Film-Themen-Challenge: Part 3

Dazu mal eine Frage.

Auf Netflix gibt es aktuell Das Boot, wo ja unter anderem Herbert Grönemeyer eine wichtige Rolle gespielt hat. Die Sache ist, es handelt sich dabei um die 5-stündige Adaption als Miniserie. Wäre die auch in Ordnung?

Ja, die würde ich zählen lassen, das ist ja eigentlich nur eine Extended Version des Films, die zuschauerfreundlich in fünf Teilen übertragen wurde.

Thema#22: Anachronie
Film: Predestination
Regie: Michael und Peter Spierig
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 97 Minuten
gesehen auf: Freevee

Irgendwie ging der Film komplett an mir vorüber damals, nun hatte ich ihn auf dem Schirm und dachte bei den guten Bewertungen und dem Thema muss ich den jetzt schauen.

Geschichte mal so grob, weil man sollte wirklich nicht viel wissen: Ein Agent reist durch die Zeit um Verbrechen zu verhindern, bevor sie geschehen, sein nächstes Ziel ist der Fizzle-Bomber, einer der schlimmsten Terroristen der Geschichte.

Ich mag Ethan Hawke, denn auch wenn er auch mal Rohrkrepierer dabei hat, so entscheidet er sich doch immer wieder für tolle Genreperlen. Aber den Film trägt trotzdem Sarah Snook. Mittlerweile kennen wir sie natürlich durch ihre Rolle als Shiv Roy in Succession, in der sie nicht selten die anderen Ausnahmedarsteller an die Wand spielt. Das schafft sie schon hier, denn auch wenn sich die Grundstory so anhört, Predestination ist absolut kein Actionfilm, über eine lange Zeit lauschen wir einem Gespräch zweier Menschen und lassen das Leben derer Revue passieren. Diese Rückblicke lassen einen immer wieder überlegen und zweifeln ob da nicht etwas faul sein könnte. Viele interessante Wendungen und fast philosophische Fragen, hier sollte man aufmerksam bleiben.

Eine tolle Atmosphäre und gute Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Ein Film, der bei einer Zweitsichtung sicherlich nochmal besser wird, mich aber schon jetzt absolut überzeugen konnte.

4/5

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Schwarzenegger geht nicht als Musikstar durch, oder? Sonst hätte ich da schon einen Film:

Ich finde das hier sollte ihn qualifizieren.

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Ich meine wenn er als Schauspieler durchgeht, sollte er auch als Sänger durchgehen :wink:

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Gerade bei dir und noch 2-3 anderen bin ich mal gespannt, was sie auswählen. Ich hab mich da selbst mal so ein wenig durchgeklickt und Filme gefunden in denen Musiker mitspielen und die höchste Duchschnittswertungen haben, von denen habe ich noch nie gehört. Ich bin selbst kurz vor einem Rewatch, aber für die Challenge wird es ein anderer.

Es ist ja auch irgendwie eine Generationsfrage, weil wir natürlich einen Ice Cube noch als Rapper kennen, aber in den letzten 25 Jahren hat er ja nur Filme gedreht.

Oder gerade in Deutschland sind eine Barbara Streisand oder Bette Midler ja als große Schauspielerinnen bekannt, die in den Filmen halt mal singen. In den USA hatten sie viele Platin-Alben und sind durch ihre Musicals erst so bekannt geworden.

Nur in Herkules in New York, da haben sie ihn sogar nachsynchronisiert :smiley:

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FTFY :wink:

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Ich kenne ihn nur als Unterwäschemodel.

Oh, dann bist Du ja noch richtig jung!

Life in the Streets isnt easy!

Mich nervt, dass ich keine ordentliche letterboxd Liste fürs Thema finde… sich da bei imdb durchzuklicken ist so dröge. :ugly:

Hab gestern jetzt schon Holy Motors geschaut, wo Kylie Minogue schon ziemlich prominent als Darstellerin im Cast auftaucht, wirklich tragend ist ihre Rolle aber jetzt nicht so ganz. Aber ich fand den Film zumindest großartig. :smiley:

Ich hatte direkt ne idee nachdem ich jennifer lopez gelesen habe.

Thema #22: Anachronie
Film: Da 5 Bloods von Spike Lee
Erscheinungsjahr: 2020
Laufzeit: 156 Minuten
Wo gesehen: Netflix

Vier Vietnamveteranen begeben sich Jahre nach dem Krieg zurück an alte Wirkungsstätte um die Überreste und vergrabenes Gold zu bergen.

Spike Lee verpackt seine ewige Botschaft der Ausbeutung und Diskriminierung der PoC in das Vietnamsetting. Der Film ist inszenatorisch klasse, die Zeitsprünge löst er über switch des Bildformats, so dass man immer gut folgen kann. Die Story erzählt nicht viel neues, hat aber ihre spannenden Momente. Dennoch ist der Film mindestens eine halbe Stunde zu lang.
Delroy Lindo spielt sich die Seele aus dem Leib (vielleicht seine beste Karriereleistung).

3/5 Tretminen

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Thema #22: Anachronie
Film: Memento von Christopher Nolan
Erscheinungsjahr: 2000
Laufzeit: 113 Minuten
Wo gesehen: Blu-Ray

Ja, perfektes Thema, um endlich mal diese riesige Filmlücke zu schließen und einen Film vom Pile of Shame zu nehmen. Wurde mir irgendwann mal gespoilert, ich habe keine Ahnung ob in Kino+ oder im Celluleute-Podcast und deswegen habe ich mich lange davor gedrückt. Trotzdem noch gut überrascht worden, insbesondere da sich der Streifen ja nicht auf dem Haupttwist ausruht, sondern noch viel mehr zu bieten hat. Ich erinnere dahingehend nur an Sammy Jankis.

Doch, worum gehts? Unser Protagonist Leonard hat nach einem Unfall die Fähigkeit verloren, Informationen, die sein Kurzzeitgedächtnis aufnimmt, abzuspeichern. Alles, was seitdem in seinem Leben passiert ist, notiert er sich auf Notizzetteln, Polaroid-Fotografien und Tätowierungen. Das hält ihn allerdings nicht davon ab, den Mörder und Vergewaltiger seiner Frau aufzuspüren und Rache zu nehmen. In bruchstückhaften, nicht linearen Erzählfragmenten und Zeitsprüngen begleiten wir als Zuschauer Leonard bei seiner Reise.

Fands besonders schön, dass man hier die Orientierungslosigkeit der Hauptfigur durch die Erzählweise so schön vermittelt wurde. Bin grundsätzlich kein Freund von Form über Funktion und freu mich über jedes künstlerische Werk, dass die uralte Drei- bzw. Fünfaktstruktur von Aristoteles mal aufbricht. Chronologisch betrachtet ersteht stattdessen ein ordentlicher Suspense-Thriller, bei dem man durch die Mehrinformationen weniger Wow-Effekt, dafür mehr Tragik erfährt.
Hab - wie man impliziert herauslesen könnte - das Ding nämlich gleich nochmal nebenbei chronologisch laufen lassen, so toll fand ich den Erzählansatz.
Ich hätte mir allerdings ein bisschen mehr und tiefere Charakterzeichnungen der Protagonisten, also Teddy, Natalie und Leonard gewünscht. Abgesehen von Leonards Krankheit ist das nämlich ein bisschen dünn. Aber Probleme mit schablonenhaften Figuren hat Nolan ja öfters.
Bin auch seit der Sichtung am Überlegen, wie sehr dieses „Gimmick“ weitere Filme tragen würde und ob es nicht eigentlich mehr Schein als Sein ist, um von eigentlich wenig Aussage abzulenken, aber ich bin kein Fan sowas allzu sehr zu Zerdenken. Bei der Erstsichtung habe ich mich keine Sekunde gelangweilt und einen tollen, spannenden Thriller trotz Twist-Kenntnis bekommen.
Was will man mehr?

4/5

11 „Gefällt mir“

Thema 22: Anachronie
Film: Predestination
Regie: Michael & Peter Spierig
Erscheinungsjahr: 2014
Laufzeit: 97 Minuten
gesehen auf: Freevee

Wollte diese Woche keinen mir bekannten Film ansehen, aber auch nicht lange nach guten und verfügbaren Filmen suchen, habe also ebenfalls Predestination gesehen.

Wie bereits erwähnt sollte man vor der Erstsichtung möglichst wenig darüber wissen, schreibe also nichts zur Handlung.

Mir hat der Film ohne Vorwissen schon gut gefallen, kann aber sehr gut sein, dass der Film von einer weiteren Sichtung nochmal profitiert, weil man dann auf Details achten kann, auf die ich bei der ersten Sichtung vermutlich weniger geachtet habe (oder theoretisch auch das Gegenteil). Wie ebenfalls bereits erwähnt haben mir vor allem die beiden Hauptdarsteller sehr gut gefallen.

4/5

11 „Gefällt mir“

Thema 22: Anachronie
Film: Bad Times at the El Royale
Regie: Drew Goddard
Erscheinungsjahr: 2018
Laufzeit: 141 Minuten
gesehen auf: Disney+

Puuh, ja dieser Film ist einfach zu lange…

Ja, also ich sollte wirklich bevor ich mir einen Film aussuche den ich hier für die Challenge schaue, auf die Laufzeit achten, sonst finde ich da ja echt keinen Spaß dran. Aber ich habe es dann doch durchgezogen und am Ende war es eigentlich sogar ganz gut.

Das Thema der Anachronie erfüllt der Film auf jeden Fall, auch wenn dies wie ich finde jetzt nicht super krass umgesetzt, so dass die Story wirklich nicht ohne diesen „Kniff“ auskommen würde.

Worum geht es eigentlich in diesem Streifen?: Wir befinden uns im Jahr 1969, ein schon fast teilweise Motel aussehendes Beherberungszentrum am Lake Taho, das El Royale nimmt in der Nebensaison gerade neue Gäste auf. Wir fangen hier also quasi so ähnlich an wie in so vielen anderen Machwerken, wo es eine Truppe an Gästen gibt die sich gesammelt an einem Ort zusammenfinden.

Schnell merken aber mehrere Personen, dass da irgendwas nicht ganz Koscher ist und die wahren Intentionen weshalb sie hier sind werden klar. Später wird es noch blutig und es werden auch noch so einige Klischees bedient.

Der Bestandteil des Anachronismus besteht, gerade im ersten Teil, daraus wie der Protagonist, um den es gerade geht, hier überhaupt hergekommen ist.

Fazit:
Wie schon erwähnt, finde ich den Film zu lange. Dass ist aber allgemein mein Problem mit Filmen, die so ein Konzept nutzen, weil sich halt durch die Erzählweise eine Menge wiederholt. Dass geht auch kürzer und über 2,5h ist da halt schon hart an der oberen Grenze.

Ich finde auch aus dem Hotel selbst wird zu wenig gemacht, man sieht zwar wichtige Orte und so weiter, es wirkt aber doch immer sehr klein, obwohl manche Shots vermuten lassen, dass es doch ein sehr riesiges Gelände ist. Am Ende spielt die meiste Handlung aber ja sowieso in denselben drei bis vier Räumen.

Die Charaktere haben alle ihre eigene Backstory, die sich auch von den anderen jeweils deutlich unterscheidet, am Ende geht die von bestimmten Personen dann doch nochmal in eine überraschend konsequente Richtung, hier stellt sich dann aber trotzdem die Frage warum offene Enden daraus dann nicht mehr aufgelöst werden und dies allgemein logische Inkonsequenzen nach sich zieht.

ich fand ihn in Ordnung, nur wenn ich mir sowas in der Art nochmal anschauen will, dann wird es bei mir eher ein Rewatch von „8 Blickwinkel“

3/5

10 „Gefällt mir“

Thema #22: Anachronie
Film: Die Elenden (Les misérables) von Claude Lelouch
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 175 Minuten
Wo gesehen: arte

Auf drei Zeit- und Realismusebenen, welche selbst auch noch jeweils leicht in der Zeit springen, verkörpert Jean-Paul Belmondo eine Vaterfigur, ab Silvester 1899, einen Berufsboxer ab dem 1. Weltkrieg und die Hauptromanfigur aus „Die Elenden“. Alle drei Leben verlaufen in erstaunlichen Parallelen.

Ein ambitionierter Ansatz um „Die Elenden“ zu verfilmen, wäre wohl noch untertrieben und gerade in der ersten Stunde dieses dreistündigen Epos muss man vielleicht schon mal kurz überlegen, wann, wo und wie hier gerade was abgeht. Das in Verbindung mit dem Fakt, dass den einzigen Film den ich bisher von Lelouch (von dem jetzt einige Filme in der arte Mediathek stehen) gesehen habe eine echte Vollkatastrophe für mich war, haben mich schon etwas skeptisch an dieses Werk hingeführt.

Am Ende des Films muss ich klar sagen: Zu Unrecht. Ein wirklich gutes Teil. Einer dieser Filme, die mich ziemlich in den Bann gezogen haben und man ist gerade emotional so dabei, dass es gar nicht schlimm ist, wenn man gerade mal eine Zeitebene verwechselt. Der Film macht das sehr stark, findet eine tolle Balance aus Ruhe und emotionaler Getriebenheit.

Überhaupt eine echt bunte Tüte der Film. Manchmal denkt man, man ist in so einer typischen Historien-TV-Produktion (von denen gibt es ja auch ein paar gute) und dann hat man wieder das Gefühl ein Kino-Arthouse-Regisseur hat übernommen. Gerade die D-Day-Sequenz, war ja schon fast terence-malick-like nur, dass es hier ja auch noch eine gute Story dazugibt. Auch kann man wirklich von Epos sprechen, über 100 Sprechrollen dürfen hier in den 3 Stunden auftreten, an Inhalt mangelt es dem Film also wahrlich nicht.

Der Ansatz, der sich so kompliziert anhört, ging für mich toll auf und so war man gerade gegen Ende extrem bei den Figuren dabei. Eine Verfilmung von „Die Elenden“, die, wenn man mal etwas anders gemachte Historienepen sehen will, wirklich Interessantes zu bieten hat. Gute

7 von 10 Silvesterfeiern (guter Film zum Thema Silvester)

8 „Gefällt mir“

Thema: Anachronie
Film: Arrival von Denis Villeneuve
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 111 Minuten

Handlung
Die Linguistin Dr. Louise Banks ist gerade dabei eine Vorlesung zu geben, als sie von einer ihrer Studierenden darum geben wird, die News einzuschalten. 12 Raumschiffe mit Außerirdischen sind auf der Erde gelandet. Louise wird wenig später in ein Team aus Expert:innen berufen, die versuchen, die Sprache Außerirdischen zu erlernen, um herausfinden zu können, weshalb sie auf der Erde gelandet sind. Die meiste Zeit sieht man sie von da an mit ihrem Kollegen Ian Donnelly bei der Entschlüsselung der Schriftsprache der Außerirdischen, wobei sie gedanklich immer wieder vom Tod ihrer Tochter und den Erinnerungen an sie abgelenkt wird.

Hintergrund des Film ist die Kurzgeschichte Story of Your Life von Ted Chiang.

Meinung
Ich bin noch ein bisschen unsicher, wie ich den Film für mich bewerte. Prinzipiell hat er mir wohl ganz gut gefallen, er ist sehr konsequent in seiner ernsthaften Stimmung, die Darstellung der Außerirdischen gefiel mir sehr gut und auch die tiefere Ebene der Geschichte hat mich durchaus mitgenommen und schwirrt mir sicher noch eine Weile im Kopf. Mir war der Film nur stellenweise doch ein bisschen zu lang bzw. wusste ich sehr lange nicht, was er denn nun eigentlich von mir möchte, ob er noch auf irgendwas hinauslaufen wird, oder einfach so vor sich hinplätschert. Das liegt eventuell auch daran, dass ich mit sehr ernsten, stillen Charakteren nicht so viel anfangen kann, weil ich mich damit kaum identifizieren kann. Die Figuren bei ihrer täglichen Arbeit zu beobachten reichte mir daher nicht wirklich aus, um mitgerissen zu werden, die Chemie zwischen den Hauptcharakteren konnte mich auch nicht so richtig erreichen und das Setting war auch nicht so abwechslungsreich oder hauptsächlich in der Natur, dass in meinem Empfinden für sich hätte stehen können. Nichtsdestotrotz fand ich die Geschichte, die Schriftzeichen, die Außerirdischen und das letzte Drittel sehr faszinierend. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dies einer der Filme ist, die mir am nächsten Tag nochmal um einiges besser gefallen, als direkt nach dem Schauen.

8 „Gefällt mir“