She-Ra and the Princesses of Power (Season 1):
Jaja, weiss, bin natürlich nicht das Zielpublikum. Don’t judge me!
Ehrlich gesagt, ursprünglich wollte ich nur die ersten drei, vier Folgen schauen um zu sehen ob das etwas ist, was ich meiner jungen Nichte in Zukunft empfehlen könnte… und dann blieb ich dann doch bis zum Ende der Staffel dabei. Was wohl heisst, eine Empfehlung dürfte da durchaus folgen.
Die Serie ist relativ zuckersüss gemacht, absolut eine Serie für Kinder, vermutlich für etwas jüngere Kinder als zum Beispiele „Avatar - The Last Airbender“ gedacht war, zumindest ist das etwa meine Einschätzung.
Die düsteren Momente werden selten so düster wie die dunkelsten Momente in „Avatar“, dennoch gibt es doch einige etwas schwierigere Momente für ganz junge Kinder, und das Publikum muss auf jeden Fall schon alt genug sein um einer Geschichte einigermassen folgen zu können.
Denn hier unterscheidet sich diese Serie auf jeden Fall vom Original aus den 80ern. Wo diese Serie damals noch mehr einfach eine Folge pro Woche hatte, welche quasi für sich alleine Stand, so hat diese Serie absolut mehr einen zusammenhängenden Plot. Die Folgen sind zwar schon so strukturiert, dass sie pro Folge einen soliden Anfang, Mitte und Ende haben, aber es gibt fast keine Folge, welche nicht irgendwie relevant für den weiteren Verlauf der Geschichte ist, und sei es nur, um neue Charaktere vorzustellen.
Und hier haben wir auch schon die absolute Stärke dieser Serie: Die Charaktere!
Ehrlich, das ist der Grund, warum ich immer wieder gerne in die Serie reinschaltete. Diese Serie hat einfach extrem gelungene Charaktere, alle mit so genialen, unterhaltsamen Persönlichkeiten, dass es einfach für mich klickte. Die Protagonistin ist ziemlich frech, hat Charisma und Charm, und ist ein absolut gelungener Kern der Serie. Aber ich glaube der Hauptgrund, warum sie so gut funktioniert ist ihr Gegenstück. Catra, eine alte Freundin welche auf der anderen Seite des Krieges steht, ebenfalls mit viel Persönlichkeit und einem Konflikt mit der Protagonistin, welcher den Krieg innerhalb der Welt sehr gut wiederspiegelt. Jedes Mal wenn sie auftaucht wird klar, dass da eine Geschichte zwischen den beiden ist, und das funktioniert einfach extrem gut.
Aber auch der Rest des Castes ist extrem gelungen. Dafür dass die Staffel nur 13 Folgen hat kommt eine erstaunlich grosse Anzahl an Personen vor, und alle haben ihre Eigenarten, aber irgendwie waren mir alle Sympatisch! Und ehrlich: Ich war immer wieder überrascht, wie oft ich hier einfach laut lachen musste, weil gewisse Charaktere einfach extrem gelungenen Humor mitbringen. Hier erinnerte mich die Serie tatsächlich etwas an „The Last Airbender“, wo einfach die starke Ausdrucksweisen und der Witz im Skript selber für konstant viel Heiterkeit sorgte.
Und, da muss ich ganz ehrlich sein, ich finde es schön, wie extrem divers der Cast dargestellt wird, ohne dass man es gross auf die Nase gebunden kriegt. Da die Serie vor allem für junge Kinder gedacht ist halte ich es für absolut lobenswert, dass man sich Mühe gegeben hat, eine Vielfalt an Persönlichkeiten sowie Geschlechterrollen und Körperbauen darzustellen, ohne daraus gross ein Thema zu machen. Ehrlich gesagt, das finde ich gerade für diese Altersgruppe vermutlich die beste Art damit umzugehen: Einfach die Vielfalt der Menschen zu zeigen, so wie sie ist, und es einfach für sich sprechen zu lassen.
Wenn ich der Serie in der ersten Staffel etwas vorwerfen würde, dann die Tatsache, dass die Welt nicht gerade gross oder wirklich wie eine „Welt“ rüberkommt. Irgendwie hat man den Eindruck, die ganze Geschichte spielt sich in einer Handvoll isolierten Orten ab, welche nicht wirklich zusammen hängen und man kriegt auch wenig den Eindruck, als existiere neben diesen plotrelevanten Ortschaften wirklich eine Bevölkerung, welche unter dem Einfluss des Krieges leiden. Da wäre mehr drin gewesen, man muss aber auch zugeben dass die Serie nicht so wirkt, als habe sie das grösste Budget gehabt. Auf technischer Seite scheint man versucht zu haben mit einem sehr schönen, süssen, minimalistischen Stil diese Limiten etwas zu überbrücken, und über weite Strecken funktionierte es ganz gut, aber ich muss gestehen dass es doch öfters mal Momente gab wo ich dachte, dass der Serie etwas mehr Resourcen gut getan hätte.
Aber ehrlich, bei welcher Serie kann man das zum Ende der ersten Staffel nicht sagen? Die meisten Serien fangen mit einer eher limitierten ersten Staffel an um mal zu sehen, wie gut sie ankommt, weswegen diese Serie in den kommenden Staffeln noch eine Menge Möglichkeiten hat diesen Aspekt auszubauen. Und ehrlich: Vermutlich werde ich mir diese weiteren Staffeln doch auch noch geben, ohne Ausrede, dass ich sie für meine Nichte schaue
Sie ist gut. Gut genug, dass ich immer wieder am Ende eines langen Tages hinhocke und mir 20 oder 40 Minuten dieser gut geschriebenen Geschichte mit charmanten Charakteren anschaue.
Fazit: Schöne Serie mit wirklich gut geschriebenen Charaktere. Ehrlich, wenn die nächste Generation mit solchen Trickfilmen aufwachsen darf, dann ist das auf jeden Fall schön.