Doch, weil in sämtlichen Gebieten deutschlands ja anders ausgesprochen wird.
Lass mal die Bayern schreiben wie man spricht.
Aber drei Saiten
Das wäre dann der umkehr schluss, da man keine 3 Seiten kaufen kann, wird das gegenüber wohl drei Saiten meinen. Obwohl auch da nachfragen sinnvoll währen, was für ein Instrument, welches Material, welche Töne.
naja, beim englischen muss man lehnwort anders definieren als in anderen sprachen, weil sonst jedes wort im englischen ein lehnwort wäre, weil es eine wahllos aus verschiedenen sprachen zusammengewürfelte masse ist.
ich muss zugeben, dass ich es bei den alten spielen immer noch so ausspreche, aber aus reiner gewohnheit (selbige gewohnheit die uns auch orange schreiben lässt) die games hießen für mich andertalb jahrzehnte tohmp reider, das ist einfach drin und ich finds an sich auch irgendwie schön nostalgisch.
dafür gibt es ja eine standardisierte sprache, hochdeutsch, was aber auch nicht jede sprache vollbracht hat.
Also soll an Bayrischen Schulen dann “Schreiben wie man es Hochdeutsch spricht” gelehrt werden?
nein, weil das sowieso nicht unterrichtet werden sollte, sowas funtioniert nur, wenn man alle lehnwörter dauerhaft darauf umstellt.
was nicht passiert ist, weswegen schreiben nach gehör mit ansage krachend gescheitert ist
Und weil man nie drei unbestimmte Saiten kauft, sondern immer Tonlage oder Material oder Instrument ansagt. Abgesehen davon sind Papier-Seiten nur in bestimmten Kontexten in Verwendung, sonst spricht man von Blättern.
@gamsinator Was, wenn sie die allgemeine Standardsprache sprechen? Da wirst Du keine Probleme mit haben. Hier ein Text aus Bayern von 1826, als Konrad Duden noch nichtmal geboren war, und die noch richtig gebayert haben, nicht wie die Donaupreußen von heute:
Seitwärts lächelt, umringt von Gemälden, der Tempel der Liebe;
Unvergänglich wie sie bleibet die Herrschaft von ihr.
Dorten öffnet sich die Basilika, gleichfalls umsäulet,
Wo der Reichthum, ach! öfter entschied als das Recht.
Damals schon war’s üblich, daß öffentliche Gebäude
Wurden von müßiger Hand frevelnd verletzet durch Schrift,
Wie’s auch der Anblick hier von dieser Säule bezeuget;
Oh nein, dieses schreckliche, unverständliche Bairisch.
SUPER IDEE!
Sprachen müssen sich eben per Definition an gewisse Regeln halten, damit sie funktionieren. Je nach Sprache ist das unterschiedlich geregelt, aber mit der Benutzung einer Sprache verspricht man dem anderen sich an ein für alle beteiligten gültiges Regelwerk zu halten. Was passieren kann, wenn man das nicht macht hat DaDude87 ja schon gesagt: Man wird schlechter, langsamer oder gar nicht mehr verstanden. Klar kann man da pragmatisch dran gehen und sagen „Solange ich meine kommunikative Absicht erreiche ist doch alles in Ordnung“, aber das trägt eben nur (oder vielleicht besonders) in sehr begrenzten (Land)Kreisen. Stichworte Milieusprache, Bildungssprache, Standarddeutsch. Letzteres spricht niemand, ist aber eben das gültige Grundregelwerk, um wie gamsinator richtig schreibt, regionale Realisierungen und dialektale Einflüsse zu überbücken. Denke die zahlreichen Sketche zum Thema sind bekannt. Die Schwierigkeiten mit der Schriftsprache gibt es auch anderswo.
Also je nachdem mit wem ich in welchem Kontext kommuniziere werden andere Erwartungen oder Bedingungen an mich gestellt. Um also sicherzustellen, dass andere mich (auf Anhieb) so verstehen wie ich verstanden werden möchte, muss ich das Regelwerk beherrschen. Das Spiel mit diesen Regeln ist Teil des Lernprozesses, aber eben nicht alles.
Weiter gefasst zum Thema freies Lernen usw. (sicherlich eine Fundgrube der Unpopolar Opinions) wird hier mMn vielfach der Fehler gemacht freie Lernprozesse gar nicht mehr zu begleiten. Kinder brauchen aber beim Lernen nicht nur Freiheit, sondern eben auch Modelle, Beispiele und Führung durch Erwachsene. Bezogen auf’s Thema geht’s mir aber nur darum, dass die „Methode“ nicht das Ende aller Tage ist (es gibt ja durchaus Schüler die es „trotzdem“ gelernt haben). Sie ist aber eben keine allgemeingültige tolle Lösung für den Schriftspracherwerb, die aus sich heraus funktioniert; es hängt, wie so oft, an den Fähigkeiten des Lehrers.
Ich bezweifle sehr dass das einfache Volk so gesprochen hat.
Fahr doch mal etwas weiter nach Bayern rein und lass dir mal alles aufschreiben, wie es dort gesprochen wird.
Hier drehn etzala die meistne schon am Radl, wenn man amol a bissl frrängisch schraibd. Lass des amol die richdichen Bayern machne!
Oder wennsch schreib wiesch dorheeme es reden gelernt hab. Un da is das noch nichema sächssch!
Wenn ich SMS oder Whats App in Dialekt geschrieben bekomme, habe ich dieses unbändige Verlangen diese Person zu blockieren.
Ick tu dit allet verstehn, wat issn dat Problem da jetz?
Also unter Freunden ist das doch witzig.
Kansch de Grumbieresalot und en Koschtn Wozen zum grille midbringe?
Als Witz gemeint und ein mal ja. Alles weitere ist schwierig.
Also bei der Nachricht hätte ich einen Kasten Weizen am Start, aber was ist ein “Grumbieresalot”?
Das is doch’n völlig anderes Thema. “So schreiben, wie man spricht” is nich dasselbe wie “Standardsprache aufgeben und stattdessen Lokaldialekt benutzen”.
Wer mich in einem messenger bewusst im tiefsten Dialekt (einzelne Wörter mal ausgenommen) anschreibt, bekommt eine Warnung und wird beim zweiten mal blockiert.
@anon88245943 @anon16191349 Hab noch nie erlebt, dass sich jemand so offensiv als Feind der eigenen Kultur positioniert hat.
Ich bin ja schon froh Freunde zu haben deren Standardkommunikation nicht Sprachnachrichten sind.
Ich bin geborener Brandenburger und mit 8 nach Rostock gezogen. Ich kann „nur“ Hochdeutsch weil meine Eltern nur Hochdeutsch sprechen.
Und Lokalpatriotismus lag mir immer fern. Seit ich sehe was für „Lokalpatrioten“ in Rostock rumlaufen stehe ich diesem sogar ablehnend gegenüber.
Ich finde es einfach in geschriebener Form grausam. Gesprochen liebe ich Dialekte meistens (solange es kein stumpfer Proletendialekt ist).
Diese Unterscheidung ist mir zwar großteils unverständlich, aber dann nehm ich den Kulturfeind zurück.