…dafür habe ich mir diese Woche dann doch ein paar mehr angeschaut… Vom ersten Mondo Cane war ich übrigens auch ziemlich enttäuscht, wie @Morissa habe ich den mit ner schlaffen 1/5 bewertet.
Wirklich erwähnenswert war von den gesehenen irgendwie keiner. Auch ein Grund, warum ich immer weiter geschaut habe…
Thema #21: Mondo
Film: Mondo cane oggi - L’orrore continua (Mondo Cane 3 / Savage World Today) von Stelvio Massi
Erscheinungsjahr: 1985
Laufzeit: 77 Minuten
Direkt in den ersten paar Minuten haut der dritte Teil einem alles um die Ohren, wofür Mondo Filme berühmt-berüchtigt sind: Tier Snuff, Sexismus, Rassismus und gegen Ende auch noch ein bisschen Homophobie. Präsentiert wird das ganze mit süffisantem Voice-Over, der sich auch nicht zu schade ist, ganz offensichtlich zu lügen. Gezeigt werden angebliche Bräuche aus diversen Kulturen, wie Lappländer, Japaner, Afrikaner und andere, die von unterschiedlichen, vor der Kamera getöteten, Tieren (Rentiere, Schlangen, Schildkröten…) das Blut trinken, sei es als Aphrodisiakum, Glück für die Jagd oder sonst was. Der Voyeurismus macht aber auch nicht bei den Tieren Halt, es werden auch Menschen gezeigt, welche dem Anschein nach ihren kleinen Kindern regelmäßig die Gliedmaßen verdrehen, damit diese später deformiert und verkrüppelt besser betteln können. Ob wahr oder nicht: man weiß es nicht. Außerdem gibts im OP aufgeschnittene Penisse, eine scheinbare Geschlechtsumwandlung, mit Heroinpäckchen gestopfte Leichen und genug andere Dinge, die ich nun gerade nicht mehr im Kopf habe… Hauptsache abstoßend, blutig und reißerisch.
Warum ich trotz all dem dennoch kein Problem damit habe, diese Filme zu schauen? Ich kanns euch nicht sagen, ich finds einfach trotzdem oder vermutlich auch gerade deswegen interessant. Und bspw. Jacques Cousteaus Filme haben mich in dem Sinne wütender gemacht, weil dort suggeriert wurde, man würde „Gutes tun“. Hier wird kein Hehl daraus gemacht, dass man einfach schocken, provozieren, triggern und auch gar nicht groß aufklären will oder so. Bzw. diese süffisante Art des Sprechers lässt selten einen Zweifel daran zu, dass einem Bullshit erzählt wird.
Ein deutlich größeres Problem habe ich damit, derartige Filme zu bewerten. Was bewertet man da? Der Soundtrack ist ganz schmissig, passt aber halt irgendwie nicht zu ner Doku und wirkt auch bei Schockern deplatziert, andererseits ist auch das Teil von Mondos. Die aufklärende oder gar wissenschaftliche Arbeit kann man auch nicht bewerten, da wird ja gar nicht versucht, abzuliefern. Kameraarbeit? Ja, vielleicht, da passts schon. Schauspiel? Weiß man nie so genau, was nun echt oder gestellt ist. Am Ende bleibt eigentlich nur der „Schock-Faktor“, den man irgendwie sinnvoll werten kann und obs irgendwann langweilig wird. In diesen beiden Kategorien ist Mondo Cane Oggio seinen beiden Vorgängern und auch den anderen von mir gesehenen Mondos deutlich überlegen, aber ist es „ein guter Film“? Naja…
Also… 3/5 vor die Hunde gegangene Welten