Solche lebendigen Diskussionen gab es bei uns nie…
Das Praktikum empfand ich als relativ sinnfrei weil sich jeder sowieso nur irgendwas gesucht hat, wo er wenig machen musste und früh nach hause gehen konnte . Interessanter war da schon, als Leute von irgendwelchen Firmen gekommen sind und gezeigt haben was da gemacht wird.
Kann man als Ergänzung auf jeden Fall bestätigen. Einige unserer Azubis haben seit 2 Jahren damit angefangen, die Fortbildung Ausbildungsbotschafter zu belegen und an verschiedenen Schulen Vorträge zu halten. Leider lässt sich halt der Erfolg solcher Aktionen nur sehr schwer beurteilen. Mehr Anfragen für Praktika gibt es auf jeden Fall nicht.
Sei froh, bei mir ist es wirklich bei 3 verschiedenen Lehrern vorgefallen… kann aber wohl auch daran liegen, dass ich relativ offensiv mit dem Thema umgehe.
Da find ich Ethik (keine Ahnung obs das überall gibt) recht gut. Da werden auch Religionen behandelt, jedoch nur woran die Leute glauben und wie sie leben. Irgendwelche Diskussionen gab es nie, wahrscheinlich auch weil 90% der Schüler an der Schule keiner Religion angehörten und maximal 1% überhaupt eine ausübte.
Leider gab es Ethik nicht bei uns. Bei uns wurden fast ausschließlich biblische Texte analysiert, was den meisten Schülern wohl auch Spaß machte, da sehr viele dabei waren, welche Religion in Kirchengemeiden, Jugendgruppen, etc. ausübten. Wäre auf jeden Fall mal interessant gewesen, so einen Unterricht zu erleben. Ich fände es außerdem interresant nicht nur zu lehren, wie Menschen mit Glauben leben, sondern auch wie sie es ohne machen. Die besprochenden Themen implizierten quasi schon alle, dass es einen Gott gibt.
/sorry, geht wohl etwas zu sehr weg vom Topic. musste trotzdem mal gesagt werden.
Das braucht nichtmal in direktem Zusammenhang zu spätem Schlafengehen wegen Internet zu tun haben, sondern verschiedenen Biorhythmen, welche nachgewiesenerweise im Teenageralter wild variieren.
Ich hab mal gehört, dass man morgens am aufnahmefähigsten ist. Auserdem ist das eine gute >Zeit für Eltern die Kids aus dem Haus zu jagen, ist ja auch so der Rahmen in dem die meisten mit der Arbeit beginnen.
Ich finde sowohl Arbeits- als auch Unterrichtszeiten völlig verkehrt. Im schwedischen Göteborg hat man den 6 Stunden-Arbeitstag eingeführt und “überraschend” festgestellt, dass Kreativtät, Produktivität und Arbeiterzufriedenheit deutlich gestiegen sind. Den Artikel darüber reiche ich nach dem Essen nach ^^. Jedenfalls sollte auch der Stundenplan nicht zu vollgestopft werden.
An alle die mehr Praktika in der Schulzeit sich wünschten:
Dann gäbe es noch weniger Unterrichtzeit. Irgendwann müssen die Inhalte auch gelehrt werden.
Durch Sportveranstalltungen, Lehrerausfälle etz fallen schon genug Schulunterichtsstunden aus.
Trotzdem finden viele Lehrer die Zeit, schon Wochen vor den Ferien in den stand-by-modus zu schalten und nur noch Filme zu gucken und gemeinsam zu frühstücken.
Nun. Ich habe bis hierhin eifrig mitgelesen. Das mit der Lehrerausbildung ist tatsächlich ein Punkt, der mich direkt betrifft. Und auch ich muss sagen, dass ich nicht ganz zufrieden damit bin, wie diese umgesetzt ist aber dazu sei gesagt, dass sie scheinbar im Vergleich zu anderen Ländern offenbar nicht allzu schlecht sei (habe ich von Kommilitonen erfahren. Habe mich selbst auch noch nicht detailliert damit auseinandergesetzt.)
Ich will nicht all zu ausufernd werden, ich möchte nur mal eine Lanze für die Lehrer brechen, die in den Schulbetrieb entlassen werden. Denn ausreichend vorbereitet sind sie nicht, so zumindestens mein Eindruck.
Mal abgesehen davon, dass Bildung in Deutschland immer noch Ländersache ist und sich die Lehrerausbildung sogar innerhalb eines Bundeslandes von Uni zu Uni sehr stark unterscheidet, gibt es für einen angehenden Lehrer nur sehr wenig Möglichkeiten überhaupt für sich zu ergründen, ob der Beruf etwas für einen ist. Ich habe in meiner Studienzeit lediglich 3 Praktika absolviert, das 4. und letzte steht nun an und diese belaufen sich, in meinem Bundesland, auf gerade mal 3 Wochen. Das gibt einem zwar die Chance zu testen, ob man vor einer Klasse funktionieren „könnte“, aber von dem, was sonst noch auf einen im Berufsalltag wartet weiß man nicht die Bohne (hehe… Bohne ). In diesen werden Formalia besprochen, Fragestellungen diskutiert und diese dann exemplarisch an einer Stunde ausprobiert. Doch der Lehrberuf ist in unserer Zeit viel mehr als „nur“ die Stundenvorbereitung (die allein ist im Detail schon Komplex) und das ist etwas, was kaum bis gar nicht angesprochen wird.
Wenn mir Kommilitonen entgegen kommen und mir ins Gesicht sagen „Ich kommuniziere nicht so gern“, dann kann da etwas nicht so ganz stimmen. Aber woher sollen diese denn wissen, dass dieser Beruf für sie sehr anstrengend und schwierig werden wird, wenn sie keinerlei Einblicke in den Austausch mit Schülern. Lehrern und Kollegen bekommen und wenn sie dann nicht einmal richtig hinter ihrem Fach stehen können, aufgrund dessen, dass sie es wählten, weil es auf dem Arbeitsmarkt gerade gesucht wird, ist das Chaos schon komplett. Bitte versteht, dass ich es hier zum Teil abstrahiere und versuche, meine Eindrücke etwas zusammenzufassen. Ich möchte auch dazu sagen, dass es durchaus sein kann, dass auch solche Lehramtsanwärter ihre Leidenschaft für das Fach entdecken können, aber ich hätte da so meine Schwierigkeiten, wenn ich nicht so viel Freude an meinen Fächern hätte Aber uach die Unis, wie auch die Schulen können nur begrenzt daran arbeiten, dass über dem Fachwissen hinaus wichtige Aspekte an den angehenden Lehrer vermittelt werden. Was es da für Vorschriften gibt weiß ich nicht genau (das Bachelor - Master - System verkompliziert das ganze auch noch).
Viele Lehrer müssen in den Beruf erst hineinwachsen, so wird es auch bei mir der Fall sein. Das wird seine Zeit brauchen und da genügen nicht 18 Monate Referendariat. Wie erfolgreich das im Schnitt ist, weiß ich nicht mal im Ansatz, hoffe aber auf ein positives Ergebnis.
Das ganze Konstrukt „Schule“ ist hinter den Kullissen so dermaßen komplex, dass ich noch nicht durch alles durchgestiegen bin. Den Lehrinhalt aufzubereiten ist nur die halbe Miete.
Da geht es um Verwaltung der Gelder und die Nutzung dieser innerhalb der Schule, der Stundenanzahl, die ein Lehrer leisten kann und darf, die Weiterentwicklung pädagogischer Konzepte, Unterrichtsstile, Lerninhalte und -pläne usw. Mal ganz abgesehen davon, dass es auch für Lehrer Schulungen gibt, die aber nicht in dem Ausmaß genutzt werden, wie man das eigentlich vermuten müsste. Aber auch da kann ich noch viel zu wenig zu sagen, da ich noch nicht fester Bestandteil des Systems bin.
Über die Inhalte kann man sich streiten, das gebe ich zu. Grundsätzlich muss ich aber auch sagen, selbst wenn ich all die verrückten Matheformeln, die ich in meiner Schulzeit gepaukt hatte, nicht mal mehr im Ansatz beherrsche, dass es doch gut war, sie mal gehört zu haben. In dem Schulsystem, dass sich vor allem nach Kriegsende in Deutschland entwickelt hat, ist eine individuelle Anpassung der Lerninhalte nur schwer möglich, dennoch wird versucht ein breites Spektrum an Inhalten zu liefern, mit dem die Schüler arbeiten oder gar Themen entdecken können, die sie bislang nicht auf dem Schirm hatten. Dazu sei auch gesagt, dass sich in den letzten 30 Jahren sehr viel getan hat im Schulsystem und ich hoffe, dass diese Entwicklung niemals stagnieren wird.
Ich kann nur für mich sprechen, dass ich, auch wenn in diesem Zusammenhang nicht alles glatt läuft und ich mich nicht zu 100% gut vorbereitet fühle, ich mich auf den Beruf tierisch freue. Der Austausch mit jungen Leuten kann unglaublich spannend werden, wenn man als Lehrer einen Raum schaffen kann, indem zielführend Lerninhalte diskutiert werden können, aus denen Schüler etwas für sich mitnehmen können. Ich habe Spaß an den Inhalten, mit denen ich mich beschäftige, erwarte nicht mal im Ansatz, dass jeder Schüler etwas damit anfangen kann, aber glaube doch, dass, so absurd manche Aufgabenstellungen auch sein mögen, damit Kompetenzen unterbewusst geschult werden, an die man als Schüler gar nicht denkt (Stichwort: Transparenz schaffen würde da viel helfen ).
Jetzt habe ich doch mehr geschrieben als ich wollte. Das ist der aktuelle Stand, wie ich das sehe. Fragt mich in ein paar Jahren noch einmal, dann kann ich vermutlich mehr dazu sagen, muss eventuell einige Aussagen korrigieren oder gar den ganzen Post über den Haufen werfen
Mal abgesehen davon, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob dieser Post nun einen Mehrwert für euch hat xD
(Noch ein kleiner Nachtrag über einen Edit hinzugefügt)
Bei mir ist die Schulzeit auch nun auch ziemlich genau 2 Jahre her und ich kann hier praktisch jedem Post zustimmen. Ich hab mich da schon vor Jahren drüber aufgeregt und auch heute noch (wo es mich absolut nicht mehr tangiert) rege ich mich gern über unser grottenschlechtes Schulsystem auf.
Der größte Fehler ist für mich die Struktur an sich: Es gibt keine!
Jedes Bundesland kann fröhlich einen eigenen Lehrplan, eigene Grundsätze und Pläne festlegen und so sein eigenes Süppchen kochen. Dass man dabei aber vergisst, dass es durchaus Schüler gibt, die während der Schulzeit das Bundesland wechseln, ist denen herzlich egal.
Ich selbst habe es gott sei Dank nicht erleben müssen, aber 2 meiner Cousin mussten von Sachsen Anhalt ins Schwabenland ziehen…Nun ja. Dort gab es (wenn ich mich jetzt noch richtig erinnere) sogar ganze Schulfächer nicht, die sie aber nun jahrelang hatten. Dafür durften sie sich privat in neue Schulfächer einlesen, damit sie nicht extra ein Jahr wiederholen mussten.
Ich versteh nicht, warum man es nicht einfach größtenteils bundesweit regelt. Ein bundesweiter Lehrplan und ein bundesweites Lehrkonzept muss her! Daran hat sich jedes Bundesland zu halten! JA! Auch Bayern darf sich dann nichts mehr auf ihren Status als bestes Abi Land einbilden! Gewisse Freiheiten will ich den Schulen und Ländern nicht absprechen, aber gerade was die Auswahl der Themen und Schulfächer an sich angeht, muss eine Linie her.
Das ist dann praktisch auch der Grund für meine 2. Kritik: Die Unterschiede im Abitur.
Ich selbst habe mein Abitur 2014 in Sachsen Anhalt gemacht. Wenn man jetzt mal theoretisch eine Stelle annimmt auf die nur ich mich bewerbe und ein Abiturient aus Bayern mit 1:1 dem gleichen Schnitt, dann wird wohl der Bayer die Stelle bekommen. Zumindest kommt es mir immer so vor, wenn ich da solche Geschichten höre, dass Bayern ja das Bundesland mit dem härtesten Abitur ist. Wozu einen einheitlichen Abschlusstitel definieren und dann überall eine andere Prüfung schreiben? Beim Führerschein ist doch auch überall das gleiche gefordert und man sagt nicht “Ja der Führerschein in Bayern ist besonders schwer! Der muss es ja drauf haben!”.
Generell bin ich für eine komplette Umstrukturierung des Bildungssystem. Weg von der Einbildung, jedes Bundesland sollte das allein regeln! Weg von der stupiden Benotung in Talentfächern! Weg von dem Ziel man müsse den Schülern möglichst viel theoretisches Wissen in möglichst vielen Bereichen beibringen. Wenn jemand später Mathe studieren will, bringt es ihm auch nichts 12 Jahre Schulmathe gehabt zu haben, weil der Kram in der Uni einfach mal 10 Level schwerer ist. Also wozu schleift man sich da 12 Jahre durch?! Wozu muss ich Polynomendivision und Vektrorechnung können, wenn es später entweder nicht mehr nützlich ist oder einfach nicht hilfreich, weil der Stoff der Uni viel komplizierter ist.
Wenn man Mathe studieren möchte, dann sollte es wohl klar sein, dass der Stoff um einiges schwerer ist und es sollte eine gewisse Bereitschaft bestehen, sich mit komplexeren Themen zu befassen. Noch mehr Mathe wär ja für Leute die mal nichts damit anfangen können, noch schlimmer. Da sollte man sich eher besser mit den Unis abstimmen. Für ein Ingenieursstudium reicht es aber als Grundlage, finde ich.
Ja das ist mein Punkt! Wer Mathe studieren will, der muss dann eh nochmal Eigeninitiative zeigen! Für alle anderen ist 12 Jahre Mathe in dem Ausmaß aber zu 80% verschwendete Lebenszeit. Eine gute Basis hat man meiner Meinung nach bereits nach der 10. Klasse. Danach sollte man es abwählen können bzw. nur noch in einem langsameren Tempo den Stoff vermitteln.
Aktuell versucht man einfach in jedem Themengebiet unglaublich viel Wissen zu vermitteln und danach braucht man einfach mal locker über 50% davon nicht mehr…NIE WIEDER! Was ich alles für Zeit in Biologie und Geographie gesteckt habe um es 1. jetzt nicht mehr zu wissen und 2. jetzt nirgendswo zu brauchen.
In Sachsen Anhalt kann man (wenn ich mich jetzt noch richtig erinnern) genau einmal 1 Fach abwählen. Warum denn nicht weniger Fächer unterrichten, aber dafür mehr Zeit für die jeweiligen Fächer? Ich hätte z.b. locker auf Mathe und Physik verzichten können und dafür 100 Mal lieber mehr Englisch gehabt, denn mein Englisch unterricht war einfach nur lächerlich.
Zumindest Prozentrechnung und Dreisatz benötigt man bei sogut wie jedem Lebensmitteleinkauf. Flächenberechnung: Kontrolliert mal, ob die Raumgröße/ Raumvolumen auf eurem Mietvertrag auch mit der Realität übereinstimmt.
Vektor, Matrizenrechnung, Integral- Differenzialrechnung werden aber natürlich hauptsächlich fürs Studium gelehrt.
Ich persönlich halte die Schule für einen Ort, an dem einen möglichst viel Allgemeinwissen beigebracht werden sollte. Für solch Spezialisierungen gibt es ja auch berufliche Gymnasien. Allgemein finde ich es aber nicht gut wenn man sich dann quasi nach der 10. Klasse entscheiden muss in welchem Wissenschaftsbereich sein späterer Beruf liegt. Jetzt hat man es da noch leichter, wenn man doch noch was anderes machen möchte. Ich hab auch erst nach der 10. Klasse gemerkt, dass mir Mathe mehr nützt/liegt als Deutsch.
Nun ist doch aber die Frage: Wie vielen geht es so wie dir? Wie viele profitieren von dem längeren Matheunterricht?
Man muss ja nun nicht komplett auf den Matheunterricht verzichten. Nur halte ich das Ausmaß für zu viel, wenn man es mit anderen Fächern vergleicht, die evtl. für einige später nützlich sein könnten.
Da find ich sowas wie Deutsch deutlich sinnloser, im Leistungskurs haben wir am Ende das 5te Gedicht und 10te Kurzgeschichte von Kafka analysiert. Aber am Ende ist es halt schwer alle zufrieden zu stellen und gleichzeitig das größtmöglichste Wissen zu vermitteln.
Und in Mathe haben wir die 7. Ableitung der e-Funktion gebildet…kleiner Scherz am Rande
Ich find halt den Ansatz „größtmögliches Wissen vermitteln“ schon Quatsch. Das bringt halt nichts wenn vieles davon nichts im Leben bringt. Weniger auf größtmögliches Theoriewissen setzen und mehr auf zielgerichteten Unterricht und vor allem Dinge konzentieren, welche später für jeden wichtig sind.
z.B. Bewerbungen schreiben, Grundlagen für eine Steuererklärungen, Berufswahlhilfen, Umgang mit dem Internet und sozialen Medien, etc.
Aber das wird wohl nicht passieren. Lieber quetscht man noch mehr Stoff in möglichst wenige Jahre und macht es Schülern mit einer Schwäche in den Naturwissenschaften schwer.
Ich vermute mal, dass ganze Analysieren/ Interpretieren von texten in der Oberstufe dient hauptsächlich dazu, dass man strukturiert Texte hinterfragt, dass man Texte wacher liest. An sich benötigt man das Wissen nicht, aber man muss halt später auch wachsam z.B. Verträge lesen und Dinge hinterfragen können. Ein wachsamer Geist soll entwickelt werden.