Diversitätsregeln für die Kategorie "Bester Film" bei den Oscars

Ich stelle einfach mal die mutige These in den Raum, dass sämtliche Filme die in den vergangenen 10 Jahren für den Oscar als besten Film nominiert worden sind, 2 der 4 Kriterien erfüllen.

B, C und D sind easy. A ist dann irrelevant. Die Academy hat diese Regeln gemacht, also die Filmindustrie selbst. Die schneiden sich nicht ins eigene Fleisch.

Alles nur heiße Luft.

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Mal eine Frage zwischendurch.
Macht es das für ausländische Filme, aus Ländern mit einer anderen Gesellschaftsstruktur als den USA, nicht noch schwerer einen Oscar für den besten Film zu gewinnen?
Oder zählen z.B. Koreaner aus Korea für die Amerikaner als Minderheit?

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Ich schätze mal Parasite hätte genauso den Oscar bekommen, da sie bei jeder Kategorie die Checkbox “Asian” anhaken können. Da steht ja nicht “Asian-American”.

Nach der Logik dürfte da kein US-Film einen Haken setzen, denn da steht ja asian und nicht asian-american :stuck_out_tongue_winking_eye:

Studio: ja, das ganze Team ist LBGTQ

Academy: prove it!

Studio: :cluelesseddy:

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Es braucht ja nicht mal das. Genauso gut können einfach mindestens zwei Frauen (in leitenden Positionen) hinter den Kulissen engagiert sein (meist geschieht das eh in Bereichen wie Make-Up und Kostüm). Dann hat man noch ein paar Frauen im PR- und Marketingteam und schwups sind Kategorie B und D erfüllt.
Wobei mich interessieren würde, ob die Regeln dann auch für die Distributionsstudios gelten, die mit der eigentlichen Produktion nichts zu tun haben

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Aber würde das Diversität in den Herkunftsländern fördern?

Aber sonst wie du schon sagst, heisse Luft.
Nebelkerzen für das Image und im Gespräch zu bleiben.

Nein. Asian-Americans sind auch Asiaten, Asiaten aber nicht automatisch Asian-Americans. Hier geht es um die Zuschreibung der “Rasse” und die ist unabhängig von der Staatszugehörigkeit.

Schade, Staatsangehörigkeit wäre so viel besser.

Ich glaube du hast meinen Punkt da nicht ganz erkannt. Es ging mir darum, dass der inhaltliche Aspekt bei den Kriterien eine eher untergeordnete Rolle spielt. Und das obwohl (meiner Meinung nach), dieser doch gesellschaftlich eine größere Rolle hat als die Zusammenstellung des Teams. Ein Blockbuster, der sich zum Beispiel mit Polizeigewalt beschäftigt ist doch für marginalisierte Gruppe deutlich relevanter, als eine Rom-Com. Selbst wenn ersterer nur von Weißen, hetero, Cis-Männern produziert wurden wäre und letzterer alle Kriterien der Diversität erfüllt.
Oder anders gedacht könnte eine komplett nicht Diverse Filmcrew ein für marginalisierte Gruppen relevantes Thema behandeln und in die öffentliche Diskussion bringen. Und eine Diverse Filmcrew problemlos einen inhaltlich sexistischen, rassistischen und LGBTQ±Feindlichen drehen. Und dass das in den Kriterien nicht bzw. kaum eine Rolle spielt, finde ich schon sehr vielsagend.

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Ich bin die komplette Crew bei imdb durchgegangen. Eine schwarze Frau im Cast, aber keine wichtige Rolle. Der dritte Cutter (ja, das hieß damals noch so) ist hispanisch. Wo macht man den Cut (hehe) Oder zählt halt Praktikant xy dazu, oder der jüdische Caterer?

Das ist aber die falsche Herangehensweise, denn interessanter und relevanter wie viele waren es nicht, also nicht nur die die nominiert waren, nicht alle werden als Oscar contender losgetreten.
Also muss man die Checkliste immer dabei haben sonst kann es passieren, das ein toller Film entstanden ist, aber die Kriterien nicht erfüllt worden.

Casting Director: Victoria Burrows
Costume Design: Joanna Johnston

Kategorie B is also schon einmal sicher.
Kategorie C und D könnte ich jetzt so nicht überprüfen, aber unwahrscheinlich, dass davon mindestens eine erfüllt werden kann, ist es jetzt nicht

Es ist so vieles vielsagend, aber ich glaube du diskutierst gegen Windmühlen.

Repräsentation ist alles!

In der Theorie stimme ich dir bei all deinen Punkten zu, jedoch frage ich mich wie „equality of oppurtunity“ praktisch umgesetzt und überprüft werden kann.

Ich denke, dass ist der Hauptgrund wieso sie probieren diese Regeln aufzuzwingen. Sie sind zudem wie schon von den anderen erwähnt, sehr locker und leicht umsetzbar. Es ist nicht die schönste Lösung, jedoch ein Anfang, der mMn nun wirklich nicht radikal erscheint.

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Soweit ich mir das alles durchgelesen und er Verstanden habe ist mein Fazit :cluelesseddy:

Also diese ganze neue Regelung wirkt auf mich als könnte sie nur eine von 3 Folgen haben:

  1. 0.00001% Wahrscheinlich das ein guter Film wegen unzureichender Dervisität nicht nominiert wird.
  2. 0.00001% Wahrscheinlich das sich Studios/Leitung/Who ever is in command ^^ um eine Sinnvolle erhöhung der Diversität bei den Mitarbeitern/Themen des Film kümmert.
  3. 99.99998% Wahrscheinlich das es einfach keinen UNterschied zu vorher macht :man_shrugging:
    Alleine für C braucht man nur ne Handvoll bezahlter und unbezahlter Praktikanten und/oder ANgestellter und Auzubildende die einer Minderheit angehören. Ein Teil davon muss im Hauptbetrieb „Substantiv“ mitwirken was nicht näher definiert is. Das is quasi der eine von 2 den sich jeder einfach ohne AUswirkung auf den Film billig kaufen kann :sweat_smile:
    Für B hat man quasi eh durch Hairstylist, Make Up und Set 3 von nur 2 benötigten Positionen die in Hollywood gefühlt zu 90% mit Frauen besetzt sind.
    Selbst D is ziemlich ez zu erfüllen da man bei Marketing eh seit langem auf Diversität abziehlt um mehr potentielle Kundenbereiche abzudecken.

Sehe jetzt nicht wirklich wie das zu mehr Diversität oder Repräsentation von MInderheiten führen soll, die einen sichtbaren oder auch nur ansatzweise wahnembahren UNterschied macht. Auf dem Papier ist es einfach nur sinnloses selbstbeklatschen für ihren tollen Versuch die Welt zu verbessern ohne wirklich was zu tun :sweat_smile:

Sogar ganz im Gegenteil habe ich da eher die Befürchtung das Leute Filme in Zukunft automatisch für nur nominiert halten weil Diversität forciert wurde und Schauspiler/in XY nur dabei is weil er/sie Schwarz/Asiatisch/Hispano oder Homosexuell ist ect. um die Quote zu erfüllen. Das is zwar in den meisten Fällen totaler Quatsch aber Aussenwirkung ist die halbe Miete ^^

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Ist kompletter Blödsinn, vor allem in Bezug auf period pieces.

In einem “Kings Speech” , “Henry V” etc eben historisches Material an das man sich auch halbwegs hält, waren nunmal keine POC, Genderflued, LGBTQ Personen (zumindest von denen man weiß)

Und wenn ich einen Film über die Landung in der Normandie mache , ala Soldat james ryan, ja sorry da waren eben keine schwarzen Befehlhaber und da will ich jetzt auch nicht, dass da deswegen noch ein sideplot reingequetscht wird wo US Soldaten ein paar POC oder verfolgte LGBTQ Menschen aus einem Wehrmachtsgefängnis befreien nur damit es drin ist.

Denen die Chance auf bester Film kaputt zu machen, ein Witz.

Ok, es gibt natürlich noch die Option, die Kriterien durch die anderen Punkte zu erfüllen, ist aber auch in dem Sinne blöd,wenn Regisseure dann dazu gezwungen werden, nicht den zu nehmen, der laut Ihrer Meinung der beste (und bezahlbarste) für den Job ist, sondern immer noch ein Auge auf “brauche noch 2 POC die irgendwo auf dem Papier zumindest etwas leiten hinter den Kulissen”

Glaube da werden dann eben viele auch einfach nur auf dem Papier zum Chef erklärt für die Quote, mit der Absprache, dass in Wirklichkeit jemand anderes das sagen hat.,

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@Parapluie
Du hast geschrieben dass dir das noch nicht weit genug geht, wie sehe denn das in deinem Idealfall aus?

Bitte lesen um was es geht, wenn der Film im Vordergrund nicht geändert werden kann, dann soll es im hintergrund auf diversität geachtet werden.

das hat er doch geschrieben :cluelesseddy:

er findet es nur wie viele andere auch einfach dumm :man_shrugging:

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