahlt deswegen und evtl der großteil der Leute Fachkräfte sind die von weiter weg herziehen (TSMC wird jetzt sicher keine ungelernten XY brauchen) hat das für die „normalen Leute“ vor Ort erstmal nicht unbedingt Vorteile.

Eher evtl sogar nachteile, wenn dadurch der Wohnungsmarkt komplett in die STratosphäre katapultiert wird, was gerade in ländlichen Gebieten leicht passieren kann, wenn auf einmal da 500 Leute ankommen mit 5000 netto im Monat.

In Grünheide, wo Tesla gebaut hat, stiegen zb die Immobilienpreise binnen eines Jahres um 50%.
Nicht so geil wenn man zb einen normalen Job in der Gegend hat und auf einmal die Preise um 50% steigen.

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Du unterschlägst die positiven Effekte komplett. Durch Steuern fließt mehr in die Gemeindekasse, die lokale Wirtschaft wird belebt, die Infrastruktur wird ausgebaut usw.

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Wenn du es für richtig hältst, wenn Leute AfD wählen, nur zu.
Ich lobe das Bewusstsein dafür, dass sich etwas ändern muss und kritisiere die Wahl der AfD als Anstoß dafür. Nicht mehr nur vom „dummen Ossi“ zu reden macht ihn ja nicht frei von Kritik. Auch Wessis, die die AfD wählen, ziehen die falschen Schlüsse. Aus meinem direkten Umfeld: Da wird AfD gewählt, weil die bösen Ausländer uns die Jobs (oder eben den Sozialstaat ausnutzen) und das Geld klauen und dann auch noch alle abstechen. Also wenn du das nicht für einen falschen Schluss hältst, dass sich durch das Drangsalieren von Ausländern positiv was an deinem Leben ändert, dann gute Nacht.