Mal wieder ein Beitrag zu einem Thema, das mich seit ein paar Wochen/Monaten in Bezug auf RBTV beschäftigt.
Sich selbst beschreibt RBTV seit Beginn als „unabhängiges Unternehmen, das macht worauf es Bock hat.“ Im Zentrum steht dabei die Community, durch die man unterstützt wurde und für die man Content produziert. Das ist die Idee, die RBTV in Form von Budi aber auch Arno immer wieder von sich gibt.
Durch das große Wachstum ist eine spürbare Änderung eingetreten. Mit mehr Kosten (primär wohl durch die Vervierfachung(?) der Mitarbeiter) sind natürlich höhere Einnahmen in Form von Sponsoren notwendig. Glücklicherweise hat man es geschafft viele Formate nun mit Sponsoren auszustatten und im Prinzip muss darunter ja auch kein Zuschauer leiden.
Dennoch treten nun vermehrt Fälle auf, die zumindest bei mir Bedenken auslösen, ob diese Herangehensweise wirklich immer die richtige ist.
Es gibt Formate, die „in die Pause gehen“, weil Sponsoren ihren Vertrag nicht verlängern. (Team Limited)
Es gibt Formate, die eingestellt werden, weil kein Sponsor gefunden wird. (Buchklub)
Es gibt Formate, für die man sich offenbar erst dann wieder motivieren kann, wenn ein Sponsor auftaucht. (Royal Beef)
Und jetzt gerade aktuell und für mich wirklich bedenklich:
Es gibt Formate, die trotz ewiger Nachfrage der Community und trotz dem Status „Fertig“, bewusst solange zurückgehalten werden, bis man es mit einem Sponsor auf den Sender bringen kann:
„Beanscastle.“
Wenn man diesen Weg einschlagen will oder vielleicht sogar muss und nur noch Formate senden kann, die einen Sponsor im Rücken haben, dann muss man das so akzeptieren. Und nachvollziehen sollte man das auch.
Was ich aber nicht nachvollziehen kann, sind die ewigen Floskeln und Phrasen „Da haben wir extrem Bock drauf!“, wenn man am Ende anscheinend keinen Bock hat, sondern das nur umsetzt, wenn auch jmd. dafür zahlt.
Warum keine ehrliche Ansage an die Community? „Es ist zu kostenintensiv, wir brauchen dafür einen Sponsor. Finden wir auch blöd, ist aber leider so.“
Stattdessen immer weitere Parolen und wie sich am Ende herausstellt sogar verdrehte Wahrheiten. Warum in 1,5 Jahren keine Ansage, dass Beanscastle bereits „startklar“ ist?
Ich verstehe wirklich nicht, was man damit bezwecken will, wenn man immer wieder versucht die Community für blöd zu verkaufen.
„In die Pause gehen“, „Bock drauf haben“,… Es müsste doch jedem der Bohnen klar sein, dass das niemand mehr abkauft.
Leute die meckern wird es immer geben, aber der Großteil wird Verständnis dafür haben, wenn eine Firma auf die Zahlen schaut, anstatt zu machen wozu sie gerade Lust hat.
DANN allerdings, sollte man sein Credo ändern und einige Dinge nach dieser rasanten Entwicklung in den letzten Jahren mal richtig stellen.
Offenbar ist man weder mehr wirklich unabhängig, noch macht man wirklich das worauf man Lust hat.
Das was man nach wie vor sein will, hat man allerdings letzte Woche in Form des G8-Gipfels gezeigt.
Ein von vorne bis hinten tolles Event, dass realisiert wurde, weil zwei Moderatoren richtig Bock hatten, eines ihrer Lieblingsspiele, mit Hilfe der Möglichkeiten von RBTV, im großen Rahmen zu zocken. Anscheinend gab es hier nicht die Haltung „Ohne Sponsor machen wir das nicht!“. Im Endeffekt hat man nun ein super Event abgeliefert und kann eventuell in naher Zukunft einen Nachfolger an den Start bringen, der dann durch den vergangenen Erfolg ja vielleicht einen Sponsoren mit sich zieht.
Eventuell ist diese Herangehensweise nicht nur erfreulicher für die Community, sondern auch profitabler für die Firma selbst.
Ob Beanscastle nämlich überhaupt einen Sponsoren verdient hat, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nämlich noch überhaupt nicht sagen. Niemand hat es bisher gesehen. Keiner weiß ob es Spaß macht bei diesem Format zuzuschauen. Dennoch ist man sowas von sich selbst überzeugt, dass man dieses Jahrhundertwerk nur gegen Geld ans Tageslicht bringt. Für mich befremdlich.
Und was passiert wenn das Format einen Sponsoren findet, aber einfach absolut nicht ankommt? Dann kann man das beobachten, was bei Ranked der Fall war:
Keine Lust, aber durch ‚nen Sponsor dazu gezwungen weiterzumachen. Von „Unabhängigkeit“ ist hier dann keine Rede mehr.
Daher nun meine finalen Fragen:
Warum diese Diskrepanz zwischen den eigenen Aussagen und den Handlungen des Senders?
Warum kein ehrlicher Diskurs mit der Community, der a) mehr Glaubwürdigkeit und b) weniger Probleme/Missverständnisse schafft?
Warum nicht versuchen, mehr Kapital aus dem zu schlagen, was Mitarbeitern UND Community Bock macht? (AoE2, G8,…)
LG