Die 20. Legislaturperiode (Teil 3)

„Redelisten werden getrennt geführt (Frauen/offen), mindestens jeder zweite Redebeitrag ist Frauen vorbehalten. Ist die Redeliste der Frauen erschöpft, sind die Frauen der Versammlung zu befragen, ob die Debatte fortgesetzt werden soll.“
So steht es im Frauenstatut der Grünen. Im übrigen steht da natürlich noch deutlich mehr drin.

Bei Interesse kannst du ja mal reinlesen
https://gruene-nrw.de/partei/satzungen-und-co/frauenstatut/

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Das wird in der Praxis dazu verkürzt, dass die Debatte einfach nicht weitergeführt wird, da man sonst bei wirklich jeder Debatte nachfragen müsste.

Das kann ich nicht beurteilen, ich hab mit der Praxis keine Erfahrung :wink:

„es ist nicht was nicht sein soll oder darf und deswegen reden wir nicht darüber“ ist auf kommunaler Ebene wo einzelne sehr viel Macht haben nunmal oft leider die Regel in Parteien.

Kumpel bei den Linken im Osten sagt auch, dass sie zb das Problem haben, dass sie viele gute Mitglieder verschleißen bzw durch Austritte verlieren, weil Aufgrund von Paritätsregeln sie viele Posten an Frauen vergeben müssen, obwohl die Mitgliederverteilung und vor allem die Beteiligung an Einsätzen/Aufgaben das gar nicht hergibt.

Gleichzeitig aber zu sagen „wir haben 80% Männer die sich voll einbringen und bei Aktionen etc mitmachen, also gehen auch die nächsten Posten 80% an Männer“ gäbe von weiter oben in der Partei aber sowas von Ärger.

Wenn Paritätsregelungen und andere " 2x2 macht 5" Wunschvorstellungen von oben herab auf die Realität treffen, kracht es teilweise eben.

Wieso sind denn bitte überhaupt Migranten besonders prädestiniert dafür die Grünen zu wählen / denen beizutreten?

Das ist doch keine homogene Masse, die sich über das Merkmal „Migrant“ klassifiziert. Es gibt sicherlich sehr viele konservative Migranten, die sich mit einem nach außen getragenen „Traditionsbewusstsein“ der CDU mehr anfangen können, als mit einer eher progressiven (im Vergleich zur CDU) Politik der Grünen.

Wundere mich ein bisschen, dass so eine Aussage überhaupt so viel diskutiert wird. Als ob die Tatsache, dass man Migrant ist, einen davon frei machen würde, dass man konservative / rechte Gedanken entwickelt oder Positionen vertritt.

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Bei uns in Trier war ein Vorstandsposten ein halbes Jahr unbesetzt, weil sich einfach keine Frau gefunden hat, die den machen wollte.

Du erzählst immer so viel Unsinn über meine Partei.

In den Regionen wo es mehr als genug Frauen gibt und auch aktive Frauen da gibt es ohne Probleme 50/50 und sogar mehr Frauen teilweise.

Da wo es nicht möglich ist und z.B. zu wenig Frauen Mitglieder sind oder kaum aktiv sind (was wieder bedeutet dass sie auch für Posten nicht aktiv sind) dann gibt es halt keine Quotierung. Gibt genug Kreisverbände etc. wo nur Männer sind. Besonders da wo man froh ist überhaupt jemanden zu finden.

Schon auch bezeichnend wenn man austritt wenn man keinen Posten bekommt. „Problem“ ist auch dass viele Frauen gar nicht so geil auf die Posten sind zudem sie meistens eh genug zu tun haben und ihre Fähigkeiten gerade mal gern abgesprochen werden. Wenn es keine Quotierung gibt (ich bin selbst im Übrigen gar nicht der Freund davon aber solange unsere Gesellschaft so ist, ist es notwendig) sieht man ja in anderen Strukturen innerhalb der Partei oder auch bei anderen Parteien. Bei BSW treten dann plötzlich nur noch Männer an.

Meine Erfahrung ist auch die, dass bei den Frauen viel mehr auf die Kompetenzen etc. geachtet wird und sich mehr beweisen müssen. Deswegen aber auch keine Lust mehr haben sich einzubringen, wenn so ein Dummschwätzer den Posten eben bekommt und das seit Jahren ohne auch wirklich aktiv zu sein. Oder in Stadträten und Parlamenten. Nie da aber sich ständig bewerben und gewählt werden.

Zum aktiv sein. Bin da auch eher vorsichtig. In meinen Kreisverband gibt es genug Menschen die ich zwar nicht an Infoständen oder so sehe, die aber anderweitig aktiv sind und uns vertreten. Die sind dann für viele nicht aktiv oder faul aber eigentlich machen sie nicht weniger, wenn nicht gar mehr. Zudem es eben auch in erster Linie ein Ehrenamt ist und gerade Frauen tendenziell weniger Zeit haben dank Kehrarbeit etc…

Die von @Lassic angesprochene Problematik kenne ich auch noch aus der Studienzeit beim Student*innenrat. Habe ich in meiner Partei aber noch nie in der Praxis erlebt.

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Dann versuch mal bei der CDU zu gendern und zu sagen, dass du dich für vegane Ernährung oder nachhaltige Politik einsetzen willst. Oh.

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Ja danke. Ich hab auch noch nicht gehört das Posten leer bleiben müssen und es auch bleiben.

Ja zurecht, weil deine Behauptung impliziert das sich Männer per se mehr reinhängen würden als Frauen per se.

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Man könnte jetzt Witze machen dass ein Wechsel zwischen den Schwesterparteien ja nicht ungewöhnlich ist.

Aber im ernst.
Einerseits nicht so überraschend. Wenn man den kulturellen Hintergrund betrachtet könnte man ja auch darauf stützen, dass gerade Migranten vielfach eher konservativer sind.
Viele Studien zeigen dass Migranten gerade in Fragen bezuglich Familienpolitik, Sexualität, Identifikation konservativer sind.
Und gerade türkische Migranten sind laut etwas älteren Studien oftmals nochmal konservativer als damalige sonstige Migranten (auch weil viele türkische Menschen aus landlichen Regionen hierher einwanderten und nicht aus Istanbul)

Gleichzeitig waren es vor allem die SPD und Grüne die turkische Menschen in die Partei willkommen hießen und so waren türkische Migranten wenn oftmals bei der SPD obwohl sie eigentlich konservativer waren.

Diese automatische Zugehorigkeit verschwindet immer mehr. Sowohl beim aktiven als auch passiven Wahlrecht

Andererseits, wie viel türkische Prägung hat die Frau überhaupt die Deutsche ist, hier geboren ist und deren Mutter Deutsche ist.
Aber kulturelle Prägung steckt ja nicht in den Genen.

Am Ende ist es vielleicht auch einfach eine Anomalie. Solange nicht eine Wechselwanderung stattfindet.

Das einzige was mich bei diesen Wechseln nervt, ist das Mandate trotzdem schön behalten werden und das bei allen Parteien wenn da Wechsel stattfinden. Ist ja kein Thema wenn man merkt das Ansichten usw. nicht mehr zueinander passen, aber Sie wurde halt als Mitglied der Grünen, für deren Themen gewählt und dann sollte sie auch das Mandat entsprechend zurückgeben an die Partei. Wie gesagt, nervt mich bei allen und ist jetzt nicht auf den aktuellen Fall gemünzt.

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So lange man sich danach zum Fleischkonsum bekennt ist das doch alles okay :eddyclown:

Hätte da jetzt am stärksten bei Osteuropäern erwartet.
Ist zumindest meine persönliche Erfahrung der letzten 10 Jahre hier im Stadtteil bzgl. AfD

Kann ich grundsätzlich nachvollziehen, aber die Abgeordneten sind nach ihrer Wahl nun Mal nicht ihrem Wähler verpflichtet, sondern ihrem Gewissen.

Mag wie ne leere Worthülse daherkommen, aber nur weil man auf der grünen Liste stand, ist man nicht per se dazu verpflichtet grüne Politik zu machen. Finde es daher völlig in Ordnung, wenn Menschen sich für einen Fraktionswechsel entscheiden. Du wirst ja auch nie „gerichtsfest“ beweisen können, dass die Menschen ausschließlich Grün gewählt haben, und zu 0% die Personen auf der Liste den Ausschlag gegeben haben.

Ist natürlich unwahrscheinlich, je weiter unten man auf der Liste steht, aber eine Notwendigkeit der Mandatsrückgabe sehe ich da nun nicht.

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Eigentlich müsste Frau Melis Sekmen erstmal aus der Fraktion der Grünen austreten, ihr Büro räumen, ihre Mitarbeiter entlassen. Dann Fraktionslos werden. Das der Bundestagsverwaltung erklären. Danach um den Beitritt zur CDU bitten.

Das sie über die Liste der Grünen in den BT gezogen ist gehts einfach nur noch um das Mandat.
Es ist kein Direktmandat daher wird es wohl ein Nachrücker/in geben.
Und der CDU steht es nicht zu.

Na immerhin etwas, also das jemand nachrückt.

Sowas passiert sehr häufig im Europaparlament. Wenn ein Abgeordneter ein Amt im Mitgliedsland übernimmt oder direkt in das dortige Parlament gewählt wird.
Das erlebt in Strasburg die Umzugsindustrie alle Jahre. Bis September zur ersten Sitzung sind sie sehr beschäftigt.

Natürlich wird das auch von der CDU wieder als Angriff genutzt. Irgendwo versträndlich, aber mal wieder so unfassbar eklig. Deutschland wurde nicht in den letzten zwei Jahren zum Steuerparadies, da hat vor allem die CDU immer viel für getan, dass hier die Reichen machen können, was sie wollen (und sei es nur dadurch, dass sie eben wissentlich nichts dagegen unternommen haben).
Bei all dem, was die CDU jetzt angeblich tolles machen will, was sie jahrzehntelang nicht gemacht oder sogar ausgehöhlt haben, würde ich ihnen schon fast bei der nächsten Wahl eine absolute Mehrheit gönnen um zu schauen, was sie denn nun alles umsetzen.
(Natürlich will ich es nicht wirklich, weil zu viel schlimmes umgesetzt werden würde, aber ein Teil von mir, der will das - der gleiche Teil, der die Welt einfach nur brennen sehen will).

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Nö klingt so wie die politik der letzten jahre.

Man sieht wo das hingeführt hat.

Rechtsruck überall.

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https://x.com/Melis_S/status/1368691768116580354

Muhahahaha is der Tweet von Frau Sekmen schlecht gealtert :beanlul:

Und noch was aus den Antworten auf den Tweet gefunden, nur weil ich deren Einleitende Wortwahl nicht teile, packe ich nur das Bild hier rein:
GRf6pgsXUAEcoOt

Versteif dich bei solchen Fragen nicht auf die AfD. Die hängt damit ja nicht wirklich zusammen. AfD steht ja nicht kausal dafür wie konservativ jemand ist.

Generell ist die Betrachtung der AfD bei vielen Fragen nicht so sinnvoll. Die AfD gibt es erst seit wenigen Jahren. Alleine Langzeittrends sind damit nicht möglich. Zudem ist das eine letztendlich eine Partei. Wählen einer Partei und Einstellung kann man ja auch trennen.

Es geht um typische stockkonservative Werte.

Also da habe ich einen anderen persönlichen Eindruck. Mir sind da eher weniger Osteuropäer begegnet die Sex vor der Ehe als absolutes NoGo ansehen. (ja das dürfte in Polen und Bosnien um mal zwei Länder rauszugreifen auch vorkommen) Ich vermute mal jemand aus Russland oder der Slowakei dürfte da keine andere Einstellung haben als viele Deutsche. Türkische Migranten waren da von den Migranten mit am konservativsten (das war wie gesagt noch vor 2015, also vor syrischen, afghanischen Flüchtlingen, so dass diese vielleicht da ähnlich denken, oder aber vielleicht auch Progressiver sind).

Eine andere abgefragte Einstellung war ob die Frau zu Hause bleiben sollte.
Auch dort waren viele türkische Migranten eher der Meinung dass die Frau sich um den Haushalt und Familie kümmern sollte.

Alleine die Erwerbsquote gibt ja einen Einblick wie das im Herkunftsland wahrgenommen wird.
Die Quote der Frauen an der Beschäftigung liegt in Deutschland bei 72,7%, in Polen bei 64,3% in Russland bei 67,1. Italien hat in der EU mit die niedrigste mit 49%.

Die Türkei hat eine der geringsten der gesamten OSZE-Staaten mit gerade mal 33%. Selbst Saudi Arabien hat je nach Quelle mehr.

Eine andere konservative Einstellung ist die Wichtigkeit der Religion. die ist bei türkischen Migranten auch eher hoch. 2012 Studie

Die Religion spielt eine sehr wichtige Rolle. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil der
streng Religiösen angestiegen, 37% bezeichnen sich als streng religiös. 44% beten mindestens einmal am Tag, 34% beten sogar wie vorgeschrieben fünf Mal am Tag.

ich weiß aber nicht ob sich das mittlerweile geändert hat.