Fräulein Smillas Gespür für Schnee
Thema #22: Schaut einen Film mit Schnee
Regie: Billie August
Darsteller: Julia Ormond, Gabriel Byrne, Jim Broadbent, Jürgen Vogel, Mario Adorf (der aber nur 2 Sätze sagen darf)
Erscheinungsjahr: 1997
Laufzeit: 121 Minuten
gesehen auf: Sky
Ich wusste gar nichts von diesem Film. Nicht worum es geht, nicht welches Genre es ist, nicht wer mitspielt. Nur dieser Titel, „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ ist mir in der Popkultur immer mal wieder untergekommen. Und nun war mal die Gelegenheit, ihn mir anzuschauen.
Im Prinzip ist es ein Kriminalfilm, wobei die Hauptprotagonistin aber keine Kriminalbeamtin ist, sondern einfach „nur“ eine Nachbarin, die, warum auch immer, Nachforschungen bzgl. eines Todesfalles anstellt. In Rückblenden wird immer mal wieder etwas von der gemeinsamen Vergangenheit und zu der Beziehung von Smilla und dem Opfer offenbart.
Viele Handlungsfiguren bleiben sehr eindimensional. Was z.B. für eine Rolle die neue Freundin des Vaters spielt, bleibt mir hier völlig unklar. Sie lärmt nur immer mal wieder rum und trägt zu der Geschichte aber absolut nichts bei. Und warum Smilla handelt, wie sie handelt, warum sie Leute bedroht, beschimpft, angreift usw. bleibt mir auch unklar. Allgemein erklärt der Film recht wenig, warum Figuren grade etwas tun. Und als Smilla dann plötzlich an Bord eines Schiffes ist (mit welcher Ausrede auch immer sie es überhaupt an Bord geschafft hat … wieder mal keine Ahnung. Glaub sie hat als Putzfrau angeheuert) wird sie von der Besetzung nach kurzer Zeit gejagt, kann aber entkommen und versteckt sich in IHRER EIGENEN KABINE und packt dort gemütlich ihre Sachen zusammen. Das ist alles sehr unlogisch und an den Haaren herbeigezogen. Ich finde, der Film übertreibt es dabei, dass ich als Zuschauer das einfach akzeptieren soll, was mir gezeigt wird. Begründungen oder einen handfesten Handlungsverlauf brauch ich anscheinend nicht.
Es besteht natürlich immer die Möglichkeit, dass ich Dinge einfach verpasst habe. Aber sooo unaufmerksam kann ich doch gar nicht gewesen sein. Der Film beginnt stark, zerfastert sich aber ab ca. der Hälfte (ungefähr bei der Szene, wo Smilla den Trump macht) schon sehr stark. Am Ende bringt irgendwie jeder jeden um. Wo die plötzlich alle herkommen, warum wer wen umbringt, wieso zum Teufel Smilla ÜBERALL einfach so reinkommt ohne jemals aufgehalten zu werden …ach, man muss den Zuschauer nicht mit unwichtigen Details langweilen. Das ist jetzt einfach so.
Unterm Strich finde ich ihn einfach nicht gut erzählt, er macht aber in seinen guten Momenten richtig Laune.
2,5/5