The Good Place - Season 2 & 3:
Also, erstens muss ich der Serie loben dass ich wirklich nie auch nur eine geringe Ahnung habe, wohin sie sich als nächstes bewegen wird! Und das gefällt mir! Solche Serien sind oft versucht sich einfach immer zu wiederholen, bloss keine zu grossen Änderungen machen, immer am gleichen Ort bleiben und nur ein bisschen mit den Charakteren spielen.
Diese Serie macht das absolut nicht. Jede Staffel macht etwas anderes und für mich wirklich meistens Unvorhersehbares. Weswegen es auch so einfach ist, das Ding zu bingen. Ich bin wirklich die ganze Zeit gut unterhalten.
Die Charaktere gefallen mir gut und ich verbringe gerne Zeit mit ihnen.
Und ich muss auch sagen, dass ich überrascht bin wie gut die Serie die Themen immer wieder aufnimmt, welche im Zentrum der Geschichte steht. Die ganze Ethik-Diskussion und all die Fragen um Gut vs. Böse.
Ich dachte über weite Strecken dass der „Twist“ schlussendlich einfach sei, dass niemand in den „Good Place“ gelangen kann, weil die Regeln einfach grundlegend unfair sind, und dass die Grundaussage ist, dass es keinen Sinn macht Leute auf „gut“ oder „böse“ runterzubrechen.
Und im Prinzip ist das auch so… aber der Twist dass die moderne Welt halt zu komplex ist um einfach „gut“ sein zu können… ehrlich, das ist dann tatsächlich ein anderer Twist zum Thema als ich ihn erwartet habe. Und einer, der mir extrem gefällt, weil er zeigt, dass die Serie wirklich etwas tiefer schürfen will.
Darum wirklich gelungen.
Leider gibt es aber ein Punkt, der mir nicht so ganz gefällt. Und das ist die Chemie zwischen den Hauptcharakteren.
Das mag jetzt seltsam sein, weil ich oben die Charaktere für sich gelobt habe, aber es geht mir hier effektiv um das Zusammenspiel und die Beziehung zwischen den zentralen Hauptfiguren…
Und da fehlt mir einfach der Funke, wenn es um deren Beziehungen geht!
Die Charaktere haben einfach so wenige Momente, wo sie einfach Zeit miteinander verbringen und eine Dynamik entwickeln. Die Story geht immer so voran, dass es öfters entweder darum geht den Plot voranzutreiben, ODER die Charaktere eine Entwicklung durchgeht, welche explizit mit IHREN persönlichen, isolierten Problemen zu tun haben.
Was alles gelungen ist… aber wenn die Serie dann plötzlich versucht das Kerndilema die Beziehung zwischen diesen Charakteren zu machen, da merke ich einfach, dass mir da zu wenig vorhanden ist.
Ich meine, zum Schluss der dritten Staffel wird Chidis Gedächniss gelöscht und bevor das passiert kriegen wir einen Zusammenschnitt ihrer „Beziehung“ zu sehen… und die meisten Szenen sind nicht Szenen die wir aus der Show kennen. Denn so sehr uns die Serie immer wieder sagt, wie sich diese Leute zueinander hingezogen fühlen… wirklich SEHEN tun wir davon in meinen Augen in diesen zwei Staffeln nicht wirklich viel.
Und dass mir da nach drei Staffeln etwas der Funke zwischen dem ganzen Cast fehlt… das ist dann doch eine Spur enttäuschend.
Wie gesagt, die Charaktere für sich finde ich gelungen. Einfach der Hauptcast bräuchte mehr Momente, wo sie wirklich als Gruppe zusammen wachsen und Chemie entwickeln. Ich hoffe, da kommt in der vierten Staffel etwas mehr. Denn der Zusammenhalt der Gruppe ist ganz offensichtlich etwas, was die Serie als zentrale Säule der Geschichte sieht, und da wäre ich wirklich gerne emotional etwas mehr involviert als ich es im Moment bin.
Ansonsten aber eine wirklich gelungene Serie bis hierhin.
Fazit: Zwei gute Staffeln, welche nahtlos an die erste anknüpft. Immer wieder überraschend und unvorhersehbar. Freue mich auf die vierte Staffel.