Tut mir leid, dass ich erst so spät zum Antworten komme, bin momentan unterwegs.
Aber die Frage wurde von Morissa eigentlich schon ausreichend beantwortet. Es geht in dieser Challenge primär um Musiker/Sänger/Bands und nicht Musik im Allgemeinen (oder der Abwesenheit davon im Falle von Footloose)
Oh, des kommt jetzt bisschen überraschend aber als Info gerade für @Yerunis du kannst jederzeit wieder Einsteigen und wärst dann auch recht bald mit einer eigenen Themenvergabe dran .
Aber da der Chef gesprochen hat und bevor zu lange auf ein Thema gewartet werden muss - gibt es jetzt ein Angebot von mir was ihr nicht ablehnen könnt: Das neue Thema heißt:
100. Geburtstag von Marlon Brando - Schaut einen Film in dem Marlon Brando mitspielt (oder eine Dokumentaton über ihn)
Marlon Brando wäre diese Woche am Mittwoch 100 Jahre alt geworden und ist deshalb gerade wieder in aller Munde. Viele Streamingdienste haben ein paar unbekanntere Filme von ihm ausgegraben, man kann sich aber natürlich auch einfach den Paten oder Apokalyse Now schnappen.
https://letterboxd.com/actor/marlon-brando/
Wie immer: Viel Spaß.
Lustig, genau diese Woche wieder was zum Thema gesehen und werd auch morgen was dazu zusammenschreiben. Die letzten Wochen waren geprägt von akuter Film- und Schreibunlust (ab und an trotzdem den Film zum Thema geguckt), ab jetzt versuche ich aber wieder am Start zu sein. Hätte eh noch kein Thema gehabt und dann eben im zweiten Durchgang, kein Stress
Wir können natürlich auch Mostahsas Thema noch auf nächste Wiche verschieben, du kamst ja auch erst diese Woche in die zwei Monate Inaktivität.
Andernfalls, wenn du eh noch keine idee hast, aber jetzt irgendwann noch wieder mitmachst, kommst du ans Ende der Liste, bist also auch schon dran, bevor die Liste dann wieder von vorn losgeht.
Gerne ans Ende der Liste, bis dahin bin ich auch wieder regelmäßig/wöchentlich aktiv Außerdem passt das Marlon Brando-Jubiläum absolut perfekt
Thema #13: Musiker/Bands
Film: Green Book
Regie: Peter Farrely
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 131 Minuten
gesehen auf: Netflix (Letzte Chance)
Ich hab den ja immer so ein wenig gemieden, weil ich dachte das Thema sei etwas schwierig, oder vielleicht würde zu dick aufgetragen.
Der zweite Punkt mag vielleicht ein wenig zutreffen, aber das passt in diesem grandiosen Film einfach wunderbar.
Ich habe alle anderen nominierten Filme aus dem Jahr gesehen, Green Book hat seine Oscars auf jeden Fall verdient, Mahershala Ali auf jeden Fall und auch wenn Viggo Mortensen seine Nominierung zum Goldjungen gemacht hätte, hätte sich trotz der starken Konkurrenz niemand beschweren dürfen.
Green Book ist die Filmbiografie von Tony Lip, der in den 60ern den schwarzen Pianisten Don Shirley auf einer Konzerttour durch die Südstaaten als Fahrer begleitet und sich zwischen den beiden trotz aller Widrigkeiten auf dieser Reise eine tolle Freundschaft entwickelt.
Die Chemie zwischen Mortensen und Ali ist unglaublich, das habe ich wirklich selten gesehen. Auch interessant wie sie beide immer mehr von- und übereinander lernen. Der Alltags und auch normale Rassismus gerade in den Südstaaten der frühen 60er spielt hier selbstverständlich eine sehr wichtige Rolle, man überlädt den Zuschauer jedoch nicht damit und versucht auch nicht allzu sehr Extreme zu stricken. Das titelgebende Green Book war damals der Reiseführer für schwarze Autofahrer, in dem Restaurants, Hotels usw. standen, in denen Afroamerikaner „geduldet“ sind. Schon teilweise harter Tobak, aber eigentlich ein herzerwärmender Road Trip mit interessanten Charakteren.
4.5/5
Es könnte sein dass ich mir nur aufgrund der Aufgabe gerade eine 4K UHD Blu Ray aus UK gekauft habe Wenn ich einen Film schaue, dann sollte dies für mich auch in der besten Fassung sein.
Aber Blu Rays von älteren Filmen können wirklich teuer sein…
Bevor ich mir da teilweise die Qualität von Sky Go antue, schaue ich mir da einen Film lieber erst gar nicht an…
Auf arte gibt es aktuell ein paar Filme mit Marlon Brando
Thema #13: Musiker/Bands
Film: Notorious
Regie: George Tillman Jr.
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 122 Minuten
Notorious begleitet Kindheit, Leben, Karriere, Aufstieg und Fall des Rappers Biggie Smalls aka The Notorious B.I.G. sowie die Fehde zwischen der East und West Coast im US-Hiphop der späten 90er. Wer sich grundsätzlich für das Thema und/oder die Musik interessiert, der kann auf jeden Fall reingucken, allen anderen empfehle ich Dokus, Youtube oder Wikipedia-Artikel.
Punkt eins: Die Erzählweise. Bin absolut kein Freund von Voice Overs und die ersten 20 Minuten bzw. die komplette Kindheit von Christopher Wallace (= B.I.G.) im gefährlichen Brooklyn wird quasi nur mit diesem Stilmittel erzählt. Später werden dadurch zeitliche Sprünge verknüpft und Wikipedia-Fakten vorgetragen, sofern die eingeblendeten Daten und Orte nicht ausreichen sollten. Hätte man durch Schnitt und Drehbuch sicherlich eleganter lösen können, war vielleicht 2009 aber auch noch verbreiteter. Selbst ich als eigentlich „Informierter“ in dieser Szene, musste dann aber trotzdem ab und an Wikipedia benutzen, da viele Figuren gar nicht vorgestellt werden bzw. Wissen vorausgesetzt wird.
Punkt zwei: Das Casting. Jamal Woodard als B.I.G., Antonique Smith als Faith Evans und natürlich B.I.G. echter Sohn, der in ihm Alter von 8-13 verkörpert sind top getroffen, aber was man sich bei prominenten Nebenfiguren gedacht hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Allen voran Anthony Mackie als 2 Pac. Er gibt sich tatsächlich Mühe, spielt bemüht und versucht etwaige Manierismen des Rappers zu verkörpern, aber er sieht halt aus wie Anthony Mackie und 0 wie 2Pac. Reißt extrem raus.
Auch Derek Luke als Puff Daddy und Naturi Naughton als Lil Kim fand ich durchaus angenehm anzusehen, aber nicht als deren zu verkörpernde und real existierende Persona, sondern eben als SchauspielerInnen, die das versuchen.
Punkt Drei: Kurz vor Ende wird nochmal richtig schlecht auf die Tränendrüse gedrückt, bevor das passiert, was in einem Film über B.I.G. eben passieren muss. Selbst wenn man von dessen Ableben noch nie gehört hat, diverse Abschiedsszenen und plötzliche Sinneswandel zum besseren hin sind gegen Ende einfach schlecht geschriebene, billige Instrumente zu leicht verdienten Emotionen.
Punkt Vier: Die Optik. Ai ai ai. Ausgebrannte Bilder, teilweise viel zu hell und keinerlei Einstellung, Schnitt oder technischer Kniff, der im Kopf bleibt. Mutet über die gesamte Lauflänge an wie ein NBC-Fernsehfilm, der mal schnell dahin produziert wurde. Herzblut sucht man vergebens.
Am aller-aller-schlimmsten: Egal in welchem Stadion, auf welcher Venue und in welcher Halle, die Hiphop-Gruppe der East Coast spielt, sie sehen alle gleich aus und bisschen wie die Bühne in unserer Schule. Man bekommt nie ein Gefühl von Massenpublikum, des Adrenalins und der unglaublichen Größe der Auftritte. Gefühlt spielen sie - mit Ausnahme diverser Establishing Shots - von Anfang an auf der selben Kleinbühne. Wenn mir dann ein Stadion vermittelt werden soll, ich aber nur 100 Menschen sehe, überträgt sich da gar nichts.
Ich hatte obgleich trotzdem meinen Spaß. Der Film war kurzweilig und hat mich dazu verleitet, wieder tiefer ins Thema einzusteigen und die beiden Meisterwerk-Alben von B.I.G. noch einmal rauf und runter laufen zu lassen. Ich steh halt auch auf die Musik und die Geschichten, ich glaube, wenn man mit US-90er-Hiphop nicht so viel anfangen kann, sollte man sich Notorious noch einmal überlegen. Und den Charme, den ich oben vermisst habe, findet man in den musikalischen Darstellungen der SchauspielerInnen dann doch. Das war von allen Seiten sehr hohes Niveau.
Insgesamt also ein besserer Fernsehfilm mit herausragender musikalischen Untermalung. Es wär nur so viel mehr drin gewesen und das nervt mich selbst einige Tage später noch bei so einem Herzensthema. Ein Straight Outta Compton hat das wenige Jahre danach wesentlich besser gemacht.
2/5
Thema #13: Musiker/Bands
Film: Bohemian Rapsody
Regie: Bryan Singer
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 135 Minuten
gesehen auf: Blu Ray
Erneut ein Film, den ich mir vor einigen Jahren gekauft hatte, bislang aber noch nicht dazu kam ihn mal zu schauen.
Ja, was soll ich sagen. Wir begleiten in diesem Film Freddie Mercury und wie er von einem Mitarbeiter beim Londoner Flughafen Heathrow zum Star wurde, an wen wir uns heute erinnern. Wer etwas tiefergreifendes über die anderen Band-Mitglieder von Queen erfahren will, dem sei gesagt, damit ist man bei diesem Film an der falschen Stelle. Dies finde ich aber auch gut, dass dieser Film halt wirklich diese eine Figur hat, auf welchen er den Fokus legt.
Und ja, mir ist bewusst, dass der Film ein paar Sachen anderes darstellt als sie eigentlich waren und auch das Zusammentreffen der Band Mitglieder nicht so gelaufen ist. Da wir hier aber immer noch von einem Film reden und keiner Dokumentation darf ein solcher sich diese Freiheiten auch nehmen, wie ich finde.
Zum Start hin prescht der Film sehr schnell voran und klappert die ersten paar Jahre der Band relativ schnell ab, bis er sich zur Mitte dann Zeit für die persönlichen Geschichten von Freddie mehr Zeit nimmt. Ab hier sieht man tonal auch einen ziemlichen Wechsel innerhalb des Films.
Aber dann kommt das Ende des Films und ich sehe mich immer mehr gebannt auf den Bildschirm blicken. Im Prinzip arbeitet fast die gesamte letzte Stunde nur noch auf diesen Moment hinaus und wenn er dann schließlich kommt, ist es wie ein Rausch, in dem man die Zeit vergessen zu vermag. Und als dann die Credits rollen, tun sich die Emotionen ausbreiten und man sich wünscht, dass man noch mehr davon sehen könnte.
Ich habe am Ende des Films Emotionen gefühlt, die ich zuletzt unter anderem erst bei „Forest Gump“ gefühlt habe. Daher ordne ich diesen Film für mich persönlich, als einen der besten Musik-Filme die ich jemals gesehen habe, ein und auch als einen der besten Filme, die ich jemals gesehen habe. Und ja, für diese Einschätzung reicht mit die letzte halbe Stunde auf der 7.1-Spur der Blu Ray. Hier darf man den Ton dann auch gerne mal etwas lauter drehen. Egal was andere Leute dann sagen!
5/5 Freddies
Thema #13: Musiker/Bands
Film: ECHT – Unsere Jugend Doku
Erscheinungsjahr: 2023
Laufzeit: 187 Minuten (3 Teile)
Eine wirklich tolle Doku die ein tiefen Einblick in das Leben einer Teenager Band ende der 90er gibt. Überraschend offen, ehrlich und sehr Symphatisch. Ein tolles Stückzeitgeschichte was die Band weder überhöht noch klein macht, sondern zeigt was ihre höhen Tiefen und Dämonen waren.
4/5
Thema 13: Musiker/Bands
Film: Nowhere Boy
Regie: Sam Taylor-Wood
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 97 Minuten
gesehen auf: Amazon Prime
Nachdem ich jetzt endlich wieder zu Hause bin und alles erledigt habe, bin ich auch noch dazu gekommen den Film zu meiner eigenen Challenge zu sehen. Nachdem ich keinen Film sehen wollte, den ich bereits kenne und nicht ewig suchen wollte, habe ich mich für diesen Film entschieden. Passt leider nicht so gut zu der Challenge (vor allem wie ich sie mir vorgestellt habe), aber zu spät noch zu ändern.
Kurz zum Inhalt: Der Film spielt in der Jugend von John Lennon und handelt hauptsächlich von der Beziehung zu seiner Tante Mimi, bei der er lebt, und seiner Mutter Julia, die ihn als Kind mehr oder weniger verlassen hat und die er zu Beginn des Films wieder trifft. Seine musikalische Karriere läuft eher im Hintergrund ab: seine Mutter bringt ihn in Kontakt zur Rockmusik und er gründet seine erste Band - The Quarrymen.
Der Film ist eigentlich ganz gut, habe mir aber leider etwas anderes vorgestellt (vor allem etwas mehr Fokus auf die Musik und weniger auf die Familienverhältnisse) und war vermutlich deshalb etwas enttäuscht. Auch wenn ich mich nicht besonders darüber informiert habe, finde ich trotzdem interessant, dass ich davon noch nichts mitbekommen habe (der Film scheint zumindest grob auf wahren Tatsachen zu basieren).
3,5/5
Thema #13: Musiker/Bands
Film: How the Beatles Changed the World
Regie: Tom O’Dell
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 109 Minuten
gesehen auf: Netflix
Ich kann mich hier kurz fassen. Im Grunde handelt die Dokumentation vom Aufstieg der Beatles und wie ihre Musik nicht nur ihre Generation, sondern auch Popkultur geprägt hat.
Ich dachte mir, dass so eine Dokumentation vielleicht meinen Horizont erweitert, aber so wirklich viel hat mir das nicht gebracht. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich generell nicht groß für die Musikindustrie interessiere oder weil ich auch eher wenig mit den Beatles am Hut habe, aber es hat mir nicht wirklich etwas gebracht diese Dokumenation zu gucken. Mag ja sein, dass die Beatles zu ihrer Zeit eine Revolution waren und vieles neu oder anders gemacht haben und damit auch ein Katalysator für einen gesellschaftlichen Umbruch waren, aber das hat sich jetzt für mich nicht wirklich als ein Fakt festgebrannt.
Ich glaube, das war einfach nicht mein Thema. Mal gucken, wie es beim Nächsten so läuft.
Yesterday (2019)
von Danny Boyle
Eigentlich hatte ich vor, einen anderen Film zu schauen, als ich dann das Review von @Cooliogrey gelesen habe, ist mir wieder eingefallen, dass ich ja damals den Trailer zum Film ganz interessant fand, dann aber, als der Film rauskam, irgendwie viel Gemischtes zum Film gelesen habe und ihn dann irgendwie wieder aus den Augen verloren habe. Wollte deshalb eigentlich nur mal kurz reingucken, um mir nur mal kurz einen eigenen Eindruck zu verschaffen, bin dann aber doch dran “hängengeblieben”, weil er eben doch ganz interessant und kurzweilig war.
Außerdem haben es diese “Was wäre wenn”-/High-Concept-Prämissen-Filme sowieso immer leicht bei mir. Einziger Kritikpunkt von mir wäre, dass hier dieses große Dilemma was hier - wie bei fast allen Rom-Coms im dritten Akt auftritt und ja auch häufig die Schwachstelle dieses Genres ist - hier für mich leider besonders behauptet und nicht wirklich gefühlt wirkt, so wie ich die Figuren vorher im FIlm wahrgenommen habe.
Aber davon abgesehen, fand ich den ganz gut.
7/10
Und nun noch kurz zum Film von letzter Woche:
Thema: Slapstick vor 1950Safety Last (1923)
von Fred C. Newmeyer & Sam Taylor
Mein erster Film mit Harold Lloyd. Fand ihn jetzt als Darsteller/Charakter nicht so interessant/charismatisch/faszinierend wie einen Buster Keaton oder Charlie Chaplin bspw. (was zugegebenermaßen aber auch noch nicht viel heißt), aber schon okay und der Film hatte vor allem ein gutes Tempo, ohne größere Leerstellen. Würde mir also durchaus auch weitere Filme mit ihm ansehen - so meine kurze Erkentnis aus diesem Film.
7/10
Da fand ichs ja so ein verschenktes Potential, dass der Film seine IMO höchst originelle Idee, eine der popkulturell wichtigsten und prägenden Bands aus dem kollektiven Gedächtnis zu streichen, nur so wenig ausspielt und wenig mit dem Gedanken herumspinnt.
Aber wir erleben nur quasi einfach ein Heute, ohne die Songs eben und der kulturelle und gesellschaftliche Einfluss der Beatles wird überhaupt nicht bzw zu wenig mitgedacht.
Da hätte man ja wunderbar herumspinnen können, wie sich die Oberfläche der Popkultur heute abbildet, ohne die Beatles. Hätte es beispielsweise überhaupt Brit Pop in der Form, wie wir ihn heute kennen gegeben? Auf welche anderen Bereiche haben die Beatles in irgendeiner Form einfluss genommen? Man könnte sich Fragen, wie sähe die Friedensbewegung ohne einen Slogan wie „All You Need Is Love“ aus? Da gibts jedenfalls genug Fragen, die man sich kulturell wie gesellschaftlich stellen kann und die man ganz übertrieben weiterspinnen könnte, aber da bleibt der Film IMO leider sehr zahm.
Ganz schön fand ich allerdings die Szene mit Lennon. Die Idee find ich auf eine ganz ähnliche Art nett, wie Van Gogh in Dr. Who in die heutige Zeit zu schicken und ihm eine Ausstellung seiner Werke im Musee d’Orsay zu zeigen.
Vor lauter neuen Themen hab ich doch glatt vergessen meinen Film von letzter Woche zu posten. Aber noch keine Review zum neuen Thema also .
Thema #13: Musiker/Bands
Film: Tár von Todd Field
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 158 Minuten
Wo gesehen: Sky
Die fiktive Dirigentin Lydia Tár ist die erste Chefdirigentin eines großen deutschen Orchesters. Ein Blick auf einen Machtmenschen – zwischen Beruf und Privatleben – ganz weit oben und ganz weit unten.
Dieser doch recht hochgelobte Film hat mich nicht wirklich erreicht, an was das alle gelegen hat, kann ich aber nicht genau sagen, denn der Film hatte schon seine Qualitäten für mich, allen voran das Drehbuch, welches ich als hervorragend empfand.
Hervorragend in dem Teil, in dem man eine fiktive Biografie so real wirken hat lassen, dass es wirklich eine Wucht ist. Ging wahrscheinlich vielen so, aber meine Ahnung und mein Interesse an klassischer Musik ist eher semi, also hab ich natürlich gleich mal in dem Glauben gegoogelt, dass die Hauptperson natürlich eine real existierende Person ist – dem ist nicht so. Das muss ein Film erst einmal schaffen, wirklich stark.
Alles andere blieb für mich aber schon recht weit dahinter zurück. Besonders auf die letzten 20 Minuten kann ich mir nicht wirklich einen Reim machen und empfand ich als recht schwach, wenn damit der typische „Fall“ einer Person symbolisiert werden sollte. Sollte da noch mehr dahinter stecken fand ich es aber ehrlich gesagt noch schwächer, denn diese ganze Philippinen-Location kam nicht wirklich gut rüber. Überhaupt auch New York und Berlin konnte ich nicht so recht greifen. So ist der Film für mich an vielen Stellen so dahingedümpelt, war für die Art von Film sowieso schon sehr, sehr lang und hat mich mit seiner (jetzt nicht gerade wahnsinnig neuen) Geschichte von den „Wegen zum Ruhm“ doch bisschen gelangweilt.
Daneben wurde noch versucht einige aktuelle Themen mit reinzubringen und das mit einem hohen Fachanteil an klassischer Musik zu kombinieren. Das fand ich alles wieder ganz okay (profitiert halt vom starken Drehbuch) aber irgendwas hat mir da auch gefehlt. Womöglich ist mir mit eben zu wenig Ahnung über klassischer Musik, da auch extrem viel entgangen. Aber ehrlicherweise hat mich der Film auch nicht so gekriegt, dass ich mir da jetzt viel dazu anlesen will.
Interessantes zum Schluss: Wo ich mich besser auskenne sind Filme und neben einigen Filmverweisen (zum Beispiel Viscontis „Tod in Venedig" oder der Original „Planet der Affen) wird auch dieser Film mit Marlon Brando in dem einige Krokodile auf den Philippinen entwischt sind angesprochen. Schön Brücke zum jetzigen Thema obwohl ich nicht weiß, wie viel Wahres da drin steckt (viel Quatsch haben sie bei dem Dreh von „Apokalypse Now“ ja schon betrieben also wer weiß).
Zwischen 5 und 6
6 von 10 Dirigentenstäbe
Thema 14: Marlon Brando
Film: Marlon Brando in Paradise
Regie: Silvia Palmigiano, Dirk Heth
Erscheinungsjahr: 2024
Laufzeit: 52 Miinuten
Wo geschaut: Arte
Marlon Brando kauft ein Atoll namens Tetiaroa, um dort Forschung und Naturschutz zu betreiben.
Eine Dokumentation, die auf Brando als Aktivist eingeht - vor allem in Sachen Wissenschaft, Forschung und Natur. Es kommen er selbst in Interviews aus dem Archiv, seine Tochter, und seine ehemaligen und nachfolgenden Mitstreitenden zu Wort.
Also irgendwie blieb das ganze total oberflächlich. Trotz des Fokus auf ein bestimmtes Thema kam auch da nicht viel an Informationen in Bezug auf Brando rum, zum einen der kurzen Laufzeit geschuldet, aber auch weil Brandos Karriere zumindest kurz nacherzählt wird. Dabei wird sich aber sehr stark auf das Positive beschränkt. Der Film fühlt sich irgendwie unrund an. Es gibt mehr Infos über Schildkröten und ihre Nester als über Brando.
Ich bin „leider“ (generell finde ich das natürlich super!) die gesamte Woche im Urlaub mit beschränktem Netz und einem TV, der nur vorinstallierte Apps kann - so habe ich mir die Arte-Doku herausgepickt. Ich werde bei Gelegenheit demnächst noch einen schönen Brando-Film gucken, aber zu spät für die Challenge.
Bis dahin gibt es für diese Doku noch eine Bewertung:
2,5/5 vor allem für die relativ vielen O-Töne.
Ich stimm dir insofern zu, als dass ich denke, dass das theoretisch wirklich viel Potential hätte.
Ich denke aber, dass wenn man das dann praktisch umsetzen wollen würde, man dort schnell durch die vielen kleinen Veränderungen, die man in der in der Vergangenheit liegenden „eigentlich Beatles-Zeit, jetzt aber nicht mehr Beatles-Zeit“ einführt, die dann über die Jahrzente über weitere dadurch ausgelöste kleine Veränderungen …usw. die Anzahl der Veränderungen, die sich dann bis in die neuen alternativen Gegenwart des Films so schnell so stark potenzieren würde, dass man diese neue Filmrealität mit den nun entstandenen unzähligen Veränderungen, die sich nun ergeben haben, dann kaum noch in einer einigermaßen normalen Filmlänge irgendwie sinnvoll einfangen und darstellen kann.
Sodass ich denke, dass sich das dann am Ende nur noch unbefriedigender anfühlt (weil man sich jetzt widerum auf einen prozentual gesehen noch viel kleineren Teil der theoretisch nun verfügbaren viel größeren interessanteren Welt beschränken müsste), als einen FIlm wie Danny Boyle hier zu machen, der den Effekt des „Beatler-An/Aus-Schalters“ auf seine Welt von vornherein lieber sehr stark begrenzt und ihn ja mehr als Mittel zum Zweck als zum Zweck an sich bzw. zum Thema seines Films macht.
Bei der Lennon-Szene stimme ich dir aber wieder zu.
Thema #14: Marlon Brando
Film: Sayonara
Regie: Joshua Logan
Erscheinungsjahr: 1957
Laufzeit: 147 Minuten
Gesehen auf: Arte Mediathek
Marlon Brando gibt hier das Flieger-Ass, Major Lloyd Gruver (der in der deutschen Synchro meistens als „Gruber“ ausgesprochen wird). Wir haben noch den Korea-Krieg, als Major Gruver nach Kobe in Japan versetzt wird. Der Vater seiner Verlobten ist General und hat das arrangiert, damit der Major von der Front weg kommt und endlich die Tochter heiratet.
Kurz vor dem Verlassen von Korea hat der Major allerdings noch ein Gespräch mit einem Untergebenen namens Kelly, der vor hat, trotz des Fraternisierungsverbots, was US-Truppen in Japan Beziehungen zu Japanerinnen verbietet, dort eben eine Japanerin zu heiraten.
In Japan muss Gruver dann feststellen, dass es mit seiner Liebe zu Eileen nicht so weit her ist. Stattdessen verguckt er sich in doe Tänzerin Hana-Ogi und ist nun mit demselben Dilemma konfrontiert wie Kelly, seine Beziehung verstößt gegen US-Gesetze.
Ach, ein Liebesdrama. Endlich mal ein Thema, mit dem ich gar nichts anfangen kann. Und ein Genre/Film, die ich sonst nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde. Auf der anderen Seite thematisiert der Film recht früh schon Rassismus. Und das auch sehr offensiv. Für 1957 ist das schon echt progressiv, auch wenn auf der anderen Seite noch eine ordentliche Schippe Sexismus mitschwingt und Ricardo Montalban in „Yellowface“ auftritt. Nach heutigen Maßstäben ist der „woke“ Aspekt, also das Thematisieren von sozialen Problemen, ziemlich halbgar. für damals muss das schon ein echter Fortschritt gewesen sein.
An Ausstattung und Schauspiel gibt es jetzt nichts zu Meckern. Alles sieht schick aus. Und ich war auch überrascht, wie gut Miiko Taka als Hana-Ogi mit Marlon Brando mithalten kann.
Hab schon wieder die Wertung vergessen. 3/5 rassistische Vorgesetzte.
Thema #14: Marlon Brando
Film: Apocalypse Now von Francis Ford Coppola
Erscheinungsjahr: 1979
Laufzeit: 147 Minuten
Wo gesehen: DVD
Ich glaube, das ist eine Premiere für mich: soweit ich mich erinnere habe ich für die Challenge noch nie einen Film geschaut, den ich schon kannte, wenn das Thema selbst es nicht vorausgesetzt hat, dass man einen bekannten Film schauen sollte.
Ist natürlich ein großer Klassiker, der früher in meinem Freundeskreis sehr oft lief. Dort aber meistens in einem nicht sonderlich aufnahmefähigen Zustand, blau, breit und meistens wurd dabei eingeschlafen. Dementsprechend lange hat es auch gedauert, bis ich mal so wirklich die erzählte Geschichte wahrgenommen habe. Bei Letterboxd hatte ich ihn nun aber das letzte (und einzige) Mal 2017 geloggt. Gestern war also mal der Tag gekommen, ihn das erste mal wirklich bei Sinnen zu schauen…
Erst mal hatte ich mich zwar drüber geärgert, dass ich mich zuletzt nie aufgerafft habe, mal den Final Cut zu schauen, der ja ne ganze Weile auf irgendeinem Streamingdienst verfügbar war. Gegen Redux habe ich mich entschieden, weil ich keine Lust auf diese halbe Stunde bei den Franzosen hatte.
Also die Kinofassung. Und ich war tatsächlich überrascht, dass der Film eigentlich gar kein so langsames Pacing hat. Ich war durchgängig gut unterhalten und habe insbesondere von Willards Lektüre zu Kurtz’ Lebenslauf mehr mitgenommen denn je.
Ansonsten weiß ich aber auch gar nicht, was ich noch dazu sagen soll. Fantastische Atmosphäre, geiler Soundtrack, super Schauspiel, Kinematographie und eine verstörende kurze „Zusammenfassung“ des Vietnamkriegs. Einer dieser Filme, wo sich wohl alle einig sind, dass es ganz großes Kino ist.
5/5 Centerfolds