The Red Shoes (1948) von Emeric Pressburger & Michael Powell
Basierend auf dem Märchen “Die roten Schuhe” von Hans Christian Andersen dreht sich in The Red Shoes alles um eine Balletttänzerin und ihre ihr aufgezwungene Wahl zwischen ihrer Liebe zu einem Komponisten und ihrer Karriere & Liebe zum Tanzen.
Da ich zum Ballett noch nie so richtig Zugang gefunden habe, konnten mich die längeren Ballettszenen hauptsächlich durch die tollen Kulissen, wunderschönes Technicolor und nahtlos scheinenden Übergänge zwischen verschiedenen Abschnitten, speziell in einer sehr langen Sequenz in der Mitte des Films, überzeugen. Mehr noch mochte ich so kleine Szenen, wo das Tanzen in die Nicht-Bühnenmomente integriert wurde, wie wenn sie gegen Ende wie Speedy Gonzales die Wendeltreppe runtertänzelt—toller Shot.
Das bspw. aus Chazelle-Filmen bekannte moralische Dilemma der Protagonistin finde ich grundsätzlich immer sehr interessant, leidet hier aber für meinen Geschmack ein bisschen unter der Figur des Ballettleiters Lermontov, dessen radikale Einstellung zur Kunst mir immer ein bisschen zu sehr “behauptet” vorkam, weil ich ihn nicht konsequent & irgendwie unrund gezeichnet fand und ich deshalb nie wirklich fühlte, dass diese Figur nur dieser Einstellung sein kann (wie es im Gegensatz bspw. bei J.K. Simmons Figur in Whiplash war).
Trotzdem insgesamt sehenswert und für Leute, die was mit Ballett anfangen können, vermutlich sogar großartig.
Konkret: Es soll um Musik (egal, ob Gesang, Instrument oder rein theoretisch) gehen, aber Musik im Film ist nicht das einzige Kriterium. Ein Musical, das eine Geschichte über Katzen erzählt, gilt also zum Beispiel nicht.
So wie ich es verstanden habe geht es um Filme, die Musik nicht als “Sprache” verwenden. In Grease z.B. wird statt geredet gesungen. Während in Bohemian Rhapsody Musik nur als Musik stattfindet, nicht als “Gespräch”.
Daher würde ich vermuten, dass Rocketman nicht gilt, weil auch hier Musik als “Sprechen” verwendet wird. La La Land hab ich nicht gesehen, vermute da aber das gleiche.
Ich hab jetzt Mowgli von Andy Serkis gesehen. Ist ja eine Adaption vom Dschungelbuch, welches eine Sammlung mehrerer Märchen ist und auch einzelne Geschichten daraus in klassischen Fairy Tale-Büchern vorkommen. Das sollte zählen, oder? Ist halt kein “klassisches” Märchen, aber danach war ja nicht gefragt, oder?
Ich empfehle mal ganz nebenbei Her Smell, war in meiner Top Ten des letzten Jahres und evtl. sogar Jahrzehnts. Wenn man dran kommt und einem die Prämisse zusagt, kann der einen aus den Socken hauen.
Wieder so ne Liste, bei der ich weit mehr als die Hälfte schon gesehen, aber nicht geloggt habe. Ein paar schöne Sachen habe ich schon im Auge, tolles Thema.
Singt er denn als Sänger ? Oder singen da alle möglichen Leute, um auch z.B. ein Gespräch zu führen ?
Kenne persönlich nur die Eröffnungsszene, und das mit dem ganzen tanzen auf der Autobahn ist schon sehr Musical-Like.
So wie ich es verstanden habe, muss sich die eigentliche Story um Musik drehen.
La La Land und Rocketman zaehlen also, da wir Musiker begleiten.
Grease z.B. zaehlt demnach nicht, es ist zwar ein Musical in dem gesungen wird, dreht sich aber nicht um Musik.
Singen tut er nicht, aber er spielt Klavier/Piano, tritt mit Bands auf, philosophiert über Jazz… Wobei man sagen muss, dass das nur 50% der Story sind, da Emma Stone nicht die Musikrichtung sondern die Schauspielrichtung einschlägt.
Wahrscheinlich sind die Grenzen da fließend… Mit etwas Wille kann man auch Scott Pilgrim als Musikfilm betiteln.
Wenn du noch mehr Fragen stellst, ist es verboten!
Wenn du Märchen so interpretierst, ist es okay. Wenn nicht, schau ELLE - A MODERN CINDERELLA TALE (2010)
Genau so hätte ich das auch aufgefasst, dass Musik ein Bestandteil der Story sein soll. Bei La La Land geht es ja unter anderem um die Karriere eines Jazz-Musikers, das würde für mich naturlich in Ordnung gehen.