Thema: Dan Aykroyd
Film: My Girl von Howard Zieff
Erscheinungsjahr: 1991
Laufzeit: 103 Minuten
Wo gesehen: Netflix
Die elfjährige Vada Sultenfuss lebt mit ihrer dementen Großmutter und ihrem Vater in einem Haus, in welchem dieser ein Bestattungsunternehmen betreibt. Ihre Mutter starb kurz nach Vadas Geburt und durch den Beruf ihres Vaters ist sie regelrecht besessen von dem Thema Tod, ohne ein wirkliches Verständnis davon zu haben. Dazu kommt, dass sich ihr Vater seitdem komplett in seine Arbeit vertieft und ihren Problemen wenig Beachtung schenkt. Halt findet Vada bei ihrem besten Freund Thomas, mit dem sie in den Sommerferien viel Zeit verbringt.
Ich habe My Girl bereits vor ca. 15 Jahren in meiner Kindheit einmal gesehen und er hat damals eine so starke Wirkung auf mich ausgeübt, dass einige Szenen immer noch stark in meinem Gedächtnis verankert waren. Aus heutiger Sicht muss ich leider sagen, dass gewisse Momente gegen Ende zwar immer noch eine Wirkung entfalten, aber der Film über weite Strecken eher schwach ist und viel Potential verschenkt.
So werden viele Szenen doch mehr oder weniger „holprig“ aufgebaut und die Dialoge sind von schwankender Qualität, ebenso wie die schauspielerische Leistung der Kinder. Trotzdem entwickelt die Beziehung zwischen Vada (Anna Chlumsky) und Thomas (Macaulay Culkin) im Laufe des Films einen gewissen Charme und schafft einige unterhaltsame sowie emotionale Momente. Leider kriegen die beiden zusammen doch weniger Screentime, als ich dachte, und gerade die Charakterentwicklung von Thomas bleibt dabei auf der Strecke. In ein paar Szenen blitzt dann auch das Potential eines wirklich interessanten Coming-of-Age-Films auf, wird aber durch die vollkommen konventionelle und für mich sehr zähe Liebesgeschichte zwischen Vadas Vater (Dan Aykroyd) und der vor kurzem von ihm angestellten Shelly (Jamie Lee Curtis) überdeckt, die mich in ihren Rollen nicht überzeugt haben. Jamie Lee Curtis gibt dem Film in wenigen Momenten immerhin noch eine eigene Note, indem sie eine besondere Wärme ausstrahlt.
Insgesamt ist My Girl für mich ein „holpriger Ritt“ zu einem klassischen Tearjerker, der bei mir zwar noch zündet, aber mich auch gleichzeitig ärgert, weil tief dadrin ein wirklich berührender Film über Freundschaft, die Probleme des Erwachsenwerdens und den Umgang mit Tod steckt.
2,5/5