Da hast du recht. Danke für die klaren Worte.
Wenn ich so eine Situation erstmal anfange, zu „zerdenken“, kommt erstmal nichts Gutes bei raus
Tatsächlich geht es mir nicht um die 40 Euro. Sondern darum, dass ich mir (ein wenig) „ausgenutzt“ vorkomme (auch was die Kopfhörer angeht: die brauche ich nicht - aber die hab ich ihm mal gegeben, als er dringend welche brauchte und ne Bestellung zu lange gedauert hätte… …nur hat er seit dem offenbar von einer Bestellung eigener Kopfhörer ganz abgesehen… …er hat ja meine)
Und „ausgenutzt fühlen“ ist bei mir leider ein ziemlicher Trigger.
Die 40 Euro kann er behalten. Die braucht er vermutlich mehr als ich das tue.
Ich möchte eher die Einsicht erwirken, dass man Dinge nicht einfach als selbstverständlich hinnimmt.
Ich hab ihm bei so vielem geholfen, in den letzten Jahren… …und ich hab’s auch gern getan…
…für mich stimmt nur irgendwie die „Balance“ nicht, in dieser Beziehung.
Das mit den Kopfhörern setzt dem nur noch die Krone auf.
Er benutzt sie halt einfach endlos weiter, wahrscheinlich, bis ich was sage…
…nein, die waren nicht geschenkt, damals. Ich verschenk ja keine 200++ Euro Kopfhörer mal eben so.
Dann hast du dir leider den schwierigsten Weg gepicked Erwachsene Menschen nachhaltig, oder gar oberflächlich, in ihren Verhaltensweisen zum umdenken anzusporen wird ja leider viel zu häufig als Angriff wahrgenommen.
Ich weiß nicht wie häufig ihr euch seht oder nicht, aber ich würde bei einer persönlichen Gelegenheit (nicht in Chats oder so) das dann halt mal so ansprechen wenn die Gelegenheit es anbietet. Gar nicht versuchen das irgendwie unter dem Subtext von Humor zu machen oder so, das wirkt eh nur fremdschämig und untergräbt dann auch den eigenen Standpunkt. Und oh boy, ich weiß, dass ist leichter gesagt, als getan. Man kommt sich albern bei sowas vor. Würd versuchen die potentiell als vorwurfsvoll empfangbaren Begriffklichkeiten möglichst zu eliminieren (selbstverständlich hinnimmt, bei so vielem geholfen, Balanace stimmt nicht) und sich eher auf die darauf entstandenen persönliche Gefühlslage (habs gern getan, fühle mich aber zurückgesetzt) mit Beispielen daran was dieses mal nicht glatt lief (Extra Zwanni an den Dienstleister, ohne irgendwie eine implizit oder explizit geäußerte Wertschätzung gegenüber deiner Leistung) und was nächstes mal besser laufen könnte. Bonuspunkte gibts nochmal wenn man seine Versäumnise in diesem Falle nicht als Charakterschwäche anprangert, sondern aus der Situation geboren erscheinen lässt („Ey ist auch klar, beim Umzug hab ich auch tausend andere Dinge im Kopf, alles kein Ding. Nur ich dacht ist besser ich sprech das kurz an, weil hilft ja sonst auch keinem“).
Dann sprich genau das an und nicht die Kosten für die Umzugshilfe, weil diese einfach nur ein Trigger sind. Da ist mehr bei dir im Hinterkopf und das gehört angesprochen.
Ansonsten (auf die Eingangspost bezogen) bin ich der Typ, der hilft und nichts materielles oder finanzielles erwartet. Ich bin froh, wenn ich helfen kann, weil ich weiß, dass diese sehr dankbar sind. Ich kenne daher diese Art des Denkens nicht, bspw. Geld für den Sprit zu erwarten oder zu verlangen. Es sei denn man kommuniziert das so VORAB.
Dass der eine Trinkgeld bekommen hat, verbuche ich darunter, dass es ein Dritter (Dienstleister) war. Im Restaurant gebe ich auch Trinkgeld und nicht meinen Freunden, wenn sie was kochen.
Unabhängig von der Umzugsgeschichte finde ich es absolut OK, wenn du deine Kopfhörer wiederhaben willst und ihm das auch sagst: „Ey Peter, kannst du mir meine Kopfhörer wiedergeben? Ich brauche sie nächste Woche wieder“.
Vielleicht hat er es komplett verdrängt, dass er sie noch hat oder es deine sind. Mir wäre das dann ein wenig peinlich und ich würde dir dann bei der Rückgabe ein kleines Dankeschön für die lange Leihgabe geben. Süßigkeiten, einen Wein oder sowas in die Richtung.
Mit eurer Hintergrundgeschichte war das vermutlich nur ein weiterer Tropfen, weil du dich allgemein in der Vergangenheit nicht wertgeschätzt fühlst (völlig zurecht nach deiner Schilderung). Ich finde das daher sehr plausibel, dass du dich so fühlst. Das große Ganze spricht da.
Also ich kenn das so: Wenn jemand aus dem Freundeskreis umzieht, dann gibt’s von dieser Person/Familie Verpflegung (Essen und Trinken 4 free) und dann meist noch eine Einladung zum Essen / Einweihungsfeier als Dankeschön.
Hab gestern mit einem „Och nöö, wirklich?“ festgestellt, dass eine Freundin inzwischen ein Spiel hat, welches ich ihr ursprünglich zu Weihnachten schenken wollte. Sind bislang allerdings noch nicht dazu gekommen, Geschenke auszutauschen.
Dabei dachte ich, dass mein Wink mit dem Zaunpfahl Anfang Dezember, an dem wir das Spiel als Gesprächsthema hatten und ich sagte, dass ich schon etwas im Hinterkopf für sie für Weihnachten hab, ausgereicht hätte.
Never ever,
eventuell hätte man vor Ort, wenn man ihn nicht direkt drauf ansprechen will sagen können „so, müssen jetzt noch tanken, war ja heute schon ziemliche Strecke die wir fahren mussten“ und hoffen das beim anderen der Groschen fällt.
Wobei man auch sagen muss, nach so einem Umzugstag bin ich schon als Helfer fertig, als jemand dem die Bude gehört, alles organisiert hat etc, da denkt er evtl einfach gar nicht dran in dem Moment
Allerdings muss ich auch sagen, dass es eben echt auch drauf ankommt, wie das sonst gehandhabt wird unter euch, bzw seinen Kumpels.
Wenn ich Kumpels geholfen habe, wurde da auch nie geld gegeben, da wurde eben tagsüber versorgt mit Essen und Trinken und dann gabs eben später ne Einweihungsfeier mit gutem Essen, gutem Trinken und dann passt das.
Wobei wir dann auch nur so 50km mit dem privatauto gefahren sind.
Wenn ich an den letzten Umzug eines Kumpels denke.
Die einzige die Geld bekam (und das war auch vorher schon so abgesprochen) war eine Freundin die einenen Van hat und der ist dann eben zusätzlich hin und hergefahren, da war natürlich spritgeld fällig weil die an dem tag locker 300km gefahren ist.
Am Ende des Tages kennt man aber eben seine Pappenheimer.
Gibt Leute da weiß man eben, dass wenn man ihnen hilft, man nächste Woche fürstlich bekocht wird und bei anderen wirst zum Einweihungsgrillen eingeladen mit „ich mach salate und Getränke, Fleisch bitte selbst mitbringen was ihr wollt“,
würde passen, wenn es denn so wäre.
meine Frau und ich haben uns für den Umzugstag selbst Essen und Trinken mitgenommen.
Aber egal. Wie gesagt ging es mir gar nicht so sehr ums Geld als um die Enttäuschung, dass irgendwie (egal, wie viel ich mache, helfe, tue) - gar nichts zurück kommt. Seit Jahren.
Nur wenn ich so drüber nachdenke, bin ich in dem Konflikt gefangen…
…hilfst du nur, gegen Gegenleistung? Wie arschig ist das denn?
…lässt du dich ausnutzen? Bist du naiv?
Und da komm ich nicht gut drauf klar - zumal Letzeres in der Vergangenheit schon viel zu oft vorkam.
gib nur was du geben willst. (also lass dich nicht breitschlagen obwohl es dich stört)
wenn du gibst, sei dir bewusst was du dafür brauchst und lege diese Karten auch offen.
Dann ist das gar kein Konflikt mehr. Du gibst weil es dich glücklich macht zu geben und bist darum nicht sauer wenn du nichts dafür bekommst. Wenn du merkst dass du gerne geben willst, aber dafür was nötig ist, teile der Person das mit und sie kann sich entsprechend darauf einstellen.
Im Falle eines Umzugs: wenns dir zu viel wird, scheue dich nicht nein zu sagen, und wenn du ja sagst „klar gerne. Wär natürlich dann etwas viel los / lang hin. Bestellst du dann Pizza oder wie machen wir das?“
Dann sind die Verhältnisse klar.
Denn es stimmt schon: für deine Hilfe schuldet man dir nichts, aber du hast dennoch Bedürfnisse. Nur ist das kein Konflikt. Es ist mehr ein Maß dass man halten muss
Bei der KPTBS pendelt man als Betroffene am Tag ständig zwischen Untererregung vs Übererregung.
Ein bei mir aktuelles und konkretes Beispiel: Ich hab die letzten Wochen Schwierigkeiten gehabt einzuschlafen und generell zur Ruhe zu kommen. Da war ich die meiste Zeit in der Überregung und seit drei Tagen versuche ich mir wieder einen gesunden Schlafrhythmus anzueignen, indem ich um 9 Uhr aufstehe und versuche wach zu bleiben.
Die letzten beiden Tage war ich viel unterwegs, sie waren sehr aufregend und voller Eindrücke, überwiegend positiv.
Zwar war ich auf der Rückfahrt im Zug so müde, dass mir immer wieder die Augen zugefallen sind (Schlaf kam nicht in Frage zum Glück, da mir der Sitz im Steiß und Rücken zu sehr schmerzt über 2 Stunden Fahrt), aber später dann zu Hause konnte ich wieder nicht sofort einschlafen. Erst gegen 2 Uhr kam ich dann wirklich runter.
Heute dann wieder den Wecker um 9 Uhr klingeln hören. Seither dümpel ich so vor mich hin, die Augen auf halb 8 und sehr langsam, besonders im Kopf so langsam zu sein, ist belastend für mich. Das macht ein Gespräch schier unmöglich für mich.
Nachtrag:
Update
( In der Zwischenzeit habe ich doch ein paar Gespräche im Forum führen können, ich muss mich dabei eben sehr stark konzentrieren und viel korrigieren. Mir ist das dann doch zu wichtig, daher versuche ich es zumindest, auch, wenn ich hier wie ein nasser Klumpatsch an der Tastatur sitze. )
Ich versuche mich wach zu halten, gleichzeitig darf ich nicht mehr Koffein zu mir nehmen, da ich so wieder schnell in die Übererregung kommen würde. Zu viel Zeit am Bildschirm ist schwierig, da ich schnell Kopfschmerzen bekomme und müde macht es mich auch. Ich mein, ich bin ja schon saumüde. Nach draußen zu gehen wäre zu gefährlich, weil sobald ich so müde und erschöpft bin wie jetzt, habe ich ein erhöhtes Triggerpotenzial und auch kann ich nicht so schnell reagieren, was es zudem noch gefährlich macht mich in der Nähe des Straßenverkehrs zu bewegen. Ich bin halt „gar nicht richtig da“.
Ich hab nun eine Ladung Wäsche in der Maschine und versuche so nach und nach etwas Haushalt erledigt zu bekommen, wenn ich schonmal heute sicherheitshalber daheim bleibe. Es ist schwer sich wach zu halten, aber ich versuche es einfach mich auf dieses extrem langsame „Tempo“ einzulassen.
Das habe ich auch mal erlebt. Es war Hochsommer und als wir nach 10min festgestellt haben, dass nichtmal Sprudel am Start war, haben wir uns ins Auto gesetzt, sind in den nächsten Supermarkt gefahren, haben Trinken und Verpflegung gekauft und haben den Kassenzettel dem „Gastgeber“ in die Hand gedrückt.
Es war jedoch kein böser Wille, sondern einfach Unerfahrenheit, weil erster Umzug und kein Plan von gar nichts.