Ich hatte letztens einen ungeplant ereignislosen Samstagabend an dem ich ein bisschen Ablenkung durch seichte Unterhaltung brauchte und mich für Little Women (2019) entschied. Das war eine gute Entscheidung, ich fand den Film super schön, auch wenn er stellenweise traurig war. Dieses Wochenende lag ich dann nach einer Weisheitszahn OP flach und wollte weitere hübsche Period Dramen sehen. Da ich Emma. schon lange auf der Watchlist habe und er auch zum dieswöchigen Thema passte war nun also der richtige Moment für den Film
Thema: Oscars 1929 - 2024
Film: Emma. von Autumn de Wilde
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 125 Minuten
Nominiert in den Kategorien Bestes Kostümdesign und Bestes Make-up und beste Frisuren
Handlung
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jane Austen. Emma Woodhouse lebt mit ihrem Vater auf dessen Anwesen in England um 1800. Sie ist reich und schön und weiß dies auch. Nachdem ihre Gouvernante heiratet freundet sie sich mit der Waisin Harriet Smith an und lernt auf humorisistische Weise, dass die Welt nicht immer nach ihrer Nase tanzt.
Meinung
Der Film hat durchaus Spaß gemacht und sah auch hübsch aus. Die Charaktere haben es geschafft sympathisch zu sein, was tatsächlich überraschend ist, bei einer arroganten Adeligen und der sie anhimmelnden, kichernden Freundin. Es ist aber wirklich ein sehr farbenfroher und eher lustiger Film, die Charaktere sind durch ihre Überzeichnung nur bedingt greifbar und emotionale Momente konnten mich durch den humorvollen Unterton meist weniger erreichen. Ich mag aber auch einfach keine Komödien. Andere Jane Austen Verfilmungen (bspw. Pride & Prejudice (2005) und Sense and Sensibility (1995)) gefielen mir dann doch besser, auch wenn das natürlich ebenfalls eher Feelgood-Filme mit lustigen Momenten sind und keine tieftraurigen Dramen. Es ist allerdings auch schon so 15 Jahre her, dass ich die das letzte Mal gesehen hab, kann durchaus sein, dass meine Meinung anders ausfallen würde, hätte ich sie erst kürzlich gesehen
Im Wikipediaartikel wird btw Antje zitiert
„Die Filmkritikerin Antje Wessels schreibt, die zwischen abgehoben, allzu sehr bemüht menschennah und selbstbewusst changierend Darbietung von Anya Taylor-Joy mache ganz einfach Spaß, und sie und Goth animierten sich gegenseitig zu Höchstleistungen, aus denen Letztere nochmal heraussticht. Die betonte Albernheit im Spiel sämtlicher Figuren führe nicht nur vor Augen, was für hanebüchen-platte Dialoge in Filmen und Büchern dieses Kalibers mitunter als sinnhafte Prosa verkauft werden, sie führe uns vor allem die skurrilen Gepflogenheiten und Gebräuche der feinen Gesellschaft vor Augen, so Wessels. Aufgrund der nie niederträchtig oder gar zynisch, sondern auf eine amüsant-parodistische Weise, wie es zuletzt auch schon Yorgos Lanthimos mit The Favourite gelungen sei, dürfte dieser Film durchaus Pate für Emma gestanden haben.“
Ob die Zitatwahl Antjes Kritik wirklich gut widerspiegelt würde ich allerdings anzweifeln.