Film-Themen-Challenge: Part 2

Die Szene hat sich bei mir auch eingebrannt :simonhahaa:

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Thema #3: Musik
Film: Leto von Kirill Sebrennikow
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 128 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Wir erleben die Geschichte des jungen Rockmusikers Wiktor Zoi im Russland der frühen 80er. Wiktor trifft eines Sommertages (Leto =Sommer) auf den bereits etablierten Bandleader Mike und seine Frau. Beide bauen im Laufe des Films eine besondere Bindung und Dreiecksbeziehung mit Wiktor auf. Inspiriert von Bowie, T-Rex, Blondie und Co. strebt Wiktor nach dem fast unmöglichen Durchbruch.

Leto basiert lose auf der Biografie von Wiktor Zoi, der als Pionier der russischen Rockmusik gilt. Der Film ist fast durchgehend in schwarz / weiß gedreht, wird aber in den sehr unterhaltsamen Musikpassagen durch Effekt- und Farbauflockerungen aufgepeppt. Dies hat auch einen Sinn, der durch einen der Charaktere immer wieder klar gemacht wird.

Was Leto sehr gut hinbekommt ist eben dieser flüssige Übergang von Dialogszenen zu fast Musical-artigen Szenen, in denen Bürger bekannte Pop-/Rocksongs aus der damaligen Zeit neu interpretieren. Besonders gefallen hat mir hier die “Psycho Killer” - Hommage im Zug.

Interessant war auch der Aspekt des Umgangs mit der kapitalistischen Rockmusik im kommunistischen Regime. Die Darstellung der Regulation und Zensur fand ich sehr gelungen. Dabei verliert Leto jedoch nie seine Leichtigkeit.

Eine dringende Empfehlung für Rockfans, die gern auch mal über die Grenzen der hier kommerziellen Musik hinausschauen. Und hey: Passenderweise hieß die Band von Wiktor Zoi “Kino”.

Ich wurde gut unterhalten und gebe 3,5/5

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Ich kannte das Filmplakat nur von Thumbnails und dachte, das wäre ein Jared Leto Biopic :smiley:

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Weit gefehlt, aber hey :fuerdaswasesseinwill:. Immerhin geht es auch um Musik und der Hauptcharakter hat lange Haare.

Lisztomania (1975)
von Ken Russel

Franz Liszt als “Rockstar” und Frauenheld, Ringo Starr als Papst und Richard Wagner als Nazi-Gegenspieler, der versucht, eine Art Frankensteins Monster mit Maschinenpistolgitarre zum Leben zu erwecken: Lisztomania ist irgendwas zwischen Life of Brian und The Rocky Horror Picture Show, voller schräger Charaktere, kreativer Set-Pieces und abgefahrener Einfälle. Ein spaßiger audiovisueller Trip.

8/10

Thema: Filme über Musik

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Thema #3: Musik
Film: Yesterday
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 117 Minuten
gesehen auf: Sky

„Yesterday“ stand quasi seit dem ersten Trailer auf meiner Watchlist. Ich fand die Prämisse ziemlich gut und britische Filme dieser Art gehören sowieso eindeutig in mein „Beuteschema“.

Und ja, auch „Yesterday“ gefällt mir und hat von mir ein Herz auf Letterboxd bekommen. Ich finde den Film absolut zauberhaft, Jack und Ellie sowie auch Rocky wahnsinnig sympathisch, die Musik macht Spaß, Ed Sheeran ist super :smiley: und auch das Ende find’ ich gelungen. Für mich „leidet“ der Charakter Jack zwar zwischenzeitlich ein wenig unter dem, was er so tut, weil es ihn eben doch ein Stück weit unsympathisch macht, doch da auch seine Erkenntnis darüber nicht lang auf sich warten lässt, konnte ich damit ganz gut leben.

Ich hatte viel Spaß mit dem Film und werde ihn sicherlich noch das ein oder andere mal schauen.

4/5 Sterne.

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Das war ja für mich persönlich eine große Enttäuschung, bei der so viel mehr drin gewesen wär. Aber schön, dass er dir gefällt.

Thema #3: Schaut einen Film, der Musik zum Hauptthema hat
Film: A Star Is Born
Regie: Bradley Cooper
Darsteller: Bradley Cooper, Lady Gaga
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 136 Minuten
gesehen auf: Netflix


Bisher bin ich diesem Film aus dem Weg gegangen. Da ich leider sagen muss, dass ich mit Lady Gaga als Person und als Schauspielerin nicht so viel anfangen kann. Aber ich finde Bradley Cooper super und wollte den Film dann trotzdem immer mal gesehen haben. Und nun war es soweit.

Viel an meiner ursprünglichen Meinung hat er aber nicht geändert. Fand Lady Gaga leider nicht durchgehend überzeugend in der Rolle, was aber auch an meinen Vorurteilen liegen mag. Aber wenn ich als Beispiel den ersten gemeinsamen Auftritt auf der Bühne mit dem Titellied “Shallow” heranziehe, dann fand ich diesen Zwiespalt zwischen unsicherem Mädchen und taffer Sängerin nicht gelungen. Während in jeder Minute das Gesicht von Lady Gaga sagte “Was mach ich hier ? Ich kann das nicht. Ich bin so unsicher.” (durch z.B. Augen zuhalten, Mund zuhalten etc.), kommt halt gleichzeitig diese kraftvolle Stimme raus. Das passt für mich nicht zusammen. Da hätte zumindest zu Beginn des Songs auch die Stimme zeigen müssen, wie unsicher sie ist. Diese Szene hat für mich leider überhaupt nicht funktioniert. Es sollte wohl der Befreiungsschlag von Ally sein, war es für mich aber nicht.

Abseits davon erzählt der Film eine nette Geschichte, die aber nichts besonderes ist. Und den krankhaften alkoholischen Künstler in einer Krise hat man nun auch schon oft genug gesehen, das überzeugt mich nicht mehr und nimmt mich nicht mehr mit. Eher stört es mich mittlerweile stark.

Zudem empfand ich es als seltsam, dass grade die Figur von Lady Gaga im Film immer wieder damit konfrontiert wird, dass sie ehrlich, authentisch und offen sein muss, um erfolgreich zu bleiben. Grade sie, wo ich persönlich Lady Gaga als komplette Kunstfigur wahrnehme (so empfinde ich es jedenfalls). Aber vielleicht war auch gerade das der Gedanke dahinter.

Die Songs sind aber allesamt ganz gut, besonders halt das Titellied. Der Film war mir insgesamt aber mindestens 30 Minuten zu lang. Und das, obwohl er sich schon selbst zwischendurch ziemlich hetzt (wie z.B. die 2-minütige Hochzeits-Montage)

Leider war er nicht das Musik-Bonbon, was ich mir erhofft hatte. Ob es jetzt wirklich die mangelnde Schauspielkraft von Lady Gaga ist, die uninspirierte Geschichte welche man schon so oft gesehen hat oder einer der anderen vielen kleinen Kritikpunkte. Ich bin nicht überzeugt.

2/5

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Wow okay, da gehen unsere Meinungen krass auseinander :joy: Versteh mich nicht falsch, du darfst den Film gerne nicht so gut finden ^^ Ich kann’s nur so gar nicht verstehen :stuck_out_tongue_winking_eye:

Ja, ich bin da manchmal sehr eigen :sweat: Ich bin mir ja auch ziemlich bewusst, dass 99 % diesen Film sehr mögen. Bei mir hat er aber irgendwie nicht gezündet.

Für die nächste Runde versuche ich mir einen Film rauszusuchen, der mir gefällt, vielleicht haben wir dann einen Match :grin:

Wie gesagt, total legitim. Es ist ja nur fast logischer Weise so, dass ich das so gar nicht nachvollziehen kann, weil ich den Film so toll fand. Aber hey, wo kämen wir hin, wenn jeder denselben Geschmack hätte ^^

(Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich erst dachte, du hättest auch den Kommentar zu „Yesterday“ geschrieben… dabei war das @Drake4849… Lasst mich, ich bin noch nicht wach :see_no_evil: Aber da es auf euch beide zutrifft, lass ich das jetzt so :joy:)

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Thema: Schaut einen Film, der Musik zum Hauptthema hat
Film: Beats
Regie: Chris Robinson
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 110 Minuten
gesehen auf: Netflix

Ja, man hat vieles schon einmal gesehen, ja, irgendwie ist vieles vorhersehbar, ja, es ist ein wenig seltsam, das nach der Eröffnungsszene nicht mehr wirklich auf die Hintergründe die dazu und zur aktuellen Situation geführt haben.

Trotzdem ist das ein bockstarker Film. Khalil Everage ist eine echte Entdeckung und Anthony Anderson kann auch ernste Rollen. Unterstützt von Uzo Aduba, Emayatzy Corinealdi und einigen interessanten neuen Gesichtern, weiß Chris Robinson, der schon Musikvideos für alles was in der Black.Music-Szene Rang und Namen hat gemacht hat, ein Sozialdrama in Chicago erzählen, welches mich wirklich packen konnte.

Ein junger Mann traut sich nach einem tragischen Vorfall nicht mehr vor die Tür und seine Mutter lässt ihn auch nicht. Der einzige Weg seine Gefühle zu kanalisieren ist die Musik - der Hip Hop. Unterstützt wird er mehr oder weniger durch Zufall durch einen tief gefallenen ehemaligen Top-Musikproduzenten und der Frau, für die sein Herz schlägt.

Ich bin nun wirklich kein großer Rap, RnB oder Hip Hop-Fan, aber die Musik passte hier einfach sehr gut, und ich habe glaube ich sogar einen Ohrwurm. Zum Ende hin hat man das Gefühl es fehlen 10 Minuten oder so, hier passte ein (11 Weeks later) irgendwie nicht so Recht, wenn man an dieser Stelle wieder einsteigt.

Trotzdem überraschendes Brett, welches ich vor ein paar Wochen ja schon zum Theme Black Lives Matter sehen wollte, es nun aber auch ein guter Zeitpunkt war.

Ich kann ihn nur empfehlen, auch wenn die Meinungen auf verschiedenen Bewertungsplattformen doch ganz schön schwanken.

4/5

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Den hab ich gestern auch gesehen und war doch etwas enttäuscht. Mein Review dazu kommt heute Abend, aber interessant wie sehr Meinungen doch auseinander gehen können

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Thema: Schaut einen Film, der Musik zum Hauptthema hat
Film: Hearts Beat Loud von Brett Haley
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 97 Minuten
gesehen auf: Netflix

Witwer Frank (Nick Offerman) führt einen schlecht laufenden Plattenladen in Brooklyn; seine Tochter Sam (Kiersey Clemons) wird in wenigen Wochen nach Los Angeles ziehen, um Medizin zu studieren. Um die Bindung zu seiner Tochter aufrechtzuhalten, versucht er sie davon zu überzeugen, ihre gemeinsame Leidenschaft für die Musik zu nutzen und als Band ihre eigenen Songs zu performen.

Bittersüße Musikfilme wie z.B. Can a Song Save Your Life? oder Sing Street gefallen mir durchaus und können mich auch emotional berühren. Auf den ersten Blick besitzt Heart Beats Loud die richtigen Zutaten für ein ähnliches Seherlebnis, doch leider hat er mich relativ kaltgelassen.

Die für den Film geschriebenen Songs sind solide und die Darsteller charmant, aber mir fehlte das gewisse Etwas, was mich für die Charaktere brennen lässt, aber schwierig zu definieren ist. Ich würde nicht sagen, dass diese unbedingt flacher geschrieben sind als in vergleichbaren Filmen, aber ich konnte nie eine Bindung zu ihnen aufbauen. Da die Handlung zudem den üblichen Beats folgt, zieht sich der Film etwas trotz relativ kurzer Laufzeit.

Insgesamt kann ich dem Film nicht wirklich böse sein, aber leider ist sein Charme nie auf mich übergesprungen und er wird wohl recht bald wieder aus meinen Erinnerungen verschwunden sein.

2,5/5

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Thema #3: Musik
Film: Yesterday
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 117 Minuten
gesehen auf: Sky

Ich weiß nicht, ich habe mich wirklich auf den Film gefreut. Danny Boyle finde ich klasse, Lily James sowieso und dazu noch Beatles-Songs. Was soll also schiefgehen?

Leider fand ich den Film insgesamt doch nur … in Ordnung. Zunächst hat mich der Hauptcharakter wirklich gestört, da ich ihn in großen Teilen des Films total unsympathisch fand. War niemand, dem ich den Ruhm gegönnt habe und sein Handeln am Ende hat mich auch genervt: Da bekommt er die Absolution von zwei anderen Leuten, die Beatles-Songs in der Welt zu verbreiten, damit sie gehört werden. Seine ganzen Befürchtungen, sollten sich also in Luft auflösen. Und dennoch “gesteht” er am Ende, dass er die ganzen Songs geklaut hat (was auch niemand verifizieren kann, weil es die Beatles ja schlichtweg nicht gibt. Das fand ich irgendwie merkwürdig und nicht nachvollziehbar

Was mich auch gestört hat waren die größtenteils sehr flachen Nebencharaktere. Vor allem aus den Eltern hätte man doch mehr rausholen können, da wurde vieles nur angedeutet aber nicht auserzählt. Toll fand ich dagegen Ed Sheeran in einer teilweise sehr selbstironischen Rolle. Auch die Songs machen natürlich Spaß und sind gut erzählt. Vielleicht habe ich auch einfach mehr Tiefgang erwartet und war unter anderem durch “Slumdog Millionaire” zu sehr auf dem Danny-Boyle-Hypetrain. Dass der Film grundsätzlich Spaß machen kann sieht man ja an dem Beitrag von @anon60791430 . Für mich leider nur ein durchschnittlicher Musikfilm, vielleicht schaue ich noch einen anderen diese Woche.

2.5/5

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Thema #3: Musik
Film: Miles Ahead
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 100 Minuten
gesehen auf: Amazon

Eine sehr freie Interpretation des Lebens und der Musik von Miles Davis.

Writer, Director und Main Cast Don Cheadle spielt hier Miles Davis in seinen späteren Jahren. Er hat seit 5 Jahren keine Musik mehr veröffentlicht und lebt zurückgezogen in seiner Wohnung. Er knallt sich die Birne mit Koks, Alk und Schmerzmitteln weg und versucht irgendwie den Tag zu vergessen. Eines Tages stürmt Dave Braden (Ewan McGregor) mehr oder weniger in seine Wohnung und gibt sich als Reporter des Rolling Stone aus, der von seiner Plattenfiorma geschickt wurde, um ein Interview über sein Comeback zu führen, denn Miles hat vor ein paar Monaten eine Session aufgenommen, will diese aber nicht veröffentlichen. Hier beginnt nun eine ziemlich abgedrehte und Drogengeschwängerte Reise um eben diese Songs.

Man spührt, dass Don Cheadle tiefen Respekt vor der Musik von Miles Davis hat und diese versucht in einem Film zu bannen. Mit aller Freiheit und Spielraum, die Jazz eben so inne hat. Dabei hält er sich nur wenig an Wahrheiten und zeigt Davis eher als einen Gangster, der wild mit der Waffe umherfuchtelnd Leute bedroht und zu fast allem bereit ist.

Mich konnte der Film nicht komplett mitreißen. Don Cheadle macht definitiv eine gute Figur in allen Bereichen. Als Regisseur beweist er ein durchaus vorhandenes Händchen und als Schauspieler hält er sich nicht zurück und liefert größtenteils ab. Ewan McGregor und Michael Stuhlbarg (als typischer “ich gehe über Leichen” Schmierlappen) fand ich dagegen eher weniger interessant. Ewan hat zwar seine Momente, aber wird mir nicht sonderlich in Erinnerung bleiben.

6/10

6 „Gefällt mir“

Thema #3: Film, der Musik zum Hauptthema hat
Film: Rocketman
Regie: Dexter Fletcher
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 121 Minuten
Wo geschaut: Prime Video

Ein Film über das Leben von Elton John, seine Kindheit, seine musikalischen Höhenflüge, seine Suchtprobleme.

Ich dachte, ich kann mit der Musik von Elton John echt wenig anfangen, und auch die Trailer hatten mich kalt gelassen - darum hatte ich auch (obwohl ich Musical-Fan bin) lange wenig Lust auf Rocketman. Jetzt hat er diese Woche aber gut gepasst, und … wow, was für ein toller Film.

Taron Egerton ist eine Wucht, er spielt (und singt!) richtig gut, sowohl die großen, als auch die kleinen Szenen. Die Inszenierung der Musiknummern ist fantastisch - das ganze ist unglaublich phantasievoll und mitreißend gestaltet. Ich habe nicht gewusst, was für ein musikalisches Genie (von Kindesbeinen an) Elton John ist.

Der Film nimmt sich bewusst biographische Freiheiten, um die Geschichte zu erzählen und die Lieder in die Handlung zu integrieren. Das tut dem Gesamtbild keinen Abbruch, es passt einfach alles sehr gut zusammen.

Einziger “Kritikpunkt” für mich - ich hätte noch total gerne gesehen, wie Elton seinen späteren Mann kennenlernt - aber das war den beiden dann vielleicht doch zu privat für einen Film, bzw. hätte das den Handlungsrahmen noch weiter geöffnet.

Nochmal - ich finde Taron Egertons Gesang grandios, der Soundtrack zum Film ist jetzt in meine Spotify-Rotation integriert.

4/5

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Thema #3: Filme über Musik
Film: Vox Lux von Brady Corbet
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 111 Minuten
Wo gesehen: Sky

Behandelt werden Teile des Lebens des fiktiven Musikstars Celeste, welches sich nebenbei zwischen Amokläufen und Terroranschlägen abspielt.

Die Idee des Films ist ja irgendwo sehr gut. Das verrückte Pop-Business wird irgendwie versucht mit den verrückten Nachrichten unserer Zeit zusammengebracht zu werden. Dabei kommt ein recht nachdenklicher Film heraus. Problem: Eben die Art von Nachdenklichkeit, die ich bekommen würde, wenn ich parallel auf zwei Bildschirmen das neue Katy Perry Konzert mit der Tagesschau kombinieren würde.

In Venedig wurde der Film von den Kritikern hart abgefeiert, um danach von anderen Kritikern komplett zerrissen zu werden. Ich bin sicherlich eher ein wenig überzeugter Seher des Film, stehe aber noch etwas dazwischen. Klar was in der typischen Filmfestspielszene gefeiert und sonst eher mit rollenden Augen betrachtet wird ist das offensichtlich, selbstreferenzielle Abgefeiere von…sich selbst.

Der Film schlägt schon oft genau in diese Kerbe: Oh, das böse, böse Star-Business. Dieses arme, unschuldige Mädchen mitten aus dem Nichts der USA. Da überlebt sie Terror und Schrecken genauso wie das Provinzleben der USA und wird dann aber noch von den gierigen Fangarmen aus Medien, Manager, Fans etc. zermartert. Dabei will sie doch einfach nur schön singen.

Ja da kommen einige Augenroller hervor. Und die ganzen klischeeüberladenen Rollen tragen ihr übriges dazu bei. Aber wir kennen es ja: Die böse Welt, welche unserem Weltstar Ruhm und Geld einbringt, aber natürlich von Freunden und Familie entzweit und natürlich nur in einem Strudel von Sex und Drogen ertragen werden kann usw. Gähn.

Aber den Film nur darauf abzustempeln wäre unfair. Man merkt schon, dass Corbet es darauf angelegt hatte, das ganze etwas größer zu skalieren: Wie gelingt es in der heutigen Zeit der Hysterie und Panik, selbst irgendwo etwas zu erschaffen, selbst wenn man von Rückschlägen gebeutelt wird? Und wie schlägt sich das im Zeitalter der Globalisierung und Information nieder?

Für mich also doch einige gute inhaltliche Ansätze. Manchen ist der Inhalt aber ja mehr sekundär und die Form ist das Wichtige und da bekomme ich bei dem Film echt die Krise.

  1. Nervige Erzählstimme aus dem Off. Das wird bald mein Kryptonit. Wer denkt eigentlich immer es sei eine gute Idee einen Erzähler in seine Filme einzubauen? Hieß es nicht früher im Kino mal: „Show don’t tell?“ Nervt mich einfach in 95 % aller Filme. Hier auch.

  2. Die Musik ist für einen Musikfilm das Grauen. Klar vielleicht schon fast ironisch, da es ja auch viel um diese Dudelpopmusik geht; aber mich ironisch mit Popmusik zu quälen, dafür ist meine Leidensfähigkeit beim Genießen eines Filmes einfach nicht groß genug und nein: Ich höre schon gerne mal Radio nebenher und lass mich „volldudeln“. Bin also kein Hasser von Popmusik oder so.

  3. Das größte Problem ist aber die zeitliche Einteilung des Film. 110 Minuten – Davon sind die ersten knapp 20 Minuten „nur“ ein Amoklauf (dachte schon ich hab den falschen Film für das Thema und bin hier in einem harten Actiondrama gelandet), während die letzten 20 Minuten nur aus einem Popkonzert bestehen. Bleiben also gerade mal 70 mickrige Minuten um die ganzen oben angesprochenen Inhalte zu vermitteln. Es kommt wie es kommen musste: Es wirkt dermaßen gehetzt, ja oft schon richtig nervig und vor allem mit einem Zeitsprung der katastrophal zu groß und nicht nachzuvollziehen ist.

Oft hab ich mir in dem Film gedacht: „Was geht hier eigentlich ab? Ich verstehe es 0.“ Hat sich meist herausgestellt, dass irgendeine wichtige Info mal wieder in so einem Halbsatz erwähnt wurde. Und dabei meine ich solche Sachen der Kategorie, wie: „Jemand redet 10 Minuten der langweiligsten Sachen die es übers Wetter zu sagen gibt, nur um dabei in der Mitte des Gesprächs in einer halben Sekunde zu sagen er ist dein Vater“.

Viele solcher Situationen lassen einen zu dem Schluss kommen, dass die ganze Methodik den Film einem nahe zu bringen einfach ein kompletter Flop ist. Schade eigentlich, denn um positiv zu enden: Die Schauspieler machen ihre Sache alle wirklich recht gut. Und auch Frau Portman, von der ich sehr viel halte, taucht zwar erst in Minute 52 das erste mal auf, spielt dann aber gewohnt stark. Wobei die letzten 20 Minuten läuft sie eben auf einer Bühne von links nach rechts und singt Playback. Aber sie ist eben Natalie Portman und nicht Katy Perry und so laste ich das mehr dem Film an und weniger ihr.

5 von 10 weichgespülte Popsongs

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Soll der Film Drama, Komödie, oder beides sein?
Klingt irgendwie seltsam.

Also Komödie nicht. Eher Drama über die Grausamkeiten der Weltpolitik, verknüpft mit dem harten Leben als Weltstar.

Aber ja er ist super komisch. Hab mir danach aber auch die Besprechung in Kino+ angehört. War sogar Tino zu Gast. Und der liebt ja sogar Filme von Malick oder 8 stündige Dokus über mongolische Schafhirten :grin:.

Und sogar er sagt, er hat den Film oft nicht wirklich durchblickt. Dann war ich gleich beruhigt :sweat_smile:.
Das größte Problem ist wirklich wenn man ihn anschaut, dass die Zeitsprünge und wichtigen Infos einfach nie richtig behandelt werden. Und das ist wirklich mega komisch. Ich verlinke auch mal die Folge (sind ja hier im RBTV-Forum und bei Interesse):
Kino+ 262

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