Okay, okay… das Wort Kasten ist vorbelastet im Zusammenhang mit Emotionen, aber es geht hier nicht um Kummer… es geht um einen Platz für Emotionen… kein “gute-Laune-Thread” und kein “Auskotzthread”… ein Bereich in einem sozialen Forum, der nicht von vornherein etwas bewertet, sondern Platz für Emotionen lässt…
Der “dating-” und der “Bohnen helfen Bohnen” -Thread beweisen, dass durchaus gefühlt geschützte Bereiche entstehen können… und dies soll einer sein… kein gut, kein böse… einfach ein Ort für Gefühle.
Und ich stieß schon häufiger darauf, dass die anderen threads manchmal nicht passten…
Ich möchte hier hier jetzt auch keinen depri-Thread oder so eröffnen, sondern einen Ort für das gesamte Spektrum an Gefühlen… aber auch ein Ort, an dem Rücksicht darauf genommen wird, dass er lesbar bleibt und nicht automatisch Gefühlsachterbahnen auslöst… notfalls sind spoiler immer praktisch.
Wer hauptsächlich zum Lesen vorbeischaut, kann ja gern mal drüber nachdenken, welches besondere gute Gefühl man zuletzt hatte und dies als Kommentar schreiben ggfs praktischerweise mit dem Erlebnis dazu…
Mich persönlich interessieren auch Menschen, die sich als nahezu emotionslos und evtl. rein objektiv bewertend empfinden… sowas wäre auch spannend.
Auf geht’s…
Bedenkt bei allem, ihr seid in diesem Thread nicht anonym.
Berufliches scheitern, Selbstzweifel, Drang aus dieser Situation zu entfliehen und Zweifel an allen Alternativen die mir einfallen weil das Gras auf der anderen Seite immer grüner ist.
Emotionen sind bei mir ein ganz schwieriges Thema…
Ich bin Borderlinerin (Emotional-Labile Borderline-Persönlichkeitsstörung), leide unter verschiedenen Phobien (u. A. Soziophobie) und durchgehend, chronischen Depressionen. Da gibt es für mich fast nur extreme Emotionen, mit denen ich lebe.
Aktuell bin ich ganz entspannt (also Stabil). Es läuft ein Stream im Hintergrund und bin allgemein recht gut gelaunt. Jedoch ein falsches Wort, irgendein Thema in diesem Forum oder eine Situation die passieren könnte und ich kann komplett in Wut oder sogar tiefe Depressionen verfallen.
Insgesamt (gemessen an den letzten Tagen und Wochen) war es im Grunde wie so häufig eine Achterbahn. Hochs und Tiefs immer wieder.
Diese Woche selbst war insgesamt gesehen ein Tief… Hab mich viel in meiner Wohnung vergraben und gestern war ich nicht mal in der Lage zum Einkaufen meine Wohnung zu verlassen. Heute habe ich es geschafft, aber im Grunde mit innerlich viel Stress verbunden.
Ich hoffe so wie ich es beschreibe ist es ok und irgendwie nachvollziebar^^"
Aus Rücksicht gegenüber allen beteiligten Menschen wurde dieser Beitrag editiert.
(Da solche Inhalte nichts im Internet zu suchen haben, wenn sie sehr Privates Beteiligter beinhalten und nicht jede Person von diesen selbst eine Chance dazu hat, ihre Privatssphäre zu schützen.)
Um einen Bezug für evtl. darauf bezogene Kommentare herzustellen und inhaltliche Nachvollziehbarkeit herzustellen… in kurzer, sehr reduzierter Form:
Traurigkeit wegen Gefühlsachterbahn bezogen auf
Letztes Stück, um einen Bezug für einen Kommentar bestehen zu lassen:
"Weshalb so offen?
Weil es wichtig ist… man darf auch schwach sein… und ich fühle oft intensiv… ich bin immer dankbar, wenn ich Gefühle habe, es gab Jahre, da hat ich sie zu tief weggeschlossen… und reinfressen ist auf Dauer nie gut.
Ich fühle. Ich habe Emotionen. Ich kann weinen… und das ist unendlich kostbar, wenn man es lange Zeit nicht konnte. "
Ich habe deinen Post gelikt. Vor allem wegen der Message, dass man Gefühle zulassen muss. Dass das gut tut. Aber auch um zu zeigen, dass ich gerne helfen würde, aber es nicht kann. Ich hoffe, aus der ganzen Situation ergibt sich irgendwann etwas Gutes. Du hast es verdient.
Höchsten Respekt für’s Teilen… Mitteilen.
Ich gehe fest davon aus, dass dir bewusst ist, was du da teilst, doch habe das Gefühl, dass ich dir unbedingt raten möchte, alles was Diagnosen betrifft eher nicht direkt zu offenbaren, da es ja weiterhin ein sehr öffentlicher Bereich ist.
Letztendlich ist es natürlich völlig frei ubd dir überlassen… bedenke bitte dennoch sensibel mit sowas umzugehen und das bedeutet auch Selbstfürsorge und Selbstschutz.
Aber wem erzähl ich das … wie gesagt, ich gehe fest davon aus, dass du dir im klaren bist, was du da teilst… und eigentlich denk ich auch, dass insbesondere emotionsbezogene Diagnosen durchaus auch Interesse bei dem einen oder anderen wecken können…
2topic:
Ich fühle mich gerade etwas erleichtert, da ich etwas Ablenkung gefunden hab… … Erleichterung ist gerad nützlich… mein Wecker, der auf 4:20uhr gestellt ist, flüstert mir jetzt schon heimlich die Befürchtung zu, dass morgen kein fitter Tag wird.
Ich danke dir.
Ich habe nichts verdient.
Es passiert, was passiert… und entweder man wirkt aktiv darauf ein oder man lässt es passieren… entweder man ist vorbereitet oder überrascht… ich habe gefühlt Fähigkeiten über Jahre aufgebaut, die die Resilenz sehr festigten/erhöhten… aber manches bleibt wohl für immer … und wenn ich mir bei was emotionsmäßig sehr sehr sicher bin und Vertrauen gefasst hab, dann bin ich lieber dumm in den Augen vieler Menschen, statt aufzugeben.
Ich danke dir für deine Worte.
Mir kann bei dem was so los ist, höchstwahrscheinlich niemand helfen. … aber hey… life happens… und ich kann warten… auch wenn manches weh tut, kann ich warten.
Im Grunde gebe ich dir recht. Es ist nicht immer ratsam, solche Dinge öffentlich zu schreiben. Jedoch gibt es Momente, in denen ich das Gefühl habe, dass es raus muss.
Zudem sind das jetzt nicht sonderlich schlimme Informationen, bei denen ich lieber schweigen sollte.
Es gibt viele Punkte, bei denen ich schweige und die werde ich logischerweise auch nicht öffentlich in ein Forum posten.
Über all die Dinge, die ich hier öffentlich schreibe, kann ich auch so (mittlerweile) offen sprechen, keine Sorge.
Alles gut
Okay. Wollte nur sicher gehen… kenn dich ja nicht und weiß nicht, wie es bzgl. Achtsamkeit usw. ausschaut… außerdem bist du noch neu, da hätte es sein können, dass du dir das vielleicht doch noch überlegen möchtest
Ich persönlich find es ja gut, wenn man sowas auch mal teilt, da es nicht mehr so extrem belastet an Vorurteilen zu sein scheint, wie noch früher und man generell etwas mehr Platz in der Öffentlichkeit und auch ein Bewusstsein für die „Existenz“ von Depression und co geschaffen hat … …
Ich hoffe, das klingt jetzt nicht blöd, mein Kopf ist etwas durch heut
Hab zig Therapien hinter mir und schon mit zig Therapeuten und Psychiatern gesprochen…^^"
Seit der letzten Therapie bin ich auch mit einem Psychologen (der in der Klinik jedoch selbst Patient war, kein Therapeut) gut befreundet und habe auch durch ihn ein wenig gelernt, offener mit meiner Krankheit umgehen zu dürfen.
Aber ich passe schon auf was ich sage und wem ich etwas erzähle
Mein Herz ist mein Arschloch. Es kackt in mich, auf mich, an mich…
… aber naja, es gehört halt zu mir, kann man nichts machen.
Es ist schon länger kein Feind mehr, aber war auch nie um Freundschaft bemüht.
Wow! Ich bin wirklich grade sehr verblüfft! Leider ist das, was vorgefallen ist ein bisschen Spoiler, wenn man das Spiel „Life is Strange“ noch nicht gespielt hat…daher für alle die es interessiert, hier der Auslöser (der Rest darf nach dem Spoiler gern weiterlesen, auch wenn der Beitrag dann bestimmt weniger klar erscheint):
In besagtem Spiel spielt man ja eine 18-jährige Fotografie-Studentin, die die Gabe hat Zeit zurück zu spulen und so bestimmte Aktionen ungeschehen zu machen bzw. zu verändern.
In der dritten Episode springt man dann mehrere Jahre zurück und hat die Aufgabe bzw. die Möglichkeit (?) den (noch nicht) verstorbenen Vater von Chloe (einer Freundin von uns/Max) daran zu hindern in das Auto zu steigen mit dem er den tödlichen Unfall haben wird.
Ich weiß nicht, ob es möglich ist den Vater einfach fahren zu lassen und somit nichts an der Geschichte zu verändern, da ich den Weg gewählt habe, den Vater aufzuhalten (mit dem Bus los zu schicken).
Allerdings hab ich, wie gesagt den Vater somit „am Leben gehalten“.
Es stellt sich dann raus, nachdem man wieder in die Gegenwart springt, dass das Leben meines Hauptcharackters völlig anders ist und Chloe in dieser alternativen Realität stark gelähmt im Rollstuhl sitzt!
Und an dieser Stelle hat mich auf einmal ein Gefühl von tiefer Schuld getroffen! Ich wusste sofort, schon als die Entscheidung gefallen war, dass dies irgendwie nicht richtig ist!
Ich fühlte, obwohl es nur ein Videospiel ist, eine tiefe Schuld und auch den tiefen Ehrfurcht vor dem Leben!
Wer bin ich, dass ich mir in solch einer Situation erlaube, den Verlauf von vielen Lebensgeschichten so dramatisch zu ändern, ohne zu wissen, was genau passieren wird?
Vor allem aber: Ich habe sofort gemerkt, dass selbst, wenn das Leben vorher nicht so toll war…mit der neuen Realität ist die Alte für immer weg…und all das was man erlebt hat ist (sowohl gutes als auch schlechtes) ist einfach weg!
Als hätte man sein eigenes Leben beendet und wäre in ein fremdes neu hinein geschlüpft! Die eigene Identität, die man sich bis dahin aufgebaut hat (und möge sie noch so eigen und „problematisch“ sein) ist WEG!
Mich hat glaube ich noch nie ein Videospiel so stark zum Nachdenken angeregt wie dieses in dieser Episode! Bin auch gespannt was da noch so alles kommt!
Ich seh hier gerad in meiner Nähe im Zug einen Mann sitzen, der sehr höchstwahrscheinlich der Ex-Freund der Schwester meiner Ex-Freundin ist…
Ich sah ihn das letzte Mal vor ca. 12-13J… das war damals schon ne tragische Geschichte… die Schwester war damals glaub ich 15J und führte mit ihm eine Beziehung… er lebte in einem Waldstück obdachlos in der Nähe unseres Dorfes nachdem er sie kennenlernte… von seinem Heimatort abgehauen… ohne von Vergangenheit zu reden… aber psychische Auffälligkeiten… massive Tics… Verwahrlosung schon vorher… und auch so schien er manchmal etwas psychotisch… und naja… Schwiegereltern nahmen ihn im Verlauf bei sich auf, statt ihm andersweitig zu helfen und unterstützten ein wenig bei Ämtergängen wobei er die Termine nicht wahrnahm… … und irgendwann gab es die Trennung und er zog weiter… (Er war damals irgendwas zwischen 18 und 25J alt vermute ich)…
Jetzt sitzt er hier anscheinend… Hände sau fertig, Haare wild gewachsen, Hygienezustand stark bedenklich… und allgemein … Klamotten relativ ganz, aber sehr staubig/dreckig… er murmelt die ganze Zeit mit sautiefer Stimme vor sich her, bleibt aber ruhig sitzen und wirkt kontrolliert… und ich denke, der halbe Waggon riecht ihn… sollte er Eberswalde mit mir aussteigen, gucke ich vorsichtig in welche Richtung er geht… hmm… … bei evtl. Bedarf spreche ich ihn an.
Es ist ja nun mal seine Entscheidung so zu leben… denn er bekam damals so viele Chancen… und er nutzte sie alle nicht… und irgendwie scheint er sich ja bis heute durchgekämpft zu haben… Ich würde gern helfen, aber in diesem Fall kann und darf ich’s eigentlich nicht…
Und frohe Weihnacht wünschen, wüsst ich auch nicht… keine Ahnung… schwierig…
Manchmal geht vielleicht einfach jeder seiner Wege… … und ich hatte damals schon für manches kein Verständnis… bspw. dass er um im Wald zu überleben, teils das Nutztier und Essen der Anwohner für ein paar Wochen stahl… … aber er brauchte ja nun mal auch Nahrung… … … naja… alles seltsam…
Edit:
Als ich jetzt gerad ausstieg… sagte ich außerhalb seines Sichtbereichs: „Hey M. … M. bist du es?“ … er reagierte… drehte sich um… fragte wer ich bin… ich wünschte ihm einfach ein paar gute Tage noch für dieses Jahr… und meinte, dass wenn er mag, ich ihm was geben wolle… er bejahte… und ich gab ihm etwas Schokolade von einem Familienweihnachtsgeschenk und 20€ … er guckte sehr verwundert… und ich wünschte ihm alles gute für seinen weiteren Weg… und nannte das Dorf und dass ich damals der Freund von „…“ war… und dann stieg ich aus.
Naja… hoffentlich findet er irgendwann einen gesünderen Weg für sich…