Diskussion: Worauf basiert euer Interesse an einem Film?

Hallo zusammen,

in der letzten Folge Kino+ haben @LeSchroeck und Eddy im Rahmen der Oscar-Diskussion gemeint, sie hätten null Interesse/keine Erwartungen an ‚Phantom Thread‘ bzw. ‚Der seidene Faden‘. Das hat mir zu denken gegeben, wieso wir uns für manche Filme interessieren und für manche eben nicht.
Ich beispielsweise habe echt Bock auf ‚Phantom Thread‘. Einerseits hat Paul Thomas Anderson mit ‚There will be blood‘ einen der besten Filme des 21. Jahrhunderts und mit ‚Boogie Nights‘ und ‚Magnolia‘ zwei der besten Filme der 90er gemacht, was für mich schon Grund ist, interessiert zu sein. Desweiteren: Daniel Day Lewis. Punkt.
Außerdem finde ich es „fahrlässig“, einen Film nur wegen seines Settings/Thema gleich als uninteressant abzustempeln. Müsste ich meinen potenziellen Lieblingsfilm pitchen hätte ich auch nicht „Film über einen Mode-Designer im London der 50er Jahre“ gewählt. Hätte man mir allerdings vor 5 Jahren gesagt, dass einer der geilsten und spannendsten Filme der nächsten Jahre ein Film über einen Jazz-Schlagzeuger in einer Bigband sein wird, hätte ich vermutlich auch nur gelacht.
Also: Ich habe Lust auf den langweiligen Mode-Film von PTA :wink:

Lange Rede, kurzer Sinn: Was sind für euch Kriterien, weswegen ihr einen Film interessant (oder auch uninteressant) findet bzw. was ist entscheidend bei der Frage ob ihr euch Film XY anschaut oder nicht? Ist es:

  1. Der Regisseur
  2. Der Cast
  3. Andere Akteure (Autor, Kameramann, etc.)
  4. Das Setting/Thema des Films
  5. Das Genre
  6. Kritiken von speziellen Journalisten/Moderatoren/Youtubern etc.
  7. Kritiker-Schnitte wie Rotten Tomatoes oder Metacritic
  8. Trailer/Poster/anderes Marketing-Material
  9. Meinung von Freunden/Bekannten
  10. User-Bewertungen/Schnitte
  11. Sonstiges:_________

Oder kann man das so konkret gar nicht sagen, ist es jedes mal anders oder ist es einfach eine Kombination aus allem?

Würde mich über eure Meinungen freuen.

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Bei mir sind es wohl 2, 4, 5, 8 und 9.

  1. Der Regisseur - für mich null ausschlaggebend, ich weiß meist erst durch die Credits wer Regie geführt hat

  2. Der Cast - Für mich sehr wichtig, es gibt ein paar Schauspieler, die ich so gar nicht ab kann und dann könnte ich auch den Film nicht genießen. Da werden dann nur Ausnahmen gemacht, wegen Punkt 4. und 9.

  3. Andere Akteure (Autor, Kameramann, etc.) - selbige wie bei 1., mit der Ausnahme vom Komponisten, da mir der Soundtrack sehr wichtig ist, achte ich darauf auch und freue mich umso mehr, wenn es einer meiner Lieblinge ist.

  4. Das Setting/Thema des Films - für mich der wichtigste Punkt, wieso ich einen Film anschaue oder meine Zeit anders verbringe, wenn der Film mich thematisch nicht anspricht oder kein Interesse weckt, dann ist mir egal wie viel A-List Schauspieler oder Oscar Nominierungen er hat.

  5. Das Genre - Ich preferiere zwar gewisse Genre, aber bin eher der Allesgucker

  6. Kritiken von speziellen Journalisten/Moderatoren/Youtubern etc. - also wenn Schröck sagt “geht da unbedingt rein” dann wird er auch meist geschaut, aber sonst eher weniger, schaue mehr Nachbesprechungen zu Filmen, die ich bereits gesehen habe.

  7. Kritiker-Schnitte wie Rotten Tomatoes oder Metacritic - hat gar keinen Einfluss

  8. Trailer/Poster/anderes Marketing-Material - weckt höchstens mein Interesse, aber ist nicht ausschlaggebend ob ich am Ende den Film schaue.

  9. Meinung von Freunden/Bekannten - wenn meine Freunde nicht aufhören über einen Film zu reden oder mich ständig dazu drängen ihn zu schauen, dann schau ich auch rein, selbst wenn 2. nicht zutrifft.

  10. User-Bewertungen/Schnitte - das gleiche wie bei 7.

Bei mir sinds hauptsächlich Cast, selten Regisseur/in und dann noch Genre und (leider) vor allem der Trailer.

Bei ein paar Schauspielern würde ich eigentlich alles sehen (Daniel Day-Lewis zählt bei mir auch dazu), und bei einigen wenigen Regisseuren/innen (zB Sophia Coppola), kenne mich da aber eigentlich zu wenig aus.
Viele Genre schließe ich von vornherein aus und wenn dann das Genre passt, hängt ziemlich viel vom Trailer ab. Ist wohl nicht die beste Vorgehensweise, weil ich durch schlechte Trailer sicher schon einige gute Filme verpasst habe…

Für mich haben hauptsächlich durchschnittliche Kritiker- und User-Bewertungen in Kombination mit Empfehlungen von Freunden und Bekannten Relevanz, wobei die Grenze ab der mein Interesse geweckt wird je nach Genre etwas variiert. Bei einigen Regisseuren kann ich auch über die Bewertungen hinwegsehen und dem Film trotzdem eine Chance geben. Da ich aber aus Prinzip keine Trailer oder irgendwelches Marketingmaterial zu Filmen anschaue, weil sie regelmäßig die halbe Handlung zusammenfassen und ich mich lieber von einem Film überraschen lasse, weiß ich in der Regel auch nichts genaueres über das Setting. Wenn ich aber z.B. mal Bock auf “Sci-Fi” habe, dann reicht mir die Genreangabe zu einem Film. Der Cast ist mir egal und auch wenn Autoren gefühlt mehr Credit verdient haben als ich ihnen gebe, kenne ich mich da zu wenig aus um Interesse an einem Film nach den Autoren zu richten.

Die Thematik.

The Social Network soll ja ziemlich gut sein. Und auch Fincher als Regisseur reizt. Aber mich interessiert der Stoff nicht die Bohne.

Bei mir ist der Regisseur oft tatsächlich das wichtigste Kriterium, zumindest um das erste Interesse zu wecken (a la “Hey der Typ der XY gemacht hat hat nen neuen Film draußen”). Wenn dann auch noch die Kritiken gut sind bin ich im Grunde schon dabei, da ist das Setting eigentlich egal und wegen mir können auch nur Schauspieler dabei sein die ich nicht kenne.
Trailer werden für mich immer unwichtiger, zu oft hatten schlechte Filme geile Trailer und tolle Filme langweilige Trailer.
Was für mich gefühlt wichtiger wird sind Awards, wenn ein Film z.B. für Best Picture bei den Oscars nominiert ist will ich den dann irgendwie schon auch sehen.

Großer Fehler, die Einstellung hatte ich auch erst, mittlerweile gefällt er mir mit jedem mal sehen besser und er ist tatsächlich inzwischen in meinen All Time Top 10.

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Der Cast: Dadurch werde ich manchmal auf Filme aufmerksam.
Das Setting/Thema des Films: Sehr wichtig.
Das Genre: Sehr wichtig.
Kritiken von speziellen Journalisten/Moderatoren/Youtubern etc.: kino+ das heißt aber nicht, dass ich deren Meinung immer teile.
Trailer/Poster/anderes Marketing-Material: Werbung und Trailer, wenn ich keine Ahnung habe worum es geht. Sobald ich das weiß guck ich aber keine Trailer mehr, die sind zwar informativ verraten aber oft zu viel.
Meinung von Freunden/Bekannten: Sofern vorhanden… also Meinungen :stuck_out_tongue:
User-Bewertungen/Schnitte: imdb gibt einen Ersteindruck ob sich weitere Recherche lohnt.

Für mich definitiv immer eine Kombination aus allem, ich schaue mir viele Filme an, auch wenn er mal nur eine Stärke hat (Cast, B-Movie, Genre) aber ich schaue mir auch vorher viel über einen Film an. Also Trailer muss mich überzeugen, Cast gibt es auch feste Größen die ich immer sehen will, sowie Regisseur, wenn 3 oder mehr Dinge für mich passen wird er auch im Kino geschaut.
Was mich zu einer Weiterführung der Frage bringt:
Was muss ein Film bringen um für euch im Kino oder nur auf Disk / VOD interessant zu sein?
Im Kino schaue ich mir meist nur an was sich visuell lohnt, auf Disk hole ich mir was ich mindestens schon gesehen und für sehr gut befunden habe, wenn die Disk gute Extras hat ist das auch ein Argument.

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nicht ausschlaggebend

Auch wenn ich einige Synchronsprecher (bei Anime-/Zeichentrick-Filmen) bzw. Darsteller sehr gerne mag, ist dies auch nicht wirklich ausschlaggebend, da ich auch (für mich) nicht bekannte Schauspieler/oder Synchronsprecher eine Chance gebe.

Bis auf Komponisten null ausschlaggebend. (aber wie 2. nur ohne Lieblingskomponisten)

sehr wichtig; Ist quasi das wichtigste überhaupt bei einem Film…

bei Romance, Drama, Komödie, Comedy definitiv ja.

Bei Fantasy muss schon 4. schon passen.

Splatter, Horror, Psycho und Thriller schon mal ganz klar NEIN

nicht ausschlaggebend.

überhaupt nicht ausschlaggebend

bedingt durch 4 und 5.

nicht wirklich ausschlaggebend - da jeder einen anderen Geschmack hat.

z. B. Die Legende von Aang… Mag ja bei einigen ein Hassfilm sein, aber mir hat dieser Film gefallen.

wie 9.

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Dem kann ich zustimmen. Nur zu deinen Ausführungen zu 9. (Die Legende von Aang - dazu kann ich nichts sagen) und 5. gibt es Abweichungen, aber das ist - wie du ja auch erwähnst - subjektiv.

Regisseur

Ich beobachte auf jeden Fall die Projekte einiger Regisseure und es landet auf meiner Liste. In den letzten Jahren waren es Denis Villeneuve, Alex Garland und Jeff Nichols.

Cast

Klar. Wenn Lieblingsschauspieler einen neuen Film machen, ist das Interesse geweckt. Kommt halt noch auf Thema und Genre an.

Andere Akteure (Autor, Kameramann, etc.)

Hier bin ich gerade auf dem Taylor Sheridan Trip. Ich achte zumindest bei Serien auch öfter darauf wer Showrunner ist oder das Drehbücher schreibt. Ansonsten wenn man Namen von Kameramann, Komponist in Kombination mit Regisseur sieht, kann man sich öfter freuen.

Setting/Thema des Films

Sehr wichtig. Wenn mich das Thema nicht so packt, dann schiebe ich doch die Filme auf. Auch wenn ich wegen Kritiken, Awards, Cast es gerne noch sehen möchte. :smile:

Genre

Ich bin Fan von Indie-Filme. Sei es nun Tragikkomödie, Thriller oder Drama. Das landet gern auf die Watchlist. Besonders schön ist es auch, wenn größere Namen auftauchen. Bei Horrorfilmen bin ich meist raus. Nicht mein Genre.

Kritiken von speziellen Journalisten/Moderatoren/Youtubern etc.

Ich folge schon gewisse Seiten oder Personen bei Twitter oder Letterboxd. Wenn da was bejubelt wird, registriert man das natürlich. Sollte bei Kino+ etwas empfohlen werden, nehme ich das auch gern mit.

Trailer

Klassisch. Bin auch niemand, der Trailer verweigert. Besonders im Indie-Bereich kann dort immer wieder Filme finden.

Der Regisseur
Sehr wichtig. Wenn ich z.B. weiß, dass Denis Villeneuve einen neuen Film macht, muss ich keinen Trailer sehen oder wissen worum es geht oder wer sonst noch so beteiligt ist. Shut up and take my money.

Der Cast
Auch wichtig. Es gibt Schauspieler bei denen interessiert mich das Gesamtwerk schon sehr. Das ist aber nicht so wichtig wie der Regiesseur, da ich z.B. nicht jede RomCom mit Robert DeNiro sehen muss, bloß weil ich den Schauspieler mag.

Andere Akteure (Autor, Kameramann, etc.)
Wenn z.B. Roger Deakins an der Kamera sitzt, wird es zumindest optisch ein Traum, egal wie der Rest des Films wird. Die Frames wird man sich einzeln an die Wand hängen können.

Das Setting/Thema des Films
Ja, wichtig. Vor allem dann, wenn mir die Beteiligten unbekannt sind.

Das Genre
Wie Setting.

Kritiken von speziellen Journalisten/Moderatoren/Youtubern etc.
Ja. Wenn es bei Kino+ oder Half In The Bag empfohlen wird, schau ich es mir meistens irgendwann auch an. Kommt aber auch stark aufs Genre an, da ich mit Horror z.B. kaum noch was anfangen kann.

Kritiker-Schnitte wie Rotten Tomatoes oder Metacritic
Interessant aber nicht ausschlaggebend. Höchstens wenn mich ein Film vorher nicht interessiert hat und er plötzlich doch hochgelobt wird.

Trailer/Poster/anderes Marketing-Material
Manchmal ja, obwohl manchmal Trailer auch dazu führen, dass ich den Film dann doch nicht im Kino sehen will, weil ich das Gefühl habe den Film schon zu kennen. War z.B. bei Southpaw so und hat sich auch bestätigt, als ich ihn dann als VOD gesehen habe.
Meinung von Freunden/Bekannten

User-Bewertungen/Schnitte
Wie Rotten oder Metacritic…

Sonstiges:
Filme aus der Award-Season. Vor allem Oscar-Noms. Dadurch werde ich auf viele Filme aufmerksam und will sie dann auch “zur Vorbereitung” schauen, wenn dann z.B. die Oscars laufen. Man will ja schließlich auch eine begründete Meinung haben.

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Ich muss in erster Linie wissen, worum es geht. Die Info soll mir der Trailer liefern. Mit reinen Moodtrailern die ja nicht spoilern wollen kann ich nichts anfangen. Die Prämisse (ding), Stimmung und die grobe Richtung der Story sollte erkennbar sein. Der King Arthur von Guy Ritchie ist da ein gutes Beispiel, der hat mir im Trailet gleich vermittelt: Hey, wir haben nur eine simpe Gut/Böse-Story, aber guten Schnitt und einen geilen Soundtrack.

Und Spoiler sind dir da egal?

Gerade bei den 2 Minuten Trailern ala Star Wars hat man sich ja danach eigentlich das Schauen des films fast sparen können und hätte ich die Trailer vorher gesehen, wäre ich ziemlich sauer gewesen sie gesehen zu haben.

Ich hab mal fett markiert, was besonders wichtig ist.

  1. Der Regisseur
    Weckt ab und an mal mein Interesse, ja. Aber eben nur bei ganz bestimmten.

  2. Der Cast
    Der vielleicht wichtigste Punkt für mich. Ich habe sehr viele Filme nur angesehen, weil mich bestimmte Darsteller oder Darstellerinnen interessiert haben.

  3. Andere Akteure ( Autor, Kameramann, etc.)
    Ist bei Buchverfilmungen relevant, die mich sehr interessieren - aber wer den Film an sich geschrieben hat, ist oft nicht so wichtig für mich.
    Wer die Filmmusik komponiert hat, kann auch eine Rolle spielen, wenn ich das denn im Vorfeld mitbekomme.

  4. Das Setting/Thema des Films
    Definitiv auch wichtig. Habe mir allerdings wegen 2. auch so einiges angesehen, was hierbei rausfällt.

  5. Das Genre
    Da ich fast alle Genres gern gucke, ist das nicht so wichtig.

  6. Kritiken von speziellen Journalisten/Moderatoren/Youtubern etc.
    Trifft zu, wenn ich z.B. durch Kino+ erst von einem Film erfahre, und sehe, wie begeistert sie davon sind. Siehe Nachtmahr z.B.

  7. Kritiker-Schnitte wie Rotten Tomatoes oder Metacritic
    Nicht wirklich.

  8. Trailer/ Poster/anderes Marketing-Material
    Ich versuche Trailer zu meiden, wenn mich ein Film bereits interessiert, aber ja - ich bin auch schon aufgrund eines Trailers in einen Film gegangen.
    Aber ein tolles Plakat kann mir schon mal Lust auf einen Film machen, genauso wie ein gutes Buchcover auf einen Roman.

  9. Meinung von Freunden/Bekannten
    Ich lasse mich gerne von Begeisterung anstecken, vor allem von Leuten, die einen ähnlichen Geschmack haben, wie ich.

  10. User-Bewertungen/Schnitte
    Eher nicht so. Ich gucke lieber nach dem Film, wie der denn so bei anderen ankam…

Kommt drauf an was man Spoiler nennt. Spoiler sind für mich nur Information, die wirklich unerwartet sind. Person X stirbt, alles war nur ein Traum etc. Das will ich nicht wissen. Aber die Jungs haben bei Bada Binge z.B. das Kernelement von Dark nicht genannt (Zeitreisen) weil es ein Spoiler sei, dabei hat mir das der Trailer eigentlich verraten und nur deswegen habe ich überhaupt eingeschaltet.

Ok, bei Filmen bei denen man null Erwartungen hat, sind Spoiler bzw Trailer wohl nicht so schlimmt, aber bei Filmen auf die ich mich arg freue bzw wo ich Vorwissen habe (Harry Potter Franchise, Star wars, etc) kann ein kleines Detail schon viel verraten weswegen ich mir da zb keine Trailer anschauen kann.

Alleine schon wenn im neuen Star Wars Trailer zb zu sehen ist dass Held X auf Planet Z ist, dann weiß man im Kino eben schon das egal was auf planet X passiert, am Ende X doch eh am Ende kommt und alle rettet weil der Trailer das klar gezeigt hat.

Seit dem die Trailer heutzutage viel schneller geschnitten sind als früher und viel mehr Szenen verwursten (Früher waren Trailer auch 2 oder 3 Minuten lang aber haben eben nur 2 oder 3 Szenen angeschnitten oder haben noch etwas Background geliefert wer mitspielt) sind sie einfach mehr und mehr “Weihnachtsgeschenke heimlich ausspähen” da sie einfach zu viel verraten

Öhm warum machst du beim Zitat seinen Spoiler raus :smiley:
Ist irgendwie doof.