Thema #36: Uwe Boll
Film: Darfur
Regie: Uwe Boll
Erscheinungsjahr: 2009
Laufzeit: 98 Minuten
Als dieses Thema vorgeschlagen wurde habe ich eigentlich zuerst gedacht dieses Thema aussetzen zu wollen, da Uwe Boll schließlich nicht gerade für seine ausgezeichneten Filme bekannt ist. Allerdings hat es mich dann doch interessiert, ob es ihm nicht doch zumindest einmal gelungen ist einen guten Film zu produzieren. Und tatsächlich hat es nicht lange gedauert, bis ich auf Darfur (auch bekannt als Attack on Darfur) gestoßen bin.
Der Film begleitet ein amerikanisches Reporterteam, die im Sudan Menschrechtsverletzungen der islamistischen Miliz Dschandschawid dokumentieren sollen, welche von der Regierung des Landes unterstützt werden. Sie reisen dazu in ein Dorf in der Darfur-Region, interviewen die Einwohner und sichten Beweise, die Menschenrechtsverletzungen belegen. Nach ca. 1,5 Stunden reisen sie wieder ab, bemerken aber auf den Rückweg, wie sich ein Trupp der Dschandschawid in Richtung des Dorfes bewegt. Sie kehren daher ins Dorf zurück, um die Bewohner bestmöglich vor der Miliz zu schützen, doch gegen die schwerer ausgerüsteten Anhänger der Dschandschawid können die Reporter und drei von der Afrikanischen Union gestellten Soldaten nicht viel ausrichten. Der Anführer der Miliz lässt sie abreisen, doch kurz darauf startet er in dem Dorf ein Massaker.
Uwe Bolls Film zeichnet sich vor allem durch einen sehr authentischen Stil und das bisher sehr selten betrachtete Szenario aus. Der Film wurde vor allem durch Handkameras aufgenommen, wodurch man durchaus vor allem in den actionlastigeren Szenen einen stärkeres Mittendrin-Gefühl bekommt. Und dann ist da noch der zugrundeliegende Konflikt. Der Darfur-Konflikt, welcher übrigens seit 2003 bis heute immer noch wütet, wurde glaube ich ansonsten in noch keinem anderen Film thematisiert. Man könnte ihn generell sinnbildlich für die vielen Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent sehen, die dort seit Jahren toben, von denen man hierzulande aber kaum etwas mitkriegt. Es ist ein erschreckender Gedanke, den Uwe Boll auch nicht gerade beschönigt. Kriegsverbrechen und die Folgen des Krieges sind speziell in der zweiten Filmhälfte sehr präsent und erzeugen ein sehr erschütterndes Gefühl.
In dieserlei Hinsicht muss man es Uwe Boll echt lassen, dass er einen recht mitreißenden Film erschaffen hat. Zwar hat der Film ein paar Längen und der Rache-Akt zum Abschluss des Films kommt ein bisschen aus dem Nichts, aber trotzdem ist das alles in allem eine solide Leistung des Regisseurs und aller Beteiligten.
Ich vergebe daher 7,5/10 Punkte an Darfur.