Diskussionskultur hier im Forum

Also für meinen Geschmack sind Meinung und Geschmack im Ergebnis das gleiche. Kommt im Zweifel auf den Kontext an, aber ich will keine Wortklauberei betreiben.

Wenn du vollkommen emotionslos diskutieren kannst, ist das entweder beeindruckend oder du hast keine Meinung zum Diskussionsthema. Das ist aber mindestens nicht der Standard.
Weiterhin würde ich auch keinen großen Unterschied zwischen Streit und Diskussion machen, und wenn dann nur einen graduellen.

Hinter jedem Streit/Diskussion steckt ja das Ziel seine Interessen durchzusezten. Sonst ist das nur Selbstzweck.

Nachtrag:

Unterschreibe ich dir sofort.

Das ist im Übrigen genau, warum sich Menschen angegriffen fühlen.
Abseits von echten persönlichen Angriffen; womit wir eine klare Abgrenzung von Diskussion und Streit hätten.

Was dann aber meistens der Fall ist, wenn Du (allgmeines Du) mein Argument (allgeinenes ich) nicht verstehst.

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Hinter Streits womöglich. Bei ner ordentlichen Diskussion sehe ich allerdings in erster Linie ein anderes Ziel, nämlich Erkenntnisgewinn, der v.a. durch die Darlegung einer anderen Perspektive zustande kommt. Wenn ich nur meine Interessen durchsetzen will, brauche ich keine Diskussion. Da muss ich „nur“ am längeren Hebel sitzen und kann meine Ansichten anderen aufdrücken.

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Ok, von mir aus. Ich bin kein guter Philosoph und kann kaum im letzten Detail einen Streit von einer Diskussion auseinander definieren.

Wenn du allerdings nicht am längeren Hebel sitzt, was sicherlich in sehr vielen Situationen in deinem Leben vorkommt, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als für deine Interessen zu diskutieren - was in dem Fall verhandeln sein könnte.

Eine Diskussion mit dem Ziel Erkenntnisse zu gewinnen, würde ich nicht Diskussion nennen, ist aber sicherlich valide.

Würde ich jetzt trollen wollen, würde ich sagen dass dein Ziel/Interesse ist Erkenntnisse zu gewinnen und ich damit weiterhin recht hätte - war mein erster Impuls, wird der Sache aber nicht gerecht :slight_smile:

Aber mein Ausgangspunkt war eben nicht die Wortklauberei sondern meine Meinung, dass Diskussionen weh tun, und dabei war mein Scope: Diskussionen in diesem Forum.

Verhandeln und Diskutieren sind für mich auch zwei komplett unterschiedliche Dinge.

Wie würdest du es nennen?

Das Konzept des Trollens, abgesehen davon, dass ich es für ziemlich verachtenswert halte, hab ich auch nie so wirklich verstanden (also nicht in einem kognitiven sondern eher mentalen Sinn). Klar, jemanden mal aufziehen mach ich auch öfter mal. Macht vermutlich jeder Mensch mal. Aber Trollen ist dann schon wieder ne ganz andere Stufe, die sich mir einfach nicht erschließt.

MMn eine falsche Herangehensweise. Wenn ich jemanden wehtun muss, um eine „Diskussion zu gewinnen“, dann diskutiere ich nicht und hab auch idR keine guten Argumente. Da wäre es sinnvoller, wenn man gleich die Klappe hält. Klar kann es mal passieren, dass man sich mal im Ton vergreift. Aber dann entschuldigt man sich und gut ist.

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Je nach Context: Seminar oder Austausch. Aber in manchen Fällen auch Selbstzweck oder Selbstdarstellung.

Hier hast du mich falsch verstanden.

Ich fühle mich verletzt, weil meine Überzeugungen kritisiert werden. Bei meinem Punkt kommt das von innen und ist damit unvermeidlich.

Hier wirds persönlich, ist aber so lang, dass ich es so mache

Du hast m.E. einen großen Logikfehler:

Fiktives Beispiel: Du bist für das bedinungslose Grundeinkommen und ich dagegen.

Du wirst mich vermutlich in meinen Grundfesten erschüttern, mit dem Beweis, dass es eben kein Mittel ist, damit sich Menschen auf die faule Haut legen und ich dafür bezahle.

Aber du würdest lieber die Klappe halten, weil du zwar Argumente hast, aber mich verletzen würdest.

Ende des Beispiels.

Kritik:
Du gehst nicht auf die Diskussionskultur in diesem Forum ein, stattdessen hältst du dich an meiner Wortwahl auf. Diskussion ist nicht Streit, ist nicht Debatte, anstatt auf die Grundeigenschaften, der Diskussionen wie sie in diesem Forum gelebt werden, einzugehen.

Ein Forum lebt von seiner (gesunden) Streitkultur. Das Thema der letzten Tage war, inwieweit die hier gelebte Moderation das beeinflusst. Das Ziel war eine Lösung zu finden. Das gemeinsame Interesse war die Community, Gesellschaft, den genutzten Dienst (Forum) und unser Nutzererlebnis zu verbessern.

Wenn du also keine Meinung oder keine Argumente dazu hast, empfehle ich dir dich an deinen Ratschlag zu halten.

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Interessante Benennung. Gerade eine Diskussion zur Erkenntnisgewinnung hat besonders wenig mit Selbstdarstellung oder Selbstzweck zu tun.

Wenn ich mich durch Argumente (!!!) anderer angegriffen fühle, dann bin ich entweder geistig noch ziemlich kindlich unterwegs, oder aber in einem ziemlich dogmatischen Denken gefangen. Bei beidem wäre dann eher das das Problem und nicht die eigentliche Diskussion oder gar die Argumente.

In einer Diskussion ist es wichtig, dass man sich auf ein gemeinsames Vokabular einigt. Sonst redet man ständig aneinander vorbei. Daher ist es mMn wichtig, dass man klarstellt, welche Begriffe gerade im Zentrum stehen. Diskussion ist nicht Streit und auch nicht Debatte. Klar gibt es Überschneidungen, dennoch sind es unterschiedliche Dinge und diese zu vermischen, ist in so nem heiklen Thema wie dem Threadthema eher kontraproduktiv.

Ist mir ehrlich gesagt herzlich egal für unseren Dialog. Meine Einwände richten sich nach dem, was ich zitiert habe. Die restliche Diskussion ist mMn schon länger ziemlich sinnbefreit, weil außer Worthülsen und Ankreidungen keine wirklichen Argumente kommen.

Aber wenn du meinen Senf zum Thema hören willst, hier bitte:
Ich persönlich bin mit der Moderation, wie sie gerade stattfindet, sehr zufrieden. Ich wurde selbst das ein oder andere mal zurechtgewiesen und jedes Mal war es einleuchtend und für das Forenmiteinander durchaus sinnvoll. Und bei den Moderationen, die ich so mitbekommen habe, war bisher alles, soweit es in meiner Position als dritter möglich zu beurteilen war, durchaus einleuchtend inkl. so mancher Permabans.
Ich finde es sehr sinnvoll, dass die Forenregeln einen gewissen Auslegungsspielraum haben, weil sonst (wie bereits andere gut erläutert haben) sich gewisse Individuen an den Grenzen der zu klaren Regeln entlanghanteln und langfristig nur zu einer Zerstörung der Diskussionskultur hier im Forum beitragen.

Wenn dem so ist, dann lassen wir das Thema mal hinter uns:

Wie gesagt: In manchen Fällen. Du wirst bestimmt schon oft mit Menschen gesprochen haben, die sich gerne reden hören.
Eine Diskussion hat immer ein Ziel, für dessen Erreichung/Annäherung Argumente ausgetauscht werden.
Ich grenze aber den Erkenntnisgewinn als einziges Ziel/Zweck davon ab. Der ist (im besten Fall) ein positiver Nebeneffekt.

Wenn der gemeinsame Nenner ist, dass du weist, was ich mit Diskussion meine und wo ich Streit davon abgrenze oder auch nicht, dann reicht es als Einigung. Auf die Kultur der Diskussion muss man sich einigen, sonst führt das zu Frust.

Das ist sehr schwarz/weiß formuliert. Da gibt es mehr Abstufungen. Im Grunde sind Überzeugungen von Dogmen nicht sehr weit entfernt. (oder heißt es Dogmas, Dogmata)

Obwohl ich deine Herleitung nicht teile, ist dieser Punkt das Grundproblem an der Diskussionskultur in diesem Forum. Aber am Ende ist jeder Mensch anders und viele nicht in der Lage zu diskutieren - und das sowohl nach deiner Auslegung von Diskussion, als auch nach meiner Auslegung.

Schlussendlich bin ich kein Freund von Wortklauberei (schon oft gesagt), außer es dient einer unbedingt notwendigen Klarheit von Begriffen. Das sehe ich aber mindestens bei der Differenzierung von Streit und Diskussion und Erkenntnisgewinn innerhalb einer Diskussion nicht als notwendig.

Denn am Ende müssen wir nicht klären, ob wir diesen Passanten umfahren oder umfahren sollten. Und ja: Auch hier kommt es auf den Passanten an.

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Das „weh tun“ war natürlich nur eine Metapher.

Sehr früh nach Senderumstellung wurde Kritik an den neuen Inhalten und deren Form mit Aussagen ala „dann schaus halt nicht“ gekontert, ohne großartig über den Content zu reden. Ich will die Diskussion hier nicht inhaltlich aufmachen, nur kurz als Gedankenanstoß: Mit einem „24/7“ Sender, Programmplan, etc. gehen gewisse Ansprüche einher, die der Sender an sich selbst stellt. Klassischere Dinge wie Zuverlässigkeit, Planbarkeit, stringentes/konsistentes Programm blablabla. Wenn man gewisse Prinzipien als Zuschauer mag ist es absolut legitim diese auch weiterhin sehen zu wollen. Wenn das zu Teilen aufgrund anderer Plattformen und deren Konzeption verloren geht ist das ein Punkt, über den man reden darf. „Schaus halt nicht“ als pseudo-weise Antwort ist da aus meiner Sicht nur das Eingeständnis keine Diskussion führen zu können. Meinetwegen auch zu wollen, aber warum postet man dann überhaupt?

„Weh tun“ würde es dann, wenn man inhaltlich diskutieren könnte, warum das Twitchgame teils fundamental unterschiedlich ist zu den oben genannten Prinzipien. Und warum User das „mit sich machen lassen“.

Aber wenn eine Diskussion mal in die Richtung geht werden die Aussagen der Kritiker oft (es gibt natürlich auch einige übertrieben offensive, deutlich zu weit gehende Posts) in das Maßlose übersteigert und falsch gedeutet. Da wird aus „über Boni während Corona reden ist ein bissel unglücklich/sich über 10 Subs beschweren“ ganz schnell „Soso. Ihr wollt also, dass die Streamer alles umsonst machen? Wie weltfremd bist du denn?“.

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Natürlich, die diskutieren aber nicht, sondern führen einen Monolog.

Da du bereits mehrmals gezeigt hast, dass du den Begriff eher kreativ auslegst, würde ich verneinen, dass es ausreicht.

Natürlich ist es verkürzt, aber im Grunde läuft es darauf hinaus.

Ich hab auch nix von Dogmen sondern von dogmatischen Denken geschrieben. Logischerweise stehen sich die Begriffe nahe, aber sind nicht dasselbe. Mir gehts eher um den (eingeschränkten) Denkprozesse als um die eigentlichen Regeln, die mit den Dogmen einhergehen.

Und hier unterscheiden sich unsere Ansichten, was verschiedene Gründe haben kann. MMn ist nämlich genau dieser Erkenntnisgewinn (der auch darin bestehen kann, dass man mehr über eine andere Perspektive erfährt) einer der zentralen Unterschiede zwischen Streit und Diskussion. Aber weder will ich dich zu iwas bekehren, noch fühle ich mich von deinen Aussagen angegriffen, so wie es in einer Diskussion sein sollte.

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Damit ich das richtig verstehe, die Moderation hat den Kommentar mit der Begründung " Spuren von Querdenkermethoden beinhalten" gelöscht oder was war die genaue bezeichnung?

Dem würde ich stark widersprechen. Was jemanden verletzt ist ja subjektiv. Man kann sachlich ein Argument nabringen und jemand fühlt sich trptzdem verletzt.

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Das ist imho die falsch Sichtweise auf das Thema. da hier davon ausgegangen wird, dass jemand bewusst einen anderen verletzt in der Diskussion. Es geht nach meiner Wahrnehmung eher darum ,dass man seine Argumente bringt und als resultat daraus fühlt sich jemand verletzt/angegriffen, ohne dass dies das ziel war.

Für dich mag das ja kreativ sein, für mich ist es einfach eine andere Ansicht. Wenn wir uns auf ein Vokabular einigen, dann auf technisches oder umgangssprachliches. Du willst ja schon, dass ich deine Auslegungen nutze.

Wird dem aber nicht ganz gerecht.

Ist ein bisschen Haarspalterei in meinem Dafürhalten. Aber ich verstehe den Unterschied den du machst.

Und das finde ich super, denn sonst hätten wir eine sehr einseitige und überaus kurze Diskussion.

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Das ist sicherlich nicht meine Auslegung sondern ziemlich allgemein so.

Lasse ich so nicht stehen.
Der Duden, der jawohl im Bereich Wortklauberei und Auslegung mindestens der allg. Standard ist, gibt für Diskussion folgende Synonyme aus: Auseinandersetzung, Aussprache, Debatte, Erörterung.

Ich würde mir nicht anmaßen etwas als allgemein Gültig zu definieren.

Ist ein Wörterbuch, die Bedeutung dieses Werks würde ich nicht überbewerten. Es ist gut, um Rechtschreibung und Flexionen nachzulesen. Für viel mehr reicht zumindest die Onlineausgabe allerdings nicht.

Dir ist bewusst, was das Wort „Synonym“ bedeutet? Nur in den allerseltensten Fällen sind die Begriffe deckungsgleich. Meist (so wie hier) handelt es sich um Begriffe mit ähnlicher Bedeutung, zumal du hier nur Synonyme und keine Definition genannt hast.

Ergo ist dieses Argument ziemlich irrelevant.

Ich weiß nicht wo du deine Authorität hernimmst, aber für mich hat der Duden eindeutig eine höhere.
Deine Definition von Synonym ist falsch.

Ich hab gar keine Autorität, maße ich mir auch gar nicht an. Ich erkläre lediglich, warum deine Definition keine Definition ist. Kannst gern recherchieren.
Aber da du eh nur mehr persönlich wirst, klinke ich mich mal aus dem Streit aus. Bringt ja eh nix.

Dann recherchieren wir mal

https://www.wortbedeutung.info/Diskussion/

Und weil die quelle in jede Internet Diskussion gehört

Hier steht nicht, dass eine Diskussion immer ein Ziel hat. Habe sie eine Quzelle für Ihre Behauptung?

Ernste Frage, wo ist der User persönlich geworden?

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Der Duden ist auch nicht die einzige Instanz, die das Wort so definiert. Solange es keine Gesetze für die Auslegung von Worten gibt (man belehre mich), sind das durchaus legitime Anlaufstellen. Im Mindesten entspricht das dort Geschriebene der allgemeinen Aufassung.

Ansonsten ist „Diskussion“ nur das Wort, welches der Threadersteller gewählt hat und nicht wirklich der Punkt, an den man alle Inhalte in einem Forum der Form nach aufhängen sollte. Insofern erübrigt sich spätestens da eine strengere Auslegung des Wortes „Diskussion“, wenn das eigentliche Thema der Umgang allgemein ist.

Man könnte sich ja auch mal anschauen, woher das Wort „Forum“ kommt. Stells mir grad vor, im alten Rom:
Antonius: „Das Kleid ist eindeutig blau!“
Gaius: „Stimmt nicht. Gold-weiß. Ist doch ganz eindeutig.“
Antonius: „Bin voll cool mit deiner Meinung.“
Gaius: „Bist Mensch geblieben. Danke für die Diskussion.“

Und dann gingen beide friedlich nach Hause. Thema beendet. Bisschen seicht, oder?