unter anderem hats damit zu tun, dass die genannten berufe mit gewissen ideen für stories schon automatisch verknüpft sind (wenn du nen polizisten hast, wird das denk ich mal mindestens in 90% der fälle direkt aus der story an sich zwanghaft hervorgegangen sein, bei polizisten auch, bei wissenschaftlern - akadamikern entsprechend.) da stand also zuerst die idee für eine geschichte, und dann stellte sich die frage nach dem beruf gewisser hauptfiguren schon gar nicht mehr, da die unumgänglich so und so sein mussten für die geschichte. arbeiterberufe sind halt mit weniger krassen, interessanten story-ideen von natur aus verknüpft (was sich anhand der ausführungen weiter unten schön zeigen lässt:)
generell gelten arbeiterjobs als nicht sehr… interessant, würde ich mal sagen. du kannst, wenn du nen bürojob darstellst, zumindest interessante akten auftauchen lassen, mit krassen informationen, oder wenn man nen beruf mit personenkontakt darstellt, humor bezüglich der dummen kunden einbauen. aber was willste halt über nen maler und dessen alltag erzählen? klar, der ist auch mal bei anderen leuten. aber das ist dann auch so das beste, woran man ne szene aufhängen könnte, was mir so auf die schnelle einfällt.
ich glaube, dass sogar überwiegend vergleichsweise reiche leute in filmen und geschichten dargestellt werden. (historisch vor allem dadurch zu erklären, dass man kaum überhaupt autor sein oder im mittelalter generell schreiben konnte, wenn man nicht wohlhabend war. geschichten der vergangenheit werden ja auch tendenziell zu klassikern, wenn sie dann noch dieses und jenes thema berühren, was dann auch tatsächlich oft von autoren stammte, die zugleich die zeit und das geld und von haus aus die vorbildung hatten, sich mit vielem zu beschäftigen, viel zu lesen, oder gar selbst zu forschen (goethe hat sich meine ich sogar als naturwissenschaftler identifiziert))
generell gilt aber: reichere figuren bieten einfach mehr optionen für stories, bzw. dramaturgie: du kannst die interessantere hobbies haben lassen, mehr gegenstände haben lassen (die handlungsrelevant sein können) sie haben zusätzliche fallhöhe (geld, karriere, prestige, generell kann man mit mehr geld näher am „ideal“ vom trauten heim und mehr oder weniger „traum“-familie stehen, ergo kann man auch eher all das in einer story verlieren) und sie haben einfach berufe, die in vielfälltigerer hinsicht abwechslung bieten, ergo kann da einfach mehr passieren, sie haben auch mehr verantwortung (entscheidend für dramaturgie und fallhöhe) ihre berufe werden denke ich auch eher über das treffen von entscheidungen definiert als über das grobe einhalten von regeln, die schon im voraus klar sind und für alle kollegen identisch wären.
wenn du dann noch kreative berufe hast (nicht nur künstler, auch architekten, journalisten, sogar akademiker brauchen kreativität), kommt noch der faktor des kreativen genies und generell das einzigartige in jedem kreativem werk hinzu. und die persönlichkeit drückt sich im werk aus.
für stories brauchst du viele wichtige entscheidungen, die der charakter trifft, die zeigen, wie er denn nun ist, und die am besten auch mit potenziell dramatischen konsequenzen einhergehen.
nimmst du also nen bauarbeiter, hast du jemanden, der eher einem protokoll folgt, nicht viel verantwortung im vergleich zu vorgesetzten trägt, und in dessen beruflichen entscheidungen sich wohl auch nicht so sehr seine persönlichkeit ausdrücken wird.
insofern macht es SEHR viel sinn, dass die arbeiterklasse in filmen weniger vertreten wird.
aber als gegenbeispiel: armageddon.