Wenn es gegessen wird: Naja, ist halt nicht notwendig, Tiere zu essen, warum also dafür töten?
Wenn es problematisch war: also früher ™ hat sich die Natur ja gut selbst im Gleichgewicht gehalten. Dann kam der Mensch, hat vieles durcheinander gebracht und zerstört und inszeniert sich selbst jetzt immer wieder als die einzige Lösung für das durch ihn geschaffene Problem: Jäger, Förster, Angler,… Brauchen wir, für die arme Natur, die ohne den Mensch nichts hinbekommt!
An der Erzählung stört mich eine Sache, nämlich dass angedeutet wird, der Mensch könne nicht Teil des Gleichgewichts sein, was er ja über Jahrtausende auch war. Solange der Mensch ähnlich wie jedes andere Raubtier nur so viel isst, wie er braucht und dabei den Tieren eine gewisse Würde zugesteht, solange sehe ich kein Problem beim Fleischkonsum.
War er auch, aber mittlerweile ist eben der Mensch DAS Hauptproblem für die Natur.
Und mittlerweile gibt es eben die Möglichkeit, die Tierwelt zu großen Teilen komplett in Ruh zu lassen. Mal ganz ab von den ganzen ökologischen Folgen der Massentierhaltung. Ist ja nicht so, als würde der Mensch isoliert von der restlichen Natur Tiere züchten und töten. Durch Abwässer, CO2 etc. wird die Natur trotzdem ordentlich mit reingezogen.
Ich wäre ja auch schon zufrieden, wenn Fleisch wieder was wertvolles werden würde, überalle Tiere nach den Mindest-Bio-Regeln gehalten werden würden und Tierprodukte dann eben auch einen anderen Preis hätten.
(Noch lieber wäre mir natürlich eine rein vegane Menschheit, wo es geht, aber ich höre ja schon auf^^)
Das mein ich u.a. mit Würde für die Tiere, das geht halt nicht miteinander. Bin deswegen großer Befürworter der extensiven Tierhaltung, so wie es über Jahrtausende pastorale Gesellschaften teilweise noch heute tun (wenn man sie lässt).
Halte ich tbh für unrealisierbar und auch nicht für sinnvoll. Es würd schon reichen, wenn die Menschheit in seinem durchschnittlichen Fleischkonsum wieder zurück auf den Stand von vor ca. 1800 gehen würd. Es wär schon ein gewaltiger Schritt, wenn der durchschnittliche Fleischkonsum auf seinen Stand von vor 1945 zurückgehen würd. Aber dafür müsste man die großen Lebensmittelkonzerne (nicht nur im Fleischbereich) schwer beeinträchtigen, was in einer Welt des neoliberalen Kapitalismus ja schon als radikale Aufrührerei rüberkommt.
Die rein vegane Menschheit ist auch eher utopisch (also für mich, für andere sicherlich dystopisch).
Aber warum hältst du da für nicht sinnvoll?
Mal ab von den praktischen Problemen, dass ja nunmal Menschen in den extrem kalten Regionen ja kaum was anbauen können, manche Gruppen werden auch weiter darauf angewiesen sein, Tiere zu jagen, da anderes nicht geht. Aber das ausgeklammert: Hätte es Nachteile, wenn der Rest keine Tiere mehr hält, züchtet und tötet?
Ich halte es halt für wenig sinnvoll, abseits von den von dir bereits genannten Faktoren, dass eine ganze Spezies ihr Nahrungsverhalten so drastisch ändert, wenn es genügend Optionen gäbe, dass man das nicht müsste. Das Fleischessen an sich ist ja nicht das Problem, es ist die schiere Masse, mit der wir konfrontiert werden. Würden wir einen Fleischkonsum wie vor 200 Jahren haben (was aus evolutionsbiologischer Sicht quasi gestern ist), bräuchten wir über das Thema gar nicht reden, weil es schlicht kein Problem ist. Früher war es normal, dass Fleisch etwas absolut besonderes war, dass es nur zu großen Feierlichkeiten konsumiert wurde und das hat soweit eigentlich sehr gut funktioniert. Ich will jetzt nicht sagen, dass wir dieselben Mechanismen dafür einsetzen müssen, um wieder zu dem Stand des Fleischkonsums zu kommen, das will ich auch wirklich nicht, aber dass wir die schiere Masse reduzieren und damit gleichzeiti das gegessene Fleisch bedeutend aufwerten und womöglich sogar viel mehr genießen können.
Ja ok, aber dann schließt du die moralische Komponente dabei völlig aus.
Der Mensch kann komplett frei von tierischen Produkten (über)leben, warum sollte er das nicht?
Nahrungsverhalten hat sich immer schon verändert, auch anderes Verhalten (früher noch Jäger und Sammler, heute Couch Potato).
Sehe da weiterhin keinen Grund, es nicht zu tun.
Aber ich gehe da voll mit, dass ein Nahrungsverhalten wie vor wenigen hundert Jahren schon ein sehr positiver Sprung wäre!
Besonders bei der Trophäen jagt ist das doch nicht so. Da wird geschossen was toll aussieht und wenn man glück hat wird es danach verkauft, aber ein bestimmtes Klientel der Jäger interssiert sich nicht für das tote Tier.
Mein Onkel erzählte wie er zu DDR Zeiten jagten mit geleitet hat und da der Funktionär seine drei Tiete schoß und später gab es Hirschfleisch aus Polen.
Von dem Geschossen Wild wurden die besten Stücken verteilt, der rest flog weg, keiner hatte die Zeit und Lust das richtig zu verarbeiten.
Nö, die ist bei mir bereits bei dem Zugestehen einer Würde für die Tiere, die man isst, gegeben.
Gegenfrage: Warum sollte er das?
Eigentlich nur in einem recht eingeschränkten Rahmen, kaum eine Gesellschaft konnte gänzlich ohne tierische Produkte (und hier spreche ich explizit nicht nur von Fleisch) langfristig funktionieren. Selbst in Gesellschaften mit nahezu reinen Feldfruchtfokus hatte man immer in der einen oder anderen Form Tiere involviert. Und ich würde behaupten, dass es auch trotz der ganzen neuen Technologien heute nur am Rande möglich ist, wirklich voll und ganz auf Tiere zu verzichten.
Da sind wir bei einer Definitionsfrage des Begriffs „vegan“. Ist In-Vitro-Fleisch vegan? Ist ja quasi genau dasselbe wie ein Steak, nur dass kein Tier dafür sterben müsste. Jäger sorgen dafür, dass z. B. Wildschweine nicht die Felder kaputt machen, indem sie sie erlegen. Ist der Weizen dann noch vegan? Darüber hinaus gibt es Menschen, für die aufgrund von Verträglichkeiten und Allergien die pflanzenbasierte Ernährung schlicht nicht in Frage kommt (ich hatte eine Kommilitonin, bei der waren Kartoffeln die einzigen Pflanzen, die sie vertragen hat, alles andere konnte u. U. einen Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen, was auch mehrfach passiert ist).
Wenn wir vegan nicht nur auf die Ernährung beziehen, sondern als Haltung verstehen, die die Absicht hat, Tierleid auf ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren, kann man damit m. E. am besten und am ehrlichsten argumentieren und spart sich das Aufhängen an vielen Detailfragen.
Vegan zu sein ist doch kein Spiel mit einem einzigen festen Regelwerk, jeder entscheidet doch für sich selbst, wo man die Grenzen zieht und aus welchem Grund man das macht
bei mir kommts ganz drauf an. die an Flaschen der Coca Cola-Firma find ich schrecklich. das liegt hauptsächlich daran dass ich kaputte Hände habe und die Mechanik den Deckel wieder dicht zuzukriegen, für mich seit dem wirklich schwierig geworden ist und die Flaschen oft auslaufen. bei denen reiße ich den Deckel darum immer ab. Andere Hersteller wie Volvic machen das deutlich besser