Film-Themen-Challenge: Part 3

Thema #14: Marlon Brando
Film: The Freshman von Andrew Bergman
Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Sky

Ein junger Filmstudent vom Lande schlittert in New York ins kriminelle Milieu ab – und irgendwie erinnert ihn das alles an einen ganz bestimmten Film.

Parodien auf berühmte Filme gibt es einige und hier steigt Brando noch mal persönlich in den Ring um seine Rolle als Pate auf die Schippe zu nehmen und das ist dann (leider?) auch schon wirklich das Beste an dem Film. Irgendwie ist das alles recht charmant auf ihn zugeschnitten, die Metaebene mit den Filmen, im Film über einen Film (weil Filmstudium) ist auch manchmal ganz charmant und Ferris Bueller vs. Don Vito Corleone ist ja auch mal was.

Charmant ist aber halt auch irgendwo der ganze Film aber eben nicht wirklich witzig für mich – was bei einer Parodie schon eher nicht so gut ist. Das ganze Zeug um Komodowarane außerdem eher fragwürdig.

Um Brando mal wieder als richtig alten Paten zu sehen okay, ansonsten eher nichts. Zwischen 4 und 5.

5 von 10 exotische Gerichte

Dafür hab ich mit „Morituri“ (1965) von Bernhard Wicki noch einen recht vergessenen Brando-Film gesehen, den ich ziemlich gut fand. Marlon Brando im Zweiten Weltkrieg auf einem Schiff als „Agent“ unterwegs und trifft auf Yul Brynner als „Nazi“-Kapitän. Spannend, starke Dialoge und ein klasse Cast, außerdem setzt Bernhard Wicki die Antikriegsdimension in seinen Kriegsfilmen immer gut um.

8 „Gefällt mir“

Feier den Film immer hart. Vieleicht eines meiner Guilty Pleasures oder so?

Für mich einer der besten puren Heist-Filme der letzten Jahrzehnte.

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Was ich dabei definitiv, außer den Darstellern, feiern kann ist die ruhige aber spannende Art bis zum Finale. Und meine Güte, da geht ja eigentlich von Minute eins alle zwei Meter wieder etwas schief bzw. anders als geplant.

1 „Gefällt mir“

Thema #14: Marlon Brando
Film: Duell am Missouri von Arthur Penn
Erscheinungsjahr: 1976
Laufzeit: 126 Minuten
Wo gesehen: ARTE Mediathek

Der Film handelt von einem Viehzüchter namens David Braxton (John McLiam), der in Montana eine Ranch besitzt. Braxton und seine Nachbarn sind besorgt über eine Bande von Viehdieben, die ihr Vieh stehlen und lassen deshalb ein Mitglied der Bande hängen. Später heuert Braxton einen berüchtigten Kopfgeldjäger namens Lee Clayton (gespielt von Marlon Brando) an, um die Diebe zu fassen.

Während Clayton seine Jagd fortsetzt, entwickelt sich eine komplexe Dynamik zwischen ihm und dem Viehdieb Tom Logan (Jack Nicholson), Vorstand der Diebesbande und auf Rache wegen der Exekution seines Freundes aus. Logan ist ein sympathischer Outlaw, der eine Liebesbeziehung mit Jane Braxton (Kathleen Lloyd), der Tochter von David Braxton, beginnt. Diese Beziehung wird zu einem zentralen Konflikt im Film, da Logan und Jane sich trotz der Feindschaft zwischen den beiden Gruppen näherkommen.

Damals in den Kinos gefloppt, spielt Marlon Brando spielt einen eigenartigen und exzentrischen Antagonisten. Er trägt oft Frauenkleider, pflegt eine eigenwillige Beziehung zu seinem Pferd und spricht mit irischen Akzent. Das steht im krassen Konflikt zum Serienkiller und war wohl eine Eigenart von Brando, um gegen das dürftige Drehbuch zu rebellieren. Brando-typisch gab es natürlich auch diverse Streitigkeiten am Set, v.a. wohl mit Jack Nicholson. Leider hatte Brando recht und trotz Nicholson, Brando, Harry Dean Stanton oder Randy Quaid kann der Cast nicht über das dürftige Drehbuch und die eher generische Inszenierung hinwegtäuschen. Auch die Musik von John Williams ist bis auf eine Ausnahme leider schnell vergessen.

Nichtsdestotrotz machen die New Hollywood-Motive Spaß. Jack Nicholson als Outlaw-Antiheld, der sich gegen das sadistische Establishment in Robin Hood-Manier zur Wehr setzt, gefällt. Auch die Beziehung zur Tochter des Großgrundbesitzers ist charmant inszeniert und glaubhaft.
Brando wirkt anfangs ein wenig fehlbesetzt, aber ist Herz und Seele des Films und seine Darstellung, die ein wenig an Johnny Depp als Jack Sparrow (nur in böse) erinnert, bleibt im Gedächtnis.

Leider kamen bei den Dreharbeiten diverse Pferde am Set um, was den Film einen Platz auf der Liste der inakzeptablen Filme bescherte. Wohl nicht ganz so tragisch wie The Island of Dr. Moreau, den ich auch in der engeren Auswahl hatte, aber trotzdem erwähnenswert. Gelohnt hat sich das ganze für einen großen Flop und insgesamt lediglich soliden New Hollywood-Western dann insgesamt wohl nicht ganz. Wer Western-Fan ist oder Jack Nicholson und Marlon Brando zusammen sehen möchte, greift trotzdem zu.

3/5

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Thema #14: Marlon Brando
Film: Der Pate
Regisseur: Francis Ford Coppola
Erscheinungsjahr: 1972
Laufzeit: 175 Minuten
Wo gesehen: YouTube

Der Film beginnt im Jahr 1945. Der Zweite Weltkrieg ist gerade erst zu Ende gegangen und die Familie Corleone feiert die Hochzeit der ältesten Tochter Constanzia. Doch trotz der Feierlichkeiten kann man das Geschäft nicht links liegen lassen. Der Vater und das Familienoberhaupt Vito Corleone ist nämlich ein gefürchteter Mafiosi, dessen Macht und Einfluss Berge versetzen kann.

Doch obwohl er als Mafia-Boss oft damit zu tun hat, gibt es ein Geschäft, mit dem sich der Don nicht die Hände schmutzig machen will. Drogenhandel. Als dieser nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA einen Höhenflug bekommt, möchten andere großere Mafia-Familien einen Stück des Kuchens abhaben. Speziell Virgo Sollozzo, ein weiterer Mafia-Boss, der sich schon die dazu benötigte Infrastruktur organisiert hat, ist Interessiert. Er bietet dem Don Corleone einen Deal an, den man eigentlich nicht ablehnen kann. Corleone erhält einen großen Anteil an den Einnahmen, wenn er seinen politischen Einfluss nutzt, um das Drogengeschäft vor der Justiz zu schützen. Doch aufgrund seiner Abneigung zum Drogenhandel nimmt Corleone den Deal nicht an.

Was darauf folgt ist ein Bandenkrieg, dem nicht nur viele Familienmitglieder und Vertraute der großen Mafiafamilien zum Opfer fallen, sondern auch das bestehende Machtgefilde zum Wanken bringen.


Ich wollte schon länger mal diesen Klassiker der Filmgeschichte nachholen und für dieses Thema hat er sich dann einfach perfekt angeboten. Und was für ein Film das ist. Knapp 3 Stunden lang aber langweilig wird er nie. Dafür ist er zu gut inszeniert und die Schauspieler machen einen zu guten Job. Allerdings kann man sich in diesem Film auch ein wenig verloren fühlen. Am Anfang bin ich noch gut mitgekommen. Die Hochzeit und die Gefallen, um die Don Corleone während eben dieser gebeten wird, sowie deren Umsetzung, haben einen guten Job gemacht, um den Zuschauer zu zeigen, wie das Mafia-Business abläuft. Doch sobald der Krieg zwischen den Familien beginnt, wird es ein bisschen unübersichtlich. Ich für meinen Teil konnte irgendwann nicht mehr ganz nachvollziehen, welcher Charakter welchen Namen hat und was deren Rolle ist.

Nichtsdestotrotz hat mich der Film sehr gut unterhalten und ist zurecht ein Klassiker der Filmgeschichte. Ich vergebe daher 8,5/10 nicht ablehnbare Angebote.

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Thema: Marlon Brando
Film: Marlon Brando - Der Harte und der Zarte (Marlon Brando, un acteur nommé désir) von Philippe Kohly
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 90 Minuten

„Wie wird man Marlon Brando? Durch leiden.“

Da ich bisher nur zwei Filme mit Marlon Brando gesehen habe (Der Pate und Apocalypse Now) und mir die restlichen Filme auch kaum etwas sagen, fand ich es ganz praktisch, erstmal diese Doku zu schauen. Inhaltlich ist es halt eine typische biografische Dokumentation. Es kommen verschiedene Weggefährt*innen zu Wort und es gibt einige Filmausschnitte, Interviews oder TV-Ausschnitte von Marlon Brando. Das war auch prinzipiell ganz interessant. Sonderlich sympathisch ist mir Marlon Brando nun nicht geworden. Gerade sein Frauenbild war nun nicht so meins. Interessant fand ich aber doch seinen Stellenwert als Schauspieler. Und dass seine große Karriere anscheinend zunächst vor allem in seinen jungen Jahren war und ich nur zwei seiner späteren Filme gesehen habe. Nun bin ich durchaus interessiert, auch ältere Filme mit ihm zu sehen.
Von der Aufmachung fand ich die Doku allerdings so unfassbar pathetisch, dass es durchgehend entweder unfreiwillig komisch oder schon unangenehm auf mich wirkte. So viele Superlative, jedes Detail seines Lebens wurde so dramatisch dargestellt. Und irgendwo find ichs auch generell immer etwas seltsam, wenn in solchen Dokus über die Gefühlswelt geredet wird, als könnte man demjenigen tatsächlich in den Kopf schauen. Naja.

„Vor einer Frau ist Marlon wie ein Verhungernder in einer Konditorei, der die besten Rumkugeln entdeckt.“

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Thema #15: Film auf Film
Film: Interstellar
Regie: Christopher Nolan
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 169 Minuten
Gesehen auf: Blu-Ray

Letzte Woche lief irgendwo die Musik von Hans Zimmer. Daraufhin habe ich mir einfach das Making-Of zum Soundtrack nochmal eingeschmissen. Und der Film wurde auf analogem Film gedreht, also passt es zur Challenge.

Ich frage mich aber, was ich hier noch als Rezension schreiben soll. Der Film selbst hat für mich „Inception“ als den „jährlichen Nolan-Film zum Angucken“ abgelöst. Und mit jeder Sichtung ist der für mich auch stärker geworden, trotz der leichten Längen zu Anfang, trotz Doyle und seines immer perfekt sitzenden Barts (im Angesicht der drohenden Apokalypse). Das ist von Vorne bis Hinten eine faszinierende Vision.

5/5 Wurmlöcher

10 „Gefällt mir“

Ich hab auch sofort an Nolan gedacht. Ist der einzige von dem ich weiß, dass er wirklich nur/oft (?) analog filmt. Soweit ich weiß immer IMAX. Nicht sicher.

Oh. Tarantino auch.

1 „Gefällt mir“

Thema 14: Marlon Brando
Film: Die Faust im Nacken On the Waterfront
Regie: Elia Kazan
Erscheinungsjahr: 1954
Laufzeit: 108 Miinuten
Wo geschaut: DVD

Das Thema des Film ist gar nicht so interessant, eine bekannte Klein gegen Groß Geschichte. Doch Brando ist hier echt eine Wucht und macht den Film wirklich Sehenswert. Wenn man die Geschichte dahinter kennt ist es aber doch recht traurig, Kazan brachte Brando dazu in seinem Spiel mehr zu offenbaren was er wollte und was ihn belastete. Ich finden dieses merkt man in der Zerrissenheit der Figur sehr und es sollte die frage sein, ob es für das Ergebnis okay ist Darsteller über ihre Grenzen zu treiben.

Trotzdem eine 3,5/5

7 „Gefällt mir“

Ergänzend zu dem was @MaxFX schon kurz ausgeführt hat, möchte ich noch kurz eine tolle Doku zu genau dem Thema empfehlen, deren größte Schwäche vielleicht ist, dass sie dieses wirklich äußerst vielschichtige Thema in den 90min nur anreißen kann und man eigentlich noch viel mehr dazu wissen möchte (so ging es mir jedenfalls).

Dazu ist sie noch hochkarätig besetzt mit Keanu Reeves als Produzent und Interviewer/Host und jeder Menge Prominenz aus den beiden Lagern:

…such as James Cameron, David Fincher, David Lynch, Christopher Nolan, Martin Scorsese, George Lucas, Steven Soderbergh, and many more.

(Die Doku selbst ist aber wohl digital gedreht und somit nicht „zulässig“ für’s Thema der Woche)

6 „Gefällt mir“

Thema #15: Film auf Film
Film: The Painted Bird (Nabarvené ptáče) von Václav Marhoul
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 169 Minuten

Ein kleiner, scheinbar stummer, Junge, dessen Namen wir erst ganz am Ende erfahren, irrt während des zweiten Weltkriegs durch nicht näher identifizierbare Dörfer, Städte und Landschaften Osteuropas. Dabei gerät er von einer Tortur in die nächste, es scheint, als würde er Sadisten, abergläubische Lynch-Mobs und andere Widerlinge magisch anziehen.

Das Ganze ist in knackigem Schwarz-Weiß optisch sehr ansprechend und auch die Härte ist sehr eindringlich, aber nie wirklich exploitativ. Leider bekommt die tonale Ernsthaftigkeit im Laufe des Films aber einige Macken. Zum einen stören die Auftritte einiger (Hollywood) Stars wie Harvey Keitel, Barry Pepper, Stellan Skarsgård und Udo Kier ziemlich die Immersion, wo der Film doch sonst durch eher unbekannte Gesichter und nicht weniger (sondern eher mehr) überzeugende Darsteller getragen wird. Insbesondere der Junge, Petr Kotlár, macht das klasse.
Zum anderen zwei Kleinigkeiten, für mich aber gerade dadurch eigentlich so simpel vermeidbare: an einer Stelle wird ein Auto von einer Brücke geschmissen, was mit CGI gelöst wurde, welches unfassbar kacke aussieht. Hatte für mich was von 90er/00er CGI und die Szene an sich hat halt eigentlich null Bewandtnis. Das zweite ist ein Willhelm-Scream… Klar, wir wissen, dass es ein Klassiker ist etc. aber sowas gehört doch bitte in B-Filme, kleine feine Abenteuerfilmchen, Parodien, Satiren, Action Flicks oder sonst was. Aber doch nicht in einen Film, der einen auf Komm und Sieh machen möchte. :cluelesseddy:

Naja. Für mich hat sich der Film mit diesen Dingen leider völlig unprovoziert selbst ins Knie geschossen und abgewertet. Ganz merkwürdige Entscheidungen, da wäre definitiv mehr drin gewesen.

Achja: Ich hätte ehrlich gesagt nicht sagen können, ob digital oder analog gefilmt wurde und hätte wohl eher auf digital getippt, wäre er nicht in der Liste gewesen.

3,5/5 gelöffelte Augen

9 „Gefällt mir“

Thema #15: Film auf Film
Film: The Devil all the Time
Regie: Antonio Campos
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 138 Minuten
gesehen auf: Netflix

Eigentlich macht der Film vieles richtig. Er transportiert eine gelungene melodramatische Stimmung, er weiß durch Musik und Schnitte diese zu unterstützen und sieht auch durchaus gut aus.

Das Faustpfand ist hier natürlich der Cast, denn hier sind selbst kleinste Rollen hochkarätig besetzt. Bill Skarsgard trägt den Film zu Beginn fast allein, obwohl auch hier schon Leute wie Mia Wasikowska, Haley Bennett oder Harry Melling kleine Rollen spielen.
Nach dem Auftauchen von Tom Holland wird alles etwas flotter, auch wenn ich mir für die Geschichte von Eliza Scanlan und Robert Pattinson einen anderen Ausgang gewünscht hätte.
Wie die beiden Handlungsstränge von Holland mit denen von Riley Keough, Jason Clark und Sebastian Stan zusammengeführt wurden, war mir dann auch etwas zu einfach.

Leider ist der Film fast episodenhaft erzählt, ohne diese Episoden befriedigend zu verknüpfen. So wird man vom Tempo der letzten halben Stunde fast ein wenig überrumpelt und hat das Gefühl Antonio Campos hatte vielleicht nicht mehr genügend Papier in der Schreibmaschine und musste alles auf zwei Drehbuchseiten quetschen.

Hervorheben muss ich hier Tom Holland, der diese ernste und ruhige Rolle glaubhaft darstellen kann, Bill Skarsgard, dem die Verzweiflung fast ins Gesicht geschrieben steht und Riley Keough, die alles wo sie mitspielt auf ein höheres Level bringt.

Ich war durchaus angefixt, leider durch die Erzählweise ab und an raus, aber das ist eine sehr gelungene Netflix-Produktion.

3.5/5

10 „Gefällt mir“

Freitag! :bell: Das nächste Thema kommt von @supersudl :beancomfy:

Thema #15: Film auf Film
Film: Nope von Jordan Peele
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 130 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Jordan Peele schickt erneut Daniel Kaluya ins Rennen. Zur Handlung will ich gar nicht zu viel sagen, da es schwierig ist, bei einem Film mit Mystery-Elementen Plottwists nicht zu verraten.

Grob geht es um eine Tiertrainerfamilie, die für die Filmindustrie Pferde trainieren. Der Vater stirbt unter ominösen Umständen, die sich dann erst später im Verlauf aufklären. Um diese ominösen Umstände dreht sich dann die Haupthandlung.

Peele versucht sich hier an einem Genremix. Westernelemente gepaart mit Horror/Mystery/Crime, ein paar Comedymomente, etwas Familiendrama.
Der Film braucht ein wenig um Fahrt aufzunehmen und endet dann rasant.
Leider hat er mich nie so richtig gekriegt, wobei ich viele Referenzen sehr gemocht habe und auch Daniel Kaluya mit seiner stoischen Art zu Spielen abliefert.

Kein Nope aber auch kein Jup…eher ein Jein.

3/5 Skydancer

10 „Gefällt mir“

Wer bin ich denn schon, hier Leuten ein Thema vorzuschlagen. Aber gut, ich möchte es versuchen. Soweit ich gesehen haben wurde bisher noch nie das Thema:

Unzuverlässiger Erzähler/Unreliable Narrator

genommen. Beim unzuverlässigen Erzählen handelt es sich um ein Stilmittel, bei dem die Zuverlässigeit eines oder mehrerer Erzähler über die Aussagen vom Zuschauer in Frage gestellt wird, da sich im Laufe der Handlung herausstellt, dass die erzählte Geschichte so nicht stattgefunden haben kann.

Ein üblicher Verdächtiger Film dieser Art, kann man mit „The Usual Suspects“ derzeit in der Arte Mediathek sehen.

https://www.arte.tv/de/videos/052763-000-A/die-ueblichen-verdaechtigen/

Wem das zu einfach ist, ich habe bei Letterboxd dazu auch zwei Listen gefunden, die das Thema recht gut abdecken:

9 „Gefällt mir“

Titel: The Northman
Thema: Film auf Film
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 137 min


Robert Eggers, der von nicht wenigen Seiten gefeierte Autoren-Regisseur bringt, nach “The Witch” und “The Lighthouse” nun „The Northman“. Ich konnte mit beiden vorangegangenen Filmen nicht wirklich etwas anfangen. “The Witch” habe ich scheinbar, lese ich die Kommentare dazu, nicht verstanden, denn er gruselte oder erschreckte mich nicht im geringsten und hat mir hauptsächlich Fragezeichen beschert. “The Lighthouse” empfand ich sogar teilweise regelrecht widerlich, liegt allerdings wahrscheinlich daran, dass ich Alkoholexzesse in Filmen nicht mag. Was beiden Filmen ganz klar zu Gute steht ist deren visuelle Umsetzung und die schauspielerischen Leistungen. Dafoe und Taylor-Joy leisten in ihren Auftritten enorm gute Arbeit.

So finde ich es auch bei “The Northman”. Der blaugraue Stil der Filme strengt mich zwar etwas an, da er für mein Empfinden sehr drückend ist (was hier auch gut passt), doch vor allem, da Kamera, Choreographie und Schnitt perfekt zum Geschehen passen, funktioniert es hier richtig gut. Es gibt Kamerafahrten, die sehr faszinierend sind. Jedoch kam mir hier, trotz guter Inszenierung, nicht genug Kraft, gerade bei den Kämpfen, rüber. Das hat bei mir einfach nicht richtig gegriffen. Was den Film also, meiner Meinung nach, wirklich auszeichnet, sind seine atemberaubenden Bilder. Die eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen saugen den Betrachter in eine Welt archaischer Pracht und morbider Schönheit. So war es zumindest bei mir. Die Kostüme und die Sets sind ebenfalls fantastisch und vermitteln das Gefühl einer vergangenen Zeit.

Die Geschichte fand ich solide, aber nicht toll. Vorhersehbar und simpel, ausser den mystisch-symbolischen Einschlägen, die entweder bei einem etwas auslösen oder eher ein “Hä?” verursachen. Zu eindimensional bleiben mir die einzelnen Charaktere, besonders der Charakter von Taylor-Joy hätte gerne eine richtige Geschichte haben können. Alexander Skarsgård spielt recht ordentlich, aber ebenfalls simpel, den Wikinger, der Rache sucht. Nicole Kidman hat gegen Ende wirklich grandiose Szenen, die ich so von ihr nicht erwartet habe und Anya Taylor-Joy beweist mir erneut, dass sie ein echtes Ausnahmetalent ist. Bzw. mittlerweile ist sie ja schon eine gestandene Profi Darsteller. Außerdem tritt Willem Dafoe in einer kleinen Rolle auf und hat mich ebenfalls begeistert. Oh, und Björk hat sich auch eingeschlichen.

Also…
Robert Eggers’ „The Northman“ ist zweifellos ein visuelles Glanzstück, das mit seinen atemberaubenden Landschaften und opulenten Sets beeindruckt. Leider konnte mich der Film inhaltlich, im Vergleich zum Rest, nicht ganz überzeugen, und ich zweifle daran, dass Eggers’ Geschichten jemals meinen persönlichen Geschmack treffen werden, so wie sie es bei vielen anderen Cineasten zu tun scheinen.Obwohl die Handlung manchmal etwas langsam vorangeht und der Film einige Längen hat, ist „The Northman“ insgesamt, meiner Meinung nach, der bisher beste Film von diesem Regisseur. Vermutlich hätte ich ihn nicht geschaut, wenn diese Challenge nicht wäre.

3 von 5 hauptsächlich, ja, ich hab es mehrfach erwähnt… wegen Optik, Kamera und Schnitt.

11 „Gefällt mir“

Thema 15: Film auf Film
Film: Licorice Pizza
Regie: Paul Thomas Anderson
Erscheinungsjahr: 2021
Laufzeit: 133 Minuten
gesehen auf: DVD

Nachdem ich in dieser Challenge ziemlich oft Filme gesehen habe, die ich bereits kenne und ich die DVD von Licorice Pizza zwar schon lange besitze, aber noch nie gesehen habe, habe ich mich diesmal dafür entschieden.

Ganz kurz zur „Handlung“: Es geht um die „Beziehung“ zwischen dem 15-jährigen Gary und der 25-jährigen Alana in den 70ern.

Hat mir ganz gut gefallen, hatte aber trotzdem ein paar Schwächen, besonders deren Verhalten in einigen Szenen (vor allem Gary hat sich schon öfters unangebracht verhalten). Hatte erstaunlich wenig Probleme mit dem Altersunterschied der Beiden, ob das an der Geschlechterverteilung liegt oder woran sonst weiß ich aber nicht.

4/5

8 „Gefällt mir“

Thema #15: Film auf Film
Film: Fury
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 135 Minuten
Wo gesehen: Netflix

April 1944. Das US Militaer befindet sich bereits innerhalb der Grenzen Deutschlands. Eine Panzercrew, gefuehrt von Don ‚Wardaddy‘ Collier, gespielt von Brad Pitt bekommt in einem Camp einen neuen Schuetzen, Private Norman. Dieser ist eigentlich eine Schreibkraft und kampfunerfahren. Mit diesem neuen Rekruten steht dem Team nun eine neue Mission bevor, welche sich als ziemlich schwierig herausstellt.

Fury, ein Film von David Ayer, beruehmt fuer den absolut katastrophalen ‚Suicide Squad‘. Zum Glueck ist der Film nicht so schlecht wie Suicide Squad. Im Gegenteil, ich fand den Film insgesamt ziemlich solide. Der Film hat einen beeindruckenden Cast und dieser macht auch einen guten Job. Kritisieren koennte man jedoch die Charakterkonstellation, denn jeder Charakter ist quasi ein Abziehbild. Der stoische Captain, der Religioese, der Unerfahrene etc. Das laesst bei der Charakterentwicklung etwas zu wuenschen uebrig ist, da man ziemlich gut vorhersagen kann, wie sie handeln und auch miteinander interagieren werden. Die Story selbst ist auch nicht schlecht, hat aber aehnlich der Charaktere gewisse vorhesehbare Abschnitte, wie z.B. die obligatorische Liebesgeschichte welche ich etwas misplatziert finde. Oder auch das actiongeladene Finale.

Positiv fand ich allerdings die Inszenierung. Ich mag diesen kuehlen, dreckigen Look welche viele Filme welche das Thema 2. Weltkrieg behandeln haben. Auch haelt sich der Film nicht zurueck die Brutalitaet zu zeigen. Nur gegen Ende beim Finale wird das ganze leider fast ins laecherliche gezogen als die Crew in Superheldenmanier Wellen an Nazis bekaempft.

Alles in allem war ich positiv ueberrascht. Mit einigen Abzuegen daher

6/10 Panzerdivisionen

8 „Gefällt mir“

Thema: Film auf Film
Film: Widows
Regie: Steve McQueen
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 129 Minuten
Wo geschaut: Mubi

Ein Überfall von Harry und seiner Gang geht schief und ihr Van explodiert, nachdem die Polizei darauf geschossen hat. Harrys Witwe hat dann Geldprobleme, weil Harry von den falschen Leuten geklaut hat. Sie schließt sich mit den anderen Witwen zusammen, um das Geld zu stehlen.

Viola Davis spielt gut, Elizabeth Debicki spielt noch besser. Aber irgendwie ist der Funke nicht übergesprungen. Ich habe immer mehr erwartet. Einen Twist, der nicht von Anfang an klar ist, mehr Action, mehr Drama, mehr … alles? Es werden einige Fässer aufgemacht, aber alle für mein Empfinden nicht zu Ende erzählt, oder ausführlich genug behandelt.

Einige Charaktere sind auch einfach nur da, und tragen nicht viel zur Handlung bei.

War jetzt kein Totalausfall, aber definitiv auch kein Meisterwerk.

3,5/5

7 „Gefällt mir“

Thema: Film auf Film
Film: Cities of Last Things
Regie: Wi Ding Ho
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 107 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Äh ja, schwierig, darüber jetzt so wirklich was zu berichten. Auf jeden Fall musste ich dann doch schon gut aufpassen, da der meiste Dialog auf Mandarin erfolgt. Im Prinzip wird die Geschichte des Films in ca. drei Kapiteln erzählt, welche alle jeweils vor dem aktuellen Spielen und am Ende die Geschichte des Polizistin Zhang Dong Ling aus verschiedenen Epochen seines Lebens erzählen.

Jetzt so ein großer Wurf ist die Herangehensweise eine Geschichte zu erzählen, ist der Film so aber natürlich nicht. Ist dabei aber auch kein Problem, weil er es, doch gekonnt schafft dem Zuschauer am Anfang wirklich im Dunkeln zu lassen und neue Fragen stets mit einem der folgenden Kapitel zu beantworten. Die Geschichte selbst hat viele Anteile einer typischen Rachestory des asiatischen Kinos. Dies zu erwähnen ist aber auch kein Spoiler, weil das Ende ja quasi schon am Anfang dargestellt wird. War auf jeden Fall interessant, müsste ich jetzt so schnell aber auch nicht zwingend noch mehr haben von.

3/5

7 „Gefällt mir“