Film-Themen-Challenge: Part 3

Thema #22: Anachronie
Film: Brief Encounter
Regisseur: David Lean
Erscheinungsjahr: 1945
Laufzeit: 86 Minuten
Wo gesehen: YouTube

Sry, die Review kommt wieder einmal sehr spät. Ist im Moment grad alles nicht so leicht.

Allerdings habe ich auch nicht viel zu erzählen. Da ich mir nicht ganz sicher war, welchen Film ich mir ansehen soll, habe ich einfach mal wie @boodee Brief Encounter geguckt, da ich generell nicht viele Filme aus dieser Zeit gesehen habe und er einfach mal nach etwas anderem wirkte, was ich sonst so gucke.

Und ja, im Großen und Ganzen kann ich @boodee’s Meinung zustimmen. Für die Zeit ist es definitiv ein sehr moderner Film, der deswegen in der heutigen Zeit auch nicht wirklich fehl am Platz oder veraltet wirkt. Im Gegenteil, der Film wirkt sehr glaubhaft. Der Streifen reißt zwar nicht wirklich Bäume raus, aber er ist einfach gut gemacht, gut inszeniert, hat gut geschriebene Charaktere und eine nachvollziehbare Handlung. Es ist definitiv ein Film, den man sich mal geben kann und man wird denke ich überrascht sein, das dieser Film eigentlich kein Stück altbacken wirkt.

Ich vergebe daher 7/10 Zugtickets an Brief Encounter.

3 „Gefällt mir“
Thema: Anachronie

Lola Rennt (1998)
von Tom Tykwer

Die Zeiten wechselt der Film vor allem, wenn er mehrmals eine Art alternative Verlaufsform der Geschichte, immer wieder am selben Punkt beginnend, erzählt: Lola muss für Manni innerhalb von 20 Minten 100.000 DM auftreiben, damit dieser nicht von einem Gangster, für den er arbeitet, kalt gemacht wird…

Zugleich springt er aber auch immer wieder mal für kurze Momente in andere Ebenen, die dann meist durch andere filmische Stilmittel ausgedrückt werden (schwarz-weiß, cartoonig, mit Digitalkamera gefilmt etc.) - so sehen wir öfter Mal, z.B. wenn Lola an einzelnen Figuren, die für die Hauptstory nicht relevant sind, vorbeirennt, kurze Flash-forwards, wie deren Leben nun in dieser Version der Geschichte nach ihrer “Begegnung” mit Lola weiterverkaufen wird.

Die große Stärke des Films ist sicherlich das hohe Tempo, was praktisch den ganzen Film hindurch permanent durch Lolas Rennen, den Einsatz der Musik, die kurze Laufzeit (ca. 70 Minuten), den Schnitt und die hohe Dichte an vielen kleinen Einzelelementen - sowohl inhaltlicher Natur als auch in der filmischen Umsetzung - aufrechterhalten wird.

Hab ihn jetzt nach Ewigkeiten mal wieder gesehen und find ihn immernoch sehr sehenswert. Interessant finde ich auch, wenn man sich mal die vorhandenen Parallelen von Lola Rennt und Victoria vor Augen führt und dass beide tatsächlich zu den ganz wenigen deutschen Filmen in den letzten Jahrzehnten gehören, die wirklich auch international für Furore gesorgt haben, ohne dabei auf großen Namen oder eine Geschichte aus der deutschen Historie zurückgreifen zu können.

Auffallend fand ich bei dieser Sichtung noch, dass es tatsächlich viele kleine Momente im Film gibt, in denen Lola oder Manni fremden Personen durch eine kleine Geste der Aufmerksamkeit helfen (z.B. beginnt das Unheil, dass Manni seinen Beutel voll Geld in der U-Bahn vergisst, ja damit, dass er einem Obdachlosen, der kurz stolpert oder stürzt, wieder aufhilft), wodurch sich der Film ein bisschen wie ein Videospiel anfühlt, in dem die Hauptfiguren unwissend eine Art “Karma-Balken” über den Film hinweg “aufladen”, um damit die zu überwindende Stelle des “Spiels” immer wieder neuladen und speziell in der dritten Version der Geschichte an wichtigen “Story-Weggabelungen” für einen glücklicheren Verlauf der Geschichte sorgen zu können.

7/10

8 „Gefällt mir“

Thema: Popstars im Film
Film: Labyrinth
Regie: Jim Henson
Erscheinungsjahr: 1986
Laufzeit: 102 Minuten
Wo geschaut: Prime Video (Leihe)

Sarah möchte nicht babysitten, und wünscht sich, wenn auch nicht wirklich ernst gemeint, dass der Goblinkönig ihren Halbbruder entführt. Als dieser das tut, macht sie sich auf den Weg durchs Labyrinth, um ihn zurückzuholen.

Erstsichtung. David Bowie bzw. die Beule in David Bowies Hose sind schon sehenswert … oder so. Der Film ist unterhaltsam, da die Songs mir im Ohr geblieben sind, und eben auch wegen der vielen Muppets, und anderen Puppen und Effekten. Der Charakter des Hoggle z.B. wird komplett ferngesteuert, wie ich danach aus der Doku über Jim Henson auf Disney+ erfahren habe . Der Beginn von Animatronics.

Ich frage mich, wie ich den Film wohl als Kind bewertet hätte, ob ich ihn gemocht hätte. Und ich die Antwort ist: ich weiß es nicht. Ich vermute aber, ich hätte ihn ziemlich cool gefunden.

Also so richtig gerne mochte ich den Film heute und jetzt zwar nicht, auch wenn ich ihm einiges abgewinnen kann. Aber alleine für die wirklich krassen Muppet-Fähigkeiten und dieses extreme Maß an Kreativität, kann ich den Film nicht schlechter als so bewerten:

4/5

8 „Gefällt mir“

Thema #23: Popstars im Film
Film: Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel
Regie: George Miller, George Ogilvie
Erscheinungsjahr: 1985
Laufzeit: 107 Minuten
Gesehen auf: DVD

Zwei Mann geh’n rein, ein Mann geht raus!
Zwei Mann geh’n rein, ein Mann geht raus!

Nachdem Max sein Wagen und seine Kamele gestohlen werden, macht er sich auf den Weg nach Bartertown, wo er versucht, die Kamele zurückzubekommen.

Bartertown wird eigentlich von Aunty Entity (Tina Turner) beherrscht. Wäre da nicht das Duo aus Master und Blaster, welche die Unterwelt, die Schweinezucht und damit die Stromversorgung der Stadt kontrollieren. Denn das Methan aus der ganzen Scheiße wird benutzt, um Strom zu erzeugen und auch die Fahrzeuge anzutreiben.

Ich frag mich nur, wo das ganze Futter und Wasser für die Schweine mitten in der Wüste herkommt. So richtig durchdacht ist der Plan jetzt auch nicht.

Aunty geht einen Deal mit Max ein. Er bricht einen Streit vom Zaun, geht mit Blaster in den Ring und tötet diesen, damit Master wieder unter die Kontrolle von Aunty kommt. Doch beim Kampf stellt sich heraus, das Blaster am Down-Syndrom leidet und Max kann Ihn nicht umbringen. Damit verstößt er gegen den Vertrag, den er mit Aunty hat und auf einem Rad wird sein Schicksal entschieden: Gulag!

Gulag bedeutet hier nicht Arbeitslager, sondern dass man gefesselt auf einem Pferd und mit einem Pappmache-Helm auf dem Kopf in der Wüste ausgesetzt wird.

Max schafft es aber fast durch die Wüste und trifft dort auf einen Stamm von Kindern, der es sich an einer Wasserquelle eigentlich recht gemütlich eingerichtet hat, die aber auch auf eine Art Messias warten, der Sie in ein gelobtes Land bringt und einige sehen genau dies in Max.

Auch wenn viele im dritten den schwächsten Teil der Reihe sehen (geht mir genauso) mag ich den trotzdem. Der Film nimmt auch einige Ideen vorweg, die später bei Fury Road zum Einsatz kamen, wie z.B. einen Proto-War-Boy bei den Kindern. Die Suche nach einem Grünen Ort und noch andere Punkte. Außerdem hat der trotz seiner Schwächen (wo kommt auf einmal eine Eisenbahnstrecke her?!) auch viele ikonische Szenen. Der Wagen mit den Kamelen, die Bombe am Auto, der Thunderdome, wenn Max Bartertown betreten will und erst einmal die Waffen abgeben muss und noch einiges mehr.

Und einen tollen Titelsong von Tina Turner dazu. Die sowieso in jeder Szene glänzt, in der Sie vorkommt. Sie kann zwar nicht unbedingt sehr gut schauspielern, also wirkt das, was Sie macht eigentlich komplett übertrieben, aber hier passt das wie Arsch auf Eimer zum Film.

In diesem Sinne, wir brauchen keine weiteren Helden.

3,5/5 Pursuit Special

7 „Gefällt mir“

Thema #23: Popstars und Sänger in Filmen
Film: McVicar von Tom Clegg
Erscheinungsjahr: 1980
Laufzeit: 108 Minuten

John McVicar, gespielt von The Who Sänger Roger Daltrey, war ein real existierender britischer Gangster, der durch wiederholte Gefängnisausbrüche und bewaffnete Raubüberfälle (während er gesucht und auf der Flucht war) Berühmtheit erlangte und für eine Weile „Public Enemy No. 1“ für Scotland Yard war. Schließlich saß er seine 23-jährige Strafe ab bzw. wurde 1978 auf Bewährung entlassen. Noch in der Haft hat er ein Soziologie-Studium nachgeholt und eine Autobiografie McVicar by Himself geschrieben, auf welcher dieser Film beruht.

Der Film spielt nun größtenteils im Gefängnis, zeigt unter anderem, wie die Häftlinge einen Aufstand anzetteln, nachdem gewisse minimale Privilegien für die Gefangenen eingeschränkt werden sollen, aber hauptsächlich wie McVicar und sein Mitgefangener Wally (gespielt von einem weiteren britischen Popstar Adam Faith) einen weiteren Ausbruch vorbereiten. In der Gemeinschaftsdusche schaufeln sie sich einen Fluchttunnel durch eine Wand und einen Lüftungsschacht hinunter, den sie immer wieder mit Pappmaschee zukleistern.
So im letzten Drittel flaut der Film allerdings ein wenig ab, da es dann um sein Leben draußen bei seiner Partnerin und ihrem gemeinsamen Sohn geht. Er befindet sich da zwar noch immer auf der Flucht, aber das Momentum geht ein bisschen verloren.

Ich war positiv überrascht, dass Daltrey in der Tat kein schlechter Schauspieler ist, im Nachgang habe ich dann gesehen, dass er auch in gar nicht so wenigen Filmen mitgespielt hat. Der Film war durchgehend gut unterhaltend, angemessen spannend inszeniert und durch andere Arschlochhäftlinge und -wärter rootet man auch für McVicar und Wally.
Der Soundtrack wurde übrigens von Daltrey selbst beigesteuert, es ist ein Solo Album, an dem aber auch andere Musiker, wie auch The Who Bandkollegen, beteiligt waren. Sind einige gute Songs dabei.

Spaßiger Gefängnisausbruchsfilm.

3,5/5

7 „Gefällt mir“

Ahoi. Ich schaff keine ausführliche Kritik mehr und bin nicht 100% sicher ob der Film trifft, aber ich hab „The French Dispatch“ gesehen und fand ihn echt gut. Viel typisches von Anderson. Sowohl Stärken als auch Schwächen. Die Schauspielerriege ist mal wieder phänomenal, aber dadurch auch irgendwie ein bissl „Perlen vor die Säue“. Ich fand ihn gut, er hat aber auch schon bessere abgeliefert.

PS: bei dem Film stieß mein Englisch echt an seine Grenzen. Puh. So schnell, so viel, so fachspezifisch. oioioi

1 „Gefällt mir“

Ich glaub das wird bei mir etwas gedehnt werden. Ich hoffe die Rolle des musikschaffenden Menschen (ist das gender-neutral? ja oder?) wird nicht zuuu klein ausfallen.

Wäre Will Smith in der Kategorie oder eher falsch herum? Ich glaub er wurde ja erst durch die Schauspielerei berühmt bevor er Musik gemacht hat. Und hauptsächlich bekannt ist er wohl den meisten als Schauspieler, nehme ich an.

Je nachdem wie man berühmt definiert. Er hat auf jeden Fall vor seiner Schauspielkarriere schon sehr erfolgreich Musik gemacht, der Weltruhm kam allerdings erst später.

Es soll halt ein wenig mehr als nur ein kurzer Konzertauftritt oder Cameo sein. Weil dann könnte man das wahrscheinlich mit jedem Musiker machen, weil sie irgendwo mal zu sehen waren.

Ich würde dir da jetzt keinen Strick draus drehen, denn er war oder ist ja auch ein sehr erfolgreicher Musiker. Aber ich habe schon das Gefühl das er in der allgemeinen Wahrnehmung erstmal als Schauspieler gesehen wird.

ah, ok. Wenn du so „tragend“ definierst ist es doch etwas leichter. Da hab ich was im Auge. Mal aus der Grabbelkiste geholt und bisher nie geschaut. Jetzt ist er dran.

Thema #23: Popstars und Sänger in Filmen
Film: Marry Me von Kat Coiro
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 112 Minuten
Musiker: Jennifer Lopez

Die Popdiva Kat Valdez und der Superstar Bastian sind das heißeste Promi-Paar der Musikwelt. Ihr Hit „Marry Me“ läuft auf allen Sendern, ihre Hochzeit soll live übertragen werden. Doch kurz bevor die beiden sich das Ja-Wort geben, erfährt Kat, dass Bastian sie betrogen hat. Geschockt fällt ihr Blick auf den Mathelehrer Charlie, der sich unter den Feiernden befindet, und Kat entscheidet spontan, den unbekannten Normalbürger zu heiraten.

Super schöner Film mit einer tollen Message einfach ins Wasser zu springen wenn man jemanden toll findet obwohl man sich nicht kennt.

5/5 Grammys

8 „Gefällt mir“

@boodee könntest du bitte den ersten Post zum Wiki-Post machen? Ist schade, wenn da nicht das aktuelle Thema samt Eckdaten hinterlegt sind.

Ansonsten: es ist Freitag! Da Herzer schon so lange nicht bei war, ist wohl @Drake4849 mit dem Thema für diese Woche dran :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

Oh shit, hier in der reha hab ichs jetzt schon zwei drei mal vergessen, zu aktualisieren… :grimacing: dämliche Termine immer… :beanmad: jetzt ists wieder aktuell. :beanderp:

@Filmthemen-Challenge

Ich habe diese Woche noch gar nicht mit mir gerechnet, aber nicht verzagen, denn ich habe schon seit einiger Zeit ein spaßiges Thema.

Schnapszahl(-zeiten)filme

Was verbirgt sich dahinter? Ganz einfach: Schaut einen Film, dessen Laufzeit eine Schnapszahl ergibt, also 66, 77, 88, 99, 111, 222 oder 333 Minuten.

Man kann da mittlerweile bei imdb ganz genau nach Zeiten filtern oder z.B. in diese Beispielliste von letterboxd schauen:

Viel Spaß beim Suchen, Finden und Glotzen

7 „Gefällt mir“

Kennt da jemand vll einen Klassiker der ne Schnapszahl an Minuten hat. Würde gerne mal was neues für mich bei der challenge nehmen?

Also von der 99er Liste auf jeden fall reservoir dogs, suspiria, fistful of dollars und the room, oder auch martyrs, raw und delicatessen.

3 „Gefällt mir“

Oh Reservoir Dogs wollte ich schon immer sehen. Mal gucken wo der verfügbar ist

2 „Gefällt mir“

Welche Seite nehmen wir eigentlich als Maßstab für die Zeitangabe?
Wege zum Ruhm wird zum Beispiel auf imdb mit 88 Minutrn angegeben, Wiki gibt 83 Minuten an, Prime Video sagt 84 Minuten und Google gibt wiederum 86 Minuten an. :beanthinking:

Ich hab vorhin August Underground’s Mordum geschaut, laut letterboxd 77 Minuten, das war dann allerdings die Laufzeit ohne die Credits und „post credit scene“. Meine fassung hatte also tatsächlich 81/82 Minuten. :beanderp:

Mein laut letterboxd 66-minüter hatte auch bei mir 66 minuten, der 88er passt bei mir auch, der 99er hat nur 93/94 (und laut schnittberichte uncut 89…) :beannotsure: und der, der bei mir 111 Minuten geht hat laut letterboxd 112 Minuten. :beanderp:

Schwierig^^

Bin auch nicht sicher ob ich eingeben kann. Der GLS war nie hier. Hab dann mal mudbound auf Netflix gesehen. Geht @…. Aber keiner the who?