Also ich war vor vielen Jahren bei einer Freundin auf der Hochzeit, da kannte ich niemanden außer sie. Nicht mal den Bräutigam. Und hatte auch keine Begleitung. Und obwohl ich ja eine soziale Phobie habe, hat das damals geklappt und man kam auch irgendwie mit ein paar Leuten beim Essen ins Gespräch. Zum Glück wurde ich meist angequatscht als das es andersrum nötig gewesen wäre
Was ich damit sagen will: Wenn dir die Hochzeit wichtig ist, spricht nichts dagegen nur auf diese zu gehen. Ich denke auch dass sich deine Freundin da „mehr“ freut dich dann auch dort sehen zu können.
Idr weiß die Braut doch eher nicht, wann ihr JGA ist oder?
Ich mach mich jetzt auch vermutlich unbeliebt aber ich persönlich wäre etwas enttäuscht, wenn eine meine:r besten Freund:innen nicht beim JGA dabei wäre.
Irgendwie gehört das schon dazu und man kann in so Fällen auch mal selbst zurück stecken und wem anders zuliebe etwas mehr Stress auf sich nehmen.
Ich weiß, auf sich selbst achten etc.
Wäre für mich aber eine Ausnahme mit dem JGA und Hochzeit (da geht’s um das Brautpaar).
Ich weiß nicht, ob eine Sozialphobie oder so vor liegt, das würde die Sache ändern, wenns aber „nur“ ein schwächerer sozialer Akku ist - in den sauren Apfel beißen und die Tage danach dann einfach entspannen.
Es geht weniger darum, dass ich das nicht iwi weg stecken könnte.
Aber ich kenne mich. Und ich weiß, dass ich mit zu vielen Menschen und Stress unausstehlich werde. Und da kann ich auch nichts gegen machen. Je mehr ich das versuche, desto schlimmer wird es. Bis dahin, dass ich nicht mehr reden kann und nur noch Todesblicke verteile.
Mein Problem ist ja grade, dass ich ihr weder den JGA, noch die Hochzeit versauen will. Nur den JGA schaff ich schon iwi, aber wenn nicht mal 24h danach gleich die Hochzeit kommt, weis ich wirklich nicht, ob das klappt.
Wenn ich heulend in irgendeiner Ecke sitze ist ja auch Niemandem geholfen
Ich bin eigentlich nur im Home Office.
Machts nicht besser, weil die Gewöhnung fehlt. Aber das Büro ist zu weit weg.
Bei der Hochzeit und dem JGA kommen jetzt halt viele Sachen zusammen. Unbekannter Ort, fremde Menschen, haufenweise Emotionen, die ich nicht verstehe, Lautstärke und haufenweise soziale Konventionen, die für mich Böhmische Dörfer sind.
Bin schon auf meiner eigenen extra daran angepassten Hochzeit 2 Stunden geflohen und hab die Standesbeamtin traumatisiert
Ich versuche es mal zu erklären…
Zusammenfassung
Ein Problem ist, dass mich die Interaktion mit Menschen in echt super unter Druck setzt. Ich kann z.B Gesichtsausdrücke unterbewusst nur schwer deuten und sowas. Muss da permanent aktiv drauf achten und erkennen etc.
Je mehr Leute und je ungewohnter die Situation, desto schwieriger und anstrengender wird das.
Ein anderes Problem liegt darin, dass mir meine eigenen Emotionen fremd sind. Hab das glaub ich ein paar Tage hier iwo mal mit Werbepost verglichen. Während mein Körper schon eine Emotion hat, etwa gestresst ist und Mimik, Stimmfarbe etc. daran anpasst, bekomm ich davon noch kaum was mit. Ich hab nur diese Emotions-Post, die ich erstmal lesen muss. Und dann stimmt mein rationales Ich oft nicht damit überein, was darinnen steht.
Das sorgt für eine gewisse Dissonanz.
Ich fühle mich gegen meine Emotionen machtlos, wodurch ich noch gestresster werde etc. derweil bekomm ich immer noch Reize von außen, die ich nicht mehr richtig ordnen kann.
Wenns ganz schlimm ist, bin ich am Ende quasi wie paralysiert.
Ich weiß mittlerweile wie ich damit umgehen kann und es ist insgesamt auch viel besser als früher, aber auf so einer Feier greifen meine Abwehrmechanismen aus mehreren Gründen einfach nicht so gut.
Ist super schwierig zu erklären und so ganz wird’s dem nicht gerecht, aber ich hoffe es ist iwi verständlich
Und bei mir betont jeder, dass er das auf keinen Fall will. Erst vor kurzen erst wieder von ner Freundin die Hochzeitseinladung in der Hand gehabt, wo sogar drin steht, man will bloß keine Spiele.
Überraschung, Spiele und so weiter ist hier bei mir alles immer unerwünscht
jup. dito.
und ich kenne Fälle, wo es dann trotzdem gemacht wurde.
Gegen den erklärten Willen des Brautpaares, weil „is doch lustig“ und „macht man so“.
Find das unmöglich.
Das war bei dem 50. von meiner Mama. Den hat sie groß mit Verwandtschaft gefeiert und sie hatte ausdrücklich gesagt, keine Spiele. Meine Tante (ihre Schwester) wollte das aber unbedingt und meinte nur „jaja, das will nie jemand“. Wir blieben aber stur und es gab keine Spiele
Hier ist es halb halb. Kommt halt einfach drauf an wie sich die Bräute/Bräutigame äußern und was gemacht wird. So Zeug wie „joa lass Mal nach Malle fliegen“ hab ich im Bekanntenkreis auch schon gesehen, und da muss man die Leute ja einweihen ^^.
Also ich wüsste von keiner Braut die nicht vorher von ihrem JGA wusste.
Also nicht wohin etc, aber wie lange es geht und wann.
Sonst besteht eben auch immer das hohe Risiko, dass die Frau an dem Tag einfach scheiss laune hat weil sie eben zb sich die Tage davor im Geschäft aufgeregt hat und an dem Tag entspannen wollte und dann sowas von keinen Bock hat etc.
Das kann doch auch bei den Männern sein und joa wie gesagt, ich kenns ausschließlich als Überraschung mit „Entführung“ und Ahnungslosigkeit.
Dass es für Sozialphobiker und Drinnies hier im Forum „die Hölle“ wäre kann ich mir schon denken.
Bei uns wird natürlich auch nachgefragt, wen man dabei haben will, ob man abends wieder daheim sein will, was No gos sind usw. Alles andere aber halt nicht.
Hab generell auch den Eindruck, dass sich viele nen JGA nur mit saufen, Bauchladen und albernen Kostüm vorstellen. Wenn man darauf keinen Bock hat und das seinen Freunden aber zutraut zu organisieren würde ich das Problem bei den Freunden sehen.
Will aber auch eigentlich kein Fass aufmachen, jeder hat da seine Meinung und es gibt kein richtig oder falsch.
Ich habe bei JGA’s keine guten Assoziationen, denke eher an zu viel Alkohol und irgendwelche Dummheiten.
Wem es gefällt, mir nicht, wäre für mich die Hölle.
Bin froh, dass ich zu sowas noch nie eingeladen werde.
Auf mich trifft keins von beidem zu und trotzdem war der Großteil der JGAs vorher abgesprochen. Ausnahmslos alle JGAs auf denen ich war gingen auch mindestens über ein (verlängertes) Wochenende, mit ner etwas größeren Reise.
Ich glaub es gab nur einen einzigen JGA, wo die Hauptperson komplett ahnungslos war. Da haben wir natürlich vorher alles mit seiner Frau abgestimmt, die hat sich dann darum gekümmert, dass sie an dem WE offiziell ein langes WE bei ihre Eltern im Kalender haben, damit da nichts zwischen kommt.
Ansonsten waren die Daten eigentlich immer bekannt.
Ich hab auch schon den JGA von einem meiner besten Freunde (2en sogar) abgesagt, weil es einfach nicht gepasst hat. Dann ist das halt so. Das eine Mal ging es sich bei mir zeitlich einfach nicht aus, beim anderen Mal wäre es so eine komplizierte Anreise gewesen von meinem Wohnort aus, dass ich für den ganzen JGA 3 Tage Urlaub hätte nehmen müssen.
Da ich da schon zur Hochzeit ins Ausland geflogen bin, habe ich dann halt gesagt, das wird nichts.
In beiden Fällen hat es der Beziehung überhaupt nicht geschadet. Da es ne gute Freundin von dir ist (und deine Situation vermutlich auch kennt), würde ich erstmal davon ausgehen, dass sie da auch Verständnis hat.
Wenn ich als Bräutigam wählen dürfte, würde ich immer das Gast sein auf der Hochzeit bevorzugen, bevor Leute „nur“ zum JGA kommen.
Auch das ist bei keinem einzigen unserer JGAs passiert
Das ist ja auch das, was ich sagen wollte. N JGA kann auch n gemütlicher Pen and Paper Abend an nem besonderen Ort sein oder n Ausflug in nen Freizeitpark.
Die meisten assoziieren aber wohl eher Saufi saufi damit.