Nein. Du bist auf dein Auto angewiesen, weil du so lebst wie du lebst. (Disclaimer: Das ist eine allgemeine Polemik, keine Anmaßung, die exakten Umstände zu kennen.)
Willkommen im Thread!
Doch.
und jetzt?
wenn du sonst nix weiter dazu zu sagen hast dann lass es doch lieber
ja aus genannten Gründen. nicht jeder kann es sich leisten in der Stadt zu wohnen, hat evtl ein Haus, oder andere Verpflichtungen oderfindet einfach keine Arbeit im Umkreis von 10km
In Deutschland arbeiten 20% der Bevölkerung im Niedriglohnsektor. Damit kann man sich keine Wohnung in den meisten großen Städten leisten. Ergo wohnen diese weiter draußen und brauchen (mit der derzeitigen Infrastruktur) ein Auto. Das kannst du dir auch nicht schön rechnen, wenn du die Kosten für das Auto mit der Miete verrechnest.
btt UO: Aus Solidarität sollten auch die ÖPNV-Preise „über Nacht“ um mindestens 30% angehoben werden.
Er hat da aber durchaus einen Punkt. Wir müssen als Gesellschaft weg davon kommen, die sacrosankte Bequemlichkeit des Autos aufzugeben.
We agree to disagree.
Ach so, draußen wohnen nur die Geringverdiener? Hast du da eine Quelle für mich?
Das entgegen gesetzte Narrativ lautet übrigens, dass die Einfamilienhäuser im Grünen für die gehobene Mittelschicht sind, die sich dann auch zwei Autos leistet, während die Geringverdiener sich auf wenig teurem Wohnraum mit schlechter Luftqualität ballen.
weil ein eigenes Auto, man auf dem Land eh braucht, sprich auf den Job bezogen zählen eigentlich nur die Variablen kosten.
Selbst wenn ich in Spuckweiter zur Firma ziehen würde, wäre Freund A trotzdem 10km in die Richtung, B 8km in die andere und nicht unbedingt da wo busse hin fahren bzw oft, und schon gar nichts nachts und am wochenende.
Auch einen Laden gäbe es da nicht, keine Kultureinrichtung, nichts, einfach ein Dorf wo eben die Firma zb ist.
20km weiter ist eben oft die Miete nur die Hälfte zb.
Vom Thema Besitz ganz abgesehen.
Dort wo die firma in meinem Fall wäre, gehen die Häuser für 7stellig weg, 20km weiter „nur“ mittlel sechsstellig.
Du vergleichst eine Situation mit Auto, das man zum Pendeln braucht und eine mit Stadtwohnung und Auto, das man halt eh braucht? Verstehe ich das richtig?
So ungefähr sehe ich dementsprechend die Chancen, die sacrosankte Bequemlichkeit des Autos ( ) aufzugeben.
Das die Pendlerpauschale im Zweifel eher den Gutverdienern zu Gute kommt ist kein wirkliches Geheimnis.
Hier mal ein Artikel des Handelsblatts von 2012 dazu, die stehen nicht gerade im verdacht grüne Weltverbesserer zu sein.
Das man das Auto in Deutschland wie kein anderes Verkehrsmittel subventioniert ist eigentlich auch keiner Diskussion würdig.
Aber über den Tonfall kann man sich sicher streiten
nein ich vergleiche es damit ob ich auf dem land wohne und 20km in ein anderes ort auf dem land fahre, damit in diesen anderen Ort zu ziehen.
Wenn man in so eine Stadt zieht wo man gar kein auto braucht und scheinbar auch seine Freunde ausserhalb aufgibt, ok das ist dann wieder ein anderes Thema.
Aber wenn man dann nciht nur mieten will sondern haben, klappt das eben oft gar nicht.
Meine Schwester hat in Nürnberg gewohnt, wollte mit Mann und Kind irgendwann was eigenes haben, was aber in Nürnberg einfach utopisch ist, ausser du hast 7stellig auf dem Konto, also sind sie nun ausserhalb von Nürnberg.
Wenn ich von hier zur Kreisstadt fahre, fahre ich durch 7 Dörfer.
Ab und an gibt es mal 1 oder 2 kleine Firmen, oder einzelne Handwerksbetriebe, aber ansonsten MÜSSEN die Leute eben da hin fahren, wo die großen 'Firmen sind und das ist eben das „Haupttal“ in dem Bundesstraße, Kreisstadt und co sind bzw von dort aus nochmal 9km hoch zur Autobahn wo ein großes Gewerbegebiet ist.
Sind eben nicht mehr 1920 wo es in jedem Ort noch 20 Gewerke mindestens gab.
ist das ein selbst ausgesuchter autozentrierter Lebensstil und ich habe kein Mitleid wegen hoher Spritpreise. Sehr unempathisch, ich weiß.
@t0bs3n Auch wenn ich dir zustimme das es Leute gibt die schon sehr komisch jammern. Einer Kollegin sind die Spritpreise zu hoch, sie fahren aber auch gern mal drei Läden weiter weil da der Kaffee 20 cent billiger ist und beide nutzten zum Job ÖPNV weil besser angebunden. Da kann ich auch mit denn Augenrollen.
Aber besonders deine Sicht zu „ja nimm doch ein Job woanders“ ist wirklich nicht so einfach. Ich komme aus einer „Boomtown“ wo rund rum echt nicht viel ist, was soll man machen? Man könnte seine Region komplett verlassen, aber selbst wenn man das will, hat man zb im Ingenieur Bereich überall das ähnliche Problem, die Job sind meist in Regionen wo viele Menschen leben und überhaupt Wohnraum ist da knapp.
Auch geht es meist um Leute die Familien haben/wollen, selbst wenn also einer Umziehen könnte, was macht der Partner? Und das ist wirklich ein Problem was ich von Freunden kenne, man würde auch gerne in Regionen gehen wo es mehr/billigeren Wohnraum gibt, aber nur einer von beiden würde dort Arbeit finden.
so zahlst eben dein ganzes Leben ins Vermögen von jemand anderem ein, ??
Und genau dieses Mindset halte ich für problematisch, so lange wir noch keine vernünftige Strukturen für Elektromobilität und eine Offenheit für ÖPNV in ländlichen Regionen haben. Wenn der Hebel der Argumentation da hin geht: „Wir brauchen einen besseren ÖPNV“ (z. B. Ausweitung des Bahn- und Busnetzes, enger getaktete und häufigere Fahrten, günstige oder sogar kostenlose Tickets usw.), dann habe ich absolutes Verständnis dafür, dass das Auto als Brückenlösung genutzt wird. Aber ich erlebe eher ein „Wie können wir unser Auto retten?“-Mindset, zumindest, wenn ich mich in meinem sehr ländlichen Verwandtschaftskreis (Försterfamilie, alles wohnt am Arsch der Heide) so umhöre.
Das steht da ja auch nirgends. Der Anspruch, dass eine Abkopplung von der Angewiesenheit auf die Benzinpreise einfach sein und kurzfristig funktionieren, gleichzeitig aber ein Leben lang tragfähig sein muss, ist erst im Laufe der Diskussion eingeführt worden.
Mein Punkt war ursprünglich nur, dass das möglich ist, wenn man bereit ist dafür ggfs. auf anderen Komfort zu verzichten.
Ich sag mal so,wenn ich aus dem Flugzeug falle, halte ich mich am Fallschirm fest, bis ich eine bessere Alternative habe.
Und solange der ÖPNV so ist, dass ich zu einer freundin die 10km weiter wohnt, erstmal 45 in die Kreisstadt muss, dann XX min warten und dann eine andere buslinie 15 minzu ihr, (und ich abends nach 17 uhr von ihr nichtmal mehr heimkommen würde) weil der Bus eben Routen fährt und nicht sie und ich eben nicht auf der gleichen route,
solange gebe ich das auto eben garantiert nicht her.
Und selbst, wenn das gegeben ist, würde es die Mehrheit (nach dem Artikel, den ich oben verlinkt habe) vermutlich auch nicht tun. Genau das ist das Problem.
Und daraufhin würden die zuständigen Kreispolitiker erklären, dass sich das einfach nicht lohnt. Seit Jahrzehnten bewährtes Konzept.
Na, da sind wir ja doch noch zu ‚THEY WANT TO GRAB OUR CARS‘ gekommen.
Danke an alle, das war unterhaltsam!
Ja ich denke auch die Wahrheit ist in der Mitte.
Es gibt viele Menschen die ein Auto haben weil sie ein Auto haben müssen. Es gibt aber auch Leute die brauchen keins, es ist nur bequemer eins zu besitzen. Es gäbe auch einige Konzepte die zwar nicht jedem Autofahrer ermöglichen würden auf eines zu verzichten aber zumindest vielen Autofahrern. Diese Konzepte scheitern dann aber zum Teil an den Autofahrern. Die Auf Mitfahrgelegenheiten bei anderen, Car Sharing etc keine Lust haben.
Das hat auch was damit zu tun, dass das Auto emotional ist und mit Freiheit assoziiert wird, weil man sehr schnell überall sein kann. War noch vor längerer Zeit eine lange Reise eben lang, darf sie das heute nicht mehr sein. Weil das nicht mehr in das Verständnis von Reisen passt warten zu müssen.
Langfristig gibt es allerdings viele wichtigere Gründe ein Umdenken zu schaffen. Wir haben zu viele Autos. Viel zu viele. Für das Klima, für die Innenstädte, für die Schrottpressen, für die Rohstoffe.
Wir kommen auf Dauer nicht umhin für weniger Autos zu sorgen und da sehe ich die Politik in der Verantwortung die ÖPNV Verbindung sinnvoll zu gestalten (ich habe eine Freundin die käme ohne Auto schlicht nicht weg von zu Hause. Da fährt nicht einmal ein Bus hin und es gibt neben der Bundesstraße nicht einmal überall Bürgersteig oder Straßenlaternen).
Ich sehe aber auch Bürger in der Verantwortung das emotionale Umdenken mitgzugehen. Denn teilweise scheitern ÖPNV-Anbindungen ja auch daran dass die Leute nicht 30 Minuten fahrt mit dem Auto durch 40 Minuten ÖPNV-Fahrt + 10 Minuten Fußweg ersetzen wollen. Verständlich, weil umständlicher. Aber auf dauer einfach auch nötig für die meisten. Es wird immer Menschen geben die auf ein Auto angewiesen sind und auch immer menschen geben die auf ein Auto emotional nicht verzichten können. Aber wir sollten zumindest gemeinsam daran arbeiten dass es deutlich weniger Autos werden.
Allerdings: Da jetzt Autofahrer für anzugreifen und in die Ecke zu drängen wie es oft gemacht wird ist sicher auch eine der unhilfreicheren Sachen die man machen kann
deshalb meine forderung an die politik:
- einerseits ÖPNV attraktiver gestalten
- aber andererseits den individuellen autoverkehr massiv unbequemer machen, zumindest zunächst mal im städtischen bereich (z.B. Städte autofrei [bis auf lieferverkehr u.ä.], wer ein auto besitzen möchte, muss das vor den toren der stadt in einem parkhaus unterbringen und vorher mit ÖPNV oder fahrrad hinfahren, innerorts straßen einspurig und ausschließlich 30er zonen oder schrittgeschwindigkeit, parkplätze werden wohn- und lebensraum usw. usf.)
die menschen machen das, was bequem für sie ist. um sie dazu zu bringen, unbequemes zu tun, bedarf es großer anreize, großer not oder das vormals bequemere massiv unbequemer zu machen.