Habe zuletzt Staffel 1 von Atlanta auf Disney+ gesehen.
Ich wusste nicht genau was mich erwartet und hatte ein hartes, 50-Minuten-Sozialdrama im Kopf bevor ich anfing. Muss auch zugeben, dass Donald Glover hier eindeutig als Zugpferd für mich fungiert hat; hätte wohl sonst länger damit gewartet die Serie anzugehen. Nun da ich die Serie gesehen habe, bin ich sehr froh drum.
Die Handlung folgt zwar hauptsächlich einer Figur, nämlich Earn (gespielt von Donald Glover), aber durch die kurzen Folgen und die eher grobe Rahmenhandlung und vielen Einzelstränge der Nebencharaktere hat das ganze mehr einen Mosaik-Charakter.
Mir gefällt der gelegentlich eingestreute, häufig unkommentierte Humor, die bitter-ironische Darstellung des Umgangs mit und das Aushalten von u.a. Alltagsrassismus, aber auch der gestörten oder verzerrten Beziehungen von armen und reichen, jungen und alten, kriminellen und ehrlichen, gebildeten und ungebildeten Menschen im modernen Amerika. Es gibt schillernde und skurrile, aber auch recht unscheinbar wirkende Figuren. Und sie alle werden nie auf einen Status oder eine Eigenschaft reduziert. Da ist immer Bewegung und es gibt immer Facetten. Die Folgen erzählen ihre jeweiligen Geschichten teilweise sehr eigen und haben mir auch deshalb insbesondere die Folge mit dem Talkshow-Auftritt gut gefallen. Auch die Auflösung dessen, was zunächst wie ein „Standard-Plot“ wirkt hat mich gelegentlich angenehm überrascht. Nicht, dass es zu einer völligen Umkehrung der Sehgewohnheit gekommen wäre, aber eben mit 2-3 eingebauten Schlenkern, die dem ganzen eine eigene Note geben. Ganz viel Kommentar, mal mehr, mal weniger subtil, aber immer unterhaltsam.
Es passiert gar nicht so wahnsinnig viel unterm Strich, aber trotzdem wurde eine ganze Menge transportiert.
s1 vom Battlestar Galactica-reboot sind imho etwas zäh und nicht wirklich rund… s2 und 3 sind dafür aber absolut fantastisch… die letzte fiel dann leider in den autorenstreik und wurde aber trotzdem fortgesetzt, was die qualität schon merklich sinken lässt, aber der abschluss ist doch noch sehr famos…
Ich weiß… late to the party (der Bezug zur Serie ist mir jetzt erst am Ende beim Durchlesen aufgefallen).
Aber ich hatte immer Angst vor der Serie weil ich das Thema Selbstmord nicht einfach finde. Sowohl, dass ein Mensch sich so genötigt fühlt, dass er sich das Leben nehmen will, wie auch die Tatsache, dass Selbstmord für Familie/Freunde immer krass ist und man das eigentlich keinem antun möchte. Außerdem gab es bei uns an der Schule damals einen Selbtmordfall ein paar Klassen über mir (ich hatte allerdings keinerlei Bezug zu dieser Person). Ich hatte mich deshalb nie an die Serie rangetraut. Jetzt hat mich meine Freundin überredet.
Und was soll ich sagen: Ich glaube man kann hier sehr gut von einem „Meisterwerk“ sprechen. Ich habe die erste Staffel in 3 Tagen durchgeschaut. Selten war ich emotional so in einer Serie involviert. Ich habe in der letzten Folge zu meiner Freundin gesagt: Das ist ein bisschen wie Titanic. Man weiß zwar, dass das Schiff untergeht aber hofft irgendwie doch jedes mal, dass es dieses mal nicht passiert.
Es ist traurig und selten habe ich auch auf einzelne Charakter so einen Hass entwickelt wie bei dieser Serie (Stichwort „Bryce“). Aber ebenso erwische ich mich doch immer wieder bei dem Gedanken „deshalb hast du dich jetzt umgebracht? ernsthaft? sag doch einfach was! Rede doch mit deinen Eltern!“. Was hart ist aber was vermutlich bei Selbstmord immer mitschwingt. Man wird immer wieder mit seinen eigenen Vorurteilen konfrontiert und lernt immer wieder, dass man in keinem wirklich drin steckt bzw. nie weiß wie Menschen sich wirklich fühlen. Man lernt, dass die eigene Sicht auf Dinge nicht allgemein gültig ist.
Ich bin jetzt sehr gespannt auf die weiteren Staffeln auch wenn ich mich frage was jetzt 3 Staffeln lang noch passieren soll.
Hoffe ja man findet in der aktuellen Situation endlich die Gelegenheit Season 3 und 4 zu produzieren. Finde ja Atlanta ist eine der besten noch laufenden Serien. Season 2 gibts glaube ich leider nur auf Sky, lohnt aber auf alle Fälle.
Nicht ohne Grund von vielen als DIE beste Folge von Akte X bezeichnet, und es wäre auch meine Wahl.
Extremes Thema, sehr extrem dargestellt, sodass sie selbst unter den übrigen Akte X-Folgen heraussticht. Auch beim erneuten Rerun ist diese Episode sehr einnehmen und krass erzählt. Auch wenn man Akte X nicht gesehen hat, und nicht gucken will, dann ist diese eine Episode auf jeden Fall sehenswert und auch ohne Kenntnis der übrigen Serie absolut guckbar.
Dabei geht es um Inzest, Säuglingsmord, Verstümmelung, Missbrauch, Mord, Missbildung, Vergewaltigung … und … und … und … Puh. Harter Tobak.
Pacific Rim: The Black (Staffel 1)
Für ein auf den PR-Filmen beruhender Anime war’s schon ok, auch wenn mir in der Staffelmitte die Kaiju etwas zu sehr in den Hintergrund rückten, um Platz für den menschlichen Schurken zu machen, der mich irgendwie an Yves Arievich von Moviepilot erinnerte. Vermutlich wegen der Frisur. Zum Ende hin werden dann noch ein paar geheimnisse gelüftet und Cliffhanger für die nächste Season gestreut.
Ich fands stellenweise ganz schön brutal für 12 Jahre und dafür war die Story am Anfang ganz schön generisch zusammengewurschtelt. 5 jähre über einer Station leben.…hm, naja. Das hätte man eleganter und intelligenter lösen können. Auch als es ums driften ging.
Ich finds cool daraus ne Serie zu machen. Hatte auch so einen Evangelion Touch, aber der lässt sich nicht vermeiden. Hätte für mich ein bisschen ne ausgereiftere Story am Anfang sein können. Sonst war es echt ok.
Da „Pacific Rim“ ja auch zu Legendary gehört hätte ich dann zumindest auf Anime-Ebene das Stand Alone-Crossover „Godzilla vs. Kong vs. Gidorah vs. Mecha-Godzilla: Pacific Rim S.O.S.“.
Müsste inhaltlich natürlich losgelöst sein sowohl von „The Black“ als auch den US-Godzilla-Filmen.