The Magicians (Amazon prime) ist eine soo gute Serie, die mit jeder Folge nur noch besser wird.
Das liegt unter anderem daran, dass die Charaktere für mich Zeit über mehrere Episoden brauchten ihre jeweiligen Beweg- und Hintergründe darzulegen, um sie so erst besser verstehen, dann einordnen und nun für einen Großteil von ihnen Sympathien entwickeln zu können. Und diese Sympathien mich daran fesseln zu erfahren wie sie sich im weiteren Verlauf der Serie verhalten und entwickeln werden.
Klingt nun alles vielleicht sehr diffus oder nebulös.
Ich versuche es so gut ich es gerade kann grob zu beschreiben:
The Magicians ist als würden die ehemaligen Schüler von Hogwarts auf eine Universität gehen, dort aber nochmal von Grund auf alles neu erlernen, insbesondere mit dem Schwerpunkt auf die Verantwortung und die Bedeutung ihrer magischen Fähigkeiten. (So mein Eindruck nach 9 Folgen der 1. Staffel)
Die Serie zieht dabei eine für mich gelungene Parallele zur „nicht magischen“ Gesellschaft und behandelt dabei sehr clever und sensibel Themen wie mentale Gesundheit, speziell Verbitterung, sozialer Druck und Ausgrenzung, die Auswirkungen vom fehlenden oder vorhandenen Gefühl der Zugehörigkeit in einer Gesellschaft auf die mentale Gesundheit eines Menschen; Fiktion und Fantasy als Zufluchtsort für Menschen, die sich in der realen Welt deplatziert, einsam und nicht verstanden fühlen ; das Verehren von Künstlern wie Autoren und die kritische Auseinandersetzung mit der Frage zwischen Künstler und Werk unterscheiden zu können.
An der Stelle wird meine Formulierung nun eventuell pathoslastig aus Ermangelung an einer passender klingenden Definition von mir:
"Die Entscheidung sich für oder gegen den dunklen Pfad zu entscheiden und inwiefern diese Entscheidung wirklich „frei“ getroffen werden kann oder ob Mensch nicht manchmal - sehr vereinfacht formuliert - dem Produkt seiner destruktiven Erfahrungen aus der Vergangenheit erliegt und gar nicht anders kann, als der Verbitterung nach zu geben und sich für die Unvernunft zu entscheiden".
Zudem baut die Serie hier und da unerwarteten Gore ein oder kommt mit sehr trockenen Humor daher. Letzteres wird dann, wie ich empfinde, in den genau richtigen, weil unerwarteten Momenten, von den ernsten, erwähnten Themen oder einem sehr unangenehmen (blutigen) Schlag in die Magengrube abgelöst.
Muss mich sehr zügeln das nicht durch zu bingen. Aber mein Kopf braucht definitiv auch seine Erholungsmomente von allem was dort so aufschlussreich und last but not least unterhaltsam dargestellt und erzählt wird.