Erziehung, Schule und Bildung in Deutschland

Hallo Leute,

Ich möchte mich mal genauer mit dem deutschen Bildungssystem auseinandersetzen, weil ich es durchlaufen habe und jetzt nicht wirklich begeistert davon bin.

Deshalb würde mich mal interessieren, was euch am deutschen Bildungssystem besonders positiv / negativ erscheint. Vielleicht wisst ihr auch von Modellen / Maßnahmen aus dem Ausland, die sich auch in Deutschland lohnen würden. Oder ihr teilt einfach nur mal eure Meinung zum Thema.

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Meine Schulzeit ist zwar schon lange her, aber meine Meinung ist eindeutig. Unser komplettes Bildungssystem ist in dieser Form völlig für die Katz. Das fängt damit an das viele Lehrer zwar fachlich gut sind, pädagogisch aber einfach nur extreme defizite aufweisen.
Das größte Problem ist aber das starre festhalten an uralten Lehrmethoden. Es wird in den Schüler reingepumpt was irgendwelche Theoretiker vor Jahrzehnten mal für den weiteren Lebensweg für Notwendig erachtet haben, es wird aber zu keinem Zeitpunkt eine persönliche Förderung der einzelnen Schüler vorgenommen.
Es ist mittlerweile Wissenschaftlich bewiesen das es Leute gibt die nicht mathematisch denken können…egal wie viel sie nun lernen. Oder andere Leute die Probleme mit Worten haben, oder mit Bildlichem Vorstellungsvermögen.
Und trotzdem werden alle mit demselben Scheiss vollgepumpt bis zum Abi.
Du bist sprachlich talentiert, hast aber schlicht kein Talent für Mathematik? Dein Problem. Ohne Naturwisschenschaften kriegste kein Abi, egal ob du jemals wieder wissen musst was du dort lernst.

Das Deutsche Bildungssystem ist schlicht fürn Arsch.

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Die ersten Schuljahre was vor allem die Allgemeine Schulbildung anbelangt sind noch okay, alles danach ist mehr als Reformbedürftig.

Leider hört das auch nicht bei der Uni oder der Ausbildung auf. Grauenhaft.

Videos dazu:


https://www.youtube.com/watch?v=fzuzl7zdX8g

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Ein sehr gutes Thema!

Auweia, wo soll ich da jetzt anfangen? Vielleicht erst mal bei mir:

Also ich persönlich hatte wirklich überhaupt keine schöne Schulzeit, was jetzt aber nicht nur an unserem Bildungssystem liegt.
Aber trotzdem hatte ich das Problem, dass mich einfach so gut wie gar nichts in der Schule interessiert hat und ich auch relativ früh erkannt habe, dass eben wahnsinnig viel von dem, was in den Schulen gelehrt wird, im realen Leben einfach nicht zu gebrauchen ist.
Meiner Meinung nach wird man in Deutschland in der Schule einfach nicht auf das richtige Leben vorbereitet. Gut - hier könnte man jetzt argumentieren, dass das die Aufgabe der Eltern ist, aber auch Lehrer sind ja angeblich Pädagogen, was ich leider nur auf einen Bruchteil meiner Lehrer (und davon hatte ich viele!) beziehen kann.

Meine Freundin studiert Grundschullehramt und ist selbst davon entsetzt, wie wenig Pädagogik dort vermittelt wird. Wichtiger ist, dass eine Mathelehrerin in der Grundschule die Geschichte der ägyptischen Mathematik lernt. Und das ist nur ein, mMn, Beispiel dafür, wie lächerlich das zum Teil ist.

Ich habe dann nach meinem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht und was soll ich sagen? Auch hier wurde an der Berufsschule einfach NICHTS wirklich GAR NICHTS Vernünftiges beigebracht. Der Berufsschultag war eigentlich mehr ein freier Tag. Ich bin zwar ein Verfechter des dualen Ausbildungssystems, aber gerade in der ländlichen Gegend müsste wirklich mehr auf die Qualifizierung der Lehrer geachtet werden. Es gab da wirklich ganz extreme Fälle (will da jetzt gar nicht zu sehr ins Detail gehen), wo schon mehrere Beschwerden über Lehrkräfte eingegangen ist, bei denen der Schulleiter nur noch resigniert zur Antwort gab „nerven Sie mich bitte nicht mit diesem Thema“. Der Lehrer konnte nicht gehen, weil es keinen Ersatz gab.

Dann kommt natürlich noch die Lächerlichkeit hinzu, dass ein Abitur in Bayern mehr wert ist als eines z. B. aus Mecklenburg. Wir leben in Deutschland, wo immer so großartig von Gleichberechtigung und Integration gesprochen wird. Schön und gut, allerdings finde ich es nicht gerade gleichberechtigt, wenn jemand beruflich später nicht die selben Chancen hat, nur weil er aus einem anderen Bundesland kommt.

Sorry, mein Kommentar hat jetzt nicht wirklich Hand und Fuß :smiley: aber das Thema macht mich wirklich wahnsinnig wütend und ich freue mich auf die Diskussion!!

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Neben den fachlichen Qualifikation von Lehrern gibt es in Schulen weit mehr Probleme.
Machtkämpfe: Meine Mutter ist Lehrerin an einer Schule, die erst vor kurzem gibt. Die momentane Schulleiterin ist eine karriereFrau, wie sie im Buche steht. Sie lässt die Lehrer ständig unnötige Berichte schreiben, rühmt sich in der Leistung anderer, ist ständig krank, aber wenn meine Mutter mal 3 Tage krank ist kriegt sie nachher nur böse Blicke von der Leiterin. Sie will hoch hinaus. Bei einer Schule im Aufbau gibts mehr Probleme, als es dafür Lehrer gibt. Es müssen Unterrichtseinheiten geschrieben werden, usw. Diese Aufgaben werden danach verteilt von ihr, wen sie mag und wen sie aus der Schule wegmobben möchte (weil die entsprechende Lehrerin sie kritisiert hat).
Dann kommen noch Eltern hinzu. Da gibts die einen, wo ihr Sohn einfach nicht die 4 verdient habe (auch bei 5 Fehler pro Satz), die stundenlang diskutieren wollen. Die anderen haben wollen ständig von den Lehrern auf dem aktuellen gehalten werden, was ihr Kind angeht. Und zum Schluss die verhaltungsauffälligen Kinder, deren Eltern Karriere machen und sich nicht um die Erziehung ihrer Sprößlinge kümmern.
Wie soll unter solchen Umständen auch guter Unterricht stattfinden?

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Mein Abi ist zwar noch nich so lang her, aber das sollte ja kein Problem sein. Hab mein Abi übrigens in Sachsen (G8)
gemacht, Erfahrungen mit dem Schulsystem sind ja bundeslandabhängig.

Als ich in der Schule war habich mich natürlich bei allem gefragt wozu man den Unsinn alles braucht (besonders Mathe). Jetzt studier ich einen Ingenieursstudiengang und ärger mich warum ich nur so faul in der Schule war.

Was ich als negativ bzw.als verbesserungswürdig finde ist vor allem, dass nicht genug Anreize geschaffen werden sich weiter mit einem Gebiet zu befassen. Da würde ich mir irgendwas Anschauliches wünschen,für was bestimmte Inhalte wichtig sind und in welchen Berufszweigen sie Anwendung finden.
Natürlich kann der Lehrplan deutlich verbessert werden, aber so empfand ich ihn auch nicht besonders schlecht oder so.
Zu irgendwelchen Reibereien mit Lehrern etc. kam es bei mir nicht wirklich, was entweder daran liegt, dass die Lehrer ganz ok waren oder, dass ich nicht sofort zu Eltern und Lehrern gerannt bin wenn esmal ein paar Differenzen gab.

Positiv ist für mich natürlich die allgemeine Breite der Lehrinhalte. Es fällt mir jetzt auch nicht leicht irgendwelche besonders positive Dinge am Schulsystem zu finden, vor allem weil man meist sowieso kein Bock auf Schule hatte. Zurückblickend bin ich aber recht zufrieden mit dem Schulsystem und ärgere mich eigentlich nur über mich selbst, weil es nicht wirklich extrem schwer war und ich selbst nur rumgelungert habe.

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Ich hab diverse Schulformen und Konzepte durch (4 Anläufe aufs Abi, somit auch alternative Schulformen gesehen), dazu habe ich mich vor einiger Zeit mit dem finnischen Schulsystem auseinandergesetzt, und in Zuge dessen auch mit dem Sozialsystem für zugezogene Familien.
Meine besten sozialen und Lernerfahrungen hatte ich auf den eher “alternativen” Schulen.
Hier lief lernen viel in Eigenregie, es wurden lediglich Impulse gegeben, Inhalte in Eigenarbeit zusammengesammelt und später im Plenum zu einem Wissenskatalog zusammengetragen. Lehrer waren dabei eher Ratgeber, wenn es mal stockte, Ansprechpartner, oder mal für “den anderen Blickwinkel” da.

Nach den Jahren im starren Frontalunterricht war das herrlich erfrischend, jeder konnte in seinem präferierten Lernstil lernen, in seinem Tempo und seine Stärken und Schwächen herausarbeiten.

Ich kann mir heute, rückblickend, nur wünschen, dass solche Konzepte viel weiter verbreitet werden. Ich finde es heute einfach erschreckend, wie sehr auf Leistungsdruck gedrillt wird, und wie wenig auf Charakterbildung wert gelegt wird.

Auch finde ich es immer noch zweifelhaft, wie wenig Lebenspraktisches gelehrt wird. Ich weiß nicht, wie es in Mittelstufen heute läuft, aber ich hätte mir mal anrisse in Bereiche gewünscht, die man als Erwachsener auf einmal kennen und können muss.
Mietvertrag. Anträge für XYZ. Kraftfahrzeuganmeldung, Steuerliches, Rechte und Pflichten, Finanzen. Muss ja nicht direkt auf höchstwissenschaftlicher Ebene laufen, aber in der letzten Schule, in der ich mit Teenagern in der Klasse saß waren denen solche Sachen vollkommen Fremd. Macht ja Mama oder Papa. Nur hat nicht jeder Mama oder Papa dafür, oder Eltern, die es selber nicht im griff haben, oder oder.
Impulse zum Selbstlernen geben wäre auch hier das Stichwort.

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Schule sollte nicht zum Lernen zwingen, sie sollte die Neugier in den Kindern wecken, sodass sie selbst mehr wissen wollen.

Zudem: Warum werden Talentfächer benotet? Warum wird Mathe in einer Klasse unterrichtet? Warum muss Unterricht bereits morgens halb oder um 8 beginnen?

Es ist sogar noch schlimmer: Die meisten Lehrer sind zwar gut in der Theorie, haben von der Praxis aber absolut keinen Plan.

Was aber auch an der Schwierigkeit liegt. Ich kenne Leute, die in Sachsen-Anhalt das Abi nicht gepackt haben und dann auf eine Schule in Brandenburg wechselten, um dort ein 1,0er Abi zu machen.

Fällt dir da der Fehler nicht selbst auf? Das Problem beginnt doch bereits an der Stelle, dass man keinen Bock auf Schule hat. Das muss nämlich keinesfalls so sein.


Ansonsten: die von @Ryuukishisama verlinkten Videos

Damit hatte ich allerdings nie ein Problem. Vielleicht auch weil ich sehr spät in den sozialen Medien unterwegs war etc…

Ich versteh den Zusammenhang grad nicht :smiley:
Kannst du das kurz erklären?

Naja, ich dachte immer das war der Grund dafür, dass man meist zu lange auf bleibt oder eben auch noch nicht müde ist, weil man wieder viel zu lang am PC/Smartphone hing und mit Freunden sprach oder einfach nur rumsurfte. Bei mir hat sich mein Rhythmus eben erst nach hinten verschoben, als das alles in mein Leben kam und ich war damit sehr spät dran.

Nein, so meinte ich das nicht. Meinen ersten eigenen PC mit Internetanschluss hatte ich mit 18, mein erstes Smartphone mit 21, also ich glaube, da war ich auch nicht so von betroffen. :smiley:

Aber ich glaube einfach, dass der menschliche Körper so früh am Morgen noch nicht so aufnahmefähig ist.

Ah ok. Ist wohl auch Typ Mensch abhängig dann. Während vieler meiner Klassenkameraden öfter mal jammerten, dachte ich mir eben immer: So habe ich doch mehr vom Tag und die ersten Stunden aufzupassen viel mir auch nicht schwer.
Kenn mich nicht aus, aber dieses Morgen- Abendmensch ist wissenschaftlich auch bestätigt oder?

Ich bin 45, hatte zwar einen c64 und einen amiga als ich noch zur schule gegangen bin, aber internet und smartphones gabs damals noch nicht. telefonieren ging zwar, aber nur soweit das telefonkabel reichte. Ich hab am Tag 8 bis 10 Stunden draussen verbracht, Fussball spielen, Schnitzeljagd, usw usw usw…und ich war trotzdem jeden morgen um 7 todmüde.

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Jo hatt ich ja auch weiter obengeschrieben, dass das mein größter Kritikpunkt ist. Mit „zufrieden“ meint ich eher bezogen auf Stress, Arbeitsaufwand und inhalt. :wink:

Teil 1:

Puh, das ist auf jeden Fall ein schwieriges Thema, aber als Fazit kann ich eigentlich schon sagen, dass ich das deutsche System schätze. Aber erst mal vielleicht zu meinem Schulweg und wie ich zu diesem Fazit komme:

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und in eine kleine Grundschule gegangen. Dort lief wirklich alles so wie es mMn nach sein sollte. Wir waren ca. 15 Kinder in der Klasse und haben ständig Ausflüge veranstaltet und dabei neue Sachen gelernt. Bei uns stand vor allem immer die „Natur“ im Vordergrund. Wenn zum Beispiel bei meinem Opa auf dem Bauernhof kleine Lämmchen zur Welt gekommen sind, ist der Schultag einfach mal „ausgefallen“ und hat sie sich anguckt, Fragen gestellt um dann am nächsten Tag das Thema innerhalb des Unterrichts zu vertiefen. Und das war dann auch alles Fächerübergreifend. Kenne jetzt die genauen Aufgaben nicht mehr aber der Bezug zum zuvor „gesehen“ war immer gegeben und das hat eben Spaß gebracht.
Zum Ende meiner Grundschulzeit erfolgte dann der Umzug in die „große“ Stadt. Dort war natürlich alles etwas anders. Weil ich im mathematischen Bereich noch ein paar Defizite hatte (und bis heute habe^^) bin ich dann erst mal auf die Realschule gekommen und hatte dort trotz Großstadt, die Möglichkeit meine Interessen frei zu wählen. Die Schule war meistens um 1 oder früher zu Ende. Danach wurden dann freiwillige AGs angeboten, welche auch sehr gut besucht waren, selbst wenn die Eltern z.B. nachmittags zu Hause waren. Dort konnte man aus einer Vielzahl von Möglichkeiten wählen… es gab Bibliotheksdienst, Streitschlichtung, Programmierung, Sport, Musik, Hauswirtschaft, etc… also quasi alles was nicht im normalen Unterricht vermittelt wurde. Wichtig zu erwähnen ist vielleicht auch noch, dass keine Benotung der AGs vorgenommen wurde sondern lediglich eine regelmäßige Teilnahme auf dem Zeugnis vermerkt war. Es ging also nur darum, woran die Kinder Spaß hatten.
In der achten Klasse kamen dann noch die 4. Hauptfächer dazu, wo glaube ich Technik, Physik, Französisch auf dem Plan standen und diese auch ganz normal bewertet wurden.
Trotz dieser vielen Wahlmöglichkeiten fehlte mir immer noch ein wenig die Freiheit innerhalb des Schulprogramms. So standen Fächer wie Kunst immer noch fest im Lehrplan, was mir dann sogar in der 10. Klasse fast zum Verhängnis wurde. Während alle meine Noten besser als 3 waren, hatte ich als Vornote in Kunst eine 6, weil mir einfach völlig das Interesse an dem Ganzen fehlte und ich daher kategorisch meine Mitarbeit verweigerte. Um das mal kurz zu erklären: Eine 6 in der 10. Klasse bedeutet, kein Abschluss, Jahr wiederholen. Das galt es natürlich zu verhindern und ich schafte es durch ein Referat und viel Überzeugungsarbeit noch eine 5 zu bekommen und dann Abschluss mit Q-Vermerk zu erhalten.
Da ich mich trotz einer Menge Praktika für keinen Beruf so richtig entscheiden konnte, bin ich dann erst mal aufs Wirtschaftsgymnasium (Abitur) gegangen weil es dort kein Kunst gab und ich außerdem nicht Französisch als Voraussetzung benötigte.
Dort fing es dann an, dass mir vor allem in Mathe der logische/anwendbare Bezug komplett verloren ging und ich ab der 12. Klasse anfing Minderkurse zu sammeln, welche ich allerdings durch andere Fächer (u.a. BWL, VWL, Englisch, Geschichte, Politik) sehr gut ausgleichen konnte. Wie oben schon geschrieben muss man Mathe abgedeckt haben um ein Abi zu bekommen, aber das du kein Abi bekommst, wenn du überhaupt kein Mathe beherrscht stimmt nicht. Dafür bin ich das lebende Beispiel (hatte in den 4 Halbjahren glaube 8 Punkte in Mathe). Und wenn du nichts zum Ausgleichen hast, solltest du eventuell auch kein Abitur erhalten, da es ja immer noch den höchsten schulischen Abschluss darstellt. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Teil 2:
Lange Rede gar kein Sinn, obwohl ich Mathe nicht beherrsche und daraus resultierend in Mathe und Physik Minderkurse hatte, hab ich ein gutes Abi geschafft, weil mir das System erlaubte, schlechte Leistungen zu streichen und nur bessere Einbringen zu lassen.
Eigentlich wollte ich jetzt noch einen großen Absatz verfassen und auf die einzelnen Aspekte eingehen, aber das spar ich mir jetzt mal… da man ja schon erkennen sollte, dass ich (vielleicht) auch durch Glück, bis auf ein paar Stolpersteine eine gute Schullaufbahn absolviert hat. Jetzt hab ich aber irgendwie komplett den Faden verloren, daher einfach mal aufgelistet, was meine Verbesserungsvorschläge für unser Schulsystem:

  • Zufällige/Bestimmte Sitzverteilung (verhindert meiner Meinung nach Mobbing, Gruppenbildung und hilft dabei, dass schwache Schüler Hilfe durch andere stärkere Schüler bekommen.
  • Eigenständiges Erarbeiten von Inhalten in Form von Referaten (hilft vor allem im Berufsleben mMn mehr als irgendein Gedicht auswendig zu lernen.
  • Erkennen und Vertiefen verschiedener Lernmethoden (jeder lernt unterschiedlich und sollte daher nicht gezwungen werden, eine Methode (z.B. Abschreiben) zu nutzen)
  • Mehr Praktika (Wieso nicht jedes Jahr 2 mal in ein Unternehmen gehen und sich die Bereiche anschauen? Dafür dann mal weniger Filme zeigen in der Schule und gut ist)
  • Religionsunterricht (ersatzlos streichen) :smiley:

Thema Frontalunterricht: Für mich war es immer die beste Art zu lernen, da ich mir Gesprochenes viel besser merken kann als Dinge die man aufschreibt, daher schätze ich es eigentlich. Wie aber oben schon geschrieben, sollte die Lehrer ihren Unterricht so anpassen, dass alle Lernmethoden berücksichtigt werden.

lg Rednu

Mehr Praktika wäre wirklich gut! Ich war glaube ich in dem Jahrgang, in dem es das erste mal in der 10. Klasse nur zwei Wochen Zeit fürs Praktikum gab und nicht die zuvor 3…also genau die falsche Entwicklung.
Religionsunterricht ersatzlos streichen gefällt mir allerdings nicht. Von mir aus könnte es so sein, dass man es in der 8. oder so abwählen kann, aber man davor eben Allgemeinwissen über ganz viele Religionen sammelt. Und alle daran teilnehmen. Ich weiß ja nicht wie es bei euch war, aber bei uns hatten die muslimischen Schüler einfach Freistunden in der Zeit bis Werte und Normen kamen, was ich schon damals für den komplett falschen Ansatz hielt.

Das schlimmste ist der Satz: Ihr lernt nicht für die Schule sondern fürs Leben.
Jo. Klar. Ich muss dauernd wissen was Mytochondrien sind und welche Teile der Zelle exakt für die Photosynthese zuständig sind. Oder Regendiagramme für ein Kaff am Amazonas erstellen…mach ich dauernd.

Zu dem Thema lässt sich vielleicht auch noch sagen, dass bei Thema Praktikum nicht die Schulen die gesamte Verantwortung tragen sollten. Klar hört man das als Kind nicht gerne, aber wieso mal nicht 2 Wochen von den Sommerferien ein Praktikum machen? Ich arbeite derzeit in einem Unternehmen und bin dort in der JAV als Vorsteher tätig und wenn ich manchmal unsere neuen Azubis sehen, wünschte ich mir, dass sie schon mal 1 Jahr vorher bei uns vorbeigekommen wären und sich den Beruf angeschaut hätten. Dann gäbe es jedenfalls weniger Fälle in denen der Vertrag schon in der Probezeit aufgelöst wird.

Das Problem war bei uns halt, dass andere Ansichten in Religion nie akzeptiert wurden. Wir waren alle zusammen immer in einem Unterricht (also alle Glaubensrichtungen) aber als Atheist stand man da schon immer relativ am Pranger. Obwohl es durchaus interessant war, sich anzuschauen wie sich Katholiken und Muslime verbünden um den Ungläubigen mit ihren „Argumenten“ totzuschlagen :smiley:

Wenn du es quasi in den Privatbereich legst sind Kinder von Eltern, die nicht viel darauf geben, aber vielleicht benachteiligt und gerade in diesem Punkt ließ gerade das sich eben vermeiden, wenn es Pflicht ist.