Irgendwie werd ich mit der 2. Version von press select nicht warm
Es werden ausschließlich Themen behandelt die mich nicht (mehr) interessieren.
Schade
sehe das problem eher, dass man nicht alle beisammen hat und das gespräch so eher plätschert weil es nicht mehr diese scharfen Gespräche gibt.
Durch die remotesituation werden die harten Themen die man besser vor ort bespricht glaube ich auch eher gemieden.
Im Netz ist die Empörung gerade groß, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich über die hohen Benzinpreise beklagen. Das wäre in Anbetracht des Kriegs in der Ukraine zu ertragen.
Ich bin mir nicht sicher inwiefern man das als Whataboutism bezeichnen kann. Einmal abgesehen davon werde ich bei diesen Preisen, sofern ich wieder regelmäßig ins Büro fahren muss, im Vergleich zu vor der Pandemie mindestens 150€ mehr pro Monat für Benzin ausgeben müssen. Wer das einfach damit abtut, dass ich das doch zu ertragen habe, weil es anderen Menschen schlechter geht, der soll mir mal bei gleichbleibenden Lohn erklären wie ich das langfristig noch bezahlen soll. Wenn ich arbeitslos bin, dann darf ich dann auch nicht klagen?
Mir geht es finanziell noch relativ gut, aber ich will nicht wissen wie es Menschen geht, die deutlich weniger als ich verdienen und auch pendeln müssen.
… und bevor jemand auf die Idee kommt, dass ich doch auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen kann, dem sei gesagt: dann bräuchte ich 2-2,5 Stunden zur Arbeit statt der derzeitigen 45 Minuten.
Das heißt übrigens nicht, dass ich das Leid in der Ukraine kleinrede. Ich habe großzügig gespendet, ich engagiere mich auch so beispielsweise für die Tafel. Menschen aber die persönlichen Sorgen abzusprechen, das geht meiner Meinung nach überhaupt nicht. Ich würde nie auf die Idee kommen meine Sorgen auf eine Stufe mit den Sorgen von Menschen in der Ukraine zu stellen. Geschweige denn mit Sorgen von Menschen, die in viel ärmeren Verhältnissen leben.
Unrelated:
Pendlerklagen über Benzinpreise sind vollkommen unabhängig vom Anlass unangemessen. Keine Gruppe wird dermaßen gepampert, nur weil sie einen bestimmten Lebensstil gewählt haben (!) und fühlt sich trotzdem stets so benachteiligt.
Es ist vielen aber überhaupt nicht bewusst wie stark Autofahren subventioniert ist. Daher nehme ich das keinem wirklich übel. Da sieht man, dass sich der Benzinpreis zu 50%-70% aus Steuern zusammensetzt und reagiert dann eben so, dass der Staat etwas unternehmen sollte.
Also nur weil jemand auf dem Land wohnt darf er auch nur im Umkreis von 20 Kilometern arbeiten. Dann sind die Städte aber schneller voll, als du dir denken kannst und im Umland liegt alles brach außer der Landwirtschaft. Aber dann nicht meckern, wenn die Mietpreise explodieren, wie das jetzt schon immer der Fall ist. Dann sollen die Leute halt nicht in der Stadt wohnen, diesen Lebensstil haben sie doch selbst gewählt, auf dem Land lebt man günstiger.
Ich verdiene das gleiche ob ich in der Stadt oder auf dem Land wohne, da pampert mich niemand extra. Klar ärgert mich das, wenn die Preise in die Höhe schießen, der Grund ist mir da erstmal egal.
Ich bin über den Punkt hinaus, an dem ich mangelndes Hintergrundwissen als Rechtfertigung für bequeme (und falsche) Schlussfolgerungen akzeptiere. Jedem von uns wird in der Schule Lesen beigebracht.
Jeder darf arbeiten, wo er will, aber warum soll er die 100 km Weg von Leuten bezahlt bekommen, die nur 500m von ihrer Arbeit weg wohnen?
Ich meckere ja auch jetzt nicht über die Mietpreise. Weil ich die Stadt selbst gewählt habe. Um kein Auto zu brauchen.
Es geht nicht darum, was du verdienst. Das wäre ja noch schöner, wenn sich dein Arbeitgeber auch noch vorm heiligen Töfftöff in den Staub wirft.
Es geht darum, was dir an Steuervergünstigungen und Infrastruktur vollkommen selbstverständlich zur Verfügung gestellt wird, was du nicht mal zur Kenntnis nimmst.
Mhh, wie es funktionieren soll wenn alle Leute in die STädte ziehen (man stelle sich vor die ganzen gutverdienenden Mercedes leute würden jetzt nach Stuttgart reinziehen wollen, dann geht die Miete aber mal flächendeckend um 500€ hoch) sagst du aber auch nicht.
Gibt eben auf dem Land viele Orte ohne Industrie/Firmen und Orte mit Firmen und die Leute fahren eben da hin.
Ich nehme hier zb eine Ortschaft wie Gaisbach, PLZ 74653, ca 1800 Einwohner
dort ist unter anderem die Firma Würth. die ein Vielfaches an Arbeitsplätzen davon hat und eben aus XX Kilometer umkreis Leute dort arbeiten.
DAs Land funktioniert eben so, dass es Zentren gibt wo die Leute arbeiten und diese Zentren könnten gar nicht die Vielzahl an Leute aufnehmen, wenn diese auch vor Ort wohnen wollen würden.
Das liegt unter Umständen daran, dass ich nirgends sage, alle sollen in die Städte ziehen.
Aber warum muss ICH das dann für die gutverdienenden Mercedes-Leute bezahlen?
Naja es ist doch eher eine Zwickmühle.
du sagst „die Mercedes Leute sollen alles was mit Straße zu tun hat selbst bezahlen“ (also üertreiben gesagt, )
Was schonmal nicht klappt weil dann die auch sagen könnten "dann wollen wir aber auch nicht für das ganze Kunst, Nahverkehr und Sozialzeug in der Stadt zahlen das wir als Auswärtige ja nicht normal nutzen können.
Es ist eben so,dass man für alles mitzahlen und nur das nutzen kann was es bei einem gibt.
Ich zahle über meine Steuern auch Theather, Zug und die tollen Busverbindungen in Großstädten mit von denen ich als Landmensch eben nichts habe.
Und wie gesagt, wenn du die Kosten für die Auswärtigen Stark erhöhen würdest, dann würden eben viele in die Stadt ziehen, gezwungenermaßen.
Dann gehen die Mieten durch die Decke, dann wärst du ja auch nicht glücklich.
Du startest jetzt gerade eben mit dem Standort Stadt, jemand anders mit dem Standort Land.
Auf der einen Seite willst du die Kosten für die Leute mit Standort Land erhöhen, aber für dich soll das gar keine Auswirkungen haben.
So funktioniert das eben nicht.
Hmm, nee. Ich war jahrelang Autofahrer. Auch noch eine zeitlang nachdem ich vom Land in die Stadt gezogen bin. Ich habe mir darum aber nie Gedanken gemacht und war mir dessen auch nicht ansatzweise bewusst, wie viel der Staat vom Parkplatz bis zum Straßenschild für die Infrastruktur investieren muss. Das ist viel zu indirekt. Benzinpreise sind aber sehr offensichtlich und da langt der Staat eben auch „kräftig“ zu, weswegen man sich dann auch eine Lösung vom Staat wünscht.
So wäre das ganz grob…
- wenn alle Steuern in einem großen Topf landeten
- wenn Verkehrspolitik außer den Steuern (die hier plakativ dafür stehen, wie Autofahrer behandelt werden und wie sie sich sehen) keine Auswirkungen hätte
- wenn die Verkehrs- und Wohnfläche in Städten unveränderliche Größen wären
und noch einige grob geschnittene Annahmen mehr.
Ich hab’ noch eine:
Sexkauf muss kriminalisiert werden.
Glaube ich nicht. Bin eher der Ansicht: Sexwork braucht ein Bio-Siegel. Es gibt für den Konsumenten keine Möglichkeit, nachzuvollziehen, ob da alles im ethisch einwandfreien Bereich abläuft. Das betrifft Prostitution wie Pornographie.
Der komplette Autoindustriezweig ist komplett irrsinnig, wenn man mal drüber nachdenkt.
1.) Neuwagen kosten Mondpreise, insbesondere Elektroautos sind ohne staatliche Förderungen, welche wiederrum von der Allgemeinheit aufgefangen werden, unerreichbar teuer.
2.) Facharbeiter bei VW/Audi oder diversen Zulieferern verdienen verglichen mit anderen Berufen richtig richtig viel. Hinzukommen Bonuszahlungen, die gerne mal fünfstellig werden.
3.) Die meistgekaufte Fahrzeugklasse in Deutschland ist das SUV. Sündhaft teuer in der Anschaffung und in der Unterhaltung.
Ich kann absolut verstehen wenn jemand kaum über die Runden kommt und die Spritpreise den Gürtel noch enger schnallen, aber bei dem Gros der Leute, die einfach ein viel zu dickes Auto für viel zu viel Geld fahren, akzeptiere ich das nicht.
Macht ja nix. Das sind eh fast alles Dienstwagen, die kann man von der Steuer absetzen.
Ja, das stimmt ^^
Bei den meisten Leuten, die ich kenne, ist das nicht der Fall. Viele beziehen nicht mal Pendlerpauschale. Und das stellst du dir offensichtlich alles auch einfacher vor, als es im Endeffekt ist.
Ich fahre auch niemals Zug oder Bus, warum soll ich denn dafür mitbezahlen? Sollen die Leute in der Stadt doch laufen. Ich bin früher auch jeden Tag 4 Kilometer zur Arbeit und zurück gelaufen. Zur Uni zeitweise 7 Kilometer pro Tour mit dem Fahrrad.
Dann fahren die wohl auch keine Neuwagen. Und nun?
Oh, supereinfach ist es, wenn man einfach kein Auto fährt: dann braucht man sich gar nicht erst Gedanken machen, ob einem irgendwas zusteht.
Fernverkehr ist selbsttragend, dafür musst du also nichts bezahlen. Nahverkehr zahlst du deshalb mit, weil die eingesparten Emissionen und der eingesparte Verkehrsraum tatsächlich (im krassen Gegensatz zum Pendeln mit dem eigenen Auto) der Allgemeinheit zugute kommen - also auch dir.
Könnte man aber sicherlich prinzipiell auch alles entkoppeln und eine reine Nutzerfinanzierung für alle Verkehrsmittel etablieren. Dabei wären aber nicht die ÖPNV-Nutzer oder Radfahrer diejenigen, die am Ende draufzahlen.
Ja, siehst du. Offenbar scheint es auch anders zu gehen. Das ist gemeinhin mit „selbstgewählter Lebensstil“ gemeint.