Doch, eben genau das wird auf vielen Websites behauptet. Es soll die Wahrnehmung auf unsere Welt ändern, denn aus wissenschaftlicher Sicht soll es dazu führen, dass man dieses Rollendenken aufbricht.
Als jemand, der grundsätzlich fein damit ist, dass die gendergerechte Sprache genutzt wird, kann ja wohl trotzdem kritische Fragen stellen. Mir tut es nicht weh. Ich bin empathisch genug um aber zu sehen, dass es nicht nur meine Perspektive gibt.
Zu deiner restlichen Argumentation: hör du erst einmal auf Strohmänner zu verwenden, bevor du mir so etwas vorwirfst. Den letzten Absatz werte ich als unsachliche Provokation mir gegenüber. Ich habe das überhaupt nicht in den Raum gestellt.
Das ist halt Ede, wenns um kompetitive Formate, vor allem das Nerd Quiz, geht. Man feiert ihn für seine grumpy Art, oder man hasst ihn dafür. Was anderes gibts quasi nicht. Und beide Ansichten sind natürlich völlig legitim.
Ähhhh nein, ganz ehrlich Nein. Luther hat die Bibel in dem deutschen Dialekt übersetzt den er sprach und sogar Worte einfach erfunden und hat da keinen gefragt ob so okay ist. Wäre er Baier oder Rheinländer gewesen würden wir heute anders sprechen. Ganz davon abgesehen das heute keiner mehr das Deutsch dieser Zeit spricht oder es gut gelesen könnte.
Ich werde meine Sprachgewohnheit jedenfalls nicht ändern, und dann genau so das spezifische Geschlecht ansprechen wie ich es im Kontext gerade für richtig erachte.
Bei Krankenpflegern wird oft das Synonym Krankenschwestern verwendet. Darf ich demnach dann nur noch Krankenschwester verwenden wenn ich nur Frauen ansprechen möchte? Muss ich demnach Krankenpfleger*innen sagen, damit ich das fair verwende?
Ich stelle berechtigte Fragen und habe bis jetzt keine befriedigende Antworten bekommen. Ich bin sehr nah an der Wissenschaft, sehe auch was die Sprache klar belegt bewirken kann. Nur muss man eben auch verstehen, und sagen dieselben Wissenschaftler auch, dass es aus Sicht der Sozialwissenschaft eben auch zu Konflikten führen kann.
Das meine ich mit einer differenzierten Betrachtung. Alles hat immer zwei Seiten.
Finde es schon gut Gleichberechtigung zu fördern und wenn man sinnvoll alle ansprechen kann sollte man das auch tun. Aber wie das momentan Trend ist, dass jede Bezeichnung immer gegendert werden muss finde ich halt maximal nervend oft unpassend und einfach überzogen.
Neulich in einem Podcast hat der Sprecher, der sehr drauf fixiert war alles zu gendern, gesagt „Ich als Ärzt-in“. Das macht doch in einer Aussage wo er sich auf sich selbst bezieht absolut keinen Sinn da zu gendern, aber weil man eben drauf bedacht ist dies immer und überall zu tun kommt dann sein Müll dabei raus
Du benutzt Krankenpfleger*innen, wenn du den Berufsstand im Allgemeinen meinst, Krankenschwester für eine bestimmte weibliche Krankenschwester und Krankenpfleger für einen bestimmten männlichen Krankenpfleger. Wenn du speziell die Frauen oder Männer ansprechen willst, entsprechend auch letztere Bezeichnungen. So ergibt es ja auch aus streng grammatikalischer Logik Sinn, ist halt historisch nicht so gewachsen.
Edit: quasi genau so, die du Kinder, Mädchen und Junge verwendest.
Wenn du nicht Gendern willst dann verwende doch eine neutrale Bezeichnung wie Pflegepersonal oder so. Wird zwar schwer was für alle Bereiche zu finden aber das wäre ein guter Kompromiss.
Ich hatte den Eindruck, dass wir nur im Detail unterschiedlicher Meinung sind. Es gibt eben nicht nur die eigene Perspektive, und man muss auch nicht in allen Punkten grundsätzlich die gleichen Ansichten haben. Ansonsten gäbe es doch keine Diskussionen mehr. Dieses Nachkarren mir gegenüber erzählt mehr über dich als über mich, und ich bin da ehrlich gesagt enttäuscht, weil ich viel aus dem Gespräch mitgenommen habe.
@DoctorYoshi
Auch hier, ich sehe nicht wo wir weit auseinander wären. Nur lasse ich mir nicht etwas vorwerfen was ich so nicht geschrieben habe.
… und so eine Frage stelle ich mir ernsthaft auch.
Ich habe diese Information aus einer Dokumentation zur deutschen Geschichte, und natürlich haben sie damals nicht das gesprochen was wir heute sprechen - das erklärt sich hoffentlich von selbst.
Damit wären wir beim Punkt. Mir kannst du das erklären, offen bleibt ob ich das konsequent umsetzen kann. Das erzähle aber mal Personen, die eine ganz andere Perspektive haben.
Nur mal zur Klarstellung, ich weiß nicht wie oft ich das noch betonen soll: ich kann für Gleichberechtigung sein, die genergerechte Sprache akzeptieren, und trotzdem Kritikpunkte und Fragen haben. Alles immer hinzunehmen und abzunicken ist nicht mein Stil, und das sollt eigentlich jeder tun.
Es ist kein „Nachkarren“ ich halte blos das Argument „Man muss immer alle Perspektiven betrachten, und alle haben irgendwie Recht“ in Diskussionen immer einen ziemlich „einfachen“ Ausweg, weil es vor der Notwendigkeit eines klaren Standpunkts „schützt“
Ich kann nicht in Diskussionen als Grundlage reingehen mit dem Argument „Ja, aber ich sehe das halt alles total differenziert, und deshalb will ich mich da nicht festlegen“
Zumindest macht mir das Diskutieren auf solch einer Basis keinen Spaß. Das man mehrere Blickwinkel berücksictigen muss ist klar, heißt aber nicht, dass das ein gutes „Ja, aber…“ Argument ist.
Die wird man nicht abholen, dafür sind die Fronten zu verhärtet. So etwas entwickelt sich über Generationen. Bring den Kindern das neue Konzept bei und es wird Schritt für Schritt zur neuen Normalität.
Wenn es dir keinen Spaß macht mit jemanden zu diskutieren dann lass es doch bleiben. Ich will nicht unbedingt Recht behalten, das ist einfach so. Ich will etwas aus Diskussionen mitnehmen und keine Verhärtung von Fronten.
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht was du von mir genau möchtest? Was soll ich deiner Meinung nach an meinem Diskussionsstil ändern, dass es dir Spaß macht. Müssen dafür die Fetzen fliegen?
Vielleicht als kleines Feedback wie (ich persönlich) diesen Diskussionsstil im Internet (und auch im echten Leben) ob wahrnehmer:
Also sehr moralisch. Man möchte gerne, dass alle Leute sehen, dass man sehr verständnisvoll ist und in der Lage ist viele Perspektiven einzubeziehen. Das geht dann eben oft zu Lasten einer „starken“ eigenen Meinung, die für eine Diskussion unerlässlich ist.
Stattdessen wird sich darauf beschränkt anderen Leuten (oft zu Unrecht) einen zu engen Blickwinkel vorzuwerfen. Anstatt sich dann also kosntruktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, wird stattdessen direkt (oder indirekt) das Gegenüberangegriffen, indem man seinen eigenen „überlegenen“ moralischen Standpunkt dazu nutz, den anderen ihre eigene Meinung zu erklären und rundet das ganze mit solchen absolut nichtssagendenden Platitüden wie „Das sagt ja mehr über dich aus als über mich“ ab, damit man die Diskussion inhaltlich nicht weiterführen musst.
Natürlich musst du deinen Diskussionsstil nicht ändern, und es kann dir natürlich auch egal sein, wie Random-Internetdude #23 dich in einem Forum wahrnimmt
Dann schau dir mal die Verteilung von Ärztinnen jenseits des Assistenzarztes an, du wirst überrascht sein. Umgekehrt gibt es kaum Männer im Biologiestudium und fast ausschließlich Männer in der Physik. Das sind gleichermaßen Dinge, die bei der Gleichberechtigung angegangen werden müssen.
Und ich bin ebenfalls kein Freund des Genderns, weil es für mich noch befremdlich ist. Da ich selbst nicht direkt betroffen bin, genau wie beim Alltagsrassismus, kann ich das selbst überhaupt nicht einschätzen, ob das Gendern der Sprache einen positiven Effekt hat oder mal haben wird. Dennoch schadet es niemandem, auch wenn es erst einmal lästig und merkwürdig erscheinen mag. Vielleicht hilft es ein klein wenig und da sich Sprache ohnehin durchgehend wandelt, finde ich das alles anderes als schlimm.
Darüber hinaus ist es sicherlich unbestritten, dass es ein grundsätzliches strukturelles Problem bei der Gleichheit. Jedoch nicht ausschließlich von den bösen weißen Männern ausgehend, sondern auch unter Frauen selbst. Das bekomme ich derzeit durch meine Frau, die vor kurzem Mutter wurde, immer wieder mit. Sie wird nämlich von Frauen skeptisch angeschaut oder ihr werden skurrile Sachen gesagt, wenn sie erzählt, dass sie nach 7 Monaten Elternzeit wieder arbeiten wird (und ihr Mann dann ebenfalls 7 Monate Elternzeit nimmt).
Noch sind alle unserer Generation mit dem Wissen aufgewachsen, dass das generische Maskulinum bei der Personen- und Berufsbezeichnung sowohl Mann als auch Frau und generell jede:n dazwischen meint bzw. meinen kann. In meinem Sprachverständnis ist die Form daher absolut geschlechtsneutral. Erst durch die Parallelnennung der weiblichen Form wird das generische Maskulinum spezifisch männlich, weswegen für mich „Liebe Mitbürger“ immer alle Menschen der Stadt/des Landes eingeschlossen hat und die Version „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger“, die Politiker meist nur am Anfang vorsichhinnuscheln und im weiteren Verlauf inkonsequent nutzen und weglassen, eine unnötig affektierte Sprechweise darstellt, um das gleiche auszusagen.
Aber wenn Kindern tatsächlich von der Grundschule an von den Lehrern sowie Textbüchern und den Alltagserfahrungen beigebracht wird, dass die Form des generischen Maskulinums ausschließlich männliche Personen bezeichnet und der generalisierte Schlüssel aus „stamm+sonderzeichen+in(nen)“ besteht, werden diese Kinder es nicht mehr nachvollziehen können, dass „Mitbürger“ neutral gelesen werden kann und dementsprechend mit den Augen rollend und großem Seufzer ihre (Groß)-Eltern zu berichtigen wissen, wenn diese mal wieder vergessen haben zu gendern, was die junge Generation dann vermutlich auch als respektlos, provozierend und falsch bewertet.
Doch glaube ich persönlich, dass das (noch lange) nicht eintreffen wird, da die unbefangene gesprochene Sprache zwischen zwei Deutsch sprechenden Menschen bei der absoluten Mehrheit soweit weg ist von gegenderten Ausdrücken, dass das Gendern, vor allem mit Sonderzeichen und Sprechpausen, wie die Bürokraten- oder Juristensprache als künstlicher Duktus wahrgenommen bleibt, der nur in „offiziellen“ Schreiben und Ansprachen Verwendung findet, aber nicht am Abendbrottisch bei der Familie, wenn sich über die Geschehnisse am Tage unterhalten wird.
Ob das alles dem Aufbrechen von Geschlechterrollen dienlich ist, wird sich erst nach einiger Zeit zeigen können, wobei es interessant ist, dann noch differenzieren zu können, ob das Auflösen der Rollenbilder an der Sprachänderung lag oder der generellen Progressivitätsbewegung der Bevölkerung und neuen Generation(en).
Ich arbeite in einem Bereich, wo ich tagtäglich differenziert denken muss. Mir wird eine Zahl genannt, der Standpunkt meines Gegenübers ist ganz klar. Ich kann aber mehrere Ansätze liefern um diese Zahl zu erklären, weil sie etliche Einflussfaktoren hat. Ich differenziere es dann aus, und lege mich dann fest. So gehe ich auch Diskussionen an.
Ich gehe offen in Diskussionen rein, und dazu gehört es dann auch mal Kontroversen aufzumachen, kritische Fragen zu stellen. Wie sehen das andere? Sonst kommt man doch nicht weiter im Leben.
Mal abgesehen davon, ich habe eine starke Meinung, und das habe ich eigentlich stark betont. Worüber wir diskutieren sind oftmals nur noch Details eines groß umfassenden Themas.