Puuh.
Schon mal gesehen, wie beim Zurückziehen die gewaltbereiten Demonstranten einfach nachziehen?
Wie weit zieht man sich zurück. Was nimmt man in den Kauf?
Kann man darauf zählen, dass nur die Polizisten als Gegenüber gesehen werden? Oder können auch umstehende Passanten plötzlich zu Zielscheiben werden?
Man kann es aber auch so machen wie es früher mal in England gang und gebe war.
Eine Demonstration wird auf einen fixen Punkt gelegt und dieser Bereich abgesperrt. Die Demo ist dann in einem kontrollierten Gebiet, in welchem keine Unbeteiligten hineingeraten können.
Es wäre aber dann die Bewegungsfreiheit auf diesen Bereich eingeschränkt.
Aus persönlicher Sicht habe ich mal kein Problem damit, eine Demo und deren Gegendemo nicht zu begleiten. Wieso auch? Wir sind schön in Sicherheit und die Raufbolde können sich dann gegenseitig fertig machen, wenn sie wollen.
Aber dann wäre die Polizei wieder Schuld, weil sie nicht eingeschritten ist. Aber wie hätte die Polizei hier dann wieder einschreiten sollen?
Man sieht es vl am Beispiel der Türken- und Kurden-Demo vor zwei Tagen in Wien.
Es ist eben immer wieder ein abwägen der Entscheidungen vor Ort. Aber durch den Einsatz der Polizei, kann man zumindest alle Wut, Frustration und sonstiges auf die Polizisten lenken. Sogenanntes Kanonenfutter.
Auch noch eine lustige Idee wäre, wenn man innerhalb einer Demonstration bzw. eines Demonstrationszuges eine Selbstreinigung durchführt. Aber gut, dann wäre die natürlich Frage, wer möchte den eine Person mit Stein oder Flasche in der Hand fragen, ob er/sie das nicht unterlassen könnte und seine Gesundheit gefährden? Möchte auch nicht jeder.
Hatte ja meine ich in Stuttgart auch nicht geklappt. Da wird ja auch ermittelt, weil angeblich jemand zusammengetreten (Tritte gegen den Kopf) als er die Ausschreitung kritisiert hatte.
eben, ich will den rückzug auch keineswegs als erste oder beste option sehen, sondern nur als eben das: eine option.
aber es geht mir btw nicht nur um den kontext demo, sondern allgemein die einsätze der polizei. das in stuttgart hatte ja mit ner demo wirklich überhaupt nichts zu tun.
vom konzept der selbstreinigung halte ich absolut gar nichts.
ich sehe es nicht als sinnvoll an, im zweifel die eigene gesundheit zu riskieren, wenn eh schon erkennbar ist, dass auf diesem wege nichts erreichbar ist.
Soweit ich informiert bin, kam es in Stuttgart zu Ausschreitungen gewalttätiger Art durch verschiedene Personen die sich zusammen gerottet haben. Ja hat mit Demo nichts zutun. Ich hab mirdazu nicht alles durchgelesen, dies ist jedoch zurzeit so wie ich es wahrgenommen habe:
Grundsätzlicher Einsatz wird vermutlich “Randalierer” gelautet haben.
Gut es hängt nun davon ab, wieviele Personen beim Notruf genannt werden.
Es gilt den Angriff abzuwenden bzw. zu beenden. Wie schreitet man da ein.
Anfänglich natürlich mit dem Einschreiten und dem erkenntlich machen, dass nun die Polizei da ist.
Versuchen die Täter bzw. die Beteiligten zu eruieren und deren Identitäten wie auch deren Beitrag zu den Taten festzuhalten.
Wie macht man das wenn diese sich nun renitent verhalten? Zurücktreten als Polizei und zusehen? Den umstehenden Menschen sagen: “Keine Sorge sind nur Sachbestände. Die Versicherung wird schon zahlen. Ob wir nun Täter haben oder nicht.”
Ist jetzt überspitzt gesagt.
Wie wäre das gewünschte Einschreiten abgelaufen. Oder wie hätte es ablaufen sollen?
Ich würde mich freuen über andere Ansichten.
Das ist so falsch. Gerade zu Beginn (aber auch heute noch) der Krise kamen Aussagen von Politikern (und einschlägigen Medien) einer bestimmten Partei, die weit aus schlimmeres gesagt haben und auch da kam oft der Satz „Das wird man doch noch sagen dürfen.“
Ich sehe hier einen ziemlichen Bias bereits in der Prämisse der Farge, was mitunter das Grundproblem in unserer Diskussionskultur ist.
der punkt an stuttgart ist ja gerade, dass das randalieren erst mit dem eingriff der polizei überhaupt startete. wenn eine banale rauschmittelkontrolle so massiv eskaliert, dann weigere ich mich, zu glauben, dass es keinen besseren weg gegeben hätte. und wenn dieser weg das kurzfristige absehen von strafmaßnahmen in diesem delikt bedeutet hätte, so wäre dies immer noch die deutlich bessere lösung gewesen als in einer offenkundig hochemotionalen umgebung einen ausbruch von massengewalt zu riskieren.
Es besteht immer die Chance eine Veranstaltung in der Form nicht durchzuführen, wenn man „sieht/hört/riecht“, dass die falschen Menschen sich drunter befinden und die Lage eskalieren lassen. Es passiert nicht immer zufällig bzw. es ein wenig unwahrscheinlich, dass man nie wüsste, dass sich ein gewisses Gewaltpotential unter einer Gruppe versteckt. Du sagst ja, die nicht die eigene Gesundheit riskieren. Mit solch einer Gruppe dann losgehen und bist du trotzdem mittendrin und gefährdest ggf. deine Gesundheit. Egal ob nun Falschen, Steine, Feuerwerkskörper, Polizeieinsatz oder ein einfaches Fallen oder Umknicken.
Natürlich blöd, dann etwas abzusagen, wenn so viele Menschen für eine gute Sache eintreten wollen. Dann ist auf einmal der Veranstalter der Buhmann und sorgt für die Eskalation, weil einige dann doch noch ihr Statement absetzen wollen. Wer weiß - oder es bleibt ruhig. Bei so einer Demo muss man sich aber auch nichts Vormachen, dass man alles Deeskalieren kann. Wenn das möglich wäre, gäbe es nirgendwo auf der Welt Eskalation. Und manchmal macht die Polizei Fehler und manchmal ist man auf der Gegenseite auch Deeskalations-resistent. Warum manche Leute nicht auf Deeskalation anspringen, kann auch verschiedenen Gründe haben.
Ich hab mich mal quer durchgelesen.
Soviel ich nun verstanden habe wurde ein 17 Jähriger Deutscher wegen Drogenbesitzes kontrolliert. Er entzog sich der Kontrolle und flüchtete. 8 Beamte verfolgten den Flüchtigen, welcher stürzte und dadurch von den Polizisten angehalten wurde.
Danach soll es schlag auf schlag passiert sein, dass sich dann innerhalb kürzester Zeit 200 andere Jugendliche dort ein befanden und gegen die Polizisten vorging, welche Verstärkung gerufen hat. Währenddessen haben sich die Jugendlichen bewaffnet, wobei manche auf die Polizei losgingen und andere die Gelegenheit wahrnahmen um Geschäfte zu plündern.
Die Frage ist halt, warum das plötzlich so eskaliert ist.
so eine Anhaltung ist eine übliche die oft vorkommt. Dass ein paar Passanten auf Seiten des Angehaltenen sind und sich einmischen ist auch noch einkalkulierbar, da es oft vorkommt.
Aber die Bewaffnung und danach die Randale und Plünderungen sind nicht wirklich erklärbar.
Es gibt Mutmaßungen dass es nun Hype sei gegen die Polizei zu sein. Auch wird hervorgehoben, dass in letzter Zeit diese Personen grundsätzlich immer wieder kontrolliert wurden.
Weiter gab es 3 Wochen zuvor einen ähnlichen Vorfall, da es zu einer Nichteinhaltung der Coronamaßnahmen kam.
Es geht ebenfalls laut der Journalisten darum, sich gegen die Polizei vorzubereiten usw. (z.B: ein Artikel den ich nun durchgesehen habe: Krawalle in Stuttgart: Warum diese Eskalation? | ZEIT ONLINE oder Krawallnacht in Stuttgart: War eine Drogenkontrolle der Auslöser? | Nordbayern)
Nun ja so ganz ist das Ganze anscheinend nicht geklärt.
Nur finde ich grad nichts zu den Übergriffen durch Polizisten. Eher erschreckend wenn jemand einem Polizisten mit gestreckten Beinen in den Rücken hüpft und dann andere Jubeln.
EDIT:
Was wären die Folgen beim Absehen von Strafanzeige? Neben dem, dass ich als Polizist das nicht darf und verpflichten bin eine Anzeige zu erstatten?
Man sieht, dass dies funktioniert und wendet diese Methode immer wieder an. Dann kann man zu keinem Zeitpunkt mehr Straftaten verfolgen. Ab welcher Straftat ist es dann okay, so eine Aktion durch Gewaltbereite in Kauf zu nehmen?
die die da aber mitgehen, haben doch im normalfall eh kein interesse an deeskalation, sind im besten fall eventies, die die eskalation anderer gerne beobachten und ansonsten mitläufer oder eben die eskalatoren selbst.
ja, die veranstalter haben da natürlich eine gewisse handhabe, ich dachte bei selbstreinigung eher an andere demonstranten aus anderen gruppen bzw einzelpersonen.
fehler von seiten der polizisten müssen doch nicht gleich immer übergriffe sein, oder was wolltest du hiermit aussagen?
Naja weiter oben sprachen Sam Jones und ich von Übergriffen und Strafrechtliches Verhalten durch Polizisten.
Demnach nahm ich an, dass du mit dem Fehlverhalten dich auch auf dies beziehst. Was nun ein Irrtum meiner Seite ist.
Aber welchen Fehler hat die Polizei nun deiner Meinung gemacht? Wenn es z.B: betreffend des:
Ich hätte den Vorschlag, dass die Veranstalter ganz einfach für die entstehenden und entstandenen Schäden haftbar sind. Tja da wäre aber dann vl das Problem, dass Demos eher unangekündigt stattfinden und es somit noch mehr Potential für Ausschreitungen gibt.
Ich spreche von dem normalen Demonstranten. Falls ich mitgehen und wüsste, dass es ein eine Gruppe gibt, die „zündeln“ könnte, so dass die Lage eskaliert, bin ich auch mittendrin. Wenn Du dann schlau bist, dann stellst du dich wahrscheinlich nicht an vorderster Front. Aber am Ende egal, wie eine Lage eskalieren könnte, ich bin erstmal drin. Ist bei einer großen Menschenmasse immer so. Also würde mir persönlich schon entgegenkommen, dass niemand Unsinn macht und ich oder Freunde/Familie in Gefahr gerät.
Kann man weit fassen das Thema. Von daher hab ich auch die Variante genommen. Es ist ja auch nicht so, dass jede Demonstration aus dem Ruder läuft. Kann man natürlich nun wild spekulieren, ob die Polizei nun besser gearbeitet hat oder einfach keine Unruhstifter vor Ort waren.
Am Ende weiß man auch, wann diese Unruhstifter auftreten oder anreisen. Das ist auch nicht immer so, denke ich. Wenn dann weiß es auch nicht nur die Polizei. Die monitoren auch selbst die Lage im Vorfeld und dann weiß es auch jeder Veranstalter, dass es ein wenig ungemütlicher werden könnte. Kann man überall im Internet lesen.
sehe ich anders. denn zum einen sind die meisten umfelder in denen straftaten passieren ja nicht immer gleich. in den allermeisten wird die gefahr einer (öffentlichen) eskalation schlicht nicht gegeben sein, weil das umfeld vernünftig genug, die präsenz der beamten ausreichend usw. zum anderen hat die polizei ja schon lange nicht mehr nur die mittel der direkten strafverfolgung zur verfügung, sondern kann diese auch zeitlich verzögert in unkritischeren umgebungen vollziehen. gerade, wenn keine gefahr in verzug ist, sollte dies mmn häufiger angewendet werden, um sowohl die beamten als auch unbeteiligte zu schützen.
halte ich überhaupt nichts von, denn hier ist das missbrauchspotential durch konkurierende/gegenteilige gruppen schlicht zu hoch. wenn du einer bewegung massiv schaden möchtest, müsstest du nur noch geschickt randale bei solchen demos inszinieren und schon hätte die bewegung nicht nur einen imageschaden, für den sie nichts kann, sondern auch einen massiven finanziellen, der vllt sogar das ende der bewegung bedeuten kann.
das ist mir zu eindimensional gedacht. normale demonstranten werden, sobald die lage eskaliert, möglichst schnell versuchen, sich aus der gefahrenzone zu begeben und eben nicht mittendrin bleiben. somit bleibt ihr einfluss nur auf die phase beschränkt, in der die lage noch nicht eskaliert ist und hier wird in den wenigsten fällen sich jemand außerhalb seiner gruppe beschäftigen.
der einzige punkt, bei dem ich chancen für selbstreinigung sehe, ist wenn innerhalb der gruppe der randalierer sich bekannte der randalierer gegen die gewalt aussprechen und die randalierer reflektiert genug sind, das auch anzunehmen. jeder außérhalb hat schlichtweg zu wenig einfluss auf diese personen.
Ja das stimmt. Wird aber massiv erschwert, wenn nicht mal die Identität festgestellt werden kann.
Somit sind mögliche Bild und Tonaufnahmen zunächst hinfällig, wenn der Täter unbekannt ist. Ob nun eine solche Feststellung stattgefunden hat oder noch nicht, kann ich aus den Artikeln nicht rauslesen.
Somit bleibt sichs dann also gleich. Der Image-Schaden ist so oder so gegeben.
ja eine ordentliche identifizierung natürlich vorausgesetzt.
nein, die möglichkeit mit einer geschickten randale den veranstalter direkt zu schaden liefert eine viel größere motivation für kriminelle elemente in konkurrierende Gruppen.