Eure “Unpopular Opinions” / Kontroversen Meinungen II (Teil 1)

Das würd ich in die Kategorie der Hyperkorrektur einordnen, ein Phänomen das häufiger auftritt, als man glauben mag.

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Wenn es dir keinen Spaß macht mit jemanden zu diskutieren dann lass es doch bleiben. Ich will nicht unbedingt Recht behalten, das ist einfach so. Ich will etwas aus Diskussionen mitnehmen und keine Verhärtung von Fronten.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht was du von mir genau möchtest? Was soll ich deiner Meinung nach an meinem Diskussionsstil ändern, dass es dir Spaß macht. Müssen dafür die Fetzen fliegen?

Nein, überhaupt nicht.

Vielleicht als kleines Feedback wie (ich persönlich) diesen Diskussionsstil im Internet (und auch im echten Leben) ob wahrnehmer:

Also sehr moralisch. Man möchte gerne, dass alle Leute sehen, dass man sehr verständnisvoll ist und in der Lage ist viele Perspektiven einzubeziehen. Das geht dann eben oft zu Lasten einer „starken“ eigenen Meinung, die für eine Diskussion unerlässlich ist.

Stattdessen wird sich darauf beschränkt anderen Leuten (oft zu Unrecht) einen zu engen Blickwinkel vorzuwerfen. Anstatt sich dann also kosntruktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, wird stattdessen direkt (oder indirekt) das Gegenüberangegriffen, indem man seinen eigenen „überlegenen“ moralischen Standpunkt dazu nutz, den anderen ihre eigene Meinung zu erklären und rundet das ganze mit solchen absolut nichtssagendenden Platitüden wie „Das sagt ja mehr über dich aus als über mich“ ab, damit man die Diskussion inhaltlich nicht weiterführen musst.

Natürlich musst du deinen Diskussionsstil nicht ändern, und es kann dir natürlich auch egal sein, wie Random-Internetdude #23 dich in einem Forum wahrnimmt :slight_smile:

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Das ist dann das was ich damit meine, dass die Fronten sichtbar werden.

Dann schau dir mal die Verteilung von Ärztinnen jenseits des Assistenzarztes an, du wirst überrascht sein. Umgekehrt gibt es kaum Männer im Biologiestudium und fast ausschließlich Männer in der Physik. Das sind gleichermaßen Dinge, die bei der Gleichberechtigung angegangen werden müssen.

Und ich bin ebenfalls kein Freund des Genderns, weil es für mich noch befremdlich ist. Da ich selbst nicht direkt betroffen bin, genau wie beim Alltagsrassismus, kann ich das selbst überhaupt nicht einschätzen, ob das Gendern der Sprache einen positiven Effekt hat oder mal haben wird. Dennoch schadet es niemandem, auch wenn es erst einmal lästig und merkwürdig erscheinen mag. Vielleicht hilft es ein klein wenig und da sich Sprache ohnehin durchgehend wandelt, finde ich das alles anderes als schlimm.

Darüber hinaus ist es sicherlich unbestritten, dass es ein grundsätzliches strukturelles Problem bei der Gleichheit. Jedoch nicht ausschließlich von den bösen weißen Männern ausgehend, sondern auch unter Frauen selbst. Das bekomme ich derzeit durch meine Frau, die vor kurzem Mutter wurde, immer wieder mit. Sie wird nämlich von Frauen skeptisch angeschaut oder ihr werden skurrile Sachen gesagt, wenn sie erzählt, dass sie nach 7 Monaten Elternzeit wieder arbeiten wird (und ihr Mann dann ebenfalls 7 Monate Elternzeit nimmt).

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Noch sind alle unserer Generation mit dem Wissen aufgewachsen, dass das generische Maskulinum bei der Personen- und Berufsbezeichnung sowohl Mann als auch Frau und generell jede:n dazwischen meint bzw. meinen kann. In meinem Sprachverständnis ist die Form daher absolut geschlechtsneutral. Erst durch die Parallelnennung der weiblichen Form wird das generische Maskulinum spezifisch männlich, weswegen für mich „Liebe Mitbürger“ immer alle Menschen der Stadt/des Landes eingeschlossen hat und die Version „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger“, die Politiker meist nur am Anfang vorsichhinnuscheln und im weiteren Verlauf inkonsequent nutzen und weglassen, eine unnötig affektierte Sprechweise darstellt, um das gleiche auszusagen.

Aber wenn Kindern tatsächlich von der Grundschule an von den Lehrern sowie Textbüchern und den Alltagserfahrungen beigebracht wird, dass die Form des generischen Maskulinums ausschließlich männliche Personen bezeichnet und der generalisierte Schlüssel aus „stamm+sonderzeichen+in(nen)“ besteht, werden diese Kinder es nicht mehr nachvollziehen können, dass „Mitbürger“ neutral gelesen werden kann und dementsprechend mit den Augen rollend und großem Seufzer ihre (Groß)-Eltern zu berichtigen wissen, wenn diese mal wieder vergessen haben zu gendern, was die junge Generation dann vermutlich auch als respektlos, provozierend und falsch bewertet.

Doch glaube ich persönlich, dass das (noch lange) nicht eintreffen wird, da die unbefangene gesprochene Sprache zwischen zwei Deutsch sprechenden Menschen bei der absoluten Mehrheit soweit weg ist von gegenderten Ausdrücken, dass das Gendern, vor allem mit Sonderzeichen und Sprechpausen, wie die Bürokraten- oder Juristensprache als künstlicher Duktus wahrgenommen bleibt, der nur in „offiziellen“ Schreiben und Ansprachen Verwendung findet, aber nicht am Abendbrottisch bei der Familie, wenn sich über die Geschehnisse am Tage unterhalten wird.

Ob das alles dem Aufbrechen von Geschlechterrollen dienlich ist, wird sich erst nach einiger Zeit zeigen können, wobei es interessant ist, dann noch differenzieren zu können, ob das Auflösen der Rollenbilder an der Sprachänderung lag oder der generellen Progressivitätsbewegung der Bevölkerung und neuen Generation(en).

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Mal mein Feedback zu dem was du geschrieben hast.

Ich arbeite in einem Bereich, wo ich tagtäglich differenziert denken muss. Mir wird eine Zahl genannt, der Standpunkt meines Gegenübers ist ganz klar. Ich kann aber mehrere Ansätze liefern um diese Zahl zu erklären, weil sie etliche Einflussfaktoren hat. Ich differenziere es dann aus, und lege mich dann fest. So gehe ich auch Diskussionen an.

Ich gehe offen in Diskussionen rein, und dazu gehört es dann auch mal Kontroversen aufzumachen, kritische Fragen zu stellen. Wie sehen das andere? Sonst kommt man doch nicht weiter im Leben.

Mal abgesehen davon, ich habe eine starke Meinung, und das habe ich eigentlich stark betont. Worüber wir diskutieren sind oftmals nur noch Details eines groß umfassenden Themas.

Oder der Klassiker „Gästin“, was unter anderem Lars gerne verwendet, weil der Artikel vor „Gast“ halt der ist, also ist das immer ein Mann, genauso wie der Mensch immer einen Penis hat und sein Konterpart daher die Menschin ist, oder der RBTV-Fan, sollte es sich um eine weibliche Form handeln, folgerichtig als die Fänin anzusprechen ist…

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Trifft auf mich jetzt nicht zu. Ich mag Ede eigentlich in allen anderen Formaten sehr gerne, in der Regel auch seine grumpy Art. Fights, Zocken, Schach, für mich passt es da von der Balance eigentlich immer. Von ganz wenigen Ausnahmen oder Einzelfällen mal abgesehen. Nur beim Nerdquiz finde ich es zu extrem. Da entsteht eine richtig unangenehme Atmosphäre zwischen allen Anwesenden und mir fällt es schwer da noch hinzuschauen. Aber natürlich ist das nur meine Ansicht, und es ist legitim wenn man auch seine grumpy Nerdquiz Auftritte in Ordnung und gut findet.

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Och ganz so dramatisch würde ich das nicht formulieren :florentin:

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Ich mag keine Textwände und ewig langgezogene Diskussionen. Da scroll ich einfach nach unten.

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Befreie dich vom schlechten Einfluss des rosanen B.

Ach dadurch kommst du immer auf so viele gelesene Beiträge. Das ist Mogeln!

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Ich hab schon oft von Krankenpflegerinnen (also wirklich den Frauen im Beruf) gehört dass sie den Begriff Krankenschwestern nicht ausstehen können. :thinking:

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Die Formulierung „he sus“ klingt übrigens mega dümmlich

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Ich habe es gerade einfach wie die spanische Aussprache von „Jesus“ gelesen. He-Sus. :smiley:

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Das ist aber eher wie bei den Erziehern, denk ich mal. Ich will auch nicht Kindergärtner genannt werden, weil die Berufsbezeichnung einfach anders lautet.

Und Pflegende (ich hab ge-gendert :gunnar:) haben ja auch nicht „Krankenschwester“ gelernt, sondern Krankenpfleger/in etc.
Ist halt eher ein veralteter Begriff.

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Ich hatte noch überlegt Erzieher auch in dem Fall zu erwähnen, war dann aber doch zu faul. :simonhahaa:

eww