Film-Themen-Challenge: Part 3

Thema: Neo Western
Film: No Country For Old Men
Regie: Joel & Ethan Coen
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 122 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Anscheinend ging eine Drogenübergabe schief, viele Leute sind tot, ein Typ findet dort viel Geld und ein Psychopath tut Psychopathendinge.

Was soll ich sagen. Die Coen-Brüder und ihre Filme sind meist eh nicht meins, aber das war schon besonders langweilig. Ich bin es so leid, Männern beim stoisch sein, wenig Reden, schießen, töten oder als Psychopath unterwegs zu sein, zuzusehen. Selten was so unspannendes gesehen.

Wie soll ich denn mit gehaltlosen Protagonisten, oder eben einfach nur Psychopathen irgendwie mitfiebern?

Noch dazu hat der Film all die Dinge, die ich gar nicht mag: Tote Hunde, und es wird gekotzt.

Nur die nette Musik und die hübsche Optik retten den Film vor einer noch schlechteren Bewertung.

2/5

7 „Gefällt mir“

Thema #28: Neo-Western
Film: The Good, The Bad, The Weird
Regie: Kim Jee-woon
Erscheinungsjahr: 2008
Laufzeit: 139 Minuten
Gesehen auf: DVD

Die Mandschurei, 1939. Kurz vor dem Beginn des zweiten Weltkrieges ist das Gebiet, genau wie Korea, schon von den Japanern besetzt. Da bekommt „The Bad“ Park Chang-yi (Lee Byung-hun) den Auftrag, einem japanischen Offiziellen eine ominöse Schatzkarte abzunehmen. Beim Überfall auf den Zug, in dem der Offizielle mit der Karte ist, kommt ihm dummerweise „The Weird“ Yoon Tae-goo (Song Kang-ho, genau, der aus Parasite) zuvor. Der hatte es zwar nicht auf die Karte abgesehen, sondern auf Geld und Schmuck an sich, aber wenn schon, denn schon. Und beiden auf den Fersen ist dann noch der Kopfgeldjäger „The Good“ Park Do-won (Jung Woo-sung).

Doch an der Karte sind noch andere Gauner und die japanische Armee interessiert und so entspinnt sich eine muntere Jagd nach der Karte, bei der Yoon Tae-goo versucht, immer einen Schritt voraus zu sein.

Und ja, der Film steckt voller Anspielungen, mal mehr mal weniger offensichtlich, auf Sergio Leones „The Good, The Bad and The Ugly“ und nicht nur vom Titel her, versetzt das aber durchaus gekonnt in ein komplett anderes Setting, in dem der Western trotzdem irgendwie Sinn macht.

Der Film kann es aber auch nicht verstecken, dass gerade in der zweiten Hälfte ein paar ordentliche Längen auftauchen. Da könnte man locker 15 Minuten rausschnippeln und keiner würde was merken.

3,5/5 Mexican-Standoffs

10 „Gefällt mir“

Interessant. Die nahezu gleiche Argumentation hat meine beste Freundin angeführt. Mir war allerdings vorher klar, dass der Film nicht wirklich zu ihr passt… Aber sie musste, denn ich muss auch oft…Disney etc. :smiley:

Thema: Neo Western
Film: Leichen unter brennender Sonne
Regie: Bruno Forzani, Hélène Cattet
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 92 Minuten
Gesehen auf: Prime Video

Folgendes Szenario: 3 Killer und ihr „Anwalt“ verschanzen sich nach erfolgreichen Goldraub auf einer von einem Künstlerpaar bewohnten Ruine in den korsischen Bergen.
Zwischendurch sammeln sie noch eine Frau mit ihrem entführten Sohn samt Kindermädchen auf, was wiederum 2 Polizisten auf den Plan ruft.
Das wäre das erste Drittel des Films und gleichzeitg auch das Ende einer nachvollziehbaren Handlung, danach folgt ein einziger rund einstündiger Showdown.

Leichen unter brennender Sonne ist eine deutliche Hommange an das Genre des Italo Westerns, nur wurde die Handlung in die frühen 80er Jahre verlegt. Ansonsten gibt es alles, was das Herz des Spaghetti Western Connaisseurs begehrt, ob es nun die Grundkonstellation des Belagerungszustands mit einhergehenden permanten Misstrauen unter den Protagonisten ist oder der erstklassig gepickte Soundtrack u.a. aus Morricone Stücken bestehend. Es gibt optische Trademarks wie die berühmten Face Close-Ups, psychedelische Bildmontagen, es wurde sogar an eine leichte gotische Horror Atmosphäre gedacht, wie sie in vielen dieser alten Italo Schinken vorkam.
Und natürlich gibt es auch massenweise Blei, Blut und diverse andere Körperflüssigkeiten zu bestaunen, alles abgerundet durch ein wirklich hervorragendes Sounddesign, da gibt es wirklich nicht viel zu meckern.

Allerdings sollte beachtet werden, dass die Macher des Films deutlich mehr Interesse daran haben sich an den eigenen Bildern zu berrauschen, als eine stringente Story mit einem Spannungsbogen, Figurenentwicklung etc. zu erzählen.
Wer damit kein Problem hat und sich einfach mal einem hemmungslosen Bilderrausch im Stil des italienischen Exploitationfilms hingeben möchte, darf ruhig mal reingucken.
7/10

10 „Gefällt mir“

Den fand ich ja ganz fantastisch :relieved: hat mich völlig unerwartet richtig geflasht. :beanfriendly: hatte den glaub ich auch für die challenge geschaut :beanfriendly:

… und da ist es auch schon wieder Freitag. :relieved: @schucki96 wird erst mal übersprungen, also ist @Galactico an der Reihe, das nächste Thema vorzugeben. :beancomfy:

2 „Gefällt mir“

@Filmthemen-Challenge

Mensch, es fühlt sich an, als ob es gestern wäre, dass ich ein Thema vorgeschlagen hätte. :sweat_smile: Ich hatte erst überlegt als Thema Comedy-Specials zu nehmen die auf Letterboxed sind, mich jedoch erst einmal dagegen entschieden, weil ich nicht weiß, ob das hier dann auch wirklich als Film gesehen werden würde.

Also habe ich mir gedacht, da es in der kommenden Woche mal wieder recht heiß wird, könnte vielleicht jeder etwas Abkühlung gebrauchen. Dabei geht es aber nicht ins Wasser, sondern ganz nach oben geographisch, und zwar in den Polarkreis.

Hier würde ich mal die Orte und Länder einschließen die auch knapp noch darunter bzw. darüber sind (je nach dem, wie man die Karte hält :wink:). Das heißt Filme die aus den folgenden Regionen und/oder Ländern stammen oder auch nur spielen würde ich mal mit einfließen lassen: Island, Spitzbergen, nördliches Skandinavien und Finnland, der Norden von Russland, der obere Teil von Alaska sowie Kanda und Grönland komplett.

Ich denke es wäre gut hier eine Übersicht sich zu holen:

Wie gesagt, wenn es etwas über den gesteckten Rahmen geht, dann wäre es auch immer noch in Ordnung. Es soll halt ein Ort sein, an dem es normalerweise recht kalt ist. Dies könnte daher auch eine Fantasy-Welt sein, die sich natürlich keinem der Länder auf der Erde richtig zuordnen lässt. Und ja, der Weltraum ist auch „kalt“ aber, dass würde ich jetzt mal nicht hinein zählen, geht es aber wiederum um einen Eisplaneten geht, dass schon. Ich hoffe ihr findet da alle was für euch.

Abschließend würde ich dem Thema den Namen geben: Eiszeit in der Heißzeit

9 „Gefällt mir“

Also technisch könnte man auch eine Film wie Whiteout gucken, der spielt in der Antarktis und auch jenseits eines Polarkreises. :beanthinking:

Ja, wie gesagt. Es sollte halt an einem kalten Ort spielen. Die Antarktis ist halt technisch gesehen kein eigener Staat, aber mir ging es ja auch nur grob um die Gegend bzw. die Begebenheiten. :wink:

1 „Gefällt mir“

Thema: Neo Western
Film: Go West von Buster Keaton
Erscheinungsjahr: 1925
Laufzeit: 68 Minuten
Wo gesehen: Youtube

Ein Mann und seine Kuh.

Friendless (Keaton) ist ein mittelloser Vagabund in New York und macht sich auf die Reise in den Westen, wo er als Cowboy anheuert und sich dort mit der Kuh Brown Eyes anfreundet. Nun setzt er alles daran, dass sie nicht im Schlachthaus landet…

Bin Keaton-Fanboy und für mich gehört er noch vor Jackie Chan zu den besten Stuntleuten, die je auf diesem Planeten gewandelt sind. Auch hier verknüpft er waghalsige Aktionen mit Humor und legt dabei seinen klassischen Buster Keaton-Blick auf. Aber im Vergleich zu vielen seiner anderen Filmen ist hier alles deutlich nuancierter, was bei mit leider nicht ganz so gut funktioniert. Ein etwas schwächerer seiner Filme, aber dennoch sehenswert, wenn man es mit Stummfilmen hält.

3,5/5 Mini-Revolvern

9 „Gefällt mir“

Thema: Neo Western
Film: Three Burials
Regie:Tommy Lee Jones
Erscheinungsjahr; 2003
gesehen auf: MUBI

Ich denke jeder kennt die Western aus der Zeit. Hier ist aber nicht Val Kilmer der Gegenspieler sondern das eigene Gewissen, Ich frage mich bis heute wie Barry Pepper nie ein Topstar weden konnte,

Jo, der Film müsste ne halbe Stunde kürzer sein können, aber der wird ja so dermaßen auf Bergmann getrimmt. Wie jeder Bergmann Film, in der eigenen Belanglosigkeit verloren. Schönen Gruß an Monsier Cozon.

Aber ich mochte den.

3.5/5

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Thema #28: Neo-Western
Film: Alien Desperados (Oblivion) von Sam Irvin
Erscheinungsjahr: 1994
Laufzeit: 94 Minuten
Wo gesehen: Sky

Ein reptilienartiger Gangsterboss und seine Bande verbreitet Angst und Schrecken in Oblivion. Da kommt der Sohn des getöteten Marshals zurück in die Stadt und nimmt mit einigen Verbündeten den Kampf auf.

Irgendwie hat mich der Satz: „Auch Filme die in der Zukunft spielen sind erlaubt“, dazu verleitet einen Scifi-Western zu suchen und hier bin ich auch fündig geworden. Man kann es aber ziemlich kurz machen: Ich fand den Film von vorne bis hinten miserabel. Die Kulissen waren eine Frechheit, geschauspielert hat auch niemand, der Film schleppt sich zäh durch die Gegend und ungefähr jeder hundertste Witz sitzt.

Definitiv so ein Film, wo man hofft, sie waren sich bewusst was für ein Trash hier gedreht wird (kann ja spaßig sein) man aber immer wieder das Gefühl hat, wie ernst man den Film vielleicht genommen hat. Aber mir scheint die Filmographie von dem Regisseur besteht zum Großteil aus Hallmark-Weihnachtsfilmen und Pornoparodien, also naja.

Bei so einer Enttäuschung such ich dann immer die kleinen Hoffnungsschimmer und die gab es hier sogar: Zwar waren Kulissen, wie gesagt, als auch Kostüme grausig aber ein paar Monster haben sie noch eingebaut und die waren teilweise doch ganz gut in den Film eingebaut. So Riesenskorpione und eine Mischung aus Frosch und Krabbe verbreiten Angst und Schrecken…

Außerdem wurden ein paar gängige Westernklischees korrekt aufgenommen und man kann ja nicht sagen, dass in der Idee nicht bisschen Kreativität steckte.

Enttäuschendes Scfi-Western-Comedy-Creature-Feature, in dem die Idee ganz charmant ist – der Rest nicht.

3 von 10 Elektropeitschen

7 „Gefällt mir“

Sorry für die späte Antwort, zur Zeit viel zu viel Stress.

Früher hätte aber tatsächlich nichts gebracht, hab den letztes Wochenende von Samstag- auf Sonntagnacht angeschaut und Sonntagmorgen war er schon auf arte abgelaufen.

Wird aber glaub öfters mal bei arte in die Mediathek genommen und bei Mubi kann ich mir den auch gut mal vorstellen.

Thema: Neo Western
Film: Desperado
Regie:Robert Rodriguez
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 104 Minuten
gesehen auf: Netflix

Ein Gitarrist (gespielt von Antonio Banderas) taucht auf der Suche nach einem Drogenkartellboss in einer mexikanischen Kleinstadt auf. Er hat eine persönliche Geschichte mit diesem weil dieser seine ehemalige Geliebte auf dem Wissen hat.

Dort trifft auf die Buchhändlerin Carolina (gespielt von der noch recht jungen Salma Hayek) mit der er sich in Folge dessen durch die verschiedensten Hinterhalte, Straßenkämpfe und offene Konfrontationen hindurchballert. Immer dabei sein Gitarrenkoffer, wo er die ein oder andere Überraschung drin hat. Aber auch andere haben sich von dieser Idee was abgeschaut. Allgemein werden Gitarren in diesem Film für eine ganze Menge benutzt.

Am Ende ist es halt ein Robert Rodriguez Streifen der nicht durch seine Story sondern einfach nur durch seine Schießereien etwas Aufmerksamkeit bekommt. Die sind auch alle in Ordnung und der Film streckt sich mit seiner Laufzeit auch nicht in die Länge, gerade weil er auch schon sehr abrupt anfängt. Und ja: Natürlich haben Quentin Tarantino sowie Danny Trejo auch wieder ihre üblichen Nebenrollen.

3/5

9 „Gefällt mir“

Thema: Neo Western
Film: The Hateful Eight
Regie: Quentin Tarantino
Erscheinungsjahr: 2015
Laufzeit: 167 Minuten
gesehen auf: Prime Video

Einige Jahre nach dem Bürgerkrieg befindet sich der Kopfgeldjäger John Ruth mit seiner Gefangenen Daisy Domergue und zwei weiteren Passagieren, dem Kopfgeldjäger Marquis Warren und dem angeblichen Sheriff Chris Mannix, auf dem Weg nach Red Rock. Ein heftiger Schneesturm zwingt sie, in einer Hütte Halt zu machen. Dort finden sie zu ihrer Überraschung bereits vier Fremde vor. Das scheinbar zufällige Zusammentreffen erweist sich bald als Abrechnung für während des Krieges begangene Gräueltaten.

Schöner Film mit Samuel Jackson und zahlreichen Cameos. Ich hatte ne Menge Spaß mit dem trotz der Blutfontänen und die Geschichte war echt gut.

4,5 / 5 Blutfontänen

9 „Gefällt mir“

Titel: No Country for Old Men
Thema: Neo-Western
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 122 Min


„No Country for Old Men“ der Coen-Brüder ist ein beeindruckender Film, der klassische Western-Elemente in eine moderne Geschichte überträgt. Der Film spielt in den 1980er Jahren in Texas und zeigt eine raue und weite Landschaft, die perfekt zu den ernsten Themen passt, die der Film behandelt.

Ein wichtiges Merkmal des Neo-Westerns ist die moralische Zweideutigkeit der Charaktere. In „No Country for Old Men“ gibt es keine eindeutig guten oder bösen Figuren. Llewelyn Moss, gespielt von Josh Brolin, ist ein Anti-Held, dessen Gier ihn in große Schwierigkeiten bringt. Sheriff Bell, dargestellt von Tommy Lee Jones, ist ein Mann, der zwischen seiner Pflicht und der Erkenntnis, dass die Welt immer gewalttätiger wird, hin- und hergerissen ist. Diese moralischen Grauzonen machen die Charaktere interessant und realistisch.

Die Brutalität und der Realismus des Films sind offensichtlich. Anton Chigurh, gespielt von Javier Bardem, bringt eine schockierende Gewalt mit sich, die nicht verherrlicht wird. Die rohe Darstellung von Gewalt zeigt die Härte des Lebens im modernen Westen und verleiht dem Film eine beklemmende Authentizität.

Existenzielle Themen ziehen sich durch den gesamten Film. Sheriff Bell denkt viel über das Böse und den Wandel der Zeit nach, was seine zunehmende Enttäuschung und seinen Rückzug aus dem aktiven Dienst zeigt. Diese Überlegungen über Schicksal, Zufall und die Unvermeidbarkeit des Bösen geben dem Film eine tiefere Bedeutung, die weit über eine einfache Kriminalgeschichte hinausgeht.

Schließlich sind die Anti-Helden und komplexen Schurken ein weiteres Kennzeichen des Neo-Westerns, das „No Country for Old Men“ sehr gut umsetzt. Llewelyn Moss ist kein typischer Held; er hat viele Fehler und wird letztlich durch seine Schwächen definiert. Anton Chigurh hingegen ist ein faszinierend komplexer Schurke, dessen unnachgiebige Logik und Unberechenbarkeit ihn zu einem der denkwürdigsten Bösewichte der Filmgeschichte machen.

Insgesamt ist „No Country for Old Men“ ein großartiges Beispiel für den Neo-Western. Durch die Kombination eines modernen Settings, moralischer Zweideutigkeit, realistischer Brutalität, existenzieller Tiefe und komplexer Charaktere schaffen die Coen-Brüder einen Film, der sowohl spannend als auch tiefgründig ist.

4 von 5 Bolzenschussgeräte

10 „Gefällt mir“

Thema #28: Neo Western
Film: No Country For Old Men
Regie: Joel & Ethan Coen
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 122 Minuten
Wo geschaut: Netflix

Ich wollte schon länger mal No Country For Old Men schauen, aber nachdem ich ihn gestern Abend gesehen habe, bin ich ehrlich gesagt etwas unterwältigt.

Die Geschichte an und für sich fand ich okay, aber nicht gut genug erklärt. Vielleicht habe ich auch nicht gut genug aufgepasst, aber warum z.B. hat Anton Chigurh einfach angefangen, das Geld selbst wieder einzutreiben und sich dabei mit seinen „Arbeitgebern“ anzulegen? Kann mir nicht vorstellen, dass es nur an dem Geld lag. Gut, er ist ein Pyschopath aber das reicht mir persönlich nicht aus.

Manche Dialoge fand ich einfach nur dämlich wie zum Beispiel das Gespräch zwischen dem Sheriff und Moss’ Frau in dem Diner. Wirkte für mich total merkwürdig und hat dem Film auch nicht irgendwie weitergeholfen.

Insgesamt würde ich sagen ist der Film in Ordnung, aber hier und da gab es immer so Momente, wo mich der Film rausgebracht hat. Würde zwar nicht sagen, dass ich den Film schlecht fand, aber ich habe bei so einem hochgelobten Film mehr erwartet. Immerhin sind die Memes nicht verkehrt.

Ich vergebe 6,5/10 gescheiterte Drogenübergaben.

10 „Gefällt mir“

Thema #28: Neo Western
Film: Rache auf Texanisch (OT: Vengeance)
Regie: B.J. Novak
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 108 Minuten

So, nachdem ich die letzten Wochen wegen Prüfungsstress pausieren musste, bin ich auch wieder dazu gekommen, was zu schauen.

Der unsympathische New Yorker Autor Ben Manalowitz (B.J. Novak) ist Autor bei der New York Times. Er hat extreme Bindungsangst, springt von einem Hookup zum nächsten und sieht Menschen eher als Phänomene und Strukturen. Natürlich möchte er auch einen Podcast aufnehmen, weiß aber nicht so recht worüber.
Als sich eines Nachts der Bruder einer vergangenen Bettgeschichte bei ihm meldet und ihm unter Tränen erzählt, dass seine Freundin ermordet wurde und er doch bitte ganz schnell auf die Beerdigung nach Texas kommen solle, nimmt sein Leben eine Wendung.
Die vermeintliche Freundin war eine kurze Affäre, die ihn vor ihrer Familie als Freund dargestellt hatte. Ebenso scheint die Todesursache eigentlich sehr eindeutig: eine Überdosis Drogen. Doch steckt hinter der Geschichte vielleicht doch mehr? So ein True Crime-Podcast, darauf hat die Welt gewartet - und unserer Protagonist macht sich alleine auf nach Texas um eine Podcast-Serie über das vermeintliche Ableben seiner „Freundin“ zu drehen.

Es kommt zum Culture Clash zwischen New York und Texas, zum Aufeinandertreffen des kühlen Autors mit der herzlichen Landbevölkerung, zu einer Auseinandersetzung mit der sensationsgeilen True-Crime-Kultur und der vermeintlichen Bildungselite. Das alles setzt die schwarzhumorige Murder-Mystery-Komödie mit Thriller-Elementen immer leichtfüßig um und schafft es auch die Entwicklung unseres Protagonisten nachvollziehbar und nicht zu plump darzustellen.
Emotionale, spannende, witzige Momente - Vengeance hat alles und ist ein wirklich gelungenes Regiedebüt von B.J. Novak, der gleichzeitig als Drehbuchautor und Hauptdarsteller fungiert. Für die Hauptrolle hätte es vielleicht aber gut getan, jemand anderen zu verpflichten. Den Womanizer nimmt man B.J. Novak leider nicht so ganz ab und das liegt nicht mal am Aussehen, sondern eher am fehlenden Charisma. Die Familie seiner „Freundin“ ist dagegen überragend gecastet (u.a. Boyd Hoybrook) und auch Ashton Kutcher als texanischer Musikproduzent mit pseudo-deepen Monologen ist eine tolle Ergänzung. Der deutsche Titel klingt leider eher wie eine B-Movie-Rachefilm aus den 70ern, aber davon nicht abschrecken lassen.

3,5/5

5 „Gefällt mir“
Thema: Zeitgenössische Western / Neo-Western

The Three Burials of Melquiades Estrada (2005)
von Tommy Lee Jones

Das ist tatsächlich ein von der Struktur her sehr gewöhnungsbedürftig gestalteter Film: im ersten Drittel wechseln wir laufend zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her - ohne dass ich das Gefühl habe, es wäre hier wirklich nötig gewesen. Dadurch ist er da ein bisschen unübersichtlich, für meinen Geschmack.

In den letzten beiden Dritteln passiert dagegen dann kaum noch etwas auf der Handlungsebene, alles ist im Grunde auserzählt, verläuft nun recht ruhig und der Film funktioniert hier komplett über das Setting und die Stimmung, die Tommy Lee Jones hier sowohl als Regisseur als auch als Hauptdarsteller zu transportieren weiß. Und das wiederum fand ich wirklich stark. Man muss hier allerdings schon ein bisschen ein Faible für haben, weil gerade von der reinen Story her ist das doch schon recht dürftig, was für Entwicklungen dort im weiteren Verlauf des Films noch stattfinden bzw. eher nicht stattfinden.

Ein Westernaspekt, den The Three Burials of Melquiades Estrada meiner Meinung nach sehr gut unterbringt, ist dagegen die Idee eines Westernhelden, der in Anbetracht eines regeltechnischen Vakuums das Bedürfnis verspührt, sein Handeln nach seinem eigenen moralischen Kompass auszurichten und dann versucht, diesem daraus entstehenden regelbasierten Gebilde fortan gerecht zu werden.

8/10

8 „Gefällt mir“

Also z.b. sisu aus Finnland könnte ich gucken für die Challenge?

Ja, wäre okay. Kann ich auch sehr gut empfehlen den Film persönlich. :smile: Der passt da von den Landschaften auch sehr gut rein.

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