Hinter deinem „nicht wollen“ steckt doch ein objektiver Grund.
Du hast ein hohes Ruhebedürfnis. Gerade an und um diese Hochzeitsfeier herum.
Das sollte schon einen Stellenwert haben.
Aber ich verstehe, dass das „normalen Menschen“ schwer zu kommunizieren ist. Ich hab da auch immer so meine Probleme mit…
…„es liegt nicht an dir… …aber… …ich will meine Ruhe haben“ - wird häufig doch persönlich genommen.
Sie ist aus der Kategorie Freunde gerutscht, weil sie uns das ganze Jahr immer wieder ohne Info versetzt hat und noch ein paar mehr Sachen die für mich sagen, dass die Kategorie Freundin einfach nicht mehr passt.
Kann man schon - die Angst jemandem irgendwie vor den Kopf zu stoßen, ist halt irgendwie sehr groß. Obwohl es völlig ok ist, zu sagen, wenn einem etwas sozial einfach zu viel ist. Jeder Mensch hat Grenzen und die liegen bei jedem woanders. Deswegen muss man die kommunizieren.
Und du brauchst dich nicht schlecht fühlen, wenn du was ablehnst, was für dich halt großer Stress wäre. Das ist völlig ok. Egal wer das versteht oder nicht.
Bei mir ist der Leidensdruck bei sowas ab einem gewissen Punkt so hoch, dass die Angst jemanden zu verärgern das kleinere übel ist, sozusagen.
Man muss es ja auch nicht jedem recht machen. Kann man eh nicht.
Wenn sie nur eine Bekannte ist, wird es eure Beziehung ja auch nicht großartig belasten.
Wir werden ihr auch Absagen. Mein Schwager ist auch dagegen. Er und mein Mann haben gestern echt viel Zeit darauf verwendet mir immer wieder zu sagen, dass es ok ist. Ich nicht für sie verantwortlich bin und mir demnach keine Vorwürfe machen muss, wenn sie sich nicht rechtzeitig um ihre Sachen kümmert.
Ich weiß es ja auch selber. Eigentlich.
Aber dieses „es allen Recht machen“ ist von Kindheit an so drinnen… ist zwar schon viel besser, aber immer noch schwer mich anders zu verhalten
Wurde nochmal daran erinnert, dass ich endlich mal meinen 2,5-Wochen-Jahresurlaub einreichen soll, den ich für Ende September angedacht habe. Weil ich dieses Jahr schon ziemlich hohe Geldausgaben hatte (Tattoo, Sprecherinnen-Coaching), steht fest, dass ich nicht groß wegfahren werde. Und das macht mich mal wieder total unruhig, weil das wieder verflucht viel Zeit zum Grübeln und Gedankenkarusellfahren sein wird. Und ich habe eh schon seit längerem das Gefühl dass ich richtig haarscharf auf der Schwelle zur nächsten depri-Episode balanciere. (komischer Satz. Sagt man das so? Haarscharf balancieren? Egal. Jetzt sagt man das so.)
Ich weiß – man soll sich nicht selbst fertigmachen, aber mir kommt unweigerlich der Gedanke: Wie arm ist das? Ich hab Angst vor Urlaub … Christian Lindner wäre stolz auf mich
Kannst du den Urlaub noch aufs restliche Jahr verteilen oder musst du den am Stück nehmen?
Einfach nur, um nicht so viele Tage hintereinander zu haben. Wenn dir das Probleme macht.
Es Ist auf jedenfall nicht arm davor Angst zu haben.
Es kann manchmal nichts schlimmeres geben als die eigenen Gedanken. Hatte letzten Monat 3 Wochen Urlaub und aus bestimmten Gründen hatte ich da auch relativ viel Angst davor. Da ich auch nicht weg konnte und somit zuviel Zeit hatte um über gewisse Probleme nachzudenken.
Es war aber dann am Ende gar nicht so schlimm, habe mir Beschäftigung hier in der Gegend gesucht.
Ich drück dir die Daumen, das du keinen Emotional zu heftigen Urlaub haben wirst. Und wenn dann wenigstens gute Emotionen.
joah, das könnte ich bestimmt machen, meine Chefin ist da echt cool und flexibel. Das muss ich aber abwägen – denn die Erholung brauche ich ja schon theoretisch auch, und ob mir da eine Woche reicht, weiß ich nicht. Aaaandererseits werden auch 2,5 Wochen nicht erholsam, wenn ich sie in dem Zustand verbringe, der sich gerade ankündigt.
Das geht aber auch echt schon Richtung selbsterfüllende Prophezeihung, wenn ich mir jetzt im Vorfeld schon das Ultratief herbeirede – muss ja gar nicht so schlimm werden
Hast du Ideen für Ersatzroutinen statt Arbeit, die dir den Tag strukturieren.
Tagesstruktur und kleine Aufgaben (Hürden natürlich nicht zu hoch), die Freude bereiten dürfen , helfen mir.
Z.B. 8 Uhr aufstehen, stretching mit Podcast, danach ein Kaffee/Tee/Croissant. Vielleicht an einer Schreibarbeit arbeiten oder einen schwierigen Text lesen, den man sich schon immer mal vornehmen wollte oder eine Handarbeit, Figuren bemalen, Instrument spielen, Jonglieren lernen … you name it. Mittagessen/Abendessen überlegen und vorbereiten. Freunde treffen, die man lange nicht gesehen hat, unter der Woche nachmittags ins Kino gehen, wenn niemand stört, Museums-, Austellungsbesuch (Bonn hat eine tolle Museumslandschaft), Ausflüge in die Natur/Umgebung …
Oh, das klingt gar nicht gut. Aber es ist super, dass du im Vorfeld erkennst dass du am haarscharf balancieren bist und somit darauf reagieren kannst.
Beunruhigt dich im Moment mehr das Gefühl einer drohenden Depri-Phase oder mehr das
Grübeln über die Gefahr?
Ich habe dich hier im Forum und auf der GamesCom als starke und kreative Person erlebt. Daher bin ich mir sicher, dass du auch mit deinem inneren Taucher die Kraft hast, den Weg zu finden. Vielleicht geht es mal bergab und dann bergauf, und vielleicht wieder bergab und dann bergauf, aber du hast sicher die Stärke das Ziel zu finden… und bestimmt auch jetzt gar nicht erst groß in die Tiefsee zu gehen.
Dann hast du ja noch erstmal keinen Urlaub. Kannst du im Austausch mit deinen Kolleg*innen noch Seelen-Kraft und schöne Momente tanken?
Findest du Möglichkeiten für Ausflüge? @TobiTrice sowas in der Art ja auch schon in den Ring geworfen. Oder kannst du Freunde in der Nähe besuchen? Vielleicht sogar Böhnchen bei dir in der Nähe? Was ist mit deinem Autoren-Projekt? Kannst du da dran weiterarbeiten?
Zunächst mal: Danke euch allen!
Ich versuch mal zusammengefasst auf eure Ansätze und Fragen zu antworten
Wobei ich mich erhole ist gerade irgendwie schwierig zu sagen. Mal muss ich mich bewusst äußeren Reizen entziehen und gehe am besten in der Natur wandern oder so, mal brauche ich dann tatsächlich eher die Ersatzroutine, und suche mir eine am besten stupide Beschäftigung. Puzzlen oder eher „anspruchslose“ Games Zocken. Dass ich Motivation und Kopf für meine Schreibprojekte finde, wäre natürlich der absolute Idealfall. Da hoffe ich immer drauf. Und ja, Freunde und Familienbesuche gehen auch immer.
Also ja – ich habe genug Möglichkeiten die Zeit sinnvoll, produktiv und gut zu nutzen. Entweder ich brauche Natur, dann habe ich das Siebengebirge quasi vor der Haustür (naja … fast), oder ich decke mich bei Thalia mit 1000-Teile-Puzzles ein, oder oder oder.
Daher nochmal: Danke euch allen! Eigentlich wollte ich hier im Thread nur mal über mein Arschi-Gehirn abkotzen, aber über eure Fragen nachzudenken ist wirklich beruhigend, denn es zeigt mir auf, dass es viele Ansätze gibt, mich für den Urlaub „zu wappnen“.