Thema #23: Popstars und Sänger in Filmen
Film: Das Boot (Miniserien-Schnitt)
Regie: Wolfgang Petersen
Erscheinungsjahr: 1985
Laufzeit: 308 Minuten
Musiker: Herbert Grönemeyer
wo gesehen: Netflix
Das Boot spielt im Jahr 1941. Nach der verlorenen Luftschlacht um England und dem daraus resultierenden Ausfall der Invasion der britischen Inseln versucht die Kriegsmarine nun, England auszuhungern, indem U-Boote im Atlantik auf Jagd nach Handelsschiffen geschickt werden, welche lebenswichtige Ressourcen aus der neuen Welt nach England schiffen.
Eines dieser U-Boote ist U 96, befehligt von einem Kapitän, der nur als „Der Alte“ bekannt ist und während des Films meistens nur als „Herr Kaleun“ angesprochen wird. Er und seine Mannschaft stehen kurz davor auf ihre nächste Feindfahrt geschickt zu werden, als ein Gast der Crew beitritt. Leutnant Werner, ein Marine-Kriegsberichter. Seine Aufgabe ist es den U-Boot-Alltag zu dokumentieren und die Besatzung als „anständige deutsche Helden“ für die Militär-Propaganda in Szene zu setzen.
Doch anstatt die glorreichen Abenteuer einer erfahrenen U-Boot-Besatzung mitzuerleben, lernt Leutnant Werner recht schnell, wie gefährlich der Job der Besatzung ist und unter welchen Bedingungen sie während ihrer Mission leben müssen. Die englischen Handelsschiffe werden von einer riesigen Flotte von Zerstörern und anderen Sicherungsschiffen beschützt und darüber hinaus verfügt die Royal Air Force über eine große Anzahl an Aufkläungsflugzeugen, wodurch U-Boote frühzeitig erkannt und mit ihren Waffen ausgeschaltet werden können, bevor diese auch nur ein Handelsschiff versenken können. Durch diese Mittel sind viele erfahrene U-Boot-Kapitäne bereits abgesoffen und der Kaleun ist einer der wenigen noch lebenden Kapitäne einer Generation, die dem Krieg zum Opfer gefallen ist.
Und so präsentiert sich auch der Film. Während der gesamten Laufzeit kann die Besatzung von U 96 nur einen einzigen, erfolgreichen Angriff auf einige Handelsschiffe durchführen. Ansonsten geht es in dem Film vor allem um eins. Überleben. Überleben und bloß nicht den Verstand verlieren. Gar nicht so einfach, wenn man quasi in einer Sardinenbüchse lebt, in der es nicht viel zu tun gibt und man quasi jeden Tag in Gefahr läuft, durch ein feindliches Flugzeug oder Wasserbomben versenkt zu werden. Und diese angespannte Situation schafft es das Boot sehr gut einzufangen. Die Bilder erzeugen ein sehr beklemmendes Gefühl. Alles ist dicht an dicht und man kann quasi keinen Zentimeter laufen, ohne jemanden anzurempeln oder etwas umzuwerfen. Und obendrein kommen die bereits erwähnten Wasserbomben. Ja, als U-Boot-Fahrer ist man wahrlich fein raus. Genauso fein raus wie ein Pferdeapfel.
Und während das alles zwar super umgesetzt ist, ist die Serie in diesen Aspekten teilweise auch etwas langatmig erzählt. In manchen Situationen hätte ich mir gewünscht, dass die Serie schneller zum Punkt kommt. In der Originalfassung und im Director’s Cut soll das weniger ein Problem sein, doch diese Versionen lagen mir nicht vor. Ich bin sowieso sehr froh darüber, dass @Morissa damit einverstanden war diese Version gelten zu lassen, denn streng genommen handelt es sich hierbei halt um keinen Film, sondern um eine Miniserie basierend auf einem Film. Ich würde daher wenn möglich empfehlen eher auf diese Versionen zurückzugreifen, wenn auch die Miniserie durchaus spannend zu verfolgen ist und einem wohl das kompletteste Gesamtbild dieses Klassikers bietet.
Ich vergebe daher 8/10 Kapitänsmützen an Das Boot.