Film-Themen-Challenge: Part 3

Thema: Summer in the City (Berlin)
Film: Lotte von Julius Schultheiß
Erscheinungsjahr: 2016
Laufzeit: 76 Minuten
Wo gesehen: Amazon Prime

Lotte ist Krankenschwester in Berlin. Sie hat eine Kodderschnauze, eckt gerne an, hält sich selten an Regeln und ist dem Alkohol und etwaigen anderen Drogen nicht abgeneigt. Eines Abends trifft sie auf Marcel, eine verflossene Bekanntschaft mit dem sie etwas mehr als nur eine Vergangenheit teilt.

Lotte ist ein Charakter, den man nicht unbedingt mögen muss. Darstellerisch durchaus okay und für einen Film ohne Förderung und einem minimalen Budget ist hier ein kurzweiliger Film entstanden ---- der leider aber viel zu wenig zu bieten hat. Eine Story, die zwar mit ein paar Wendungen aufwartet, jedoch hart konstruiert wirkt.

Leider nur Durchschnitt.

2,5/5 Fahrradläden

7 „Gefällt mir“

EDIT: Sorry, sollte keine direkte Antwort auf boodee werden. :sweat_smile:

Thema #34: Summer in the City
Stadt: Chicago
Film: Adventures in Babysitting
Regie: Chris Columbus
Erscheinungsjahr: 1987
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Disney+

Columbus Langfilmregiedebüt ist zwar nicht gerade ein sommerlicher Film, jedoch kam er in den USA im Juni 1987 in die Lichtspielhäuser, darum lasse ich das für mich mal so halb zählen trotzdem :wink:

Aber erst einmal zur Handlung:
Die 17jährige High School Schülerin Chris Parker, möchte eigentlich ihren Jahrestag mit ihrem Freund verbringen, dieser sagt aber für sie überraschend ab und redet sich damit raus, dass ein Familienmitglied erkrankt ist (was die Wahrheit ist, sieht man später im Film). Also hat sie Zeit und nimmt einen Babysitting-Job bei einer schon ihre wohlbekannte Familie an. Kurz nachdem die dortigen Eltern aber sie allein gelassen haben, wird sie von ihrer Freundin Brenda darüber informiert, dass sie von zu Hause weggelaufen ist und nun am Bus-Bahnhof feststeckt. Also muss sie zur ihr kommen und die Kinder müssen natürlich mit. Doch reibungslos verläuft dieser Trip natürlich nicht und so findet sich die Gruppe immer wieder in neuen Situationen, welche sie auch in die Chicagoer-Unterwelt führen, wieder und sie müssen versuchen da rauszukommen.

Aber ja klar, wie in allen Familienfilme ist hier natürlich auch nie jemand wirklich in Gefahr und es wird auch nicht unnötig künstlich Spannung aufgebaut. Was aber okay, ist man folgt der Gruppe durchaus gerne durch die Stadt und hier und da bleibt da auch einmal eine Szene, über die man durchaus lachen kann.

Fazit:
Am Ende ist es einfach ein unaufgeregter 1980er Jahre Abenteuerfilm, welcher man sich. so wie ich, durchaus auch einfach mal am Samstagmittag nach dem Einräumen der Waschmaschine geben kann. Es gibt nichts, was erinnerungswürdig wäre, aber trotzdem bleibt der Film einem gut in Erinnerung,

3/5 Playboy-Magazine

6 „Gefällt mir“

Darf ich dann den Asterix Film nehmen? Den wollte ich schon lange mal sehen.

Thema #34: Summer in the City
Stadt: Tokyo
Film: Ghost in the Shell
Regie: Mamuro Oshii
Erscheinungsjahr: 1995
Laufzeit: 79 Minuten
Wo gesehen: Bluray

Tokio im Jahr 2029: Ein großes elektronisches Netzwerk beherrscht die Welt und dringt in jeden Aspekt des Lebens ein - ein gefundenes Fressen für Hacker. Als eine Polizei-Sondereinheit den Meister-Hacker Puppet Master festnehmen soll, wird eben dieses Netzwerk zum Schlachtfeld. Die Leitung der Ermittlungen übernimmt Major Motoko Kusanagi, ein Cyborg-Officer und damit mächtiger, als seine menschliche Hülle erahnen lässt.

Der Erstlingsfilm zum Ghost in the Shell Franchise finde ich immer noch so unglaublich gut. Ein paar der Themen die hier aufgegriffen werden werden weiterhin behandelt im Franchise und zu Ende erzählt. Ich kann den Film nur wärmstens weiterempfehlen.

5/5 Cyborg Körper

6 „Gefällt mir“

Thema #34: Summer in the City
Film: Beverly Hills Cop: Axel F
Regie: Mark Molloy
Erscheinungsjahr: 2024
Laufzeit: 117 Minuten
gesehen auf: Netflix

The Heat is on, the Heat is o-on aber leider nur bis Axels Tochter das erste Mal auf dem Bildschirm erscheint. Bei ihr würde die Hölle zufrieren. Das liegt gar nicht an der Rolle die irgendwie Danny Glovers Tochter aus Lethal Weapon sein könnte, das liegt an der Darstellerin. Das hab ich ja selten gesehen. Ich hoffe sie macht mit ihrem Paycheck eine Ausbildung zur Bürokauffrau oder so. Aber ohne Menschenkontakt irgendwas.

Joar. man reitet die Witze aus Teil 2 ein wenig tot. Serge muss in diesem Film nicht mitspielen. Taggart muss nicht wieder mit seiner Frau zusammen sein und trotzdem nur Stress haben und Axel muss den die Hosen sind zu eng Joke auch nicht wieder machen.

Es gibt keine Minute in diesem Film in dem die Musik Harold Faltermeyers nicht im Hintergrund viel zu laut läuft.

Joseph-Gordon Levitt ist hier komplett verschenkt. Was soll er sein? Comic Relief? Sidekick? Nein, unrasierter Bahnhofsschläfer.

Kevin Bacon hat ja nun schon die ein oder andere Bösewichtrolle gespielt, am besten gefallen hat er mir da aber noch immer in der zweiten Hälfte von Hollow Man, da hat man ihn zumindest nicht mehr gesehen.

Aber den kann man machen. Keine Katastrophe wir Prinz von Zamunda.

3/5

9 „Gefällt mir“

Klar, steht glaub ich sogar in ner Liste und wie gesagt, eine Szene reicht mir.

1 „Gefällt mir“

Macht nix, ich bekomme eh bei jedem neuen beitrag einen ping :beanjoy:

2 „Gefällt mir“

Thema #34: Summer in the City
Film: Hochzeit auf italienisch (Matrimonio all’italiana) von Vittorio De Sica
Erscheinungsjahr: 1964
Laufzeit: 102 Minuten
Wo gesehen: Arte-Mediathek

Bei dem Thema fällt mir ein, dass ich mal den Film „Summer in the City“ von Wim Wenders für die Challenge gesehen habe. Heute noch Albträume von dem langweiligen Film.

Neapel: Donna Filumena (Sophia Loren) liegt im Sterben und ihr Freund Domenico besucht sie zum Abschied. Beide lassen die letzten 25 Jahre in Neapel Revue passieren.

Italienische Abhandlung über die Beziehung zwischen Mann und Frau und Zeitporträt von Neapel (1939-1964). Melodramatische Komödie ist dieses eher seltsame Filmgenre, was zu der Zeit häufiger in Italien Einzug gehalten hat und das treibt schon immer seltsame Blüten.

Auch hier muss man sich auf einen Haufen echtes Melodrama einstellen mit allem was man so von einem neapolitanischen Film zu der Zeit erwarten darf, verpackt in die ein oder andere ulkige Szenerie.
Ich muss sagen, mich hat der Bruder (Vater? Schwester?) von dem Film „Scheidung auf italienisch“ (1961, auch mit Mastroianni in der Hauptrolle) viel mehr unterhalten. Der hat diese Schraube aus schon fast Slapstick und trotzdem Melodrama wirklich auf die Spitze getrieben.

Dagegen fand ich das hier eher eine seichte Komödie mit immerhin eben einem ernsteren Kern. Alles in allem ganz solides Halb-Gesellschafts-Halb-Unterhaltungs-Drama, aber man muss schon Lust auf diese überdrehten Filme haben.

6 von 10 uneheliche Kinder

8 „Gefällt mir“

Ich habe mir einen Film rausgesucht, werde aber heute wahrscheinlich nicht dazu kommen den zu gucken. Ist es okay, wenn ich das morgen nachhole?

Titel: Escape from New York
Thema: Summer in the City
Erscheinungsjahr: 1981
Laufzeit: 99 mins


„Escape from New York“ – Ein düsterer Klassiker mit Ecken und Kanten**

Bewertung: ★★★☆☆

In diesem Film spielt die Stadt, das dystopische New York der Zukunft, eine zentrale Rolle, die weit über eine bloße Kulisse hinausgeht. Die Design/Stil-Entscheidung mit viel langsamen und dialogarmen Einstellungen, Prämisse und Tonlage zu klären empfinde ich als den größten Treffer des Films. John Carpenters visionäres Manhattan ist zu einem gigantischen Gefängnis verkommen, und die bedrohliche Atmosphäre, die die Stadt ausstrahlt, zieht sich durch den gesamten Film.

Die Kulissen und Sets sind eindrucksvoll gestaltet und verstärken das Gefühl einer heruntergekommenen, chaotischen Welt. Gedreht in verlassenen Teilen von St. Louis, wirken die Kulissen authentisch und bedrückend, was perfekt zur dystopischen Stimmung passt. Die Ausstattung und Kostüme, besonders Snakes ikonisches Outfit, sind ebenfalls gut durchdacht und unterstreichen die raue Realität dieser Welt.

Carpenters minimalistische, elektronische (halloween-esque) Musik trägt erheblich zur düsteren Atmosphäre bei. Der pulsierende Soundtrack ist mehr als nur eine Hintergrundmelodie und es werden, meiner Meinung nach die richtigen Momente ohne Musik belassen. Er verstärkt die Spannung und das Gefühl der Bedrohung, das die Charaktere ständig umgibt.

Die Action im Film ist solide und gut inszeniert, wenn auch eher schlicht gehalten. Statt auf spektakuläre Effekte setzt der Film auf Spannung und Atmosphäre, was gut zur allgemeinen Stimmung passt. Kurt Russell glänzt als Snake Plissken und verleiht der Figur mit seiner coolen, rauen Art genau die richtige Mischung aus Härte und Charisma. Die übrigen Darsteller erfüllen ihre Rollen gut, auch wenn die Charaktere teilweise etwas eindimensional bleiben. Über die recht plumpen Motivationen und die ziemlich plakativen Rollen, kann man sicherlich gut negative Kritik üben, mir selbst ist es in dieser speziellen Fantasiewelt aber echt nicht so wichtig.

Das Drehbuch ist eher einfach und geradlinig, bietet jedoch eine unterhaltsame und fesselnde Story, die durch die visuelle und akustische Gestaltung des Films getragen wird. Insgesamt ist „Escape from New York“ ein stilvoller, atmosphärischer Klassiker, der trotz kleiner Schwächen vor allem durch seine einzigartige Darstellung der Stadt und Kurt Russells Performance überzeugt.

Von den, mir heute bekannten, Carpenter-Filmen bisher nur mäßig oder gar nicht überzeugt, stelle ich hiermit fest, dass „Escape from New York“ mein aktuell Liebster ist.

3,5 von 5

8 „Gefällt mir“

Thema 34: Summer in the City
Film: Hexenkessel / Mean Streets
Regie: Martin Scorsese
Erscheinungsjahr: 1973
Laufzeit: 112 Minuten
gesehen auf: Prime Video

Diese Woche wieder mal genutzt, um einen Klassiker nachzuholen, den ich schon lange sehen wollte aber bis jetzt nie gemacht habe. War zwar sowohl in der New York als auch in der „allgemeinen“ Liste von supersudl, war aber wieder knapp an der Grenze zum Thema, da die Stadt meiner Meinung nach im Film keine wirkliche Rolle spielt. Wie letzte Woche aber leider keine Zeit mehr einen passenderen Film zu suchen und anzusehen.

Den Film finde ich eigentlich ganz gut, bin aber trotzdem nicht wirklich überzeugt. Woran das genau liegt kann ich aber nicht mal wirklich sagen. Eventuell daran, dass der Film schon über 50 Jahre alt ist, glaube aber trotzdem eher nicht, da ich sonst keine Probleme mit alten Filmen habe und mir viele davon ziemlich gut gefallen. Vielleicht aber auch einfach „nur“ an zu hohen Erwartungen an den Film.

3,5/5

8 „Gefällt mir“

Thema #34: Summer in the City
Film: 45365 von Bill Ross IV & Turner Ross
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 90 Minuten
Wo gesehen: MUBI

45365 ist die Postleitzahl der Stadt Sidney in Ohio. Die Gebrüder Ross, beide aus Sidney, haben ihrer heimischen Kleinstadt diese Dokumentation gewidmet, die gleichwohl intim als auch distanziert wirkt. Ohne eine klare narrative Struktur oder einen traditionellen Handlungsbogen begleitet das Duo unterschiedliche Menschen bei ihren täglichen Aktivitäten, wie zum Beispiel beim Besuch des Friseurs.
Man selbst ist ein bisschen fly-on-the wall und wird voyeuristisch ohne Erklärung oder Linie in einzelne Szenen geworfen. Dass eine Doku gedreht wird, merkt man niemandem an.

Durch die absolut authentischen Gespräche und Situationen bekommt man jedoch mehr und mehr ein Gefühl für das Leben, den Habitus und das kleine Ökosystem Sidney, Ohio. Lediglich Radio-Spots dienen ganz lose als einzige Verbindung zwischen den Szenen und das ganz grandiose Editing, das die grandios ehrlichen Lebensfragmente super miteinander verbindet.

Die fehlende narrative Struktur - selbst Talking-Heads, Voice-Overs oder Text fehlen - empfand ich zunächst als verwirrend, entwickelte sich nach und nach jedoch zu einer der größten Stärken des Films. Es fühlt sich an, als ob ich selbst durch die Straßen von Sidney wandere, als stiller Beobachter, der einen ungeschminkten Einblick in das Leben dieser Menschen bekommt. In das Leben von 2009 als ich auch noch Jugendlicher war - zudem also auch eine kleine Zeitreise.

Supergut, wie alltägliche Szenen, die auf den ersten Blick banal wirken, durch die sorgfältige Inszenierung und den geschickten Einsatz von Musik und Schnitt eine fast poetische Tiefe erhielten. Ich mag das. Ich fühl mich ernstgenommen und darf mir selbst sezieren, was ich aus dem Film und Sidney, Ohio mitnehme ohne dass mir x-beliebige Talking Heads Impressionen ins Bewusstsein pflanzen. Hat sich sehr angefühlt wie eine Ausstellung in einem Museum (ohne Audioguide).

Toll inszenierte, fast schon poetische, Ode an eine Stadt, die gar nicht so besonders ist, aber durch ihre Menschen besonders wird. Eine Stadt, wie sie wahrscheinlich jeder kennt und wertschätzt.

4/5

8 „Gefällt mir“

Thema: Summer in the City
Film: Der Trost von Fremden
Regie: Paul Schrader
Erscheinungsjahr: 1990
Laufzeit: 107 Minuten
Gesehen auf: Dailymotion

Die in wilder Ehe lebenden Colin und Mary machen Sommerurlaub in Venedig, um ihre Beziehung zu reparieren, beim herumirren durch die verwinkelten Gassen der Stadt, treffen sie auf den etwas skurril anmutenden Robert, der die Beiden in sein Haus zu sich und seiner Frau einlädt und fortan scheinbar eine Obsession für das Paar insbesondere für Colin entwickelt.

Ein sehr sonderbarer Film, der ohne jede Form von stringenter Story auskommt und sich in erster Linie auf seine mysteriöse Atmosphäre, unterstützt durch den morbiden Charme Venedigs und der Klassse seiner Schauspieler verlässt.
Daneben passiert nicht wirklich viel, man beobachtet Colin und Mary wiederholt dabei, wie sie sich in der Stadt verirren, Sex haben oder lauschen den verstörenden Monologen von Robert, gespielt von Christopher Walken.
Dabei hängt die ganze Zeit ein ungreifbare Ahnung in der Luft, dass irgendwas Schlimmes passieren könnte, ob der Fall auch eintritt, lasse ich hier mal offen.
Mich konnte der Film zwar nicht durchgehend fesseln, hatte aber immer wieder seine Momente, was zum nicht unerheblichen Teil der Leistung von Christopher Walken zu verdanken ist.
6/10

8 „Gefällt mir“

Thema: Summer in the City
Film: Good Bye, Lenin!
Regie: Wolfgang Becker
Erscheinungsjahr: 2003
Laufzeit: 118 Minuten
Gesehen auf: Netflix

In der DDR lebt die Familie Kerner ein ruhiges Leben im Osten Berlins. Doch im Sommer 1978 setzt sich der Vater der Familie in den Westen ab und lässt seine Familie im Osten zurück. Diesen Schock kann die Mutter der Familie, Christiane Kerner, nur schwer verkraften und verwickelt sich in Folge dessen stark in den Strukturen der sozialistischen DDR. Ihr Sohn Alexander ist jedoch ein ganz anderer Charakter. Als Kind war er noch ein großer Bewunderer der Raumfahrt und Sigmund Jähn, dem ersten Deutschen im Weltraum. Doch mit zunehmenden Alter wurde er auch zunehmend systemkritisch. Bei einer Demonstration im Oktober 1989 wird er von der Polizei gewaltsam festgenommen, was seine Mutter mit ansieht und daraufhin durch ein Herzinfarkt in ein Koma fällt.

In diesem Koma verweilt sie 8 Monate bis sie im Sommer 1990 wieder aufwacht. Dadurch hat sie allerdings die vielen Veränderungen verschlafen, welche die DDR tiefschürfend verändert haben. Und das besorgt Alexander, denn nach dem Herzinfarkt ist seine Mutter weiterhin gesundheitlich stark angeschlagen und große Aufregungen könnten ihrem Herz den Rest geben. Aus diesem Grund beschließt Alexander seiner Mutter vorzugaukeln, dass die DDR so weiterexestiere, wie seine Mutter sie kannte. Unterstützt wird er dabei von von seiner Schwester Arine und ihrem Mann Rainer sowie Alexanders Kumpel Denis, die teilweise tief in die Trickkiste greifen, um die zu Ende gehende DDR für Christiane am Leben zu erhalten.


Ich muss zugeben, dass dieser Film für mich ein ziemlicher Kulturschock war. Ich bin erst lange nach der Wende und im westlichsten Westen Deutschlands aufgewachsen. Klar, ein paar der Dinge wie das Sandmännchen kennt wahrscheinlich jeder, aber trotzdem war das insgesamt für mich eine andere Welt, die hier präsentiert wurde.

Gleichzeitig war dieser Film auch sehr charmant. Es ist sehr einfühlsam, wie Alexander versucht seine Mutter in der Illusion einer für sie besseren Welt zu lassen, gerade wenn man die Entwicklungen während des gesamten Films im Hinterkopf behält und dann in einem tragisch-schönen Ende seinen Höhepunkt findet. Ich denke, dass man diese Welt wirklich als eine Metapher bezeichnen kann, die zeigt, was Alexander im Film selbst beschreibt. Seine Version der DDR, und die Art wie sie ausgeklungen ist, ist der Staat, den er und ich schätze mal den sich viele seiner Zeitgenossen eher gewünscht hätten, als das, was letztendlich Realität war.

Zumindest könnte ich mir so eine Auffassung vorstellen, allerdings ist es für mich auch schwer zu bewerten, ob dem wirklich so ist. Aber egal wie man diesen Aspekt des Films aufnimmt, ist das trotzdem ein schöner Film über einen Zeitpunkt der deutschen Geschichte, welcher in der historischen Nachbetrachtung gefühlt nur sehr wenig Aufmerksamkeit erhält. Heutzutage schaut man eigentlich fast nur noch auf die wichtigen Kerndaten (den Mauerfall, der Zwei-Plus-Vier-Vertrag, die Wiedervereinigung), aber die Zeit dazwischen und der (nicht ganz so) schleichende Wandel ist nur selten Teil der Thematik. Allein dafür kann man dem Film ruhig mal ein wenig loben.

Ich vergebe 8/10 Spreewaldgurken.

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Thema #35: Bürokratie
Film: Living
Regie: Oliver Hermanus
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 102 Minuten
Gesehen auf: Prime Video (geliehen)

Wirklich gereizt, von den Listen, hätte mich eigentlich nur „Ikiru“ von Akira Kurosawa. Da der Film aber nur schwer zu bekommen ist, nimmt man halt das Remake aus England. Immerhin hat Kazuo Ishiguro (Was vom Tage übrig blieb; Alles, was wir geben mussten) das Drehbuch adaptiert und das ist ja schonmal ein dicker Pluspunkt.

1953, London. Mr. Williams (Bill Nighy) ist der Chef der Abteilung für die Vergabe öffentlicher Bauaufträge und die Bürokratie ist auch nicht durch den Zweiten Weltkrieg sonderlich ausgebremst worden. So versacken Anliegen und Aufträge im System und wir erleben dies an einer Petition von drei Frauen, die einen Spielplatz auf der Stelle anlegen wollen, wo derzeit noch ein ausgebombtes Haus steht. Sie werden allerdings nur von Abteilung zu Abteilung geschickt und am Ende landet die Petition bei Mr. Williams, der die feste Absicht hegt, das nie zu bearbeiten.

Doch dann wird Krebs bei Ihm diagnostiziert. Im Endstadium. Mit der Diagnose macht sich Mr. Williams auf an einen Badeort am Meer, um dort eigentlich sein Leben zu beenden. Er kommt aber in Kontakt mit einem gewissen Sutherland, seines Zeichens „Schriftsteller“. Ausgerechnet einem Fremden gegenüber kann sich Mr. Williams öffnen und anvertrauen und die beiden ziehen dann durch die Nacht. Von seinen Selbstmordgedanken abgebracht zieht Mr. Williams die nächsten Tage durch London, anstatt zur Arbeit zu gehen. Dabei trifft er zufällig auf eine ehemalige Kollegin aus dem Bauamt, Margaret Harris. Mit Ihr verbringt er ein paar schöne Tage und Ihr kann er sich ebenfalls anvertrauen. Etwas, dass Ihm gegenüber seinem Sohn oder seinen Kollegen nicht gelingt.

Mr. Williams nimmt sich dann vor, vor seinem Tod doch noch etwas zu bewirken. Eben jenen Spielplatz bauen zu lassen, an dem die drei Damen bisher immer gescheitert sind.

Für den Film wurden anscheinend ältere Objektive genutzt oder zumindest deren Art nachgestellt, außerdem ist der Film in 4:3 gedreht. Wenn man es nicht wüsste, könnte man also annehmen, der Film wäre tatsächlich in den 1950ern gedreht worden.

Bill Nighy spielt den Mr. Williams so emotionslos, selbst zu dem Zeitpunkt, als er seine Diagnose erhält, dass der Spitzname von Margaret Harris auf Ihn „Mr. Zombie“ passt. Und erst nach dem Tag am Meer lässt Nighy seinen Mr. Williams langsam los, wieder Gefühle zeigen.

4/5 Schaukeln

9 „Gefällt mir“

Thema: Bürokratie
Film: She Said
Regie: Maria Schrader
Erscheinungsjahr: 2022
Laufzeit: 129 Minuten
Wo geschaut: Prime Video

Die Reporterinnen Megan Twohey und Jodi Kantor ermitteln gegen Harvey Weinstein und hoffen, dass die Opfer sich öffentlich gegen ihn aussprechen.

Die ganze Bürokratie in dem Film steht förmlich unter dem „Zauberwort“ NDA (also non-disclosure agreement).

Der Film ist dabei völlig unaufgeregt. Packend sind die Frauen, die sich selbst „spielen“ und ihre Aussagen tätigen.

4/5

PS sorry für die mega-kurze Review, bin sehr im Stress

6 „Gefällt mir“

Thema #35: Bürokratie
Film: Asterix erobert Rom
Regie: Renè Goscinny, Albert Uderzo
Erscheinungsjahr: 1976
Laufzeit: 78 Minuten
Gesehen auf: Google TV (ausgeliehen)

Noch immer leistet ein kleines gallisches Dorf den römischen Übergriffen erbitterten Widerstand. Aber Cäsar gibt nicht auf und will endlich reinen Tisch machen. Er reist zu den unbesiegbaren Galliern, um ihnen eine Wette vorzuschlagen. Sollten sie wirklich alle zwölf Aufgaben erfolgreich lösen, die Cäsar sich ausgedacht hat, dann wird er seinen Rücktritt erklären. Also machen sich Asterix und Obelix unter den wachsamen Augen von Gaius Pupus auf, die zwölf Prüfungen zu bestehen.

Ich liebe diesen Film so sehr. Die ganzen Aufgaben machen so viel Spaß und sind sehr abwechslungsreich und ich liebe wie Asterix immer trotzdem so witzig sind wie eh und je.

5/5 Passierschein A38

7 „Gefällt mir“

Thema #35: Paperwork
Film: Dark Waters
Regie: Todd Haynes
Erscheinungsjahr: 2019
Laufzeit: 129 Minuten
gesehen auf: Netflix

Eigentlich hat man solche Filme ja schon häufig gesehen, mir war auch bis eben gar nicht bewusst, das er auf einer wahren Begebenheit beruht, aber aus all dem Wust aus Erin Brockovich und anderen Regenmachern sticht Dark Waters wirklich positiv heraus.

Allen voran Mark Ruffalo macht das hervorragend, aber auch Nebenrollen wie Anne Hathaway, Tim Robbins oder Bill Pullman gefallen mir gut.

Kleinstadt erkrankt - Schuld ist der Chemiekonzern um die Ecke. Wissen tut das jeder in West Virginia, aber es legt sich keiner mit dem Milliardenkonzern an. Ein Farmer geht dann mal auf den frischen Partner in einer großen Kanzlei in Cincinatti zu, dessen Oma er über viele Ecken kennt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten nimmt er sich dem Fall an - und kämpft noch bis heute für alle - seit 1998.

Wirklich packend und auch glaubhaft dargestellt und toll gespielt. Vieles könnte einem Grisham-Roman entspringen. Wer Filme in der Art mag, der muss hier reinschauen.

4/5

8 „Gefällt mir“

Es ist Freitag. :palm_down_hand::bellhop_bell: und an der Reihe ist @enter.the.void

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Ich mache es kurz und schmerzlos:
Schaut einen Film von Uwe Boll

Hier eine kleine Übersicht:
https://letterboxd.com/director/uwe-boll/

Sicherlich eine der meist umstrittenen Personen in der Filmwelt, da ich selber aber nur wenig von ihm kenne, dachte ich, dass es vielleicht nicht schaden kann, die eigenen Vorurteile mal zu überprüfen.
Vielleicht schlummert ja doch die ein oder andere Perle in seiner Filmografie.

Ich hoffe das Thema kam nicht schon mal vor, beim Suchen konnte ich zumindest nichts entdecken, ansonsten denke ich mir auch gerne etwas anderes aus.

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