Natürlich!
Unterschiedliche Leute stören unterschiedliche Dinge.
Auch DAS habe ich ja oben angesprochen, wenn auch nicht ganz so explizit:
Wenn ich denken würde, dass die Probleme mit „300“ ein OBJEKTIVER Grund wäre, warum ALLE Leute ihn schlecht finden würden, dann würde ich ihn doch nicht gut finden! Oder wenn ich nicht verstehen würde, dass die Grenze für unterschiedliche Leute wo anders liegen, dann würde ich doch kaum verstehen, dass gewisse Leute den Film wegen seiner Problematischen Aspekte nicht mögen würde, während ICH ihn doch mag…
Ja, aber hier kommt dann die Frage:
Denken die Leute, welche den Film gut und diese Szene cool finden, dass es NICHT brutal und „gewaltverherrlichend“ ist… oder verstehen sie schon, dass es das eigentlich ist, sie sehen es aber für sich nicht als Problem, welches den Film ruinieren würde, und finden es vielleicht sogar cool?
Denn das ist genau der Punkt den ich anspreche.
Wenn du diese Szene siehst, und nicht denkst, dass das gezeigte extrem brutal ist… nun, dann hast du ein Problem… Denn ich glaube, da muss man nicht diskutieren, dass die gezeigte Handlung brutal und gewalttätig ist, oder?
Und das ist genau der Punkt.
Ich würde mal gerne jemanden sehen, der sagt, dass die angesprochenen Probleme in „300“ NICHT vorhanden sind. Denn DAS wäre dann ein Punkt den man diskutieren müsste in meinen Augen.
Aber wenn die Diskussion nur ist, ob es störend für das EIGENE, PERSÖNLICHE Empfinden des Filmes ist… nun, da kommen wir dann logischerweise in den Bereich, wo jeder persönlich seine Linie zieht und sich über etwas stört.
Und gibt es einen objektiven Wert, zu urteilen ob es jetzt „unproportional“ ist?
Ist die Kritik an „300“ jetzt „unrpoportional“?
Und was ist „konstruktive Kritik“?
Ich zum Beispiel wüsste nicht, wie ich einen Film drehen würde, der den gleichen Plot zeigt wie „300“, jedoch den faschistischen Ton NICHT verherrlicht… ich kann nur beurteilen, dass Snyders Film dies tut. Aber ich bin auch kein Filmemacher. Ist das jetzt „konstruktiv“ genug? Ist es konstruktiv genug, wenn ich dir sagen kann, warum der Film diese Elemente als „verherrlichend“ hinstellt?
Übrigens: Du musst GAR KEINE Kritik ernst nehmen. Konstruktiv oder nicht konstruktiv. Gibt genug Menschen, welche einfach keine Kritik akzeptieren, oder jegliche Kritik als „nicht konstruktiv“ abschlagen, oft mit der tollen Verteidigung: „Du könntest es ja nicht besser! Hast du schonmal einen Film gemacht!? Nein?! Also, dann hast du nichts zu kritisieren…“
Und hier sind wir bei:
„Du musst gar keinerlei Kritik ernst nehmen angelangt.“
Denn sorry: JEDE KRITIK ist „nur“ das herausheben von Problemen IN DEN AUGEN DES KRITIKERS.
Bring mir EIN BEISPIEL einer legitimen Kritik, wo das nicht zutrifft!
Ich meine, wie vorher gesagt: Du MUSST keine Kritik ernst nehmen… aber wenn dein einziges Kriterion dafür welche Kritik du ernst nimmst ist: „Es darf keine Kritik eines Problemes sein, welches nur die Kritiker als Problem sehen aber EIGENTLICH ist das Problem gar kein Problem…“
Nun… das ist ein Totschlag-„Argument“ gegen JEGLICHE Kritik.
Gratuliere: Wir haben einen Weg gefunden, jegliche Kritik zu ignorieren. Und nützen tut es… niemandem was
Ok…
Hier weiss ich nicht, was ich dazu sagen kann…
Wenn du wirklich denkst, dass ein Film keine Propaganda oder keine schädlichen Ideologien enthalten kann, oder die Leute negativ beeinflussen kann, weil der Film halt ab 18 Jahre ist… Da weiss ich wirklich nicht, was dazu sagen. Die Idee, dass Disneyfilme kritisch angeschaut werden sollen, aber Filme wie „300“ nicht, weil sie halt für eine andere Altersgruppe sind steht für mich gegen jeglichen Erfahrungswert mit Medien und Medienkritik.
Zu deinem Argument, dass man es nicht „misverstehen KANN“?
Wirklich?
Du denkst, dass ALLE Leute, welche den Film gesehen haben sich bewusst sind, dass es eine glorifizierung Quasi-Faschistischer Werte sind, die so überdeutlich dargestellt werden, dass sie eh niemand in dem Kontext ernst nimmt?
Denn ich kann dir GARANTIEREN, dass das nicht der Fall ist. Ich kann dir GARANTIEREN, dass viele der Zuschauer (ich würde sogar sagen, DIE MEHRHEIT der „300“ Zuschauer, aber das kann ich natürlich nicht belegen, ohne eine Studie durchzuführen ) sich keine Sekunde darüber Gedanken gemacht haben, was dieser Film für Aussagen hat, sondern einfach nur die coolen Bilder genossen haben.
Aha.
Also… hat es jetzt was mit der Alterfreigabe zu tun oder nicht?
Denn jetzt bin ich verwirrt.
Es scheint hier einfach so zu sein, dass du in „300“ keine Probleme siehst, und darum Punkt 3 deiner Auflistung zum tragen kommt:
DU findest, dass „300“ die Probleme die oben genannt werden nicht hat, oder keine Probleme sind, und darum musst du sie nicht ernst nehmen.
Wozu ich wieder nur sagen kann:
Du MUSST gar keine Kritik ernst nehmen