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Ist bei mir exakt genau so.
Hatte vergangenen Monat erst wieder so eine Konsum-Phase, wo ich mehr ausgegeben habe, als gut gewesen wäre.
Es hellt die Psyche (leider) schon ziemlich auf, wenn dann etwas „Schönes“ nachhause geliefert wird, auf das man sich freut.
Leider (oder zum Glück?) meldet sich dann auch ganz bald mein schlechtes Gewissen…
…insbesondere, wenn ich auf’s Konto schau.
Aber
wollte ich mich halt auch.
Ich hab gerade echt nicht viel Freude in meinem Job - eigentlich ist eines der wenigen Dinge, die mich darin hält, dass er (immerhin) ganz gut bezahlt wird…
…und dann will ich auch was davon haben… …sozusagen.
Naja. Dezember wird auch nochmal teuer - wegen der Geschenke (für andere).
Januar kommen dann alle Versicherungen und Nachzahlungen und sowas…
Wir sind halt auch alle im Kapitalismus groß geworden da bleibt diese Sozialisierung nicht aus und wir sind glaube ich alle auf unterschiedliche Weise davon in irgendeiner Form beeinflusst.
Man könnte das sehr differenziert ausklamüsern und ergründen und ich finde das Ganze auch super spannend. Das wäre der „schwierige“ Weg das ganze zu erklären. Der „einfache“ oberflächliche wäre so etwas wie „wir brauchen alle mal hin und wieder unsere kleinen Glücksmomente in belastenden Phasen“. Es steht außer Frage das das soviel mehr sein kann als Konsum. Hobbies, Interessen, Menschen die einem gut tun etc. aber das wissen wir ja selber, dass es all diese Ressourcen gibt und schauen uns auch stets danach um.
Aber ich kann was du beschreibst mit dem Job, der dich nicht glücklich macht, aber immerhin genug Geld abwirft, um dich so auszustatten, dass es dir das Leben vereinfacht oder bereichert, total nachvollziehen.
Ich war in dem Sommer wo ich mir für 100 Euro neue Klamotten gekauft hab an einem Punkt wo ich in meiner Schmerztherapie und Bewältigung stagniert bin und ausgebrannt war. Dazu kickte die depressive Störung und meine Stimmung zu halten und somit weiterhin offen für neue Informationen zu meinen Erkrankungen zu bleiben und generell weiter am Ball zu bleiben, fiel mir richtig schwer. Ich war nur noch müde vom Leben.
Letztlich ist Konsum sicher nicht das ideale Mittel, aber manchmal sind die Ressourcen oder Umstände gerade nicht da, um es 100% richtig zu machen. Und rückblickend war es dann völlig okay für die kurze Zeit.
Das habe ich gelernt dankbar anzunehmen. . Aber ich bin da auch immer noch im Lernprozess bzw hört der als ehemals Süchtige (egal um welche Substanz es da geht) auch ein Leben lang nicht auf. Ich glaube das gehört dazu da viele Jahre später noch sehr nervös zu werden, wenn es um Geld geht zb. Auch das manchmal Stunden verweilen und nervöse hin und her abwägen und letztlich mit nichts aus dem Laden gehen.
Alles so sehr wertvolle Reste von sehr wahnhaften Shoppingsuchtphasen, die einen immer davor warnen und schützen wollen da wieder zurück zu fallen in alte selbstzerstörerische Muster.
Ich zitiere das immer, wenn irgendwo was schief hängt. Meistens checkt es dann keiner, aber ich lach trotzdem, weil ich an diese Szene denken muss hach ja
Ich darf garnicht damit beginnen, was ich schon alles für Loriot Zitate rausgeholt hab, niemand um mich herum lacht, weils keiner kapiert und ich aber trotzdem lachend oder kichernd dasitze.
Tschuldigung. Ich fürchte für sowas hab ich einen Blick entwickelt haha.
Oooh ja. Wenn ich irgendwas nur für mich mache (Stricken lernen, Ausbildung, Kochkurs), sag ich immer „Das mach ich für mich. Da hab ich was Eigenes“, angelehnt an das Jodeldiplom.
Hat noch nie jemand drauf reagiert (außer meine Eltern )
Nein, du hast ja (leider) völlig recht.
Gerade bei diesen Bildern kommt es mir eigentlich besonders auf Präzision an.
Hab leider keine vernünftige Befestigung dafür gefunden. Sind so Klebe-Ösen auf der Rückseite… …kann sein, die sind selbst nicht zu 100% gerade und bei den 3 Bildern jeweils identisch im Abstand zum Rand.
Mit meiner Ex konnte man das gut bis auf die Spitze treiben. Da war vom Jodeldiplom, über die Waschräume in Bozen und der Sitzfalte in der Hose oder dem Brat-Fett Gewinnspiel und der Eheberatung („Wir reiten nicht“) alles dabei.
Hach.
Fun Fact: bis ich 9 war, bin ich das tatsächlich nicht
Ja, natürlich. Ich denke, man muss bei „Konsum“ auch nochmal unterscheiden.
Dinge, auf die man sich lange freut, auf die man vielleicht lange spart oder die Erweiterungen/Ergänzungen/Zubehör zu liebgewonnenen Hobbies sind…
…glaube, da kann man guten Gewissens Glücksgefühle haben, wenn man sich das Ding dann endlich kaufen kann.
Aber es gibt halt auch so viel „sinnlosen“ Konsum. Also Konsum, nur um zu konsumieren. Selbstzweck, sozusagen.
Ich hab leider einen Faible für Kopfhörer
Ich weiß dass ich nicht das 20. paar benötige… …aber wenn es doch gerade im Sale ist… …und die klingen bestimmt ganz toll… …und wer weiß, wann meine anderen 19. vielleicht den Geist aufgeben… …außerdem hab ich’s mir grad verdient… …war 'ne harte Woche… …und überhaupt: wofür mach ich denn den blöden Job… …wenn ich mir nichts dafür gönne…
…du weißt, worauf es hinaus lief…
Und genau diese Art von Konsum… …die stört mich massiv an mir… …und ich denke, das Glück, was mir das 20. Paar Kopfhörer bringt, kann -objektiv- gar nicht vorhanden sein… …da muss es doch andere schöne Dinge geben, die mich glücklich machen…
Das ärgert mich wirklich. Da bin ich unendlich weit von dem Selbst weg, das ich gern sein möchte… …und fühl mich als naiver, unaufgeklärter Konsum-Zombie…
Danke sehr. War bei Saturn auf 387,- runtergesetzt. Und nachdem ich bei dem Einbaukühlschrank aus meiner Wohnung letztens den Griff vom Eisfach in der Hand hatte, habe ich da zugeschlagen.
Und im Vergleich zu einem „neuen“ Kühlschrank, den die Hausverwaltung irgendwann eingebaut hätte, habe ich so auch endlich wieder vernünftig viel Platz