Bad Taste
Thema #51: Schaut einen Low-Budget-Film
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Terry Potter, Peter Jackson
Erscheinungsjahr: 1987
Laufzeit: 88 Minuten
gesehen auf: YouTube
Hier haben wir den ersten (richtigen) Film von Peter Jackson. Und man merkt es. Mit einem Budget von umgerechnet ca. 17.624,55 € und einer Drehzeit von 4 Jahren (immer am Wochenende) und nur ihm selbst in einer Doppelrolle und Freunden und Bekannten in allen anderen Rollen, hat er dieses Werk geschaffen.
Dieses zeichnet sich vor allem durch schlechtes und hölzernes Schauspiel, eine grauenvolle Kameraarbeit, schlecht sitzende Perücken und und und … aus. Dafür sind aber die ekligen Effekte effektvoll. Da merkt man schon die frühen Braindead-Vibes. Was man aber definitiv bereits in diesem Erstlingswerk merkt, ist, dass Peter Jackson mehr wollte (konnte), als es ihm mit diesem geringen Budget möglich gewesen wäre. Ich finde es eh seltsam, dass ich bei solchen Low-Budget-Splattern die Szenen viel ekliger finde, als bei so manchem Multi-Millionen-Film. Und der Film war für mich einige Male schon hart an der Grenze zu dem, was ich mir angucken kann. Das Qualitativ hochwertigste war ironischer Weise irgendwie die deutsche Synchro. Hier haben sie mit Peer Augustinski einen sehr guten deutschen Sprecher bekommen, der die Rolle von Peter Jackson synchronisiert hat. Also zumindest die eine Rolle, die gesprochen hat. So bekam das billige Bild irgendwie eine deutliche Aufwertung.
Der Film selbst handelt von einer Gruppe von jungen Männern, die in Neuseeland Jagd auf Außerirdische machen, die sich in Menschengestalt getarnt dort aufhalten um Menschen zu fressen. Dabei stellen die sich meist jedoch sehr dilettantisch an, was jedoch nicht weiter schlimm ist, da die Außerirdischen noch dämlicher agieren. Sowieso scheint nur deren Boss überhaupt die menschliche Sprache zu beherrschen, was seltsam ist, dass er, auch wenn er mit seinen Untergebenen alleine ist, die menschliche Sprache benutzt. Es folgte eine Aneinanderreihung von meist ekligen Szenen. Sei es, es explodiert irgendein Körperteil, es wird was abgetrennt, aufgeschnitten, es guckt mal hier und da ein bisschen Gehirn raus, ein bisschen gekotzt wird auch (samt anschließender Verköstigung selbiger) … Alles natürlich weiterhin äußerst Low-Budget, aber überzeugend genug.
Machen wir uns nichts vor, der Film wirkt, wie mit der alten Homevideo-Kamera von Papa gefilmt (wurde er vermutlich sogar, die Kamera war zumindest wohl aus den 50ern/60ern), sieht dabei aber trotzdem noch besser aus, als es unsereins hinbekommen hätte. Trotzdem kann ich den Film nicht wirklich gut bewerten, weil mir persönlich ein guter Wille alleine in diesem Fall nicht ausreicht, einen Film gut zu finden. Vermutlich auch, weil es nicht mein Traumgenre ist. Auch wenn ich ihm positiv zu gute halte, dass der Film sich nicht davor drückt, am Ende die Aliens tatsächlich noch in ihrer wahren Form zu zeigen. Das war sicherlich nicht einfach, sich die Masken auszudenken und anzufertigen. Und dann werden auch noch Autos und Häuser in die Luft gejagt, sicherlich der teuerste Part am Film. Und ich frag mich, wie sie das fliegende Haus bewerkstelligt haben.
Auch wenn ich natürlich wusste, dass ich nicht der Splatter-Fan bin, bin ich halt nicht der Splatter-Fan. Was ich dem Film aber dadurch auch positiv anrechne. Wenn ich es eklig finde, muss es guter Splatter gewesen sein. Und letztendlich hat der Film bereits gezeigt, dass Peter Jackson mal Herr der Ringe verfilmen würde …
2/5