Film-Themen-Challenge: Part 2

Bad Taste

Thema #51: Schaut einen Low-Budget-Film
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Terry Potter, Peter Jackson
Erscheinungsjahr: 1987
Laufzeit: 88 Minuten
gesehen auf: YouTube


Hier haben wir den ersten (richtigen) Film von Peter Jackson. Und man merkt es. Mit einem Budget von umgerechnet ca. 17.624,55 € und einer Drehzeit von 4 Jahren (immer am Wochenende) und nur ihm selbst in einer Doppelrolle und Freunden und Bekannten in allen anderen Rollen, hat er dieses Werk geschaffen.

Dieses zeichnet sich vor allem durch schlechtes und hölzernes Schauspiel, eine grauenvolle Kameraarbeit, schlecht sitzende Perücken und und und … aus. Dafür sind aber die ekligen Effekte effektvoll. Da merkt man schon die frühen Braindead-Vibes. Was man aber definitiv bereits in diesem Erstlingswerk merkt, ist, dass Peter Jackson mehr wollte (konnte), als es ihm mit diesem geringen Budget möglich gewesen wäre. Ich finde es eh seltsam, dass ich bei solchen Low-Budget-Splattern die Szenen viel ekliger finde, als bei so manchem Multi-Millionen-Film. Und der Film war für mich einige Male schon hart an der Grenze zu dem, was ich mir angucken kann. Das Qualitativ hochwertigste war ironischer Weise irgendwie die deutsche Synchro. Hier haben sie mit Peer Augustinski einen sehr guten deutschen Sprecher bekommen, der die Rolle von Peter Jackson synchronisiert hat. Also zumindest die eine Rolle, die gesprochen hat. So bekam das billige Bild irgendwie eine deutliche Aufwertung.

Der Film selbst handelt von einer Gruppe von jungen Männern, die in Neuseeland Jagd auf Außerirdische machen, die sich in Menschengestalt getarnt dort aufhalten um Menschen zu fressen. Dabei stellen die sich meist jedoch sehr dilettantisch an, was jedoch nicht weiter schlimm ist, da die Außerirdischen noch dämlicher agieren. Sowieso scheint nur deren Boss überhaupt die menschliche Sprache zu beherrschen, was seltsam ist, dass er, auch wenn er mit seinen Untergebenen alleine ist, die menschliche Sprache benutzt. Es folgte eine Aneinanderreihung von meist ekligen Szenen. Sei es, es explodiert irgendein Körperteil, es wird was abgetrennt, aufgeschnitten, es guckt mal hier und da ein bisschen Gehirn raus, ein bisschen gekotzt wird auch (samt anschließender Verköstigung selbiger) … Alles natürlich weiterhin äußerst Low-Budget, aber überzeugend genug.

Machen wir uns nichts vor, der Film wirkt, wie mit der alten Homevideo-Kamera von Papa gefilmt (wurde er vermutlich sogar, die Kamera war zumindest wohl aus den 50ern/60ern), sieht dabei aber trotzdem noch besser aus, als es unsereins hinbekommen hätte. Trotzdem kann ich den Film nicht wirklich gut bewerten, weil mir persönlich ein guter Wille alleine in diesem Fall nicht ausreicht, einen Film gut zu finden. Vermutlich auch, weil es nicht mein Traumgenre ist. Auch wenn ich ihm positiv zu gute halte, dass der Film sich nicht davor drückt, am Ende die Aliens tatsächlich noch in ihrer wahren Form zu zeigen. Das war sicherlich nicht einfach, sich die Masken auszudenken und anzufertigen. Und dann werden auch noch Autos und Häuser in die Luft gejagt, sicherlich der teuerste Part am Film. Und ich frag mich, wie sie das fliegende Haus bewerkstelligt haben.

Auch wenn ich natürlich wusste, dass ich nicht der Splatter-Fan bin, bin ich halt nicht der Splatter-Fan. Was ich dem Film aber dadurch auch positiv anrechne. Wenn ich es eklig finde, muss es guter Splatter gewesen sein. Und letztendlich hat der Film bereits gezeigt, dass Peter Jackson mal Herr der Ringe verfilmen würde … :kappa:

2/5

9 „Gefällt mir“

Thema #51: Low Budget
Film: Once
Budget: $ 160.000
Erscheinungsjahr: 2006
Laufzeit: 86 Minuten
gesehen auf: Sky

„Once“ stand eh schon eine ganze Weile auf meiner Watchlist und nachdem ich ihn nun in der Liste entdeckt hatte, die zum Thema geposted wurde, war dann recht schnell klar, dass die Wahl darauf fällt.

Und hachachach, was soll ich sagen? Was ein wunderbarer, kleiner, bezaubernder Film. Ich liebe wirklich alles daran. Glen Hansard und Markéta Irglová sind ganz wunderbar, die Musik ist großartig,… Ich bin einfach wirklich sehr verliebt.

Dabei erzählt der Film eigentlich nicht mal eine besonders großartige Geschichte und es geht im Grunde „nur“ um die Liebe zur Musik und was sie mit Menschen machen kann. Das fängt „Once“ aber so wunderbar ein, dass ich wirklich ganz hin und weg bin.

5/5 Sterne und ein Herz

10 „Gefällt mir“

Liebe diesen Film und alles, was John Carney macht. Ob es Begin Again oder Sing Street war. Once bleibt aber mein Favorit. Falls du es noch nicht kennst, kann ich dir auch Modern Love auf Amazon empfehlen. Ne schöne Anthology-Serie von ihm teils hochkarätig besetzt.

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Bin gespannt, den gucke ich dann vielleicht doch auch mal …

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Thema #51: Low Budget
Film: Visions of Suffering (Final Director’s Cut) von Andrey Iskanov
Erscheinungsjahr: 2006/2016
Laufzeit: 86 Minuten
Wo gesehen: DVD

Erst mal vorneweg: mir war nicht klar, dass es von diesem Film verschiedene Versionen gibt. Zunächst war ich verwirrt, dass der Film schon nach 85 Minuten vorbei war, wo er doch bei letterboxd und in den meisten anderen Quellen mit 120 Minuten angegeben wird. Noch verwirrter war ich dann, als bei einer kurzen Besprechung des Films in den Extras plötzlich Szenen auftauchten, die es im Film (meiner Version) gar nicht gab. Habe jetzt ganz viel rumgelesen, irgendwo behauptet auch irgendwer, dieser Final Cut würde nur noch zu 25% aus Bildern der Ursprungsversion bestehen und zum größten Teil neu gedreht sein. An anderer Stelle wird der Final Cut aber auch noch mit 126 Minuten angegeben. Ganz ehrlich: ich hab keine Ahnung, will jetzt zwar auch unbedingt noch die erste Fassung sehen, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass auch für den Final Cut nicht plötzlich ein Haufen Geld zur Verfügung stand und das ganze noch immer im No-Budget-Bereich läuft.

In Iskanovs zweitem Langfilm nach dem, meiner Meinung nach, großartigen Debüt Nails (Gvozdi) spielt Alexander Shevchenko auch hier wieder einen von Schmerzen und Visionen geplagten Typen. Hier ist es jedoch keine unerträgliche Migräne, sondern quälende Alpträume, die in die Wirklichkeit zu schwappen drohen. Er hat wohl nekrophile Tendenzen, schaut sich Bilder und Videos von Autopsien und Massakern an, seine Freundin hat ihn verlassen, und miteinander vermengt wird das ganze Teil seiner Alpträume. Diese nekrophilen mordenden Freundinnenabbilder werden ihm von einem „Telefontechniker“ als „Vampire“ beschrieben, welche sich nicht nur aus Alpträumen in der Welt manifestieren wenn es tagsüber regnet, sondern auch das Telefonnetz dauerhaft überwachen und „Verräter“ ausfindig machen und grausam umbringen.

Wie schon beim Vorgänger geht es hier weniger darum, eine gerade Geschichte zu erzählen, sondern darum mit psychedelischen, verschobenen und bunten Bildern das alptraumhafte und halluzinatorische Gefühl des Protagonisten auf den Zuschauer zu projizieren. Gerade der Anfang macht das meiner Meinung nach besonders stark und hämmert einem direkt mit aller Wucht Verdorbenheit und Ekel in den Schädel: explizite Aufnahmen von Sex werden mit denen von Autopsien und stark deformierten/verwesenden Leichen verschmolzen. Nacktheit, Sex und Tod ziehen sich auch durch den ganzen Rest des Films, es kommen aber noch schöne Bodyhorror-Elemente hinzu. Die Fülle der Farben und die Überreizung durch diese ist im Vergleich zum Vorgänger eine ganze Ecke geringer, die Gore-Effekte haben sich allerdings verbessert.
Was Nails für mich so unheimlich gut gemacht hatte, dass ich mir den in wenigen Tagen immer wieder angeschaut hatte, war vor allem die Musik. Leider haut diese hier ebenfalls nicht ganz so rein.

Insgesamt denke ich, dass die Kürzung des Films durchaus eine gute Idee war, da sich diese Art Film wunderbar für so 60 bis 90 Minuten trägt, aber auch bei den jetzigen 85 haben sich bereits kleinere Hänger bemerkbar gemacht, die im sechzigminütigen Nails einfach im Rausch untergehen. Auch wenn mich der zweite Film jetzt nicht so begeistern konnte wie mein erstes Kennenlernen von Iskanov, halte ich ihn aber weiterhin für einen großartigen Künstler im Bereich des experimentellen psychedelischen Gores. Die Assoziationen mit Lynch, Cronenberg und Tsukamoto sind in meinen Augen absolut richtig. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf seinen dritten Film: Philosophy of a Knife.

4/5 zerpflückte Gesichter

Den Trailer kann ich mir leider grad mal wieder nicht anschauen, da google/YouTube mal wieder so supercool drauf sind und mir den Zugriff ohne ein Foto meines Ausweises nicht gestatten. :slight_smile:

Allerdings habe ich den Trailer der „alten Fassung“ grad gesehen und tatsächlich: es sieht zum Teil noch mal deutlich anders aus. Ich muss mich noch mal auf die Suche machen…

5 „Gefällt mir“

„Modern Love“ hab ich auch gesehen und geliebt. Vielleicht sollte ich mir noch mehr von ihm anschauen… :blush:

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Thema: #51 Low Budget
Film: The Blair Witch Project von Daniel Myrick und Eduardo Sánchez
Erscheinungsjahr: 1999
Laufzeit: 78 Minuten
Wo gesehen: Blu-Ray

Tragischerweise verschwinden drei Studenten in einem Wald. Was sie durchleben mussten, erfährt die Öffentlichkeit erst ein Jahr später, denn dann werden die Filmaufnahmen ihres Dokumentationsprojekts gefunden. Thema der Dokumentation war eine lokale Legende der sogenannten Blair Witch.
Und so wird man direkt in das Filmmaterial reingeworfen. Man sieht wie die Studierenden Heather, Josh und Mike sich auf den Weg machen in ein Dorf, in dessen Nähe sich die Blair Witch aufhalten solle. Sie führen am Anfang eine Reihe von Interviews. Die Bewohner des Dorfes schwanken von, dass es reiner Quatsch sei bis hin, dass sie der Blair Witch sogar schon begegnet seien. Zugleich erfahren die Dokumentarfilmer, dass es eine Mordserie an sieben Kindern im Ort gab.
Im Anschluss begeben sich die drei selber auf Spurensuche und zwar in den umliegenden Wäldern. Anfangs noch zuversichtlich, verirrt sich die Gruppe immer mehr und zudem tauchen die Nächte seltsame Geräusche auf. Die Nerven liegen immer mehr blank und die Ereignisse spitzen sich ebenfalls mehr zu mit jeder Nacht.

Positiv hervorheben will ich, dass der Film einfach durchweg solide abliefert ohne irgendwie in eine Trashrichtung zu gehen oder der Film anspruchsvoll angehaucht wird. Schlicht, einfach und funktioniert. Die Idee des Found Footage-Erzählstils kommt prima zur Geltung.
Mit viel mehr Budget hätte man wohl nicht zwangsläufig was besseres in dem Sinne abliefern können. Ich hätte mir nur noch eine weitere Nacht im Wald gewünscht und ein besseres Sounddesign für mehr Grusel.

4/5 :deciduous_tree: :man_standing: :woman_standing::man_standing: :tent: :world_map:

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Thema: Low Budget
Film: Once von John Carney
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 85 Minuten
Wo gesehen: Youtube

Wie auch bei @anon60791430 stand Once schon länger auf meiner Watchlist, da mir Begin Again und besonders Sing Street sehr gefallen haben.

Dem kann ich mich nur anschließen, auch wenn bei mir zumindest im Moment der letzte Funke leider nicht übergesprungen ist. Die erste gemeinsame Performance von Falling Slowly ist einfach unglaublich, da kamen mir Tränen und ein Lächeln zugleich sowie ein Gänsehautschauer durch den ganzen Körper. Das ist wahrlich ein magischer Moment, der allerdings für mich danach nicht mehr erreicht wurde.

Ich kann es mir selber nicht erklären, denn Glen Hansard und Markéta Irglová verkörpern charmant ihre Rollen und besitzen die nötige Chemie, aber mich hat der Film dann leider nicht so mitgerissen, wie ich es nach diesem Start erwartet hatte. Das liegt wohl auch daran, dass mich einige der anderen Songs nicht ganz erreicht haben, was sich bei mehrmaligen Hören aber noch ändern könnte.

Das Ende ist dann wieder wirklich stark, hat mich seltsamerweise aber auch nicht so emotionalisiert, wie es eigentlich müsste. Wirklich schwierig für mich den im Moment zu bewerten; ich denke, es wird erstmal eine 3,5/5 mit Herz.

8 „Gefällt mir“

Thema #51: Low-Budget
Film: Night Moves von Kelly Reichardt
Erscheinungsjahr: 2013
Laufzeit: 113 Minuten
Wo gesehen: MUBI

Jesse Eisenberg, Dakota Fanning und Peter Saarsgard sind drei Umwelt-Aktivisten und Umwelt-Aktivistinnen welche als symbolische Aufrüttelung einen großen Staudamm in Oregon in die Luft jagen wollen. So ein Vorhaben will geplant, durchgeführt und dann erst mal ausgesessen sein. Es kommt zu Schwierigkeiten.

Weil ich endlich die Kuh vom Eis haben will und „First Cow“(2019) anschauen will, hab ich mir die kostenlosen 3 Monate MUBI über Letterboxd geholt und wollte davor mal einen anderen Film von Frau Reichhardt sehen um ihr Werk besser einschätzen zu können. Bevor sie „First Cow“ gedreht hat, hat sie nur Low-Budget-Produktionen gemacht (wobei „First Cow“ jetzt auch nicht Blockbuster-Unsummen verschlungen hat).

Nebenbei: Gibt zwar eh schon viel zu viel zum anschauen, aber MUBI macht einen tollen Eindruck und ich werde mir wohl jetzt in den 3 Monaten (mindestens) einiges dort anschauen.

Der Ökothriller „Night Moves“ hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass Frau Reichardt Umweltthemen mag, gemütliches Erzähltempo schätzt und viele Landschaftsaufnahmen zeigt. Gibt sicher Unsympathischeres.

Ansonsten fand ich den Cast für so einem Low-Budget-Film sehr beachtlich. Leider fand ich ihn aber nicht so toll eingesetzt. Die Beteiligten wirkten vor der Tat teilnahmslos, während der Tat teilnahmslos und danach teilnahmslos. Kann natürlich sein, dass das wieder so ein unterkühltes Schauspiel sein soll – ich fand es aber nicht passend für die Figurenzeichnung.

Leider hat mich der Film auch in der ersten halben Stunde nicht wirklich kriegen können und die letzte halbe Stunde fand ich auch recht schwach. Es wurde so ziemlich alles auf der Liste abgehakt von: „Wie sollte ich mich nach einem Terroranschlag nicht verhalten“. Mir ist klar, dass das auch zeigen soll, dass das ja nicht wirklich drei abgebrühte Terroristen waren – aber da waren wirklich einige Aktionen dabei die waren mir zu dämlich.

Warum war der Film trotz der bisher recht harten Kritik alles andere als ein Totalausfall?

Die Landschaftsbilder in Kombination mit der Musik (die ich gerne noch mehr gehabt hätte) waren nicht nur sehr schön sondern auch immer stimmig und passend und das klar Beste (und für mich für so einen Indy-Low-Budget-Ökothriller auch recht überraschend): Der Film war in der mittleren Stunde extrem spannend. Die interessante Thematik in Kombination mit den Bildern und das durchführen des Terroranschlages waren meisterhaft. Hätte nie gedacht, dass das Teil so spannend ist.

Für Kuh-Fans :cow:: „First Cow“ hab ich mir natürlich danach angeschaut. Ist ein guter Film nochmal stärker als der hier. Leider konnte er mich nicht ganz so begeistern wie z.B. „The Rider“ von Chloe Zhao…Beachtlich aber, dass mit Zhao, Reichardt, Granik etc. ich das Gefühl habe, junge Filmemacherinnen entdecken gerade den Western für sich und „malen“ ihre Westernwelt. Finde ich sehr toll und weckt das (aus meiner Sicht) auch oft zu unrecht gescholtene Genre ganz neu auf.
Größtes Problem an „First Cow“ war interessanterweise ähnlich wie hier, dass ich die erste halbe Stunde überhaupt nicht in den Film gekommen bin und er dann aber immer besser wurde. Startschwierigkeiten bei Kelly Reichardt und mir sozusagen.

Zu „Night Moves“ lässt sich am Ende sagen das es eben viel Licht und Schatten gab. Reicht für gute

6 von 10 :heart:en für die Umwelt

6 „Gefällt mir“

Thema: Low Budget
Film: Blair Witch Project
Regie: Daniel Myrick & Eduardo Sanchez
Erscheinungsjahr: 1998
Laufzeit: 1h 18min

Ich wollte Blair Witch schon immer mal gucken, da ich die Hintergründe zur Entstehung des Films bereits kannte und neugieriger war. Für mich ist dieser Film der inbegriff von Studentenfilm und das macht ihn so sympathisch. Klar der Film wurde auch von Studenten gedreht, aber allles wirkt einfach wirklich so wie an einem Wochenende im Wald hinterm Haus gedreht. Es könnte also genau so ein Film von mir und Freunden sein, das mag ich schonmal sehr.
Der Film verspricht vorab auch echt viel, grusel, unbehagen und das Gefühl nicht zu wissen was um einen passiert, nur wird das versprechen nicht wirklich gehalten.
Der Gruselfaktor bei Blair Witch ist recht überschaubar und die Geschichte selbst ist es ebenso. 3 junge Leute im Wald, wollen ne Doku drehen, finden was unheimliches, dann hören sie unheimliche Geräusche, wollen nach Hause und verirren sich. Das ganze haben wir schon oft gesehen und auch Ende der 90er war so ein Plot nichts neues. Besonders macht den Film das er annähernd realistisch aufgezogen ist, also das man das Gefühl bekommen soll als wäre dies echte ungeschnittene Privataufnahmen. Dieser Stil soll Horrorfilmen das gewisse Etwas geben und gruseliger machen, nebenbei ist es auch noch die einfachste Art so einen Film zu produzieren. Es müssen keinen Szenenbilder inszeniert werden, es muss kaum Licht gesetzt werden und die Kameras müssen nicht richtig positioniert werden. An sich mag ich diesen Stil, aber er ist leider wenig glaubwürdig. Wer würde in Todesangst noch sein Handy zücken und nebenbei Filmen? Und wie lange halten bitte deren Akkus dort draußen? Das ganze nimmt dann doch mehr Glaubwürdigkeit als es gibt und es kommt durch diesen Stil auch nicht unbedingt mehr grusel auf.

Blair Witch ist ein Film der eher ruhig vor sich hindümpelt und einige kurze Momentaufnahmen bietet (natürlich immer genau dann wenn etwas passiert und sonst ist die Kamera aus). Das Ganze wirkt auf mich eher niedlich und durch die vielen schwarzen Szenen in denen man vielleicht mal Baumäste sieht kommt weniger Angst als langweile auf. Für mich war das alles deutlich weniger unheimlich als erhofft, denn durch die schlechten Aufnahmen kann man auf jeden Fall mehr horror aufbauen als hier passiert. Ich finde es viel besser, wenn man etwas sieht, was der oder die Filmende nicht sieht. Das gibt mehr Spannung, weil man nicht weiß ob die Person es nicht auch irgendwann bemerkt, bevor etwas schlimmes pasaiert.

An sich ist Blair Witch ein netter „Horror“-Film für eine Teenie Übernachtungsparty. Mit meinen Freundinnen habe ich damals gerne die Paranormal Activity Filme gesehen, die in die selbe Kerbe schlagen. Die Filme sind etwas gruselig, aber nicht so horror das man schwer einschlafen könnte, oder Angst im Dunkeln hat. Perfekt für Chips, Cola und Gespräche.
Neben dem wenigen gruseln hat mich aber auch noch etwas gestört: Heather. Die weibliche Protagonistin war so unglaublich hysterisch und von sich eingenommen, das es teilweise echt nervig war ihr zuzuhören. Wäre ich mit ihr im Wald gewesen, dann hätte ich sich mit Absicht alleine zurück gelassen…

Aber da ich den Stil, das Leihenhafte und die Idee hinter dem Film sehr mag ist es trotzdem ein netter Film. Man muss ihn nicht gesehen haben, aber man kann sich auf jeden Fall inspiration für sein eigenes kleines Filmprojekt holen.

6/10

4 „Gefällt mir“

Man muss dazu sagen, wir wussten damals so gar nichts über den Film und die urbane Legende der wahren Begebenheit hielt sich hartnäckig. Das war halt zu einer Zeit ohne große Internetseiten und wenn, dann haben die eine halbe Stunde geladen. Man wusste also bis auf dieses Gerücht kaum etwas.

Und auch deshalb fanden wir damals im Kino die Reaktionen recht glaubwürdig, weil es einen solchen Film in unserer Welt einfach noch nicht gab.

Ich schaue den mir heute noch ganz gerne an und fühle mich wie mit 12 im Kinosaal.

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Das kann ich auch gut nachvollziehen. Dadurch das es eben relativ realistisch wirkte wurde es ja auch so ein Erfolg. Ist der „Krieg der Welten“-Effekt ^^

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Thema #51: Low Budget
Film: Visions of Suffering (Originalfassung) von Andrey Iskanov
Erscheinungsjahr: 2006
Laufzeit: 126 Minuten

So… Ich hab mir dann gestern noch die Originalfassung des Films angeschaut und habe festgestellt, dass es tatsächlich ein ziemlich anderer Film ist. Klar, die Grundprämisse ist die selbe, der „Final Cut“ stellt sich allerdings wirklich viel mehr als Remake dar, das einzelne Szenen des Originals wiederverwertet. Ich glaube, die 25 Prozent an übereinstimmenden Szenen, die ich irgendwo gelesen hatte, ist noch großzügig geschätzt.

Was leider „fehlt“ (also eine positive Ergänzung des Final Cuts war) ist das verstörende Intro, der effektvolle Bodyhorror-Aspekt und generell die größere Betonung des „Vampir“-plots.
Was ich am Original besser finde, ist definitiv der Sound. Hier habe ich direkt gemerkt, wie ich zurück in die Iskanov-Welt, die ich bei Nails lieben gelernt habe, gezogen wurde. Hypnotisch wummernde Sounds und industrielles Scheppern gepaart mit deutlich deutlich bunteren Bildern und Trips überall.
Im Remake kommen, wenn ich mich recht erinnere, praktisch überhaupt keine Drogen vor, hier sind sie ein zentraler Bestandteil aller Nebencharaktere und bestimmen die abgefahrene knallbunte Optik des Films und die ultratrashigen Computeranimationen.
Auch die Visionen sind irgendwie creepier, das Bild fieberhafter und insgesamt einfach ein bisschen mehr „effedup“.

Zugegebenermaßen merkt man die deutlich längere Laufzeit allerdings zwischendurch.

Im Endeffekt muss ich sagen: ich mag beide Filme und das sogar auf sehr ähnlichem Level. Aber es sind wirklich unterschiedliche Filme mit unterschiedlichen Stärken und vor allem unterschiedlichen Vibes. Interessant.

4/5 Drops aus dem Discoklo

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Thema: Low Budget
Film: Once
Regie: John Carney
Budget: $ 160.000
Erscheinungsjahr: 2006
Laufzeit: 86 Minuten
Wo geschaut: BluRay

Von @anon60791430 s Review endgültig überzeugt, habe ich mir Once zugelegt … und hach. Ich bereue es nicht.

Wunderschöner, kleiner Film. Liebevoll unaufgeregt und authentisch. Getragen von der tollen Chemie von Guy und Girl. Hach.

Und natürlich: Wunderbare Musik, die ich heute auf dem Weg zur Arbeit auf den Ohren hatte, was die Strecke gleich versüßt hat.

Irgendwie magisch.

4,5/5

8 „Gefällt mir“

Es ist Freitag, ich bin sehr müde und @TIMBOlino1984 mit dem neuen Thema an der Reihe. :cat_sip:

Ich hatte mir zuerst ein tolles Thema überlegt, was ich dann zu meiner Enttäuschung feststellen musste, es schon im ersten Part gab. Und ich mag mich nicht wiederholen. Daher habe ich die gesamte Liste von Part 1 nochmal durchschaut und musste dabei feststellen, dass ein komplettes Genre bisher sträflichst übersehen wurde. Ein Unding, was ich nun nachholen werde …

Fred Come to Bed

Schaut einen Erotik-Film (KEINEN Porno). Dabei ist es egal, ob Erotik-Thriller, Erotik-Drama, Erotik-Komödie, Erotik-Horrorfilm, Erotik-SciFi … Die Erotik sollte aber ein bedeutender Teil des Films sein. Und Nein, eine Romcom ist kein Erotikfilm. :wink:

Viel Spaß mit den Filmen. Ich weiß schon, was ich gucke.

:donnie:

8 „Gefällt mir“

Hast du da eine Liste? Habe da ehrlich gesagt keine Lust, mich durchzuwühlen, um dann nur bei Pornos zu landen.

Ich hab da einfach mal stumpf bei google unter Erotic Movies Letterboxd List gesucht:

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Ahh echt, dachte wir hatten da schonmal irgendwas. Ja, da ist die Auswahl ja groß, mal schauen.