Ich kann nur sagen, wie unter den BDSMlern aufgenommen wurde, die ich so kenne (inklusive mir selbst).
Ich lasse jetzt mal die aussen vor, die sich drüber aufregen, dass nun „jeder“ BDSM praktiziert und man ja gar keine exklusive Subkultur mehr ist. Das finde ich persönlich recht lächerlich.
Das grösste Problem, was viele mit Shades of Grey haben ist der fehlende Konsens. Klar übergangene Neins (und ich rede hier nicht von einem „Nein“ im Spiel, welches bewusst ignoriert wird, weil es ein anderes Safewort gibt), das Ausnutzen von nicht zurechnungsfähigen Zuständen (Alkohol), Erpressung, Stalking,… und das ganze wird dann unter dem Deckmäntelchen BDSM verkauft.
Dabei geht’s nicht (nur) darum, dass dadurch einige BDSMler als perverse Idioten ohne Rücksicht ansehen sondern vielmehr um die Verherrlichung häuslicher Gewalt und dass grade einige junge Mädchen das Gefühl haben, dass das war ihr Freund macht ja voll okay ist, weil er eben ein ach so dominanter Mr. Grey ist. Eigentlich hat sie keine Lust, aber er holt sich’s trotzdem? Klar, kein Problem, dafür ist eine Sub ja da! Sie ist nicht in Spiel-Laune aber er will fesseln? Jo, los geht’s, er ist eben dominant. Er schubbst sie im Streit und sie stolpert gegen eine Wand? Naja, im Bett ist Popo-Klappsen ja auch in Ordnung,…
Natürlich ist das nicht bei allen Lesern so, keine Frage. Aber ja, solche Fälle gibt es und ja, solche Mädels sind dann an den BDSM-Stammi gekommen und haben erstmal gefragt, ob das so normal sei. Weil im Buch steht’s ja auch so…
(Und ja, ich weiss, das geschieht nicht nur bei heterosexuellen Paaren und ja, es gibt selbstverständlich auch den Fall, dass ein Mann dahingehend missbraucht wird. Ich spreche hier erstmal nur von dem, was mir mit Abstand am häufigsten untergekommen ist)
/rant