Ich denke halt auch, dass die Diskussion über die neuen Regeln erst aufkommen wird, wenn ein richtig guter Film nicht für die Oscars zugelassenen wird.
Gab’s letzte Oscars einen Gewinner, den es hätte treffen können? Spontan würde 1917 einfallen, bei dem sich die Frage stellen könnte.
Die “Hinter der Kamera Aspekte” durchzugehen, hat wohl hier keiner den Nerv.
aber wenn ich zb an einen Film wie “der Untergang” denke, ok der war nicht “bester Film” nominiert, auch schwierig, wenn im hintergrund da eben kaum POC im dreh involviert sind ist das eben so.
Und das wird nie passieren. Die Punkte B, C, D sind in der Medienbranche und gerade in Hollywood doch easy zu erfüllen. Und selbst bei 1917 ist das Drehbuch von einer Frau und es gab auch 3 weibliche Produzentinen.
Ja, deswegen habe ich es auch so formuliert, weil ich keine Ahnung habe, wer alles hinter der Kamera war . Ich glaube aber, wenn er auf die Kompanie im Wald trifft, da sind PoCs?
Da würde ich mal sagen, dass Alexandra Maria Lara als Hauptfigur durchgeht und damit sogar das erfüllt ist.
Also ich finde solche “Zwangsregeln” auch nicht gut aber auf der anderen Seite glaube ich auch, dass das in der Praxis überhaupt nichts ändern wird, da diese Regeln wohl 95% aller Filme ohnehin erfüllen und der Rest auch jetzt schon nie auch nur annähernd in Oscarnähe kommen dürfte…
Gegenfrage: Kann denn Equality of outcome immer zu 100% umgesetzt und überprüft werden?
Siehe Hollywood jetzt.
Wirds da n fragebogen geben, und dementsprechend wird man dann einer Rasse/kultur zugeordnet? Wird man von einem “Wissenschaftler” eingeschätzt und bekommt das dann auf seinen Pass?
Ab wann ist man eine “Minderheit”? Ab wann wird gesagt “Dieser Film erfüllt die Minderheiten-standards”?
Zählen zur Minderheit dann nur Stereotype einer Minderheit, wie der japanische Kampfsportmeister oder Hufschmied in Amerika mit japanischen Eltern ausgeschlossen?
Was ist z.B. mit Indianern/Native Americans? Zählen die nur als solche, wenn sie als ärmlich und in Reservaten lebend dargestellt werden?
Sensationelle Filme wie z.B. “The Rider”. Da gehts zwar um einen Native American, aber das wird nie so vor sich her getragen. Das spielt leicht eine Rolle, ist aber kein großer Aufhänger. Solche Filme würden nämlich dann durchs Raster bei der Bewertung fallen (das tun sie eh, aber würden sie dann nach den Regeln auch. Aber sie fallen dann geregelt durchs Raster).
Das kann man nie wirklich durchdrücken.
Equality of Opportunity ist allerdings schon größtenteils gegeben.
In Deutschland darf man nicht aufgrund seines Geschlechts, seiner Kultur und Sexualität diskriminiert und benachteiligt werden. (Wobei ich nicht bestreite, dass es an Firmen und Personal-managern liegt, die Leute gleich zu behandeln, und dass es da auch Gruppen gibt, die benachteiligt werden.)
Manchmal ist die “EoO” sogar übertrieben, sodass die andere Seite blöd dasteht. z.B. Hochschultage nur für Mädchen/Frauen, aber nicht für Jungs.
Es geht nicht darum, ob etwas 0% oder 100% umgesetzt und überprüft werden kann, sondern ob es erstmal in der Praxis effektiver ist.
Das sind jetzt natürlich grundlegende Fragen, die diskutiert werden müssen und höchstwahrscheinlich auch schon disktutiert wurden. Ich erachte mich nicht als belesen genug, um jetzt etwaige Richtlinien aufstellen zu können. Ich bin aber ganz bei dir, dass ich das nach wie vor als Problem sehe, welche “Gruppierungen” nun besonders gefördert werden sollten und welche nicht. Klar ist, dass nach wie vor eine Ungerechtigkeit herrscht und nun die ersten Probeanläufe unternommen werden, wie dieses Problem angegangen werden kann. Nicht mit dem Ansatz eine vollständig kompromisslose Lösung ausgearbeitet zu haben, sondern eine Verbesserung der Situation zu erzielen.
Und genau dein erster Satz stellt für mich das Problem dar. Ich seh es nach wie vor als ein theoretisches Konstrukt an, welches sehr schön klingt, aber zu viel Vertrauen vorrausetzt, um wirklich einen praktikablen Effekt zu haben. Es ist meines Wissens nach in der Realität eher minimal gegeben.
Ich merke grade auch, dass sich diese Diskussion allmählich anfängt im Kreis zu drehen, da mir jedenfalls keine weiteren Argumente zu den zwei Theorien einfallen. Ich kann nur sagen, dass ich klar auch dafür wäre, Menschen lediglich anhand ihrer Leistung einzustellen, es aber als naiv betrachte davon auszugehen, dass sich Arbeitgeber ohne weiteres daran halten werden.
ist doch nicht das problem der oscars, wenn ein filmmacher meint, er müsste unbedingt seine filmidee so anpassen, nur um chancen auf nen oscar zu haben. die oscars sind nicht dazu gedacht, dass jeder einen gewinnen will, sondern dass die einen bekommen, die laut oscars die besten (für ihre kategorie) sind.
„minderheit“ ist allerdings eigentlich ein viiieeel zu schwammiger begriff, als dass man nicht fast jede person irgendwie noch als eine auffassen könnte. man frage sich beispielsweise, ob frauen bereits welche sind…
jeder, der nicht weiß, männlich, christ, gesund (körperlich wie geistig?), cis-hetero, …ist?
ansatzweise von ausländern abstammt???
rechtshänder ist?
equality of opportunity ist vor allem zwischen arm und reich, bildungsarm und bildungsfern kaum bis gar nicht gegeben.
man mag sich drüber streiten, inwiefern sich das auf die ethnien/ herkunftsgleichen gruppen übertragen lässt, nur weil sie statistisch ärmer oder reicher als andere gruppen sind, aber zumindest sorgen diese statistischen effekte alleine schon für stereotype, die wirkung zeigen.
Ich begrüße in der Regel einen Schubser hin zu mehr Diversität, da meiner Meinung nach manchmal auch etwas Druck bzw Anreize nötig sind um festgefahrene und sich reproduzierende Strukturen aufzubrechen.
Konkret in diesem Fall sehe ich aber eigentlich mehr Schaden als Nutzen, da es halt auf der einen Seite einen Empörungs-backlash erzeugt, auf der anderen Seite aber faktisch nichts ändern wird am Status quo, weil die Regeln so schwammig sind dass wahrscheinlich jede Schulhofproduktion dafür qualifiziert wäre.
es geht mir bei dem punkt um die tatsache, dass es den oscars als organisation selbst überlassen ist, was sie tun oder für standarts setzen, und wer damit ein problem hat, der darf alleine heulen, kann den oscars mit fug und recht total egal sein.
ob die kategorie an sich fragwürdig oder nicht irgendwelchen womöglich mal in der vergangenheit propagierten zielsetzungen etc. der oscars („die besten filme würdigen“) widerspricht ist eine andere frage. aber natürlich hat die organisation auch das recht, ihrem eigenen, selbsterklärten ziel zuwiderzulaufen. auch wenns pure heuchelei etc. wäre, wäre es nicht illegal.
Wasn das für ein selten dämliches Totschlagargument
Dann können wir uns jede Diskussion über das Thema ja sparen den „is deren Verein nur was die wollen zählt“ !?
Warum überhaupt noch über was Diskutieren is ja letztlich entweder nur Sache der betreffenden Person/Organisation oder eh per Gesetz geregelt … bleibt wohl nur noch eins als Gesprächsthema.
Ich glaube nicht, dass irgendein Film aus dem Budget-Bereich eines 1917 auch nur annähernd ein Problem haben könnte. Der hat eine Abspannlänge von mehreren Fussballfeldern, die Wahrscheinlichkeit ist minimal, dass sich dort nicht ausreichend Vertreter von Minderheiten finden.
Nicht vergessen, auch so etwas wie Praktikumsplätze kann bereits 1 von 4 Kategorien sichern. Was glaubt ihr denn wie viele Minderheiten mit Kaffeebechern und Kabeln in der Hand auch heute schon durch die Studios flitzen?
welcher laus ist dir denn über die leber gelaufen? hab ich irgendwo behauptet, dass man nicht mehr drüber reden darf? nein. ich habe nur tatsachen geäußert.
wenn du damit ein problem hast, ist es allein deins…
Du hast diese „Tatsachen“ als pseudoargument gegen jemanden formuliert und das finde ich eben in einer Diskussion so wohl überflüssig als auch kontraproduktiv fürs Gespräch
Kann sein das ich dich da falsch vertanden habe, nur die Art der formulierung und im Kontext der vorherigen Post hört es sich eben stark so an ^^
Eigentlich bin ich nur ein wenig von den Reaktionen über die Änderungen genervt, was leider auch den lückenhaften Berichterstattungen zuzuschreiben ist.
Weder ist Polemik angebracht noch Jubelschreie, weil hier vermeintlich mal was für unterrepräsentierte Gruppen getan werden soll
Die Regeln sind vermutlich absichtlich so formuliert worden, dass sich insbesondere die größten Studios kein Bein ausreißen müssen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Nein, sie müssen im Grunde nicht mal irgendwas anders machen und können so weiterhandeln wie bisher.
Allerdings können die AMPAS-Mitglieder jetzt schön von sich behaupten, dass sie doch was tun und sich doch so sehr für Diversifizierung einsetzen. Aber anstatt über das reine Lippenbekenntnis zu reden, stürzen sich alle auf die eine Kategorie A, die durch die Regelung von jedem Studio komplett ignoriert werden kann und vermutlich auch wird.
Man muss eben auch noch den Wettbewerbscharakter erhalten. Du hast aber vollkommen recht, es wird sich nicht viel tun.
Viel besser wäre zb ein Fördertopf gewesen, bei dem sich Filmemacher bewerben können die es nicht schaffen ihren Film so zu finanzieren oder es wird ihnen die Werbung gefördert oder oder oder. Und da hätte man diese Kriterien und auch noch andere wie Umwelt nehmen können.