Ich erinnere mich: Ein 100m-Radioteleskop im Tal vor mir, auf dem Gegenhang hinterm Teleskop glitzern die regennassen Herbstblätter in den Strahlen der eben hervorgekommenen Abendsonne, über allem ruht ein Regenbogen… und meine Fotokamera ist gerade in Reparatur.
Das hilft.
Btw, ich mag den „Arschi-Gehirn“-Ausdruck, auch wenn es gefälligst sein Maul halten soll. /
Ich melde mich mal kurz aus dem Urlaub, mit leider nicht so guten Nachrichten. Normalerweise versuche ich privates im Forum einzuschränken, aber irgendwie muss ich das loswerden, weil es auf vielen Ebenen belastend ist.
Wir wurden am Wochenende informiert, dass meine Schwiegermutter ins Krankenhaus kam. Sie hat meinem Mann aus dem Krankenwagen geschrieben, später weinend telefoniert. Am Sonntag hat sie dann geschrieben, dass es eine akute Leukämie ist, die gestern bestätigt wurde und seitdem Chemo gemacht. Zum einen triggert das meine PTBS, zum anderen schießen mir tausend Gedanken durch den Kopf, alleine ihr Wunsch, nächstes Jahr ihren 60. feiern zu wollen, bevor wir in den Urlaub fuhren (und sie noch gesund war). Das ist der gleiche Wunsch wie damals bei vor 10 Jahren und der Krebs das verhindert hat… Meinem Mann geht es den Umständen entsprechend, ist aber sehr tapfer, pragmatisch und zum Teil durch seine Unwissenheit (weil er sich nicht im Details mit der Erkrankung wie ich informiert) „geschützt“. Seine Mutter meinte, wir sollen ganz normal den Urlaub fortführen, es bringe nichts, den abzubrechen. Es ändert nichts an der Tatsache, es änderts nichts an der Erkrankung. Ihr Lebensgefährte ist rund um die Uhr bei ihr, das KH ist super und sie fühlt sich aufgehoben. Außerdem bekamen wir gestern noch nachträglich die Info, dass sie den best case Leukämie hat (super selten bei Erwachsenen), was ihre Überlensrate dramatisch verbessert hat (von 20% auf bis zu 80%) und es sogar Heilungschancen gibt (immerhin 50%). Es ist Glück im Unglück und surreal wie man sich über eine derartige Nachricht freuen kann. Ihr geht es seitdem „besser“, hat ihren Galgenhumor zurück. Bei uns hat sich die Stimmung auch deutlich gebessert. Ich fühle mich nicht mehr schlecht nichts tun zu können und im Urlaub, 1000km, weit weg zu sein.
Es werden jetzt sehr sehr sehr schwere Monate und Jahre (Therapie geht mind. 2 - 2 1/2 Jahre) und ich hoffe, dass sie in den 50% der Heilungen sein wird. Ich bin aber auch schon froh, dass aus max. 12-15 Monaten (statistisch) Überlensrate, durch die Sonderform bei Erwachsenen 5 Jahre+ werden kann.
Es ist ein komisches Gefühl aus Albtraum und Hoffnung, deutlich positiver als vor 10 Jahren, mit hoffentlichen keinen tödlichen Ausgang. Ich wünschte dennoch, mein Mann müsste das niemals erleben müssen.
Edit: Sorry für die ganzen Korrekturen.
Seit dem 1.5. bin ich in meinem neuen Job.
Schon beim Bewerbungsgespräch wurde gesagt, dass es mal sein kann, dass man das Haus wechseln muss.
Bei mir wird dieser Tag schon am 15.10. sein.
Mein Teamleiter hat heute mit mir gesprochen. Mit so einem frühen Wechsel hat Niemand gerechnet und er verliert mich ungern. In einem anderen Haus ist Not am Mann und wir sind das einzige Haus, das überbesetzt ist.
Da ich noch relativ neu bin und bei der anderen Stelle die Aussicht auf Teamleitung besteht, was mir mein Teamleiter durchaus zutraut, fiel die Wahl auf mich.
Auf der einen Seite schade. Ich mag das Team von unserem Haus und die Bewohner. Besonders blöd für meine Bezugsbetreuten, die sich gerade an mich gewöhnt haben und jetzt wieder wen anders bekommen.
Auch doof, dass ich für die neue Stelle wieder meine Karre brauche. Zum jetzigen Arbeitsplatz konnte ich zu Fuß gehen.
Auf der anderen Seite bin ich auch neugierig und gespannt auf die Bewohner und das Team im anderen Haus
Nach nem Monat Urlaub und ner Woche Schulungen, Termine und bissl Homeoffice, bin ich gestern wieder richtig gestartet. Lief überraschend gut und die jeweils 20min Weg aufm Rad fressen zwar Zeit, tun mir mental aber richtig gut.
Und ich bin trotz der Arbeit und dem weiteren Weg, noch motiviert, was zu tun. Gestern und heute wirklich noch den Kleiderschrank aufgebaut und andere Kleinigkeiten in der Wohnung erledigt, Einkaufen gewesen, etc. Würde heute eigentlich gerne noch mehr tun, aber es ist schon wieder viel zu warm und Holzboden soll ja nicht nass werden
Naja, letztlich bin ich fast ein bisschen stolz auf mich, was ich diesen Sommer gerissen habe und nun trotzdem die Zügel noch straff halten zu können. Hätte ich nicht erwartet.
Nur etwas mehr Schlaf wäre mal wieder schön, weil morgens nun wieder arg früh der Wecker klingelt. Aber da steht mir leider die Hitze noch im Weg.
Außerdem habe ich festgestellt, dass ich nun langsam innerlich wieder bereit bin, nochmal auf Reha zu gehen. Mir wurde letzen Sommer ja auf der orthopäd. Reha empfohlen, schnellstmöglich auch noch ne psychosomatische Reha zu machen, hatte dafür aber weder Kopf noch Nerven.
Nun finde ich aber, es ist ein guter Zeitpunkt, das jetzt endlich anzugehen und die Tage mal zu beantragen. Und bis es Anfang 25 dann soweit ist, habe ich ja noch das Projekt „Wohnung machen“
Läuft also…
Wäre nur schön, wenn mein Selbstvertrauen auch endlich mal daran wachsen würde und mich nicht jeder Schaß erstmal komplett verunsichern würde und damit immer erstmal für sehr anstrengendes Gefühlschaos sorgt
Ich weiß nicht ganz, warum mich das gerade so dermaßen unrund macht, aber ich hab grad ne Sprachnachricht(schlimm genug!) bekommen, dass „der Sounso* jemanden sucht, der einen Text für ihn schreibt und da hab ich dich empfohlen und ihm deine Nummer gegeben, also der wird sich die Tage bei dir melden.“
Irgendwie ist mir das nicht recht, dass da einfach, ohne mich zu fragen meine Nummer weitergegeben wurde. Ich hätt sehr wahrscheinlich eh ja gesagt, wenn ich vorher gefragt worden wäre - keine Ahnung. Ist jetzt nix tragisches oder schlimmes, aber so ganz okay find ich das auch gleichzeitig nicht.
Ich kenn mich grad selbst in meinem Kopf nicht aus haha.
Gleichzeitig denk ich mir, soll sich der ruhig melden - kommt halt sowieso drauf an, was der sich vorstellt, aber irgendwie arbeitet das grad ganz eigenartig in mir und macht mich ganz nervös und unrund.
*Auch so ganz nonchalant und in einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit nur beim Vornamen genannt, als müsste ich den kennen. Beim Nachfragen („na sicher kennst den“) herausgefunden, man hat sich wohl mal auf ner Party „Hallo“ gesagt, aber mehr auch nicht haha.
Hm. Find ich jetzt auch ein wenig übergriffig, tbh.
Wie gut bist du denn mit dem Sprachnachrichtenverfasser so dran? Also kennt ihr euch gut? Eng befreundet?
Ansonsten fänd’ ich’s ehrlichgesagt absolut nicht angemessen.
Und kannst du ihm das vielleicht sagen? Dass du das nicht so toll fandest?
Offenbar nicht, sonst würde er ja keine Sprachnachricht schicken…
Ich bin für ein Verbot von Sprachnachrichten
Ich würde das mal bei Gelegenheit kommunizieren. Dass du nicht möchtest, dass deine Nummer einfach so weitergegeben wird - ohne dich vorher zu fragen.
Würde ich auch als übergriffig empfinden.
Und die Androhung, jemand könnte sich dann irgendwann bei mir melden
Obwohl ich das bei einer Person in meinem Freundeskreis absolut durchgehen lasse. Die hat eine Rechtschreibschwäche und für die ist einen Text verfassen immer ein Alptraum.
Aber ansonsten… finde ich es absolut furchtbar.
So hat er immerhin Zeit sein Handy im Fluss zu versenken
Ja, das kann ich easy sagen und da wir uns auch morgen zufälligerweise sehen, werd ich das dann auch gleich ansprechen.
Es ist mir schon klar, dass in meiner Bubble sicher einfacher Kontakte weitergegeben werden, wenn sich was ergibt oder so. So nach dem Motto, irgendwer braucht nen Flyer für ne Veranstaltung, hey ich kenn da jemanden…
Ich (persönlich) bin da dann eben so, dass ich den Kontakt herstellen würde, aber ich würde niemals einfach Nummern hergeben, ohne vorher gefragt zu haben, ob das der gefragten Person überhaupt recht ist.
Ich find eben schon irgendwie - vielleicht ist dass auch eine der konservativen Seiten an mir - dass da schon gefragt werden muss, auch wenns nur der Form halber ist.
Haha, sollte man meinen, aber es ist sogar ne sehr enge Freundschaft. Daher weiß ich auch, die Person denkt da einfach nicht so drüber nach und sieht garnicht, dass man das anders sehen kann - gerade in ihrem Umfeld wird sich schnell einfach gegenseitig geholfen und Kontakte werden getauscht.
Aber wie gesagt, ich bin da irgendwie einfach anders gestrickt - wahrscheinlich altmodischer haha.
Ich finde das nicht altmodisch. Man möchte doch entscheiden können, wer die Handynummer von einem hat.
Und meine Freundin (die auch öfter mal Kontakte vermittelt) fragt immer vorher. Das würden wir sonst beide unhöflich finden, glaube ich.
Das beruhigt mich gerade tatsächlich etwas, dass das nicht nur wieder ne verquere Eigenheit von mir ist haha
Das rausschreiben hat sowieso auch schon geholfen, danke euch!
Ich werd das morgen dann einfach ansprechen.
Heute hatten wir Teambesprechung. Das Team war etwas geknickt über die Info mit meiner Versetzung.
Ende des Monats ist großes Betriebsfest (über 1000 Mitarbeiter) und da wollen wir zusammen Gas geben. Dann wird es noch vor meinem letzten Tag ein Essen mit dem Team geben.
Teamleiter hat dann nochmal mit mir gesprochen über die Möglichkeit, dass ich selbst im anderen Haus Teamleiter werden kann. Ich hab ja schon Erfahrungen damit und er sieht das Potenzial bei mir. Teamleiter wäre auch nicht das Ende. Bereichsleiter gäbe es auch noch u.a.
Es freut mich auf jeden Fall, dass man mir das so zutraut.
Erstmal will ich im neuem Haus ankommen und dann mal sehen. Ich bin ja eigentlich ganz froh, dass ich jetzt im aktuellen Job nix mehr mit Teamleitung mache. Aber mein Job vorher war auch ganz anders organisiert bzw hab ich das alles gemacht. Jetzt in nem Unternehmen funktioniert das ja ganz anders und man ist besser abgesichert. Ich mach mir auch schon viel zu viele Gedanken über etwas, das noch gar nicht ist
Bei Dingen die Leute als positiv empfinden, vergessen sie das nachfragen gerne.
Sprich XY sucht einen guten Maler, (in deinem Fall) deswegen hab ich ihm deine Nr gegeben, da denken viele nichtmal nach bevor sie das weitergeben.
Aber waren Sie schon mal im Weserbergland?
Ich hab heute auf Twitter einen traurigen Post gesehen und den User daraufhin bestärkt und ihm gesagt, dass die Ablehnung, die er von seinen Eltern erfahren hat, nicht selbstverschuldet ist und er eine liebende Familie verdient hat.
Danach ging ich auf sein Profil, um zu sehen, dass er sich selbst als Internet-Troll bezeichnet. Nun fragte ich mich, ob seine Geschichte falsch wäre oder ob sie wahr ist und vielleicht auch damit zusammenhängt, dass er sich so sieht.
Nun antwortete er, dass ihn meine Antwort sehr gerührt hätte und er niemals mit positiven Worten aus dem Internet gerechnet hätte.
Das hat mich glücklich gemacht und zeigt mir, dass hinter auf den ersten Blick unliebsamen Menschen wahrscheinlich oft nur verletzte Seelen stecken.