Avatar - The Last Airbender (Season 3):
Yep… das ging jetzt sehr schnell.
Aber was soll ich sagen, diese Serie wird einfach je länger sie geht immer besser, sodass ich in der Schlussphase in der Regel keine wirkliche Pause mehr machen kann.
Die Finale Staffel der Serie ist ganz einfach genial gemacht. Und wenn man bedenkt, wie viel Mühe solche Franchise in der Regel haben das Ende anständig hinzukriegen, so ist in der Regel ein „zufriedenstellendes“ Ende meistens bereits sehr positiv zu werten.
Die Landung so hinzukriegen, wie es diese Serie macht ist einfach genial.
Die Endphase ist extrem gelungen. Die Action ist so grandios und kreativ wie es sein muss, und die Art wie zum Schluss alles auf vier parallelen Schienen läuft ist zwar gewagt, zahlt sich aber absolut dadurch aus, dass alle Storystränge unterhaltsam sind, extrem nervenkitzelnd spannend, und vor allem alle so unterschiedlich bezüglich Ton und Umsetzung, dass ich nur immer wieder staunen kann.
Aber nicht nur das grosse Finale ist gelungen. Der Rest der Staffel funktioniert einfach hervorragend.
Praktisch alle Charakterentwicklungen erhalten hier im Verlaufe dieser 21 Folgen nochmals so einen perfekten Knick, der überrascht, aber auch funktioniert, und damit kriegt man einen Cast von Charakteren, welche man in dieser Tiefe und Komplexität sonst selten in solchen Shows sieht.
Die Show hat in meinen Augen einen Schwachpunkt, welche die zweite Staffel definitiv besser gemacht hat: Das Pacing.
Was die zweite Staffel diesbezüglich so genial macht ist, dass alle Folgen darauf hinbauen die Protagonisten ins Herz des Erdkönigkreichs zu bringen und man dort zu dem grossen, extrem spannenden Staffelende kommt, wo alles darauf hinzudeuten scheint. Perfekt aufgebaut durch die drittletzte Folge wo man realisiert, wie viel auf dem Spiel steht, und was da noch alles für Flammen am züngeln sind.
Die Dritte Staffel kriegt das weniger gut hin. Der Plot tröpfelt einfach etwas vor sich hin, bis man zum Vierteiligen Serienfinale kommt, worauf hin gar nicht mehr gross aufgebaut wird.
Das Problem ist, dass man nach der Mitte (nach der Sonnenfinsterniss) nicht mehr ganz genau weiss, was jetzt genau noch auf dem Spiel steht.
Ok… die Feuernation hat jetzt also quasi gewonnen. Und der Komet kommt, welche IRGENDWIE eine Deadline gibt, narrativ gesehen…
Aber ehrlich, innerhalb der Serienwelt gibt es eigentlich keinen guten Grund jetzt noch irgendwie unter Zeitzwang zu stehen. Der Krieg ist verloren, der Komet macht jetzt keinen Unterschied mehr. Weswegen man einige Folgen hat, wo die Story eigentlich nur noch dadurch getragen wird, wie Zuko mit seinen neuen Verbündeten eine Beziehung aufbaut. Diese Folgen sind zwar extrem gut gemacht, aber es sind drei Folgen hintereinander welche Plottechnisch eigentlich nicht viel mit dem grossen, überspannenden Krieg zu tun hat. Der Plot tröpfelt so vor sich hin, bis man plötzlich bei der viertletzten Folge ankommt (der ersten Folge des Vierteiligen Finales) und plötzlich sagt Zuko: „Oh, ja, übrigens: Wir müssen den Krieg beenden bevor der Komet hier ist, sonst wird die Welt zerstört… nur so, dass ich es noch erwähnt habe.“
Ups!
Ehrlich, schaut man sich diese Staffel an so ist der Anfang der viertletzten Folge fast schon Forth-Wall-Brechend, bezüglich wie deutlich dort plötzlich gesagt wird: „Ah ja, wir müssen das Finale übrigens während dem Kometen haben, und wir haben vergessen darauf hin aufzubauen, da die Sonnenfinsternis irgendwie den Wind aus den Segeln des Plots genommen hat.“
Ich habe von Leuten gehört welche denken, die Theater-Folge vor dem Finale sei Schuld daran, dass da der Plot etwas ausgebremst ist, aber ich bin da anderer Meinung. Die Theaterepisode ist perfekt dafür nochmals eine leichtere Folge zu haben, welche auf organische Weise nochmals an die ganze Geschichte erinnert, welche die Serie bis dahin erzählt hat, bevor es zum richtigen Knall des Finales kommt. Diese Folge ist nicht das Problem. Der Anfang der viertletzten Folge, wo plötzlich aus dem nichts das Finale erzwungen werden muss, da liegt das Problem.
Aber nur um es klar zu stellen: Das ist EIN negativer Punkt, der einzige den ich finden kann. Und dass ich dazu so viel geschrieben habe reflektiert eher dass es ein etwas komplexer Punkt ist um zu erklären. Dieses Problem ist NICHT ein massives Problem mit der Staffel, es macht die Staffel nur bezüglich Erzähltempo etwas schwächer als die zweite Staffel.
Ansonst kann und will ich gar nichts negatives mehr sagen. Wenn eine Serie den Schlusspunkt so gelungen, so elegant und so spannend gestalten kann, dann kann man nur zufrieden aus der letzten Folge kommen.
Fazit: Grossartige Serie mit einem spektakulär gelungenen Finale. Kein Wunder habe ich das ganze fast ohne Pause durchgeschaut