Film-Themen-Challenge: Part 2

Hmm tja, da haben wir wohl einen Gleichstand erreicht… :smiley: also geht’s noch in eine Stichwahl. Diese lasse ich mal bis 18:00 laufen, damit jeder noch einigermaßen bequem Zeit hat, es mitzubekommen, wir aber auch morgen Abend endlich den Film schauen können. Jeder hat nur eine Stimme.

  • Only Lovers Left Alive
  • Picnic at Hanging Rock
0 Teilnehmer

@Filmthemen-Challenge

Ich hatte ja nur für OLLA gestimmt, da es sonst einen Triple-Gleichstand gegeben hätte. Aber da hat wohl sehr spät (ich war schon nach 22 Uhr dran) noch jemand abgestimmt. Also von daher …

EDIT: okay, meine Stimmen sind anscheinend auch nicht abgegeben worden, seltsam.

Falscher Thread, oder?

Oh hab’s gelöscht. Hatte mich gestern schon gewundert, wo mein Beitrag hin ist.

Thema: Wichteln von @Mostahsa
Film: Falling Down von Joel Schumacher
Erscheinungsjahr: 1993
Laufzeit: 108 Minuten

Handlung
Ein Mann getreten von der Welt, getrennt von seiner Familie und voller Zorn begibt sich auf einen Amoklauf quer durch Los Angeles. Der Film fängt noch recht schwarz-humorig an und hat auch immer wieder abstruse Momente, aber ist am Ende doch eher ein Sozialdrama. Über einen Menschen mit massiven psychischen Problemen, die früher oder später in Gewalt münden.
Der Film versucht zwar immer wieder seinem Protagonisten eine gewisse Moral und Gesellschaftskritik zu geben, aber am Ende läuft es dann doch auf ein recht klassisches Ende hinaus und schaffst es dabei weder die Gesellschaftskritik noch die Drama Aspekte voll auszuschöpfen.

3/5

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Damit ist es also entschieden. Unser gemeinsamer Film für die 180. und letzte Woche dieses Threads ist Picnic at Hanging Rock, verfügbar z.B. in der Arte Mediathek und auf MUBI. Viel Spaß. :beancomfy:

@Filmthemen-Challenge

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Eröffnest du dann im Laufe der Woche noch einen neuen Thread Part 3? Damit wir bis zum Wochenende die Teilnehmer zusammen bekommen und schon ein Thema auswählen können?

Und alle sollen natürlich noch einmal kräftig die Werbetrommel rühren, damit wir vielleicht wieder ein paar mehr Leute werden.

2 „Gefällt mir“

Danke für die Umfragen @boodee

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Genau, ich hatte vor, spätestens Freitag den neuen Thread zu eröffnen. Bin mir allerdings für das erste Thema noch unsicher, wer es aussuchen sollte. Hier wäre als nächstes nach Kazegoroshi ja @Mostahsa dran gewesen, also entweder er, sonst vielleicht der erste User, der sich im neuen thread meldet oder eben wieder ich und die neue Reihenfolge ergibt sich dann wieder aus den ersten Posts der Teilnehmer:innen. :smiley: vielleicht mach ich dazu auch einfach noch ne Umfrage… :smiley:

Guten Start ins neue Jahr allen.

Mach mer besser wieder nach der Reihenfolge und als Threadersteller bist du automatisch Nummer 1.

Hab jetzt im ganzen Dezember schon mehr schlecht als recht diese ganzen Spezialthemen mit vorgeschlagen, brauch ne Pause :stuck_out_tongue: . Aber hat ja einigermaßen funktioniert.
Aber ernsthafter: Neue Reihenfolge finde ich ist besser, da wir ja auch wollen, dass vielleicht paar neue Leute mitmachen.

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Thema #180: Gemeinsamer Film
Film: Picknick am Valentinstag (Picnic at Hanging Rock) von Peter Weir
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 115 Minuten
Wo gesehen: arte-Mediathek

14.02.1900: Ein Mädcheninternat, in Australien macht einen Ausflug in die Natur; Ziel ist eine Felsformation vulkanischen Ursprungs. Dort angekommen passieren mysteriöse Dinge.

Ein Film, der pur von seiner Atmosphäre lebt. So eine gute halbe Stunde, bis zum mysteriösen Hauptvorfall, hat das bei mir auch ganz gut funktioniert. Recht spannend, cooler Soundtrack, gelungene Landschaftsaufnahmen aus Australien. Schön, schön. Trägt das jetzt aber hier einen ganzen Film? Für manche schon, für mich nicht.

Man brauch keine großen Erklärungen für seine Mysterien auspacken aber im Grunde gibt es danach eine Stunde Melodrama, ohne jegliche Charaktertiefe und -aufbau – den gab es nämlich in einem surrealen Film „natürlich“ nicht. Es gibt noch mal ein, zwei ganz interessante Szenen am Felsen aber ansonsten war für mich Essig. Zäh und langweilig.

Auch eines der Hauptthemen, die unterdrückte Sexualität, ist die erste halbe Stunde in dieser mysteriösen Atmosphäre noch ganz interessant. Dann wenn der Film aber eben in einen (vor allem durch den Aufbau verursachten) unterkomplexen Historienschinken verfällt, verfällt auch das Thema ziemlich für mich. Da hatte ich dann manchmal eher das Gefühl, anstatt hier eine clevere Aufnahme und Verarbeitung des Themas um Mädcheninternat und Weichzeichner zu machen – verfällt der Film selber in genau dieses Muster, was man aus den 70ern in unzähligen Billigproduktionen zuhauf bestaunen darf: Weichzeichner und Mädcheninternat war immer gern genommen um möglichst viele Interessenten in seine Filme zu locken.

Kurz musste ich an „Stalker“ denken. Warum? Weil der ja im Originaltext „Picknick am Wegesrand“ heißt. Wer also ein naturalistisch-surrealistisches Meisterwerk aus den 70ern sehen will, der picknickt mal besser am Wegesrand und nicht am Valentinstag unter einem Vulkanfelsen.

Nur weil man zu Karrierebeginn ein paar surreale Filme gedreht hat, ist man noch kein surrealer Meister. Ich bleibe bei Peter Weir also erstmal bei seinen „Mainstream-Erfolgen“, wie zum Beispiel „Truman Show“ oder „Master & Commander“. Zwischen 5 und 6

5 von 10 Truthähne oder Schwäne

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Thema #180: Einer für alle
Film: Picnic at Hanging Rock von Peter Weir
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 107 Minuten
Wo gesehen: MUBI

Es ist so ungewohnt, etwas über einen Film zu schreiben, den alle schauen (werden)… :smiley:

Am Valentinstag 1900 macht eine Gruppe von Internatsschülerinnen mit zwei Lehrerinnen einen Ausflug zu einer vulkanischen Gesteinsformation in der australischen Pampa. Dort picknicken sie, genießen die Natur und dösen im Schatten der Bäume. Eine Gruppe von vier Mädchen trennt sich, mit Erlaubnis der Aufsichtspersonen, von der Gruppe, um den Hanging Rock zu erklimmen. Auf dem Weg dorthin werden sie von einem Jungen wohlhabender Herkunft und einem Stallburschen beobachtet. Als die Gruppe abends, deutlich später als verabredet, wieder am Internat ankommt, fehlt von frei Mädchen und einer Lehrerin jegliche Spur.

Für mich hat die angespannte und mysteriöse Atmosphäre den Film gut getragen. Musik und Bilder haben sich schön ergänzt und ohne, dass es sonderlich viel „erschreckendes“ zu sehen gibt, verlässt der Film sich darauf, dass im Kopf des Zuschauers mögliche Szenarien entstehen, die die Spannung erzeugen und Interesse wecken. Zumindest bei mir hat es auch gut funktioniert und hinten raus gibt es dann auch noch vereinzelte Szenen kalter Internatsdramaturgie zu sehen. Ein bisschen mehr Explizität hätte ich natürlich schon gut gefunden, gebraucht habe ichs hier aber nicht.

7/10 Corsagen und weiße Handschuhe

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Thema: Film den alle schauen
Film: Picknick am Valentinstag
Regie: Peter Weir
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 115 Minuten
gesehen auf: arte Mediathek

Vielleicht kleinere Spoiler, aber schauen ja eh alle den Film.

Ich hab den Film vor einigen Jahren schonmal gesehen, mein Eindruck bleibt der gleiche: stimmungsvoll, teils psychedelisch, melodramatisch - langatmig.

Den auch wenn seine schönen Bilder und der passende Soundtrack einen einnehmen, sodass man fast in Trance den ganzen Film verfolgt, so habe ich am Drehbuch selbst so einiges auszusetzen.

Die erste halbe Stunde ist sehr stark, eine Gruppe junger Mädels Anfang des 20. Jahrhunderts in Australien macht am Valentinstag einen Ausflug auf einen nahe gelegenen Berg/Fels/Was auch immer.

Dort angekommen trennen sich vier Mädels mit Erlaubnis von der Gruppe um Gesteinsproben zu nehmen. Drei davon bleiben verschwunden, ebenso wie eine Lehrerin.

Alles recht mystisch, alles sehr vage, aber auch alles zu wenig Thema. Denn auch wenn diese verschwundenen Mädchen über allem stehen müssten, dreht sich der Film in der Folge ein wenig im Kreis und auch nachfolgende Ereignisse bringen einen nicht wirklich weiter.

An sich hat Peter Weir hier ein wenig zu viel Ingmar Bergman vor dem Dreh konsumiert, denn es bleibt alles wunderschön, aber es lässt einen einfach unbefriedigt zurück.

3/5

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Thema: Einer für alle
Film: Picnic at Hanging Rock (Peter Weir)
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 107 Minuten (der Director’s Cut, der 8 min kürzer ist als die Kinofassung)
Wo geschaut: Mubi

Fakt oder Fiktion fragt dieser Film zu Anfang, da er mit einer Einblendung mit konkreten Daten startet, wann denn vier Frauen/Mädchen beim Picknick am Hanging Rock verschwunden sind - Valentinstag 1900. Allerdings fiel der in der Realität auf einen anderen Wochentag, als den, der im Film genannt wird.

Der Film besitzt eine dreamlike quality („wirkt traumhaft“ hat irgendwie eine andere Wirkung/Bedeutung, darum mal das Englische bemüht) - das liegt meiner Ansicht nach auch oder vor allem an der Musik, die mir sehr gut gefallen, und mich stellenweise an Twin Peaks erinnert hat.

Allerdings bleibt das Mysterium sehr vage, ja zu vage - es geht viel mehr um die Folgen des Verschwindens der Mädchen für die Mitschülerinnen, das Personal, den Ort, andere Personen. Der Film hat mich dennoch in seinen Bann gezogen. Sanfte Bilder, gepaart mit dem Horror der verschwundenen Mädchen und die Strenge im Internat zu einer Mitschülerin, die Geschichte mit dem Adligen, der aufbricht, sie zu finden (nachdem er sie vorher auf den Fels steigen sah, bevor sie verschwanden).

Hätte mir ein wenig mehr Konkretes gewünscht, aber gefallen hat mir der Film sehr gut. Die Musik macht einen großen Teil davon aus.

4/5

8 „Gefällt mir“

Thema: Einer für alle
Film: Picnic at Hanging Rock von Peter Weir
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 107 Minuten
Wo gesehen: Mubi

Da er häufig als eine Inspirationsquelle für Sofia Coppola genannt wird, war mein Interesse an dem Film relativ groß. Er hat mich mit seiner geschaffenen Atmosphäre und gewissen thematischen Aspekten dann auch besonders an The Virgin Suicides erinnert.

Leider entwickelte sich das in eine Richtung, die mich auch bei ihren Filmen selten erreicht, und ich muss mich den eher mittelmäßigen Stimmen hier anschließen. Das Zusammenspiel aus den Bildern und der Musik hat mir gut gefallen, aber trägt für mich nicht über die gesamte Laufzeit. Dafür war mir das Ganze dann zu zäh und uninteressant. Ich war an dem Abend allerdings schon etwas müde und meine Konzentration war nicht die höchste, sodass mir Feinheiten gewiss entgangen sind, und denke, dass der im Kino möglicherweise eine andere Wirkung auf mich entfaltet hätte.

2,5/5

8 „Gefällt mir“

Titel: Picnic at Hanging Rock
Thema: Einer für alle
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 107 Minuten


Wieder ein Film, bei dem ich zwiegespalten bin. Der Einstieg hat mir gefallen, vor allem weil ich sofort Abneigung und Zuneigung zu bestimmten Charakteren empfand und mir die eingefangenen Bilder bis einschließlich des Hanging Rock hinauf ein Lächeln ins Gesicht brachten.

Die mysteriöse, beinahe surreale Atmo wurde durch Kamera, Musik und die vermeintlich tiefgründigen, aber eher undifferenziert hinein geworfenen Dia/- Monologe, gut in Gang gebracht. Dann, trotz dass der Regisseur seine träumerische und zaghaft geheimnisvolle Darstellungsweise größtenteils aufrecht erhielt, fühlte es sich für mich mehr und mehr nach trockenem Historienfilm an. Schon zu Anfang, aber besonders später hatte ich Vibes von sowas wie “Effi Briest” oder vielleicht auch etwas “Lady Chatterley”.

Es fiel mir schwer, diese Offenheit für das freie Interpretieren des Zuschauers zu mögen. Hier und da mal Andeutungen und Fragen einfach zur Diskussion oder Interpretation freizugeben finde ich vollkommen ok und kann durchaus toll sein. In diesem Film empfand ich für mich aber einfach zu wenig, das wirklich Substanz hatte.

Ein ganz kleines bisschen, oder soll es sogar den Hauptteil (das fehlende Korsett) ausmachen, geht es wohl um erwachende, aber zurückgehaltene Sexualität bzw Liebe. Sowohl die jungen Frauen untereinander, als Freundschaft oder mehr, als auch die jungen Männer zu diesen engelhaften Frauen. Ebenso präsent ist das Thema der Rollenverteilung in diesen Zeiten. Dann wiederum ist wohl auch die Natur und ihre stoische, unbarmherzige Existenz neben oder trotz der Menschheit etwas, das erzählt werden soll.

So vermute ich zumindest, denn in allen Belangen haben es der Regisseur und sein Team erfolgreich geschafft, mir nur Ansätze zu liefern, mit denen ich selbst umgehen muss. Ich nenne mal das kurze Gespräch im Gewächshaus sinnbildlich für den ganzen Film. Ich verstehe trotzdem, wenn einem das gefällt, aber mir war es hier nicht gut genug oder besser gesagt (ich versuche diese Ausdruck zu vermeiden, aber…) nicht nach meinem Geschmack.

Dass Leute diesen Film und seine Mystizität und seinen anklingenden Surrealismus feiern, kann ich nachvollziehen. Ich für meinen Teil finde mich, wenn ich schonmal in diesen Gefilden unterwegs bin, eher bei Terry Gilliam, David Lynch oder Tim Burton wieder. Aber wahrscheinlich hinkt der Vergleich zu sehr, um darüber weiter zu reden.

Mit einem Zwinkern und einem Kopfnicken in Richtung @Mostasha sei noch erwähnt “Wer also ein naturalistisch-surrealistisches Meisterwerk aus den 70ern sehen will, der picknickt mal besser am Wegesrand und nicht am Valentinstag unter einem Vulkanfelsen.”

(Ich hab, denn ich liebe die Strugatzkis, am Anfang sogar erstmal “Picknick am Wegesrand” gelesen, als ich die Liste sah.)

Vielleicht zeigt es auch mal wieder, dass ich keinen guten Draht zu Filmen dieses oder früheren Datums habe. Keine Ahnung…… Aber ich hätte tatsächlich darauf wetten können, dass die Wahl hier auf einen Film von vor 1980 fällt.(Demnächst schaue ich mir “Kingpin” und “Only Lovers Left Alive” an. :upside_down_face:) :stuck_out_tongue:

In einem Szenario, in dem der Film im TV laufen würde und ich ihn zufällig eingeschaltet hätte, wäre ich wahrscheinlich nach spätestens 45 Minuten ohne weiterführendes Interesse gewesen und hätte umgeschaltet.

Wegen der guten Bilder von Landschaft und Details wie Tieren und Pflanzen komme ich insgesamt noch auf 2,5/5.

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Erzähl mir dann gerne, wie du OLLA findest :smiley:

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Thema: Einer für alle
Film: Picnic at Hanging Rock von Peter Weir
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 107 Minuten
Wo gesehen: arte

Der Film fängt an wie ein viktorianisches Period Piece, wird zum Thriller, Endet als Drama und zwischendrin hat man ganz viel Terrence Malick. Der Film hat durchaus schöne Bilder und sein Setting ist auch erfrischend unverbraucht. Leider weiß der Film nicht so recht, was er eigentlich erzählen will. Geht es um das Verschwinden der Frauen und die Andeutungen des Übernatürlichen? Oder doch eher um die Gesellschaftskritik an der zugeknöpften Viktorianischen Elite Australiens? Beides kommt irgendwie nicht so richtig zur Geltung so fühlt sich der Film eher wie eine Aneinanderreihung schöner Bilder und geflüsterter Gespräche vor. Eine gewisse Faszination kann ich dem Ganzen nicht absprechen, aber so richtig mitgenommen hat es mich auch nicht.

3/5

8 „Gefällt mir“

Thema: Einer für alle
Film: Picnic at Hanging Rock von Peter Weir
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 107 Minuten
Wo gesehen: arte

Dann will ich auch mal meine paar Zeilen schreiben. Die Handlung wurde ja bereits ausgiebig beschrieben.
Ich gehe auch mit den meisten hier mit, die Sogwirkung habe ich auch gespürt. Die Anspannung und Atmosphäre hat mich stellenweise gepackt. Leider schwangen hier zu viele Terence Malick-Vibes mit und wer hier schon länger mitliest, weiß was ich von seinen Werken halte.

Bin hier auch eher bei den kritischen Stimmen. Die Verpackung war ganz schön und hat auch filmisch etwas hergegeben, aber der Rest ist leider bei mir nicht so ganz gelandet.

2,5-3/5

8 „Gefällt mir“

Thema: Einer für alle
Film: Picnic at Hanging Rock von Peter Weir
Erscheinungsjahr: 1975
Laufzeit: 107 Minuten

Handlung
Aus offensichtlichen Gründen werde ich mich hier diesmal auch besonders kurz fassen. Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von Joan Lindsay aus dem Jahr 1967. Wie auch im Film dargestellt, handelt das Buch von einem Ausflug den Schülerinnen eines Mädcheninternats am Valentinstag 1900 unternehmen. Ich hab das Buch selbst nicht gelesen, es klingt aber so, als hätte sich der Film im wesentlichen an die Romanvorlage gehalten. Beide bleiben vage in ihrer Geschichte was wohl hauptsächlich daran liegt, dass das letzte Kapitel des Buches anfangs unveröffentlicht blieb. Später wurde es veröffentlicht und lässt sich auch als pdf im Internet lesen. Ich hab es selbst nicht gelesen und auch nicht wirklich was Gutes dazu gehört, weshalb ich erstmal beim Geheimnisvollen bleibe :beancomfy:

Meinung
Im Gegensatz zu den meisten, eher kritischen Stimmen, hat mir der Film insgesamt sehr gut gefallen. Wie die meisten fand ich insbesondere den Anfang besonders stark. Die ersten 35 Minuten waren für mich komplett stimmig mit der mystischen Atmosphäre durch die tolle Musik, die tollen Bilder und die geheimnisvollen Monologe/Dialoge. Passte für mich alles wunderbar zusammen, ohne, dass ich irgendwo das Gefühl hatte, irgendetwas wäre zu viel, zu gewollt etc. Auch wenn der weitere Teil des Films nicht mehr ganz so stark war, gefiel er mir doch durchgehend. Die Stimmung blieb mystisch, die Landschaft blieb hübsch und es gab einige Überraschungen. Dass alles irgendwie undurchsichtig blieb, gewünschte Lösungen ausblieben und der Film nie so richtig deutlich gemacht hat, wo er nun hinmöchte gefiel mir ebenfalls sehr gut und hat für mich zur mystischen Stimmung beigetragen. Ich war darauf allerdings auch vorbereitet durch die Reviews die ich hier schon gelesen hatte, ich weiß also nicht, welchen Einfluss das hatte.

Auch spannend war für mich, dass ich den Film ja bereits vor Jahren gesehen hatte und mich mehr an meine Gedanken von damals als an den Film selbst erinnern konnte. Ich weiß nicht mehr, wann genau ich den Film geschaut hatte, aber ich vermute, ich muss etwa 14 gewesen sein. Es war auf jeden Fall vor meiner edgy Phase in der ich ausschließlich arte und 3sat geschaut habe und meinen Fernseher aus Protest gegen die Konsumgesellschaft mit Kreppband beklebt hatte. Meine Filmerfahrungen beschränkten sich damals also hauptsächlich auf Disneyfilme, aktuelle Blockbuster und deutsche Fernsehfilme. Von Picnic at Hanging Rock war ich auf jeden Fall sehr angetan, weil er mich auf viele Weisen überraschte. Ich kannte Period Filme in Form von Liebesfilmen à la Stolz und Vorurteil und Kriminalgeschichten als nüchternen Tatort im Ersten. Dass sich eine Geschichte mit hübschen viktorianischen Kostümen zu einem doch recht düsteren Film entwickelt war für mich gänzlich unerwartet. Ganz abgesehen von der durchgehend mystischen Stimmung, die ich so auch noch nie erlebt hatte. Inzwischen kenne ich zwar immer noch nicht gerade viele Filme, aber doch deutlich mehr und bin von solchen Dingen nicht mehr so überrascht. Daher war ich auch unsicher, ob mir der Film immer noch gefallen wird, oder ob ich damals einfach nur geringe Erwartungen und einen geringen Erfahrungsschatz hatte. Umso mehr hat es mich gefreut, dass mir der Film ebenso gut gefallen hat wie damals und er mich auch wieder überraschen konnte :beancute:

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