Erziehung, Schule und Bildung in Deutschland

Liest sich dennoch gut. :relieved:

1 „Gefällt mir“

Das ist in meinen Augen total unwichtig für einen Lehrer. Einige der besten Lehrer können Kinder nicht ausstehen. Solange sie ihnen was beibringen können, ist das doch absolut nebensächlich.

Ich denke, dass ich verstehe was du meinst. Die Frage, welche sich nur stellt, ist: Wir lernt man? Lernen ist (vor allem wenn man die neuere Forschung heranzieht [wobei auch schon Pädagogen im 20. Jahrhundert und mitunter früher ähnliche Thesen aufstellten]) ein Prozess, der sich nicht nur das Weitergeben von Wissen beschränkt. Dieses Wissen muss vermittelt werden und zwar so, dass es nachhaltig dem Lernenden nützt. So sind wir vom Lernen also u.a. bei der “Wissensvermittlung” angelangt und diese kann eben nur erfolgen, wenn es eine Lehrperson versteht, wie die Kinder und Jugendlichen vor einem ticken und wie sie lernen. Ebenso muss ein meist komplexer Sachverhalt runtergebrochen werden.

Wenn du also sagen kannst, dass dir ein Lehrer was beibringen konnte - auch wenn er vielleicht “Kinder nicht ausstehen” kann, selbst dann hat er mitunter empathisch gehandelt und seinen Unterricht gut geplant.

Das geht aber (meiner Erfahrung nach) eigentlich immer Hand in Hand einher. Ein Lehrer der absolut keinen Draht zu seinen Schülern hat, wird den Stoff auch nicht zu 100% passend vermitteln.

Wenn dem Lehrer die Empathie fehlt, hab ich das Gefühl, dass er seinen Plan von oben nach unten abhakt. Es wird einfach so gemacht, wie es immer gemacht wird. Aber es gibt halt unterschiedliche Klassentypen. Mal hat man eine große Gruppe die ruhig und wissbegierig ist und dann aber halt auch ne 10er Gruppe die locker einem Fußballstadion gleich kommt. Wenn man bei den grundverschiedenen Klassen 1:1 die gleiche “Methodik” anwendet, wird man nichts erreichen.

Ein Lehrer muss bei Gott nicht der beste Freund der Klasse sein. Das ist oft auch nicht gut, da es den Respekt schmälert. Aber er muss merken und verstehen wie die Klasse tickt und sich darauf einstellen. Bei Lehrern die über 40 Jahre unterrichten merkt man oft, dass sie das nicht beherrschen und dass sie verwirrt sind, wenn mal etwas nicht nach Plan läuft.

Also ein gewisses Maß muss vorhanden sein. Das größte Arschloch von Lehrer wird sicher nicht der beste Lehrer sein. Das schließt sich für mich aus.

2 „Gefällt mir“

Der Telekom-Chef möchte, dass bald in jeder Schule Programmiersprachen ein Pflichtfach wird

Wie steht ihr dazu?

Meine Meinung: Programmiersprachen übersetzen einen Denkvorgang in eine für den Computer verständliche Sprache. Erst sollte man in diese Denkvorgänge investieren, also mehr Matheunterricht, als in die Programmiersprachen. Zumal auch in der Zukunft definitiv nicht jeder programmieren können muss. Oder müssen wir etwa in 100 Jahren nach dem Kauf einer Waschmaschine das Bedinfeld selber entwickeln?

In 100 Jahren wird es keine Waschmaschinen mehr geben.

Steve Jobs hat mal in nem Interview gesagt, dass er findet, jeder müsste im Leben mal eine Programmiersprache und/oder Jura lernen. Weil man in beiden Fällen das logische Denken lernt.

Ich habe in meinem Studium viel mit Recht zu tun und bin der gleichen Meinung wie Steve. Eine Programmiersprache werde ich auf jeden Fall auch irgendwann noch lernen.

1 „Gefällt mir“

Wirds in 100 Jahren den noch Kleidung geben?

Ich gebe dir dahingehend Recht, dass Mathe das logische Denken fördert und fordert. Es gibt aber auch Menschen, die eben nicht so gut mit Mathe klar kommen und dennoch ziemlich gut in der Logik sind. Zusammenhänge erkennen und erschließen wäre dahingehend mit einer Programmiersprache durchaus ebenfalls möglich zu lernen, wobei es mitunter nicht (immer) so abstrakt ist, wie die Berechnung einer mathematischen Gleichung. Die Richtung geht immer weiter in eine technologische Zeit, einen Rückschritt wird es aller Voraussicht nicht geben. Deswegen: Warum nicht? :slight_smile:

Ist sicher kein blöder Gedanke. Was mich an der Mathematik immer gestört hat, ist dass sie für mich so theoretisch und nicht praktisch ist. Ich berechne Variablen und Flächen und es bringt mir absolut gar nichts.

Wenn man nun aber die Mathematik mit einer Programmiersprache verbindet, kann man mit diesen Variablen weiterarbeiten. Durch eine Programmiersprache macht man logische Strukturen greifbarer und zumindest mir hat es geholfen.

Natürlich kann man logisch Denken auch wenn man kein Mathe Genie oder Programmierass ist, aber es fördert und fordert das logische Denken schon sehr und ist für viele Jugendliche sicher interessanter als der staubtrockene Theorieunterricht.

Generell sollte man in der Schule mehr praktisch unterrichten. Es bringt nichts alles theoretisch und ohne Anwendungs zu vermitteln. Das bleibt bei den wenigsten hängen. Wenn man das gelernte Wissen aber in einer praktischen Anwendung benutzt, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit besser verstanden und mehr Schüler merken es sich.

Das wäre, finde ich, der völlig falsche weg. Ich kann ja auch nicht auf der einen Seite fordern, dass Talentfächer nicht mehr benotet werden, Mathe einzeln erlernt wird und insgesamt mehr auf die einzelnen Stärken und Schwächen Rücksicht genommen wird und dann Programmieren zum Pflichtfach machen. Nicht jeder kann Programmieren, nicht jeder will es können. Warum wollen wir denn immer den Einheitsmenschen erschaffen?

Programmierung als Fach anbieten? Ja, bitte, zusammen mit weiteren berufsorientierten Fächern in der Oberstufe. Als Pflichtfach? Nein.

1 „Gefällt mir“

Mit ein wenig Pech wirds in 100 Jahren eventuell noch Keulen geben.

Und wenn wir es bis dahin noch NICHT geschafft haben uns und diesen Planeten komplett zu vernichten, und unerwarteterweise den Flaschenhals überwinden, dann wird unsere Zivilisation in 100 Jahren EXTREM anders aussehen weil wir bis dahin den Punkt der im allgemeinen ‘Singularität’ genannt wird hinter uns gelassen haben. Die Menschheit hat genau 2 Optionen. Utopia, eine Gesellschaft in der alle sich in jeder Form verwirklichen können, oder aber totale Vernichtung. Ich befürchte für Waschmaschinen ist in beiden Aussichten wenig Platz.

Ich denk mal es wird keiner der beiden Fälle eintreten, sondern es bleibt so wie in den letzten Jahrhunderten: immer kurz vorm Abgrund…

Das Problem an deiner Einschätzung ist das bereits mehrere Wissenschaftliche institutionen (unter anderem die NASA) ganz klar empirisch bewiesen haben das entweder das eine oder das andere eintritt, aktuell ist aber die Wahrscheinlichkeit deutlich größer das wir uns dem Ende nähern.

Letztens erst gelesen:

Irgendwie gruselig.

Finde das Gedankenspiel eher interessant, als gruselig :slight_smile:

Man denkt natürlich beim Untergang einer Kultur erst mal an Horrorszenarien, aber die Geschichte hat gezeigt, dass oft ein altes, träges Reich durch ein besseres Reich abgelöst wurde.
In dem Artikel ist ja nicht vom Aussterben der Menschheit die Rede. Auch die Bevölkerungsanzahl wird lediglich mit dem aktuellen Resourcen in Verbindung gesetzt. Effizientere und umfassendere Nahrungsproduktion, wäre derzeit noch problemlos in der Lage auch noch 6 Mrd. Menschen mehr zu ernähren. Ob dann noch jeder täglich Fleisch essen kann, ist eine andere Frage. Ich persönlich glaube nicht, dass wir ein solches Ereignis noch in unserer Lebenszeit beobachten können.

Meine Prognose für das Jahr 2116:
Generell bin ich Optimist, aber für ein globales Utopia fehlt mir noch ein bisschen. Es kann einfach keinen Zustand geben mit dem alle Menschen zufrieden sind, weil alle Menschen unterschiedliche Erwartungen an das Leben stellen und es vielleicht auch Individuen gibt, die niemals mit der Gesamtsituation des Menschens zufrieden sind. Ein Utopia würde außerdem den Fortschritt so extrem bremsen, dass ich dieses Szenario nicht als erstrebenswert ansehe.

Vielleicht sollten wir daraus einen Extra Thread machen. Ist nämlich wirklich ein interessantes Thema, aber passt ja hier nicht so ganz. :sweat_smile:

Naja, ich wollte ja eigentlich nur Baterieman klar machen das wir in 100 Jahren sicher andere Sorgen haben werden als wie man Waschmaschinen bedient.

Ich muss hier ganz stark eingrätschen. Weder die Wissenschaftler noch die Nasa haben herausgefunden, dass unsere Zvilisation dem Untergang geweiht ist. Das geht auch nicht aus der “Studie hervor” und die Nasa hat fast gar nichts mit der Studie zu tun. Das lässt sich in zwei groben Punkten abarbeiten.

  1. Die öffentliche Darstellung der Studie: Seriöser Journalismus wird leider immer seltener wenn es um die Darstellung von Studien und Wissenscahftlichen Artikeln geht. Die Nasa hat mit dem Artikel wenig zu tun - außer der losen Verbindungen eines Schreibers. Dass dann in Zeitungsrtikeln von Nasa-Studie die Rede ist oder dass die Studie im Guardian veröffentlicht wurde, ist leider nur sehr schlecht recherchiert.

  2. Die Studie selbst: Hier wird von einem ganz simplen Modell ausgegangen, dass eher wenig mit der Realität zu tun hat.

Neues Thema :slight_smile:

2 „Gefällt mir“