Ich habe vor einiger Zeit mal wieder nachgedacht, was ich alles bisher spielte und kam irgendwann an den Punkt, an dem ich mir dachte: „Hey, das ist vermutlich das Game, durch das ich zum Spielen kam.“ Meine ersten „echten“ Spiel(er)erfahrungen sind dabei tatsächlich auf Löwenzahn 1 von Terzio begründet. Ich fand das irgendwie so nett, dass ich meine Gedanken in einem kleinen Artikel presste, den ihr auch noch unten lesen könnt, aber mich interessiert vor allem:
Durch welches Spiel seid ihr zum Spielen gekommen bzw. zum Spieler geworden?
Wie ich zum Spielen kam
Ein blaues Logo, cartoonartige Geräusche, gefolgt von Gitarrenklängen und der „Löwenzahn“-Titelmelodie: Knapp 15 Jahre ist es her, als mich dieses Intro von Terzio das letzte Mal begrüßte. Irgendwann zwischen dem Ende der Grundschulzeit und einem Umzug vergessen, fiel es mir zuletzt wieder ein.
Latzhose, Tanz auf dem Vulkan, Herr Paschulke, Erklärvideos und natürlich der blaue Bauwagen mit Stuhltreppe sind nur wenige Momentaufnahmen, die meine frühsten Erinnerungen an den Welterklärer passend beschreiben – die Liste könnte endlos weitergeführt werden. „Löwenzahn“, die Sendung, die meiner Meinung nach bis heute als Maßstab für ein gutes, kindgerechtes Fernsehen gilt. Der Erfinderheld meiner Kindheit flimmerte übrigens ebenfalls über den Röhrenmonitor unseres Uralt-PCs: Mit „Löwenzahn 1“ erschien 1997 für den Computer ein Lernspiel von ZDF & Terzio.
Das oben beschriebene Intro eröffnete mir unzählige Male den Weg zum begehbaren Lustig-Bauwagen voller Überraschungen! Vor allem die Kurzvideos, die im Spiel integriert waren, blieben mir im Gedächtnis. Über „PETERs VIDEOMAT“ habe ich einiges über das Herstellen von Hämmern, das Ohr und die Salzgewinnung gelernt, was mir… naja… zumindest heute ein paar Punkte bei Quizduell einbringt. Fernab davon übte insgesamt das Spiel auf mich einen unwiderstehlichen Reiz aus: Egal wie oft ich mich durch die vermeintlich aus Bildern bestehende „Spielwelt“ klickte, egal wie oft ich den Ruf „Kaffeeeeee-Wasser ist fertig“ vernahm, egal wie oft mir erklärt wurde, welcher Teil der Kartoffel ungenießbar sei – in der Retrospektive betrachtet, habe ich wirklich sehr lange an dem Spiel gesessen. Unterbrochen wurde ich lediglich durch sehr eng gesteckte Spielzeiten. Auch dieser Aspekt wurde im späteren Verlauf meines Lebens ausgiebig diskutiert (stand aber damals nicht zur Debatte).
Peter Lustig hat also nicht nur meine frühkindliche Bildung unterstützt, sondern mit „Löwenzahn 1“ auch meine Spieler“karriere“ begründet. Durch ihn kam ich letztlich zu einem meiner größten Hobbies: Es fesselt mich auch heute noch mit Tastatur und Maus an virtuelle Welten. Eigentlich sollte das alles deshalb hier schon einmal früher stehen, nun kommt es jetzt mit einem lauten „Ruhe in Frieden“:
Danke Peter.
Danke für Löwenzahn.
Und jetzt: Abschalten.