Ehrlich gesagt bin ich mit keiner Erwartung reingegangen. Jeder lobt den Film wie toll und authentisch er den Krieg zeigt, obwohl “Band of Brothers” das viel besser und tiefsinniger gemacht hat.
Wo wird hier eine Geschichte erzählt? Es wird keine VErbindung zu keinem der Charaktere aufgebaut. SPOILER: Wo dieser eine Junge stirbt, ist eine Freundin von mir in Tränen ausgebrochen, wo ich mir nur dachte wieso? Bei dem Monolog den er kurz davor führt, vonwegen er hält sich für eine Enttäuschung seines Vaters, hätte ich fast losgelacht, weil der Satz so cheesy war und in jedem Teenie-Film vorkommt.Die Tatsache das Szenen und Dialoge gezeigt werden ist für mich nicht zwangsläufig das selbe wie eine Handlung zu beschreiben.
Du vergleichst da schon etwas Äpfel mit Birnen
Dunkirk will einen Moment des Krieges zeigen und das nicht mit Hilfe von Geschichten von Personen (ausser bei den Piloten erfährt man keine kompletten namen) die einen auf gewisse weise abholen, das war ja auch das was Ede kritisiert hat, sondern einfach nur durch die darstellung.
Band of Brothers will die Geschichte von Personen erzählen die in dem Krieg gekämpft haben.
Es sind also zwei gundsätzlich unterschiedliche herangehens weisen, auch wenn es sich um das gleiche thema geht.
Ehrlich gesagt habe ich dieses “Äpfel mit Birnen vergleichen Argument” nie verstanden, als ob es so dumm wäre diese zu vergleichen. Es sind beides Obstsorten, die ich nach Geschmack, Preis und Nährstoffen sehr wohl gut vergleichen lassen.
Selbiges gilt dann auch bei Dunkirk und Band of Brothers. Gerade der Umstand das beide eine andere Herangehensweise an das Thema krieg haben, macht es doch möglich klar zu sagen, welcher Ansatz einem besser gefällt. Ich fand Dunkirk letztlich auch nur ganz nett.
Michael kommt gerade aus dem 2. WK zurück, hat in Japan gekämpft und ist bis zum Rang des Captain aufgestiegen bis er dann verwundet wurde. Der hat ALLES schon gemacht. Ein Mafia-Krieg in New York ist für ihn ein Ponyhof.
Ein Grund mehr, dass er auf die Scheiße keinen Bock mehr haben sollte.
Wie gesagt, hat er meine Erwartungen nicht getroffen. Bzw. ich wäre mit einem anderen Fortgang zufriedener gewesen. Und das Ende des zweiten Teil zeigt mir, dass die Macher das auch nicht fernab jeder Möglichkeit sahen.
Ist ja kein Grund dafür, dass der Film nicht von Abertausenden geliebt wird. Leider eben nicht von mir.
Mit 603 Minuten hat man Band of Brothers aber auch gut Zeit gegeben, um das Thema 2. WK aus Sicht der Soldaten der Easy Company zu erzählen. Dunkirk ist ein 106-minütiger Film, der für die große Leinwand gemacht ist. Man verfolgt das Überleben und die Angst einfacher Soldaten am Strand.
Meiner Meinung nach ist es dann einfach nicht möglich, wenn man Film mit Serien, Serien mit Mini-Serien oder Mini-Serien mit Filme vergleichen will. Ohne jede Frage würde eine Serie in der Art von Dunkirk nicht funktionieren. Genauso unmöglich ist es aber Band of Brothers wie auf HBO so in nur zwei Stunden im Kino zu erzählen.
Ja und nein.
Natürlich erlauben einem zwei unterschiedliche Ansätze abzuschätzen, welche Herangehensweise das „bessere“ Ergebniss bringt, wenn man denn wirklich eine Herangehensweise gut findet und die andere nicht.
Wie man einen Vergleich NICHT machen sollte ist, dass man beurteilt was der eine Film mit seinen Methoden erreichen will, und kritisiert dann den anderen Film dafür, dass er dies nicht schafft, wenn der andere Film das gar nicht versuchen will.
Z.B:
Man kann gut sagen, dass einem „Saving Private Ryan“ besser gefällt als „Dunkirk“, weil einer eine lineare, klare Story erzählt und der andere nicht, und man selber halt lineare Stories lieber hat, als eher weniger strukturierte Filme mit weniger klarer Story.
Aber wenn man „Dunkirk“ jetzt zum Beispiel dafür kritisiert, dass seine Herangehensweise einfach keine klare Story mit einem roten Faden hinkriegt, als ob das für sich gesehen schon etwas schlechtes ist, dann ist es in meinen Augen schon etwas verkehrt, denn man kritisiert einen Film für etwas, was er gar nicht versucht zu machen.
Oder um ein etwas deutlicheres Beispiel zu bringen:
Stelle dir vor ich vergleiche „The Dark Knight“ und „Guardians of the Galaxy“, und behauptet dann, dass „The Dark Knight“ viel schlechter ist, da er viel zu wenige Witze drin hat, und man ja kaum mal Lacht… vielleicht drei, vier mal ein kleines bisschen… Das heisst klar, dass „Guardians of the Galaxy“ der bessere Film ist, oder?
Nein, natürlich nicht! „Guardians“ ist dann der bessere Film, wenn man selber viel lieber eine Menge Humor hat und eher leichtfüssige Comic-Buch-Unterhaltung. Dann funktioniert die Herangehensweise von „Guardians“ ganz klar besser als die eines „Dark Knight“.
Und natürlich kann man jetzt immer sagen, dass es immer auf den persönlichen Geschmack ankommt. Und das stimmt natürlich. Aber ich denke, wenn der Kritikpunkt ist, dass der Film dir nicht das bietet, was DU gerne gesehen hast, dann ist das schon ein bisschen mehr „nur“ Geschmackssache", als wenn man argumentiert, dass der Film versucht etwas bestimmtes zu erreichen, und dabei aber versagt.
Ich denke, dass ist der Hintergrund zu dem „Apfel mit Birnen“-Vergleich. Dabei geht es, soweit ich es sagen kann, darum dass man zwei Filme die unterschiedliche Ziele vorfolgen an ein und dem selber Ziel-Standard misst… was schlussendlich wirklich nicht viel Sinn macht.
Ausser natürlich in einem Threat wie diesem, wo es ja schliesslich wirklich primär darum geht, welche Filme für ein bestimmtes Individuum besser funktioniert hat, gemessen an den eigenen, persönlichen Erwartungen an einen Film
Du hast natürlich recht, dass jeder Film auch an dem Gemessen werden sollte, was er eigentlich erreichen möchte. Jedoch hat auch jeder das Recht zu sagen, das mir die Ziele die sich ein Film setzt bzw. deren Umsetzung nicht gefallen. Sonst dürfte ich deiner Logik nach auch Trashfilme nicht dafür kritisieren das sie schlecht sind, nur weil sie ja gar nicht versuchen gut zu sein.
Zumal ein Film ab einen gewissen “Filmwissen” auch kaum für sich alleine stehen kann und sich immer auch mit anderen Werken (sei es aus dem Genre, oder vom Regisseur) und der Erwartungshaltung bzw. Erfahrung Messen lassen muss. Also Ziele hin oder her, im Endeffekt kann ich mir davon auch nichts kaufen, wenn mir der Film nicht gefällt.
Also für das, was er sein will
Ich denke, deine Meinung rührt aus dem alten Streit, ob es überhaupt objektive Filmkritiken geben kann. Meiner Meinung nach gibt es das nicht. Daher kann man auch einen Dunkirk dafür kritisieren, dass er in seiner Laufzeit keinen großen Wert darauf legt, Charaktere zu etablieren, oder eine durchgehend würzige und spannende Geschichte zu erzählen – wenn man das denn so empfunden hat. So lange aus der kritischen Besprechung hervorgeht, warum der Film kritisiert wird und dies mit Argumenten belegt wird, sehe ich persönlich kein Problem darin. Am Ende ist es für den Leser einer Kritik wichtiger, dass es solche Punkte im Film nicht gibt, als die Empfindung, dass der Kritiker diese nicht gut fand.
Oftmals können es auch Gründe von außerhalb sein (Erwartungshaltung, persönliche Tagesform, Nebensitzer, Stress, etc.), die dem Zuschauer den Film vermiest haben. Wir als Leser einer Kritik wissen das selten bis gar nicht. Daher ist es wichtig, dass zumindest hervorgeht, was aus filmischer Sicht geboten wird. Dadurch, dass Mediengenuss dem subjektiven Empfinden unterworfen ist, wissen wir ja, wie wir selbst auf bestimmte filmische Muster reagieren.
An dieser Stelle kann man auch einen Dunkirk mit Soldat James Ryan vergleichen. Es wird genug Leute geben, für die der zweite den Großteil der bisherigen Erfahrung mit Kriegsfilmen ausmacht (Erwartungshaltung). Wenn er Zuschauer von vorhinein weiß, dass die beiden an vielen Stellen unterschiedlich ablaufen, dann kann er auch eher über (subjektive?) Schwachstellen, wie die Narrative hinwegsehen und den Film für das genießen, was er vielleicht wirklich (nur?) sein will (gelenkte Erwartungshaltung).
Man kann auch Batman Begins dafür persönlich kritisieren, dass der Humor fehle (bei Dark Knight würde das schwierig, wenn man Begins schon gesehen hat, denn dann weiß man bereits, worauf Nolan hinauswill), denn die bekannten! Superheldenfilme aus der Zeit davor, haben sehr häufig mit Humor gearbeitet. Das liegt dann einfach an der eigenen Erwartungshaltung. Ein Leser dieser Kritik weiß dann (zumindest), dass er sich nicht auf Lachsalven einstellen braucht, wenn er den Film anschaut. Womit ihm schon mehr geholfen ist, als dem Kritiker, der dies offensichtlich nicht wusste.
Wobei Nolan bei Dunkirk eine Herangehensweise wählt, die man im modernen Film nicht häufig sieht. Der Verzicht auf emotionale Bindung mit den Charakteren (wobei auch das meine subjektive Einschätzung ist; manche werden das besonders wegen einer Figur anders sehen) und ich muss so langsam zur Arbeit.
Filme misst man am Ende immer am eigenen Standard. Es liegt am Film selbst innerhalb der ersten Minuten (oder auch schon in der Filmbeschreibung, in den Trailern) zu zeigen, wo die Reise hingehen könnte. Oder er macht auf From Dusk Till Dawn. Muss dann aber mit den Konsequenzen leben.
Letztendlich kann man einen Film als subjektiv wahrgenommenes Medium für alles kritisieren. So lange man es begründet und der Leser dies nachvollziehen kann, ist allen geholfen.
Oder, um mit einem Beispiel zu enden:
Birdman ist weit weniger innovativ, wenn man Cocktail für eine Leiche gesehen haben sollte. Hat man dies nicht, wird man Birdman zumindest in diesem Punkt anders wahrnehmen.
Ich habe gerade Werbung für Ghost in Shell gesehen. Ich habe das Anime Original hier. Will ich den Real Film sehen oder gar als Blu Ray hier stehen haben?
Kann man schon mal machen, wenn die Ansprüche nicht zu hoch sind. Ist zumindest sehr stylish und wenn dir doch absolut gar nichts am Film gefällt, dann wahrscheinlich wenigstens Scar-Jo in engen Klamotten.
Ok, du hast mich überzeugt.
Ghost in the Shell ist wie das Remake von Oldboy es ist nicht schlecht macht aber nichts neues
Auf die Gefahr, dass mich alle hassen werden, aber der Thread verlangt nun einmal kontroverse Meinungen:
Ich hasse Filme von einigen allerortens hochgelobten Machern. Zum Beispiel – festhalten! – Coen-Brüder und Kubrik. Ich kann grundsätzlich nachvollziehen, dass Leute den Werken etwas abgewinnen können und sie stilistisch stilprägend waren.
Aber für mich sind “Uhrwerk Orange”, “2001”, “Shining”, “No Country For Old Men” (im Kino wäre ich beinahe rausgegangen, weil ich’s nicht mehr ertragen konnte) usw. pure Folter. Ich finde die Filme nicht nur gähnend langweilig, sondern extrem anstrengend und unangenehm (was sicherlich teils auch die Intention der Macher war).
Zudem geht es mir tierisch auf den Zeiger, dass Pseudo-Intellektuelle/Artsy-Fartsy-Leute die Filme gerne dazu missbrauchen, um sich zu profilieren und nach dem Motto “Du verstehst die Filme nur nicht, weil ich viel schlauer bin” über andere zu stellen.
Ich mochte die Simpsons Version dieser Kritik. Wo Lisa in diesen albanischen Schrottfilm gehen wollte und sich über die Untertitel aufgeregt hat.
@Donnerachse Nichts Neues ist durchaus Wünschenswert. Wenn ich eines in einem Remake nicht sehen will, dann irgendwelche bildgewaltigen Szenen, die aber nichts mit der originalen Handlung zu tun haben. Andere Situation aber gutes Beispiel: Harry Potter, was sollte diese Fuchsbau Abfackel Szene statt der ersten Schlacht um Hogwarts?
Was sprechen dich den dann für Filme an? Du scheinst ja schon Film zu mögen.
Ich bin eher der Mainstream-Typ, also alles von „Star Wars“ bis „Ich, einfach unverbesserlich“. Schwerpunkt: 80er/90er bis heute, aber teils auch Klassiker. Bin generell Genres gegenüber sehr offen, mag Thriller, Action, Komödien, Dramen usw. Nur mit der „Arte-Kunst“-Fraktion komme ich einfach nicht klar. Was aber auch okay ist, sonst käme ich wahrscheinlich gar nicht mehr nach …
So jetzt mal eine kontroverse Meinung von mir.
Ich mag Mary Poppins nicht!
Ich habe den Film jetzt schon ewig nicht gesehen, aber ich habe doch recht deutlich in Erinnerung, das ich ihn als Kind stinklangweilig fand. Ich habe nie kapiert was die Leute an dem sehen und warum zum Geier so ein Kinderfilm 140 Minuten dauern muss. Das kann ich vielleicht bei “Harry Potter” und “Herr der Ringe” verstehen, aber doch nicht bei einem Film in dem es um ein singendes Kindermädchen geht.
Ich mochte den - warum auch immer - als Kind. Hab mich irgendwann letztes Jahr mal dran erinnert und gedacht ich schau mal wieder rein: Was für ein Mist! Zudem ist er natürlich auch unfassbar schlecht gealtert, im Vergleich zu anderen Streifen.
Als Kind habe ich zwar gerne Disney Animationsfilme wie Aladdin, die Hexe und der Zauberer oder Hercules geschaut und obwohl ich ein Fan von modernen Animationsfilmen bin, kann ich heutzutage einfach gar nichts mehr mit den klassischen Disney-Filmen anfangen.
Das Singen geht mir auf den Sack, die Handlung und die Gags können mich nicht mitreißen.
Ich hab vor einiger Zeit König der Löwen zum ersten Mal gesehen und hab den mittendrin ausgemacht, weil ich ihn einfach langweilig fand.
Und wo wir schon bei Disney sind: Star Wars find ich dröge und Superhelden-Filme finde ich mit den Ausnahmen von Dark Knight, Watchman, Incredibles und Spiderman 2 allesamt uninteressant.