Diskussion zum teil-legalisierten Cannabis

Stell mir das mit anderen Drogen vor. Ein kleiner Schuss Heroin mit den Eltern, hilft das man später nicht süchtig danach wird, und man besser weiß wie scheiße das Zeug ist. :smiley:

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naja, so ein halbes Weizen oder so hat man dann schon mal mitgetrunken, war etwas angeschwippst und hat das gefühl von „leicht angetrunken“ eben schon unter elterlicher Aufsicht gekannt.

Oder wenn dann an Sylvester Feuerzangenbowle gemacht wurde und man da auch 1-2 Becher voll trank.

Ich lehn mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass das nicht die durchschnittliche Kindheitserfahrung mit Alkohol ist. Und wenn doch, dann zeigt das eigentlich nur, wie sehr verharmlost Alkohol in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Deswegen soll bei der Cannabislegalisierung der Aufklärung und Schutz von Kindern und Jugendlichen ein hoher Stellenwert gegeben werden.

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Mit 14-16 Jahren? Okay, war bei mir eher nicht so.

naja mit 15/16 ging man ja dann so langsam auch in den Jugendraum, da wäre es ja eh zu spät gewesen :sweat_smile:

Das ist aber das wozu auch Experten raten.

Und verantwortungsvoller Konsum hat ja auch nichts damit zu tun dass man es verharmlost.
Ganz im Gegenteil. So lange es zugängliche Drogen gibt, gibt es auch Kinder die das probieren.
Und bei einer so alltäglichen Droge wie Alkohol (und das ist eben die Lebensrealität in Deutschland) finde ich schon einen verantwortungsvollen Konsum besser als ein gänzliches Verbot

Professor Klaus Hurrelmann, Erziehungswissenschaftler an der Hertie School of Governance in Berlin, ist darüber nicht verwundert. „Woher sollen die Jugendlichen denn wissen, wie man mit der legalen Droge Alkohol umgeht, wenn es ihnen keiner beibringt?“

„Eltern können darauf aber günstig einwirken“, ist Lindenmeyer überzeugt und vergleicht Alkohol mit Fahrradfahren.

Üben - das bedeutet nicht, dem Kind eine Flasche Bier hinzustellen und zu sagen: Nun trink mal. „Der richtige Rahmen ist entscheidend, zum Beispiel ein Geburtstag oder eine andere Familienfeier“, sagt Hurrelmann. So lernen Kinder, dass das Trinken von Alkohol zu einem besonderen Ereignis gehört und in Gesellschaft stattfindet. Mit einem Sekt anstoßen, ein Alster oder ein halbes Glas Rotwein zum Essen trinken - das dürften unter der Aufsicht der Eltern dann auch schon Jugendliche unter 16 Jahren. „Wichtig ist es, im Vorfeld darüber zu sprechen und die Menge klar zu begrenzen.“ Sehr wichtig ist die Vorbildfunktion der Eltern, sagt Kreutziger: „Achten Sie auf der Feier selbst auf einen moderaten Konsum.“ Kinder, die keinen Alkohol trinken möchten, müssen natürlich nicht an den Alkohol herangeführt werden. Abstinente Eltern müssten sich hingegen schon mit dem Thema auseinandersetzen: „Man kann dem Jugendlichen natürlich immer sagen, dass man Alkohol ablehnt“, sagt Kreutziger. „Die Gefahr, dass die Droge dann besonders spannend wird, ist aber nicht zu unterschätzen.“ Wichtig ist, die Kinder darüber aufzuklären, was passieren kann, wenn man zu viel trinkt.

Ich weiß ja, dass es für jede Meinung einen Experten gibt, der diese unterstützt, die die BZgA empfiehlt dagegen keinen Alkoholkonsum bei unter 16-jährigen. Das JuSchG erlaubt ja Alkoholkonsum aber auch unter den Voraussetzungen, die du beschreibst, ab 14.
Dass man wie im Beispiel ein halbes Glas Weizen oder 1 - 2 Becher Bowle trinkt impliziert ja aber auch nicht direkt ein verantwortungsvolles Umfeld mit pädagogischen Absichten (wobei ich auch nicht das Gegenteil oder gar böswillige Absichten unterstellen will).

Dass wir in Deutschland ein sehr offenes und liberales Verhältnis zu Alkohol haben ist mir auch bewusst, das ist ja aber auch durchaus kritisierbar.

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Ist der Alkoholkonsum unter Jugendliche nicht eh rückläufig? Meine da letztens was gelesen zu haben.

Richtig

2022

Die neuen BZgA-Studienergebnisse zeigen, dass aktuell 8,7 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen regelmäßig, also mindestens einmal wöchentlich, Alkohol trinken. Im Vergleich zu 21,2 Prozent im Jahr 2004 hat sich der Wert deutlich reduziert und erreicht den niedrigsten Stand seit Beginn der Beobachtung. Auch bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren ist der Anteil, der regelmäßig Alkohol trinkt, gesunken: Lag er im Jahr 2004 bei 43,6 Prozent, sind es aktuell 32,0 Prozent.

1979 lag der Wert sogar bei 25% bei Jugendlichen

EDIT: umgekehrt sieh es bei Cannabis aus

Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen, die schon einmal Cannabis konsumiert haben, ist von 34,8 Prozent im Jahr 2012 auf 50,8 Prozent im Jahr 2021 gestiegen.
Bei den 12- bis 17-Jährigen ist dieser Anteil … 9,3 Prozent im Jahr 2021. Damit liegt er aktuell höher als noch vor zehn Jahren. Im Jahr 2011 gaben in dieser Altersgruppe 6,7 Prozent an, bereits Cannabis konsumiert zu haben.

BZgA: Suchtmittelkonsum junger Menschen: Alkoholkonsum rückläufig, Raucherquote unverändert niedrig, Cannabiskonsum nimmt zu

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So lange man also weiter gut in den Jugendschutz investiert und vllt noch Werbeverbote weiter ausbaut, scheint sich zumindest das Problem gesellschaftlich von selbst zu lösen.
Irgendwelche Drogen nehmen die Leute halt immer. Cannabis ist ja noch vollkommen unreguliert. Die Frage des verantwortungsvollen Konsums stellt sich daher auch gar nicht erst.

Statista (die sich auf auf die BZgA beziehen) haben übrigens auch die Zahlen dazwischen (2004 bis „aktuell“ ist ja ein sehr großer Sprung) und in den letzten Jahren geht der Konsum bei männlichen Jugendlichen wohl immer noch zurück, während er bei jungen Mädchen steigt

Altersgruppe: 12-17 Jahre
in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung mindestens einmal pro Woche Konsum mindestens eines alkoholischen Getränks

Der Alkoholatlas zeigt auch für das Rauschtrinken (5 oder mehr bzw. 4 oder mehr Gläser Alkohol hintereinander innerhalb der letzten 30 Tage) einen Rückgang, besonders deutlich für Männer zwischen 15 und 25 Jahren.

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Vielleicht einfach eine Angleichung. In den Kreisen an Jugendlichen, in denen das angesagt ist, wird es da einfach keine Unterschiede mehr geben.

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Was zumindest bei Alkohol dazu kommt, ist auch der gesellschaftliche Zwang. kA ob ihr das auch kennt, aber wenn man unterwegs ist und jemand in der Gruppe will keinen Alkohol trinken geschieht es erschreckend schnell dass da nachgehakt wird warum und die Person muss sich in gewisser Weise „rechtfertigen“.

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raucht er jetzt weniger vom starken Gras oder das weniger starke Gras? :beansweat:

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"Ich kiffe nicht mehr

Aber auch nicht weniger, ayoo"

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Also wenn es jetzt wirklich auf Modell Projekte usw. hinauslaufen sollte…

Lächerlich, dann hätte man es auch gleich lassen können oder sollen… ^^

wenn es keinen legalen markt gibt, der die bedarfe deckt, wird es weiterhin einen schwarzmarkt, unkontrollierte produkte, kriminalisierungen und organisierte kriminalität geben.

Der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis und der Anbau von drei Pflanzen zum Eigenkonsum soll in Deutschland künftig legal sein. Das sehen nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) die überarbeiteten Gesetzespläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die Cannabislegalisierung vor.

Zudem werden sogenannte Cannabis Social Clubs legalisiert. Diese Vereine versorgen ihre Mitglieder mit Cannabisprodukten aus dem eigenen Anbau. Dieses Modell gibt es bereits in Spanien und auf Malta.

Damit die EU die deutsche Cannabislegalisierung genehmigt, soll es allerdings anderes als bisher vorgesehen zunächst keinen generellen freien Verkauf von Cannabisprodukten geben. Vielmehr ist die Abgabe in lizenzierten Geschäften nur in regionalen Modellprojekten geplant, die auf fünf Jahre befristet sind.

Das ist doch wieder total beklopptes Stückwerk -.-
Warum nicht einfach legal freigeben wie Alkohol auch?
Verkauf halt nur in lizensierten Geschäften aber sonst go for it
Wobei ich es auch ehrlich gesagt ganz nett fände, den öffentlichen gebrauch auf ein minimum zu reduzieren. Mir gehen die Raucher schon aufn Sack, passiv high muss ich jetzt nicht auch noch werden, kaum dass man von der ubahn aus tageslicht erblickt :beanfriendly: